Drei Neuigkeiten

  • Liebe Forumer
    Neuigkeit Nr. 1: Das Blankobild auf meinen Bildschirm zeigte sich ungewohnt. Ich versuche die Verursacher auszutriksen, hoffentlich gelingt es. Mich hat das Finden des Tricks einige Zeit gekostet. Deshalb der nachfolgende Beitrag in Kurzform.

    24.02. Nachtrag. Forum/PC- Programm streikte. Besuch vom Großen Fuchs im Garten.

    Nr. 2 Gestern gefunden

    Ampedus sanguinens
    Einen anderen Käfer dieser Art zeigte ich vor einiger Zeit. Doch bei diesem Exemplar rätselte ich, ob es sich um die selbe Art handelte. Der Größenunterschied ließ mich stutzen. Aber zuerst zu diesem Feuerroten Schnellkäfer.
    In meinem Ordner ruhen schärfere Fotos, aber hier ist noch etwas Holz zu sehen, in dem er sich recht tief im Innern ein Plätzchen ausgesucht hatte. Und, ein bestimmtes Morschstadium muss das Holz schon haben.

    Einer seiner Nachbarn ist so ein Tausendfüßer. Wer nachzählen will sollte sich nicht irritieren lassen. An einigen Stellen sehen die Beinchen geknubbelt aus: Laufbedingt. Die Knubbelpartien pflanzen sich während der Vorwärtsbewegung fort.
    Um die 80 Beinpaare zählte ich.

    Die Kleinheit des Käfers ließ mich googeln. 12 - 17,5 mm Länge fand ich dort. Wieviel Millimeter der fotografierte Käfer misst ist per Millimeterpapier ersichtlich.
    Na, ne kleine Besonderheit, davon ist auszugehen.

    Nr. 3, heute entdeckt - wo?

    In der Bildmitte, an den Baumstamm geschmiegt steckts. Wenn ich eine Rätselfrage gestellt hätte. Meistens werden zuerst Minidetails gezeigt.
    Genug der Vorrede. Vielleicht noch, dass eine derartige Sichtung #Neu4me war.

    Das großflächige Eichenrindenstück wurde angehoben und hinterher sorgfältig wieder in die vorherige Lage verbracht.
    Agropis marginaria (Graugelber Breitflügelspanner) sein Name

    Da die Lichtverhältnisse ungünstig waren, und Hermann in diesem Falle doch eine zufriedenstellendes Foto haben wollte, gab es zusätzliches Bemühen.
    Jetzt ist er mehr als zufrieden.

    Hermann Block 06.03.2021

    2 Mal editiert, zuletzt von block (7. März 2021 um 11:22)

  • Lieber Hermann,
    um den Großen Fuchs (Nymphalis polychloros) beneide ich dich, in meinen 13 Jahren Falterei habe ich den noch immer nicht selbst gefunden.

    Im Bereich "Fragen zur Forumsnutzung" ist das nicht gut aufgehoben, ich verschiebe zu den Insekten.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Der Ampedus ist pomorum. Ursprünglich in diverse Arten aufgeteilt, die aber in den letzten Jahren Stück für Stück eingezogen wurden, weil sie sich nicht halten ließen. Eine unserer häufigsten Ampedus-Arten, wenn nicht die häufigste überhaupt.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Klaas,
    ich finde die Käferei inzwischen hochinteressant - wenn man etwas sachkompetente Unterstützung erfährt.
    Mit einem Käferführer kommt man nicht aus (meiner, Geburtstagsgeschenk, hrsg. Möller / Grube / Wachmann) Das Gebiet ist zu umfangreich. Pomorum wird überhaupt nicht erwähnt.
    Auf Deinen pomorum-Tip hin googelte ich zusätzlich. Wo lande ich? Bei Kerbtier.de. Und dort finde ich die Vergleichsansicht.

    Einen totalen Durchblick werde ich nie erreichen.

    Dir, Klaas, vielen Dank für deine Unterstützungen!
    Hermann

  • Moin Hermann,

    normal. Es macht immer mehr Spaß, wenn man nicht alleine ist. Und es macht immer mehr Spaß, wenn man "lörnt bei Duhing" (learning by doing) und die verschiedenen Zusammenhänge erklärt. Deshalb bin ich je gewissermaßen "Seelensammler", weil ich auf die Interessen, egal wie ausgeprägt sie sind, eingehe und damit oft genug das Interesse erst (er)wecke.

    Ob Du einen totalen Durchblick erreichen wirst, ist von so vielen Faktoren abhängig, dass Du das nie sagen kannst. Egal wie intensiv Du dem Interesse nachgehst und egal wie alt Du bist. Im Endeffekt stellt sich einfach auch die Frage, wie man "totalen Durchblick" definiert. Bezogen auf einzelne Zusammenhänge wirst Du den totalen Durchblick zuweilen erstaunlich schnell erlangen. Bezogen auf größere Zusammenhänge erlangen selbst diejenigen keinen totalen Durchblick, die das Ganze täglich sehr intensiv machen. Oft sieht man aber auch, dass der Durchblick da begrenzt wird, wo die Interessen eine natürlich Grenze setzen. Man wird die Phytophagen nie verstehen lernen, wenn man sich, neben ihren Lebensumständen, nicht für die Entwicklungs- und Futterpflanzen interessiert und deren Lebensumstände und zum Teil auch noch weiter reichend für das Zusammenspiel von Predator und Beute, so wie das Zusammenspiel der belebten und der unbelebten Natur. Es gibt oft vieles, was man nicht versteht, weil man nur um die erste Ecke schauen kann. Man würde es aber verstehen, wenn man um die zweite, dritte oder vierte oder sonst wievielte Ecke schauen würde. ;)

    In so fern..., doch, Du wirst einen totalen Durchblick im Kleinen erlangen können. So hast Du ja auch verstanden, dass die Schließmundschnecken (Familie Clausiliidae - oft kaum am Bild auf die Art bestimmbar, weil man das Genital heraus präparieren und dafür das Haus zerstören muss) nur derzeit sicher an ihrem Aufenthaltsort leben, weil die potentiellen Predatoren grade Winterschlaf halten. Du hast aber noch nicht verstanden, dass eine Schnecke, die von einem Vogel geräubert wurde, anders aussieht, als das, was Du fotografiert hast. Soll heißen, Deine Schnecke mit zerstörtem Gehäuse kann nicht die Beute eines Vogels gewesen sein, weil:

    1. der Vogel nicht das Holz öffnet, die Schnecke erbeutet und dann das Holz wieder fein säuberlich verschließt
    2. der Vogel, da die Clausiliidae sehr klein und dünnwandig gebaut sind, diese nicht aufhacken würde, sondern in den Schnabel nimmt und einfach zerdrückt, bevor er sie im Ganzen runter schluckt

    Ich gehe davon aus, dass die zerstörte Schnecke bereits ein Opfer der dort überwinternden Phosphuga atrata ist. PHosphuga hat einen langen Kopf, um der Schnecke, die sich in ihr schützendes Haus zurück zieht, folgen zu können. Bei so kleinen Schnecken passt der Kopf von Phosphuga aber auch nicht ins Gehäuse. Also beißt er es von der Seite auf, um an den Schneckenkörper zu gelangen, da er die Kraft besitzt das Haus der Clausiliidae zu knacken. ;)

    Bei der Bestimmung von Ampedus musst Du aber auch weiterhin vorsichtig sein. Es gibt eine größere Anzahl rot gefärbter Arten, die sich teilweise im Farbton abgrenzen lassen (siehe Ampedus sanguineus - hell zinoberrot, Ampedus pomorum - braunrot), aber auch hier gibt es meist mehrere Arten innerhalb der jeweiligen Farbgebung. Sie sind teilweise so diffizil, dass selbst eingefleischte Coleopterologen sich nur ungerne mit ihnen befassen, wenn sie nicht gerade deren Steckenpferd sind. Und am Bild wird es dann noch sehr viel schwerer. Also, immer aufpassen. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

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