Insekten als "Klimagewinner"

  • Hallo,


    heute fiel mir in einem Beitrag im Zusammenhang mit Insekten der Begriff "Nutznießer der globalen Erwärmung" auf.
    Dies war für mich Anlass darüber nachzudenken, ob ich mittlerweile Beobachtungen verzeichnen konnte,
    die ich durchaus diesem Thema zuordnen würde.

    Aus meiner Sicht kann ich da einiges aufzählen (Ostsachsen, ca. 300m Höhenlage), dies kann sich natürlich in
    anderen Regionen (z. B. Schwarzwald mit höheren Durchschnittstemperaturen) anders darstellen.

    Ich räume ein, dass sich zwischen den Beobachtungen, die "erwärmungsbedingt" sind, auch solche finden, die
    zugewanderte Arten betreffen. Aber auch hier kann die sich daraus ergebende Verbreitung durchaus klimatisch befördert sein.
    Aus diesem Grund möchte ich zu diesem Thema einen neuen Thread aufmachen und ich denke, dass dazu
    auch andere Beobachter ähnliches feststellen können.

    Beginnen möchte ich mit der Beobachtung einer auffälligen Wanzenart, die Amerikanische Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis).
    Mir bis ca. 2018 unbekannt, ist diese mittlerweile wahrscheinlich den meisten schon begegnet.


    Viel überraschender war für mich die Beobachtung des Segelfalters (Iphiclides podalirius) in meinem Garten, sowohl 2019 als auch 2020,
    wovon ich sehr beeindruckt bin. In der zurückliegenden Jahren blieb mir dies leider versagt.


    Und als drittes fällt mir dazu spontan der Rosenkäfer (Cetonia aurata) ein. In der Vergangenheit eher ein seltener Fund, ist dieser in den letzten
    2-3 Jahren fast omnipräsent. Auf entsprechenden Blühsträuchern sitzt dieser in Mengen.


    Soviel fürs erste, weitere Funde werden folgen.
    Ich gehe davon aus, dass ihr ähnliche Beobachtungen beitragen könnt.


    Viele Grüße
    Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von Lordus (13. Juni 2021 um 20:18)

  • Es geht nur das eine oder das andere. Leptoglossus ist ein Zuwanderer. Ob und in wie fern die globale Erwärmung ihre Ausbreitung in D beeinflusst, egal ob positiv oder negativ, wird sich nicht zweifelsfrei feststellen lassen. Sie befindet sich bei uns durchaus in der für sie gewohnten Klimazone, dass ein Einfluss durch die Erwärmung eher nicht zu vermuten ist. Nach diesem Argument müsste man Harmonia axyridis ebenso dazu rechnen, die sich aber sicherlich nicht bedingt durch klimatische Vorteile aufgrund der globalen Erwärmung ruck zuck über D ausbreiten konnte.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Hallo Klaas,

    vielen Dank für Deine Hinweise, Du hast natürlich recht. Mein Beitrag basiert eher auf gefühlten Vermutungen als auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
    Mein Anliegen ging mehr in die Richtung, dass sich in den letzten Jahren verschiedene Insektenarten häufiger beobachten lassen als in der Vergangenheit.
    Die Gründe dafür können natürlich vielfältig sein. Solche Beobachtungen wollte ich einfach zwanglos in einem Thema gebündelt zeigen.
    Nun stellt sich die Frage, ob man unter der obigen Überschrift hier weitere Beiträge einstellt? Ist dieses Thema für andere Forenmitglieder interessant?
    Auf eure Meinungen/Hinweise bin ich gespannt.

    Viele Grüße
    Uwe

  • Lieber Uwe,

    natürlich ist das Thema interessant. Ohne jede Frage. Die Zahl allein der Käfer, die in den letzten 20 Jahren in Deutschland entdeckt wurden, die entweder schon sehr lange nicht mehr nachgewiesen wurden, oder sogar noch nie und einfach von der Klimaerwärmung profitieren, ist wirklich sehr groß. Und bei anderen Insektenordnungen sieht es nicht minder spannend aus. Man sollte nur die Arealserweiterung nach Norden aufgrund des wärmeren Klimas, von den Neubürgern trennen. Denn auch die Neubürger sind ein spannendes Thema, sollten aber nicht mit den Klimaprofiteuren vermischt werden. Auch, weil das Risiko, dass da was falsch im Hinterkopf hängen bleibt, sehr groß ist. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

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