Mein tägliches Viech 2021: 27.- 31. Dezember 2021 & Fazit

  • Wie ist es denn bei Dir mit den Insekten über das ganze Jahr gesehen? Hier im "kühleren Norden" sterben ja viele (z. B. die Honigbienen), halten Winterruhe (z. B. Ameisen) usw. Hält die Wärme bei Euch insgesamt das ein oder andere Insekt das ganze Jahr über auf Trab, auch wenn es insgesamt weniger ist als im Frühling / Sommer? Und bei Euch kommen ja auch Zugvögel vorbei oder überwintern, so dass Du in der Hinsicht mehr Möglichkeiten hättest? Überwintern Schmetterlinge auch in Südeuropa oder geht es weiter Richtung Afrika?
    Nun, Zwischenringe ersetzen sicher kein Makro, würde Dein Handlungsspektrum ein wenig erweitern. Oder hast Du schon welche?
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    Viele Grüße
    Addi

    Eine Frage, die vermutlich auch ich beantworten kann.

    Der limitierende Faktor ist auch in Spanien der Winter. Auch wenn Südspanien sehr warm ist, bietet der Januar einige sehr kalte Tage, an denen es zumindest theoretisch auch mal schneien könnte. Also Temperaturen in Frostnähe, zuweilen, vermutlich vor allem Nachts, auch darunter. Im Januar ist die Überwinterung angesagt, auch in Südspanien. Allerdings muss man hier eher als bei uns an vereinzelten, warmen Tagen damit rechnen, dass es leichte Aktivität gibt. Des Weiteren muss man bedenken, dass es auch winteraktive Insekten gibt. Bei den Käfern gibt es etliche Arten, die man zwischen März und Oktober vergeblich sucht. Man findet sie erst ab Oktober/November bis in den März hinein. Und das weiß auch jeder, der hier in den Wintermonaten z.B. mal die Schmetterlingsfunde sichtet. Es gibt ebenso, wie bei den Käfern, etliche winteraktive Schmetterlingsarten, nur sind die halt nachtaktiv, so dass sie sich den meisten entziehen. Man kann es aber tagsüber registrieren, wenn man auf einer Pfütze oder Wasserlache einen toten Falter schwimmen sieht. Dann weiß man, dass hier nach Einbruch der Dunkelheit ziemlich was los ist. Man müsste nur mal mit Der Taschenlampe in den Wald gehen. ;) Solange kein strenger Frost herrscht, oder die Landschaft mit einer dicken Schneeschicht überzogen ist, kann man Insekten und andere Wirbellose finden. Es ist nur immer eine Frage der Suchmethode.

    In Spanien stellt sich dann eher die Frage, welche Insekten wann da sind und wann verschwinden. Die wenigsten Insekten werden so alte Knochen wie der Zitronenfalter (12 Monate und mehr). Aber selbst der Zitronenfalter wird vor allem im Frühjahr und Frühsommer gesehen, weil er eine Sommerdormanz hält. Der Puppenräuber (ein Laufkäfer) hat in Gefangenschaft immerhin schon ein Alter von bis zu 5 Jahren erreicht. Trotzdem sieht man ihn nur im Mai und Juni. Er kommt raus, paar sich und legt Eier, die Larven schlüpfen zu einem Zeitpunkt, wo die Hauptbeute, die Raupen von Lymantria dispar und eventuell auch Lymantria monacha, teilweise wird in der Literatur auch Thaumetopoea angegeben, erscheinen. Diese werden dann, bildlich gesprochen, kiloweise verdrückt. Und wenn sie sich verpuppt haben, verstecken sich die Käfer, fahren ihre Körperfunktionen runter und haushalten so mit den Reserven bis zum nächsten Frühjahr, wo sie wieder aktiv werden. In Spanien kommt hinzu, dass viele Arten mit Sicherheit der Sommerhitze ausweichen, während andere Arten genau auf die Sommerhitze warten. Da kann es dann bei Arten, die auch in Deutschland vorkommen, Unterschiede im Verhalten geben. So findet man bei uns ab Mai/Juni in Südwest- und Ostdeutschland Chalcophora mariana, die hier ihre nördlichste Verbreitungsgrenze findet. In Spanien überall da, wo es Pinien gibt, gewissermaßen ein alter Hut. Möchte man die Käfer bei uns finden, muss man sich ab ca. 10 Uhr MESZ am Brutholz einfinden und wird sie dort bis etwa 15 Uhr beobachten können. Ich denke (weiß es nicht), dass sie in (Süd-)Spanien schon früher am Tag aktiv werden und früher wieder inaktiv. Möglicherweise legen sie auch eine Siesta ein und erscheinen nochmal am späten Nachmittag.

    Was die Vögel betrifft, so gibt es ausreichend Arten, die in Südspanien überwintern. Es wird wie bei uns sein, dass sogar Vogelarten, von denen wir glauben, dass sie standorttreu sind, in wärmere Gefilde ausweichen. So hat eine Kollegin, die regelmäßig Vögel beringt, davon berichtet, wie sie bei sich zuhause im Garten eine Kohlmeise gefangen hatte, die bereits beringt war. Der Ring stammt von einer Beringung aus der Ecke von St. Petersburg, also ca. 2.500 km entfernt von ihrem Standort. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass alle Kohlmeisen wandern. Und auch nicht, dass alle anderen Vogelarten wandern. Aber es gibt Dinge zwischen Erde und Himmel, die übersteigen unser Fassungsvermögen und werden erst klar, wenn wir solche Beweise vorliegen haben.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Lieber @Klaas Reißmann,

    klar, als bekennender Käfer-Fuzzi kann man nur heimlicher Hymenopteren-Fetischist sein. :D Ich bin froh, dass ich mich nicht festlegen muss. Seit ich in dieser Bienen-und-Wespen-Gruppe mit Spezialisten bin, begeistern sie mich auch besonders. Und die parasitische Lebensweise finde ich auch faszinierend. Was das wohl über mein Gemüt aussagt??

    Der "heimliche Hymenopteren-Fetischist" ist eigentlich anders gemeint. Man kann leider nicht alles machen. Sollte mich aber irgendwann mal die Lust an den Käfern verlassen, dann könnte sich diese einfach zu Gunsten der Hymenopteren verlagert haben. "Heimlich" bedeutet in diesem Fall, dass ich Hymenopteren, die ich spannend finde, trotzdem mitnehme oder beobachte. Die ausbeuten, sowohl geistiger, als auch Belegnatur, landen dann eben bei den entsprechenden Kollegen. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Danke für die Erklärung, Klaas. Wieder Interessantes dazugelernt.
    Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass es in Südspanien doch so etwas gibt, was sich Winter nennen darf, also Kälte und evtl. auch Schnee hat...
    Stimmt, erst durch solche Kontrollen wie z. B. die Beringung sieht man dann wirklich was Sache ist. Soweit ich weiß, finden ja z. B. die Kohlmeisen (oder Rotkehlchen, oder...) aus Russland unsere Winter schon schnuckelig genug, um hier zu bleiben, während einige unserer Vögel, dann Richtung Süden ziehen.
    Dass es auch Käfer gibt, die sich im Winter zeigen, finde ich klasse! Im Netz habe ich leider keine Infos gefunden, welche. Da nennen sie nur ein paar Schmetterlinge und die Wintermücke. Na toll, hört die Stecherei also nicht mit der Kälte auf! :/

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Susanne,
    frisch aus dem Urlaub zurück möchte ich dir heute nur kurz schreiben. Die neuen Funde und deine Erstfunde finde ich wie immer faszinierend. Trotz Arachnophobie finde auch ich Springspinnen ...na ja, nicht gerade süß, aber immerhin nett. Der Pirol ist klasse, ein einziges Mal habe ich im deutsch-französischen Grenzgebiet im Elsaß einen gesehen. Am besten gefällt mir die Wanze, Wanzen finde ich total klasse. Habe im Urlaub auch ganz viele gesehen, und vor allem viele Arten, die mir hier zu Hause noch nicht begegnet sind.

    Du liebäugelst mit meiner Zweitkamera? Du kannst meine haben, ich möchte sie eh abgeben, und über einen Preis würden wir uns schon einig, denke ich zumindest. Sie ist gerade mal ein Jahr alt, also noch mit Garantie und hat auch Zubehör. Schreib mir einfach eine PN, wenn du Interesse hast.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Dass es auch Käfer gibt, die sich im Winter zeigen, finde ich klasse! Im Netz habe ich leider keine Infos gefunden, welche. Da nennen sie nur ein paar Schmetterlinge und die Wintermücke. Na toll, hört die Stecherei also nicht mit der Kälte auf! :/

    Ich habe nie im Net geschaut, was es an Informationen dazu gibt, aber schau mal nach:

    Calodromius spilotus
    Calodromius bifasciatus
    Amara infima
    Dromius quadrimaculatus
    andere Dromius-Arten
    Bradycellus caucasicus
    Phloiophilus edwardsii
    Tetratoma desmarestii
    Catops- und Choleva-Arten

    Und viele mehr.

    Und doch. In der kalten Jahreszeit ist es vorbei mit dem Stechen der Mücken. Nur die wenigsten Mückenarten stechen den Menschen. Es gibt tausende Mückenarten, aber bei uns sind vor allem Simuliidae, Culex- und Anopheles-Arten dafür verantwortlich. Die überwintern an geschützten Orten und kommen erst mit dem wärmer werden wieder raus. Die ganzen winteraktiven Mücken haben keine Lust auf Menschen und ihr Blut.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Liebe Addi,
    und wie es Winter gibt in Spanien! Ich sage immer, ich habe noch nie so gefroren wie hier, in einer Wohnung ohne Heizung nur mit einem Gasflaschen-betriebenen Öfchen. Und am 28. Februar 2013 hat es auch in Antequera so geschneit, dass es liegen geblieben ist. Davon konnte man lange Zeit Postkarten kaufen. Auf allen Bergen in der Umgebung ist natürlich im Winter Schnee, und nicht umsonst heißt die "Sierra Nevada" beschneites Gebirge. Das ist auch ein Skigebiet.

    Irgendwelche Insekten findet man auch im Winter, wobei ich wieder nicht weiß, wann "Winter" ist. An warmen Tagen im Januar und Februar kann man z.B. Admirale ud Große Füchse sich sonnen sehen. Und dann kommen ja bald schon die Frühjahrs-Arten.

    Wasservögel gibt es eine ganze Menge, die hier überwintern oder zumindest Zwischenstation machen und so eine für euch "Allerwelts-Art" wie das Rotkehlchen findet man hier auch nur im Winter.

    Und dann gibt es Amphibien (mindestens eine Kröten-Art, aber ich glaube mehr), die paaren sich im Herbst nach den ersten Regenfällen.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • aber schau mal nach:

    Vielen Dank Klaas, für die Auflistung. Ich werde gleich gucken gehen. Dann weiß ich, wonach ich im Winter suchen muss!


    In der kalten Jahreszeit ist es vorbei mit dem Stechen der Mücken. Nur die wenigsten Mückenarten stechen den Menschen

    Das ist eine frohe Kunde! Denn die meisten Mücken (Weibchen), die stechen, scheinen in meiner Umgebung zu wohnen...! 8o


    und wie es Winter gibt in Spanien!

    Danke für Deine Aufklärung. Wer weiß, vielleicht ist ja mein Rotkehlchen vom Balkon bei Dir zu Besuch, wenn es ihm hier zu kalt wird! :)
    Ihr habt keine Heizung?! Nun, für die meiste Zeit des Jahres wäre das wahrscheinlich auch überflüssig. Ein "Gasflaschenbetriebenes Öfchen" hört sich jetzt nicht wirklich nach umfassender Wärme an...

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    Einmal editiert, zuletzt von Addi (21. Juli 2021 um 06:00)

  • Vielen Dank Klaas, für die Auflistung. Ich werde gleich gucken gehen. Dann weiß ich, wonach ich im Winter suchen muss!

    Ganz so einfach ist es nicht, wie Du Dir das jetzt vorstellst. Die Dromius-Arten gehen noch. Da gehst Du tagsüber in den Wald und hältst am Waldrand oder an Lichtungen (bevorzugt Südseite, bezogen auf den Wald, bezogen auf die Lichtungen die Nordseite, weil diese gewissermaßen die Südseite ist mit den längsten Sonnenstunden im Laufe des Tages) Ausschau nach Bäumen, die offensichtlich Probleme haben. Also nach Rindenplatzern, Wipfeldürre, Stammhöhlung, starker Astbruch, Blitzeinschlag o.ä. Hast Du solch einen Baum (oder mehrere) gefunden, gehst Du nach Einbruch der Dunkelheit mit der Taschenlampe an den Baum und leuchtest den Stamm ab. In der Regel, wenn es keinen Frost hat, kannst Du wenigstens Calodromius spilotus und Dromius quadrimaculatus so finden, weil die beiden Arten recht häufig sind. Weitere Dromien sind möglich (agilis). In Abhängigkeit davon ob Laub- oder Nadelbaum. Die bisher aufgezählten kommen an Laubbäumen vor. An Nadelbäumen findest Du Dromius angustus (bevorzugt Kiefer, aber seltsamerweise auch immer wieder auf den Stämmen von Platanen in der Stadt zu finden - allerdings sehr unterschiedlich), Dromius fenestratus (Fichte im Mittelgebirge und Gebirge, aber selten), Dromius schneideri (ähnlich wie fenestratus, aber wohl noch seltener) und im mittleren Westen, linksrheinisch an Laubbäumen Calodromius bifasciatus, den ich, in aller Bescheidenheit, als erster für Deutschland gemeldet und zusätzlich auf seine Kältepräferenzen untersucht habe.

    Ach ja..., wenn Du in der Dunkelheit draußen bist, kannst Du, je nach dem wo Du im Wald bist, Nalassus laevioctostriatus in Menge finden. Hier im Westen sitzen die

    Für Amara infima und Bradycellus caucasicus musst Du in die Heide. Und zwar genau in die Bereiche, wo das Heidekraut an die offenen Sandflächen angrenzt. Hier musst Du dann Material unter dem Heidekraut einsammeln und in ein Sieb geben und durchsieben. In dem, was dann im Auffangbehälter steckt, stecken in der Regel auch Amara infima und Bradycellus caucasicus, sofern vorhanden. Wenn Du in die dichten Heidebestände gehst, in die völlig verfilzten Bereiche, wo die Heide so überwüchsig ist, dass sie bereits auseinander bricht und abstirbt (Extrem) und hier siebst, kannst Du den seltenen Bradycellus ruficollis finden.

    Für Phloiophilus edwardsii musst Du in einen jungen Eichenwald gehen, mit Stangenbäumen. Die sitzen zwar auch an alten Eichen, aber hier hast Du keine Chance ihn zu finden, weil sie in den Bereichen sitzen, wo Du nicht dran kommst. Das hängt mit ihrer Lebensweise zusammen. Phloiophilus edwardsii braucht zumindest in NRW die Pilzart Peniophora quercina (Eichenrinden-Zystidenpilz). Das ist ein Pilz, der flächig auf der Rinde abgestorbener Äste und Stämmchen wächst. An der starken Rinde der großen Eichenstämme schafft er das nicht. Der Pilz kommt vermutlich in jedem Wald vor. Man schaut auf eine rosa gefärbte Fläche, die einen Ast oder ein Stämmchen überwuchert, Länge maximal so ca. 10 cm. Sieht urig aus, weil da so'n rosa Ding auf dem Ast sitzt, was man so nicht in der Natur erwarten würde. Hat was außerirdisches. ;) Die Pilze sollten am Waldrand oder in relativ offenen Wäldchen sitzen, da der Käfer trotz seiner Winteraktivität einen gewissen Wärmeanspruch hat. Dann die frischen Pilze (also rosa, im Absterben werden erst die Ränder schwarz und später der ganze Pilz) auf der Sonnenseite des Baumes absuchen. Ich klopfe. Das heißt, ich halte ein Tuch unter den jeweiligen Ast und schlage mit einem Stock zwei-. dreimal auf den Ast, so dass alles runter fällt, was auf dem Ast sitzt. Auf dem hellen Tuch kann ich die Käfer gut erkennen. Man müsste sie aber auch auf den Pilzen sitzend sehen können. Bevorzugt Wälder auf Sandboden besuchen. Der Sandboden erwärmt sich schneller und stärker und gibt ab Sonnenuntergang mehr Wärme ab. In kühlen Wäldern ist der Käfer nicht zu finden. @Rosmarie kennt den Lampertheimer Wald im südlichsten Hessen, nahe Mannheim. Dieser Wald steht auf Sandboden und hat auch immer wieder schöne, lichte Bestände aus Eichen. Aber gefunden habe ich Phloiophilus edwardsii hier nie. Ich habe es bisher nie überprüft, aber ich vermute, dass der Wald einfach zu kalt ist im Jahresmittel, oder einfach nur im Winter.

    Für Tetratoma desmarestii musst Du einfach Baumpilze abklopfen und versuchen raus zu kriegen, auf welcher Art er in Deiner Region sitzt. Die wechseln ganz gerne und Pilzarten, auf denen er z.B. in Süddeutschland gefunden wird, stimmen nicht zwingend mit den Pilzarten überein, auf denen er anderswo gefunden wird. Hier habe ich es leider noch nicht raus, ihn gezielt zu suchen.

    Darüber hinaus kann man die Laufkäferarten des Waldes im Winter gut in der Überwinterung finden, in dem man die dicke Rinde von toten, liegenden Bäumen aufbricht. Anschließend wieder vorsichtig auflegen. damit die Käfer weiter schlafen können, ohne ein lecker Happen für Vögel zu werden. Mit etwas Glück kann man auch hier und da schon mal eine überwinternde Königin von Hummel, Wespe, Hornisse und Co. finden.

    Und wer mag: die großen Dytisciden, allen voran Dytiscus-Arten, Acilius-Arten und Colymbetes-Arten überwintern nicht an Land, wie die anderen Vertreter dieser Familie, sondern im Wasser und sind auch im Winter, sogar unter einer dicken Eisschicht im Gewässer zu finden.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Irgendwelche Insekten findet man auch im Winter, wobei ich wieder nicht weiß, wann "Winter" ist. An warmen Tagen im Januar und Februar kann man z.B. Admirale ud Große Füchse sich sonnen sehen. Und dann kommen ja bald schon die Frühjahrs-Arten.

    Das ist das, was ich meinte, dass an warmen Tagen im Winter die unterschiedlichsten Insekten aktiv werden können. Winter ist halt nicht (zwingend) dauerhaft Frost. Sobald es erträgliche oder gar warme Temperaturen gibt, werden viele Insekten aktiv.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Vielen Dank Klaas, für die umfangreiche und lange Antwort! :97: Ich habe mir den Text gleich gespeichert, zusammen mit den Käfernamen und deren Fotos, die ich mir herausgesucht hatte.
    Ich bin froh, dass ich somit auch im Winter (oder besser kälteren Jahreszeit) losziehen kann und die Chance habe, etwas zu finden. Entweder an den wärmeren Tagen oder so, wie Du es geschrieben hast.
    Heidebereich und offene Sandflächen werde ich hier in nächster Umgebung nicht antreffen, aber alles andere sollte möglich sein.
    Den Eichenrinden-Zystidenpilz habe ich mir natürlich gleich einmal angeschaut. Der sieht wirklich sehr interessant aus! Ich werde besonders darauf achten, ob ich diesen Pilz hier finden kann. Spontan fallen mir zwar keine jungen Eichen ein, aber da wird sich sicher noch etwas finden...
    Ich denke, das mit der Rinde aufbrechen lasse ich lieber. Die Käfer sollen in Ruhe überwintern. Nicht, dass mich noch ein Specht beobachtet...!

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Ich habe mir den Text gleich gespeichert, zusammen mit den Käfernamen und deren Fotos, die ich mir herausgesucht hatte.

    So geht's natürlich auch! :)
    Ich wollte nämlich schon schreiben: "lieber @Klaas Reißmann, wann schreibst du endlich ein Buch, dass ich nicht dein vieles Wissen im ganzen Forum zusammensuchen muss?!"

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Vielen Dank Klaas, für die umfangreiche und lange Antwort! :97: Ich habe mir den Text gleich gespeichert, zusammen mit den Käfernamen und deren Fotos, die ich mir herausgesucht hatte.
    Ich bin froh, dass ich somit auch im Winter (oder besser kälteren Jahreszeit) losziehen kann und die Chance habe, etwas zu finden. Entweder an den wärmeren Tagen oder so, wie Du es geschrieben hast.
    Heidebereich und offene Sandflächen werde ich hier in nächster Umgebung nicht antreffen, aber alles andere sollte möglich sein.
    Den Eichenrinden-Zystidenpilz habe ich mir natürlich gleich einmal angeschaut. Der sieht wirklich sehr interessant aus! Ich werde besonders darauf achten, ob ich diesen Pilz hier finden kann. Spontan fallen mir zwar keine jungen Eichen ein, aber da wird sich sicher noch etwas finden...
    Ich denke, das mit der Rinde aufbrechen lasse ich lieber. Die Käfer sollen in Ruhe überwintern. Nicht, dass mich noch ein Specht beobachtet...!

    Viele Grüße
    Addi

    Ich denke, den Specht interessieren sie nicht. Der sucht im Holz stehender Bäume weniger nach Käfern und mehr nach deren Larven. Außerdem haben Laufkäfer ein unangenehmes Wehrsekret, dass sie auch aktiv verspritzen können. Nicht weit, aber es hat gereicht, um es dem zu neugierigen Klaas unmittelbar unters Auge zu spritzen. Ist ca. 20 Jahre her. Ich habe Carabus violaceus purpurascens gefunden und mir genauer angesehen, also relativ dicht vor die Augen gehalten. Ich habe nicht gesehen, wie der Käfer mich "angekotzt" hat, aber ich verspürte ein Brennen unterhalb des rechten Auges und es stank widerlich.

    Wie heißt der Spruch? Man soll sich nicht vom gleichen Hund zweimal beißen lassen. 20 Minuten später fand ich einen Carabus problematicus. Die gleiche Neugier, das gleiche Szenario. :79:

    In so fern: ich denke, den Specht wird es nicht interessieren. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Nicht weit, aber es hat gereicht, um es dem zu neugierigen Klaas unmittelbar unters Auge zu spritzen. Ist ca. 20 Jahre her. Ich habe Carabus violaceus purpurascens gefunden und mir genauer angesehen, also relativ dicht vor die Augen gehalten. Ich habe nicht gesehen, wie der Käfer mich "angekotzt" hat, aber ich verspürte ein Brennen unterhalb des rechten Auges und es stank widerlich.

    Ich habe mich gerade amüsiert beim Lesen, `tschuldigung...! :D Und dann gleich zwei Mal! Nun, für die Wissenschaft und sein Interesse muss man manchmal Opfer bringen...! :)
    Wonach roch es denn? Hätte es Dich schlimmer verletzten könnten, wenn sie Dich ins Auge getroffen hätten?

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Sie wurden wohl aus kulinarischen Gründen ausgesetzt, aber der einzige, der sich dafür interessiert, ist der Fischotter. Es sei ihm gegönnt.

    Ja,kiloweise gegönnt !

    Liebe spanische Susanne ,bei dir ist unheimlich viel geboten und du bringst es uns trefflich rüber.
    Eine Hufeisennatter hab ich am Rio Guadiana in 2003 gesehen.
    Ist doch eine - oder ?

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ich habe mich gerade amüsiert beim Lesen, `tschuldigung...! :D Und dann gleich zwei Mal! Nun, für die Wissenschaft und sein Interesse muss man manchmal Opfer bringen...! :) Wonach roch es denn? Hätte es Dich schlimmer verletzten könnten, wenn sie Dich ins Auge getroffen hätten?

    Viele Grüße
    Addi

    Da es sich um Magensäuren handelt, wäre der Treffer ins Auge mit Sicherheit nicht so erheiternd gewesen. Ich habe damals auch gelacht, vor allem beim zweiten mal. Über meine eigene Doofheit. Aber ich habe auf diese Art und Weise gelernt, dass Carabus nicht nur Magensäfte erbrechen, sondern aktiv verspritzen kann. Wie es riecht? Wenn Du mal einen Carabus findest, nimmst ihn in die Hand und danach, wenn er das bräunliche Fleckchen auf Deine Hand gekotzt hat, riechst Du mal dran. Wie soll man einen Geruch beschreiben? Man muss ihn selbst erleben.

    Hätte er ins Auge getroffen, hätte ich zwingend spülen müssen und ggfs. wäre der Besuch beim Augenarzt angesagt gewesen.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Man muss ihn selbst erleben.

    Na, ob ich das unbedingt möchte... Aber interessieren würde es mich schon. Allerdings die Vorstellung, dass mir da einer in die Hand kotzt! Nun, so lange es bei einem Käfer bleibt...

    Mit Deinen Augen hast Du wirklich Glück gehabt. Das hätte böse ausgehen können!

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Na, ob ich das unbedingt möchte...

    So schlimm ist es gar nicht, angenehm ist anders aber es riecht auch nicht nach Erbrochenem, bloß ist es sehr hartnäckig. Ich hatte auch schon das Vergnügen, damals 2013 mit einem Carabus intricatus und nicht ins Gesicht, sondern die Hand.

    Beste Grüße,
    Stefan

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    Lifelist:
    Vögel:
    - Deutschland: 276, Seidenschwanz

    - Welt (2024): 301 (143), Seidenschwanz (Uferschwalbe)

    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

    Wirbellose: 1.626, Gibbaranea bituberculata

  • Hallo ihr Lieben,

    vielleicht wartet ihr ja schon auf meine Wochenübersicht - da muss ich euch etwas vertrösten. Ich war gestern am Strand - davon möchte ich auch noch berichten - und bin erst um 21 h nach Hause gekommen. Zu mehr als Fotos bearbeiten hat es dann nicht mehr gereicht.
    Mal sehen, vielleicht heute Abend...

    Liebe Grüße
    Susanne

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