Da ihr (vor allem letztens Claudia @maischo und Oliver @dotterel) so viele Wasservögel gezeigt habt, wollt ich auch. In meiner Provinz (die ich ja nach wie vor nicht verlassen darf) gibt es zwei wichtige Wasservogelgebiete. Das erste, die Mündung des Gualdalhorce schied für mich aus, denn eine Stunde in einem sicher vollen Bus nach Málaga wollte ich nicht sitzen. Ausserdem ist das ein Naherholungsgebiet und da jetzt Osterferien sind, sicher überlaufen.
Blieb die Lagune von Fuente de Piedra. Das ist nur eine halbe Stunde Busfahrt, zwar auch Osterferien, aber wenigstens nicht direkt in der Stadt. Allerdings ist das Gelände großräumig eingezäunt und an die große Lagune kommt man praktisch nicht ran. Es gibt drei Beobachtungshütten an kleineren Teichen in der unmittelbaren Nähe.
Und ich hatte Glück! Es hatte ja im Winter ausreichend geregnet, so dass auch ein kleiner Tümpel direkt am Zufahrtsweg gut gefüllt war und sich allerhand Geflügel versammelt hatte.
Die Hauptdarsteller sind natürlich die Flamingos (Rosaflamingo - Phoenicopterus roseus). Die Lagune von Fuente de Piedra ist nach der Camargue das wichtigste Brutgebiet mit bis zu 20.000 Brutpaaren (wenn es genug Wasser gibt).
Meistens sieht man sie so - rosa Klopse, häufig "kopflos":
Aber ich kam gestern eben dichter ran
So fällt das Rosa doch mehr auf und man erkennt die Anatomie: die viel zu dünnen langen Beine, den langen Hals, der scheinbar tiefer am Brustkorb ansitzt als normal und vor allem den eckigen Schnabel in einem Rosa, das frisch aus der Sprühdose zu kommen scheint
Auf Spanisch heißt der Flamingo "Flamenco" - genau wie der Tanz - und oft sieht man "flamencos bailando flamenco" -Flamingos, die Flamenco tanzen, wenn sie sich auf der Stelle drehen und im Sand trampeln um kleines Viehzeug aufzuscheuchen.
Und was ich noch nie gesehen habe - eine Flamingo-Hochzeit! Das war aus einer Beobachtungshütte heraus. Wenn sie die Flügel ausbreiten, gibt es mit dem Dunkelrosa und Schwarz ein wirkliches Farbenfeuerwerk.
Die Nistplätze sind mitten in der großen Lagune auf ein paar kleinen Inselchen; da sieht man dann nicht mehr viel.
Das war die erste von für dieses Jahr 15 neuen Vogelarten.
Als nächste in der Häufigkeit sind wohl die Stelzenläufer - Himantopus himantopus dran. Es war ziemlich windig und sie standen ausgerichtet wie kleine Kompassnadeln.
Es gibt sie mit weißem...
...und schwarzem Kopf
Weitere schwarz-weiße Langbeine sind die Säbelschnäbler – Recurvirostra avosetta.
Er zeigt uns schön die Verteilung von Schwarz und Weiß am Flügel.
wird fortgesetzt...