Mein tägliches Viech 2021: 27.- 31. Dezember 2021 & Fazit

  • :57: Immer mit der Ruhe... :)
    Hauptsache, es war schön!

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • So, jetzt will ich euch nicht weiter warten lassen. Hier kommt nun die letzte Woche.

    Montag, 19.7.
    Dies ist Tag und Tier 200, ich bin doch ganz angenehm überrascht - über die Vielfalt der Viecher und über mich, dass ich tatsächlich so weit durchghalten habe.
    Im Pinienwald gibt es einfach zu viel Sand, als dass die Grab- oder Sandwespen Kolonien machen würden, wo es "brummt". Man sieht zwar eine ganze Menge Löcher, aber ohne Aktivität.
    Aber dann brauste etwas Schwarz-gelbes an und liess sich praktisch in ein Loch fallen, das ging so schnell, dass ich nichts genaues erkennen konnte. Nach einiger Zeit gab es tatsächlich Aktivität im Loch, kurzzeitig schaute das Etwas heraus und grub dann das Loch von innen zu.

    Ich bin dann bewegungslos stehen geblieben und hoffte auf weitere Aktiviäten. Währenddessen flog in der Nähe etwas, landete hier und da und machte "Probegrabungen". Ein Bienenwolf Philanthus triangulum. Mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass der erste auch einer ist. Was der allerdings da machte, weiß ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er (sie, das Graben machen ja nur die Weibchen) mit Biene so schnell im Loch verschwunden wäre... aber gesehen habe ich eben nichts. Nach über 20 Minuten habe ich aufgegeben.

    Dienstag, 20.7.
    Nun ist das endgültig die letzte der "Joker-Wanzen" Spilostethus pandurus - auf Deutsch der Pandur laut wikipedia. Aber, @Sabine Flechtmann auch wenn ich sie häufig sehe, mag ich Wanzen auch gerne. So habe ich meine Insekterei angefangen: sie sind relativ groß und bunt und nicht so schnell weg wie Schmetterlinge. Und dieses scheints unerschöpfliche Thema mit Variationen: rot mit schwarz ist einfach faszinierend.

    Die Bienenfresser unterhalten sich schon über ihre Abreise.

    Mittwoch, 21.7.
    Auch eher ein Joker, jedenfalls sieht man den Kleinen Feuerfalter Lycaena phlaeas doch recht häufig.

    Und diese hübsche Wespe - Braconidae kann man leider nicht bestimmen. Der lange Legestachel deutet jedenfalls daraufhin, dass sie ihre Eier tief versteckt legt - in eine Raupe im Holz???

    Donnerstag, 22.7.
    Und jetzt muss ich leider eine Korrektur anbringen. Am 20.6. (hier, oder zumindest auf dieser Seite) hatte ich eine Grabwespe als Bembix rostrata gezeigt. Das ist falsch, vielleicht ist es Bembix zonata, aber sicher eben nicht zu sagen.
    Das Viech dieses Tages wird deshalb der Europäische Fransenfinger (die "Rotschwanzeidechse") Acanthodactylus erythrurus.

    Für diesen heutigen Tag kann ich eine sicher bestimmte Bembix Grabwespe angeben: Bembix oculata. Die hatte ich letztes Jahr "gelernt", als ich das Spinnenopfer mit dem Flügelöffner fand und mich über die Lebensweise informierte. Die Männchen brauchen den Flügelöffner, weil sie Weibchen von der Blüte pflücken und als "Überfall-Kopula" praktisch vergewaltigen.
    Hier sieht man zwei Männchen beim Anflug an ein Weibchen - wenn man genau schaut, sieht man links ein bisschen von der Antenne und einem Bein eines Weibchens. Es gab mehrere Anflüge, aber keiner war erfolgreich, vielleicht weil die Minze doch mehr Versteckmöglichkeiten biete, als wenn das Weibchen auf einer Einzelblüte säße.

    Meist hat die Art einzelne Flecken "oculata", die können manchmal aber auch mit dem schwarzem Band verschmelzen - wie hier. Die Männchen sind eher silbergrau, die Weibchen gelb.

    Freitag, 23.7.
    Auch eine Wanze, allerdings kein Joker, denn so häufig sehe ich die nicht. Camptopus lateralis heißt auf Deutsch angeblich Sichelbein (das erinnert mich eher an einen Pirat :19: ) Familie: Alydidae, Krummfühlerwanzen.

    Samstag, 24.7.
    Wieder mal im Pinienwald. Als erstes sah ich ein winziges Zweiglein, das sich seltsam bewegte. Eine Nymphe der Haubenfangschrecke Empusa pennata. Da hatte ich ja schon mal eine, die war wenigstens nicht ganz so winzig. Unfotografierbar. Bei der Art überwintern die Adulten, d.h. Jungtiere kann man das ganze Jahr über finden.

    Und noch ein Baby, von der Wespenspinne Argiope lobata. Hier warte ich als Tier des Tages auf eine größere.

    Das Viech des Tages ist das Weibchen der Südlichen Heidelibelle Sympetrum meridionale. Ich habe gelesen, dass gerade Weibchen, bevor sie reif zur Paarung sind, sich weit weg vom Wasser aufhalten und so den Männern aus dem Weg gehen.


    Sonntag, 25.7.
    Ich war "weit weg" am Strand von Málaga (ca. 50 km). Ein ausführlicher Bericht folgt noch. Hier nur das Viech des Tages, eine Krabbe Pachygrapsus marmoratus. Da war ich sicher nicht das letzte Mal.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Deine Fotos mit den erklärenden Berichten haben mir heute morgen viel Freude gemacht und weitere Anstöße gegeben, das ein und andere nachzulesen! Toll, danke!
    Die Wespen hast Du wunderbar getroffen und das Ausharren vor den Löchern habe ich in der letzten Zeit ja auch ein paar Mal praktiziert... 20 Minuten sind allerdings eine Menge Geduld! :78:
    Die Bembix oculata hast Du so klar im Flug getroffen, gar nicht so einfach! Das Verhalten der Männchen ist allerdings sehr "fragwürdig"... 8o
    Die rote Wespe mit dem langen Legestachel hat mich auch beeindruckt! Der muss doch beim Fliegen ziemlich hinderlich sein.
    Die Wespenspinne ist also ein Baby... Aus der Perspektive sieht sie allerdings schon sehr groß aus, was natürlich täuschen kann. Mir würde das schon reichen! :42:
    Wanzen haben es mir auch angetan. Die Farben- und Formenvielfalt... Stimmt, sie sind nicht so schnell weg wie Schmetterlinge oder Ameisen. Aber wenn sie keine Lust auf ein Foto haben, können sie auch ganz schön aufdrehen...!
    Die Haubenfangschrecke hat eine tolle Tarnung! Wenn sie sich nicht bewegt hätte, wäre sie wahrscheinlich kaum auszumachen gewesen.
    Und dazu noch die anderen Tiere... - ein wunderschöner Bericht für den Morgen.

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Addi,
    schön, dass du meine Berichte immer gleich liest und auch kommentierst!

    Ja, dass die "Bembix-Kampfbomber" so gut geworden sind, hat mich auch überrascht. Ich habe noch gar nicht rausgekriegt, was für Beute sie eigentlich vergraben. Aber ich hoffe ja immer noch, dass ich das auch mal sehen kann.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Liebe Susanne,
    auch diese Folge liest und schaut sich wieder spannend und vor allem auch unterhaltsam. Mir gefällt die Krummfühlerwanze gut, die hat ja ganz dicke Stacheln an der Unterseite der Hinterbeine, wozu sie die wohl braucht? Klasse auch die im Flug erwischten Bembix oculata. Bei der Haubenfangschrecke ist eigentlich am überraschendsten, dass du sie überhaupt entdeckt hast, die ist perfekt getarnt, nicht nur in der Farbe, sondern auch als Gestrüpp getarnt. Argiope lobata, eine der schicksten Spinnen überhaupt, die würde ich auch gern mal sehen. Wenn du zu deinem Strandtag einen eigenen Beitrag planst, dann bin ich gespannt, was du da alles entdeckt hast.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Erstaunlich, aber wahr, auch in dieser Woche kann ich meine Serie fortsetzen. :)

    Montag, 26.7.
    Eine der wenigen Heuschrecken, die ich kenne, hat einen unaussprechlichen Namen: Eyprepocnemis plorans - dafür ist sie leicht zu erkennen, an der namensgebenden "Tränenspur" (plorans) unter dem Auge.

    Dienstag, 27.7.
    Sozusagen ein Bläulings-Joker - obwohl man bei denen doch immer sehr genau hinschauen muss. Der Hauhechel-Bläuling Polyommatus icarus ist hier ein kryptisches Artenpaar - also nur genetisch zu unterscheiden. Studien haben ergeben, dass hier nur Polyommatus celina vorkommt. Da man es ja nicht erkennen kann, müsste eigentlich ein cf. davor, aber ich vertraue mal diesen Untersuchungen und lasse es so stehen.

    Mittwoch, 28.7.
    Heute stelle ich die Mediterrane Mordwanze Rhynocoris erythropus vor.

    Donnerstag, 29.7.
    Und wieder eine Wanze, aber Pentatomidae - Codophila varia, auch eine mediterrane Art.

    Zu meiner heimlichen Liebe gehören ja auch die Neuroptera - heimlich deshalb, weil man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Dazu gehören ja so Traumarten wie der Fadenhaft und die Schmetterlingshafte aber auch Ameisenjungfern. Die sieht jetzt man relativ häufig flattern, aber dann setzen sie sich hin und sind völlig unsichtbar. Ich denke ja immer, dass ich vielleicht doch mal eine andere als die häufige Macronemurus appendiculatus finde und versuche, jede zu fotografieren. Aber hier kam mir jemand zuvor - eine Raubfliege. Zwei unbestimmbare Viecher auf einem Foto, aber es sieht doch gut aus, oder?

    Freitag, 30.7.
    Colpa quinquecinta habe ich ja erst vor kurzem kennengelernt und auch gleich vorgestellt, aber nun darf sie auch Tier des Tages werden.

    Abends wollte ich noch ein Päckchen abholen, was am Tag nicht zugestellt werden konnte - hier ist jeder Paketdienst mit irgendeinem Laden assoziiert, in dem die Pakete dann abgegeben werden. Diesmal war es eine Eisenwarenhandlung, die aber anders als auf der Mitteilung, schon geschlossen hatte. So bin ich zum Supermarkt, der in der Nähe liegt für meinen Wocheneinkauf.

    Auf dem Rückweg durch eine Art Allee/ Park schwirrt etwas vor meinen Füßen: tatsächlich ein Bienenwolf Philanthus triangulum, der auch gleich in einem Loch verschwindet. Und daneben noch einer! Ich habe mich dann auf die Bordsteinkante gesetzt und ein bisschen zugeschaut, soviel Aktivität konnte ich im Pinienwald noch nie beobachten! Vielleicht lag es ja an der Tageszeit? Vielleicht übernachten sie in ihren Löchern, um die zu bewachen? Jedenfalls flog eine Fremde ein besetztes Loch an und wurde sofort verscheucht.

    Und das habe ich leider erst beim Fotos bearbeiten am Computer gesehen, da liegt ja eine Biene vor dem Loch. Drei Löcher hatte ich im Blick, aber dieses war das am weitesten abseits gelegene.

    Weil ich es so unglaublich finde, will ich euch auch das "Habitat" zeigen. Die drei Löcher waren im Sand in der Nähe der Rinne auf Höhe der ersten Pflanzen. Wie man sieht, ist es schon ziemlich dunkel, um 21:38 habe ich das Foto gemacht und bin dann gegangen.

    Samstag, 31.7.
    Jetzt hat es geklappt mit dem Päckchen - meiner neuen Kamera (von Sabine). Deshalb war ich wieder im Park für ein paar Testaufnahmen. Noch ein Joker-Bläuling, der Große Wanderbläuling Lampides boeticus. Es flatterten verschiedene um diese Schmetterlingsblütler und legten Eier.

    Später dachte ich, ich könnte ja mal versuchen ein Ei zu fotografieren; es ist mit bloßem Auge gerade noch so als Punkt zu erkennen. Da muss ich aber noch ein bisschen Fokussieren üben und welche der "Mikroskop"-Einstellungen man am besten verwendet. Hier sitzt der Fokus nicht auf dem Ei.

    Der eine oder andere Bienenwolf war auch unterwegs, aber lange nicht so viel, wie am Abend vorher.

    Sonntag, 1.8.
    Mal wieder ein längerer Spaziergang zur Quelle. Vorgenommen hatte ich mir als Tier des Tages entweder die Vipernatter oder die Bachschildkröte. Beides schon mehrfach gesehen, aber noch nicht drangewesen.

    Die erste Bachschildkröte gab es gleich am Bach meines Lieblings-Jagdgebiets. Die sind da fast täglich, aber bei die Hälfte der Begegnungen sieht sich mich eher als ich sie und ich höre dann nur noch ein Platschen. Hier sieht man, dass sich die Pupille offensichtlich wie eine Wasserwaage auf die Horizontale einstellt. Habe ich auch noch nicht gewusst.

    In der Umgebung der Quelle sah ich diese zwei Kaninchen Oryctolagus cuniculus. Als Viech des Tages würde es meine Säugetier-Liste um die Hälfte erweitern.

    Noch eine Schildkröte


    und die unvermeidliche Vipernatter Natrix maura

    eine der häufigsten Libellenarten, aber in diesem Jahr habe ich sie noch nicht so oft gesehen Frühe Heidelibelle Sympetrum fonscolombii. Erkennbar an den schwarzen Beinen mit gelben Streifen, den Augen, die unten grau-blau sind und einer orangen Schattierung an der Basis der Hinterflügel.

    Ich saß eine ganze Weile am Ufer und habe mit der Kamera gespielt. Ist ja schon aufregend, sie einfach so ins Wasser zu tunken! Wenn man allerdings nicht selber drin ist, kann man den Bildschirm nicht sehen und ich habe dann einfach blind fotografiert. Fischchen - Sonnenbarsch Lepomis gibbosus - gab es genug und immerhin einmal habe ich einen erwischt. Das muss aber noch besser gehen. Für Sonntag habe ich mir wieder ein Ticket an den Strand gekauft.

    Aber das Highlight und Tier des Tages kam auf dem Rückweg. Ein Zweiglein in einer Distelblüte entpuppte sich als Mantis. #Neu4me
    Neben den Neuroptera sind die Mantodea meine andere heimliche Liebe. Die Gottesanbeterin Perlamantis alliberti ist mit max. 17 mm eine der kleinsten europäischen Fangschrecken. Sie blieb zum Glück ziemlich lange sitzen, so dass ich mit beiden Kameras fotografieren konnte. Foto-stacking aus der Hand ist gar nicht so schlecht geworden. Wenn ich mehr gewackelt habe, bekam sie doppelte Antennen (oder sie hat sie bewegt).

    Erstes Fazit zur Kamera @Sabine Flechtmann: Ich muss noch lernen, wie ich ihr begreiflich mache, das zu tun, was ich will, aber ich gebe sie nicht mehr her. :D

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Da sind wieder total tolle Tiere dabei. Zum Philanthus kann ich Dir nur sagen, dass der hier in Oberhausen, mitten in der City, auf ca. einem halben Quadratmeter direkt neben einem Hauseingang mein Herz erfreut hat. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Wieder eine wunderbare Reise zum morgendlichen Kaffee! :57:
    So abwechslungsreich, ganz klasse! :alright:
    Es ist aufregend eine neue Kamera (oder Objektiv) auszuprobieren. Warum musst Du Dir ein Ticket für den Strand kaufen? Wegen Corona oder ist das bei Euch so üblich?

    Über die Colpe cinquecinta wollte ich mehr erfahren. Es gibt aber kaum etwas und das war auch nicht auf deutsch oder englisch. Es würde mich nicht wundern, wenn Du ihn hier kennen würdest...:
    http://insectmacro.photography/sobre-mi/ Er hat sie auch fotografiert: http://insectmacro.photography/insect/hymenop…-quinquecincta/


    Die Bienewölfe scheinen im Moment überall unterwegs zu sein. Ich freue mich auch immer, wenn ich sie beobachten kann!

    Die Kaninchen und die Fangschrecke gefallen mir auch sehr gut!


    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Warum musst Du Dir ein Ticket für den Strand kaufen? Wegen Corona oder ist das bei Euch so üblich?

    Liebe Addi,
    da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, ich habe mir ein Ticket für den Bus an den Strand gekauft. Jetzt im Sommer gibt es Leute oder Organisationen, die einen Bus mieten, der an den Strand fährt und dann die einzelnen Sitzplätze verkaufen. Da ich kein Auto habe, ist es einfacher und billiger als wenn ich das selber mit öffentlichen Verkehrsmitteln mache. Sonst müsste ich erst zum Busbahnhof nach Málaga und von da mit dem Stadtbus weiter. Das kostet ca. das doppelte und ich brauche auch doppelt so lange.

    Nein, den Jaume Bobet kannte ich nicht. Aber zu Colpa quinquecinta hat er ja auch nichts geschrieben. Sie gehört in die Familie Scoliidae d.h. Dolchwespen, wie die große Megascolia und parasitiert wie diese vielleicht auch Käferlarven. Jedenfalls sitzt sie scheinbar besonders gerne auf Eryngium.

    Liebe Grüße
    Susanne

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    Einmal editiert, zuletzt von Kasimir (3. August 2021 um 13:37)

  • Liebe Susanne,
    klasse Funde hast du von den Ausflügen der letzten Woche mitgebracht. Großartig finde ich die Ameisenjungfer als Beute der Raubfliege. Dass die Ameisenjungfer nicht bestimmbar sein soll, kann ich mir gar nicht vorstellen. Gibt es denn in Südspanien so viele so ähnliche Arten? Es sind doch einige Merkmale gut erkennbar:
    Abdomen oberseits ähnlich wie bei einigen Libellen-Arten dunkel gefärbt, unterseits hell
    Gesicht zwischen den Augen weißlich-gelb
    Fühlerende mit großem, hellen Fleck, der nur oberseits oder unterseits vorhanden ist
    auch die Flügeladerung mit weißem Pterostigma ist prima erkennbar.

    Mit einem Bestimmungsschlüssel auf französisch
    http://www.gretia.org/phocadownload/…ns_N1_29-34.pdf
    habe ich mich durchgeschlagen bis zur Gattung Myrmeleon.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
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  • Jetzt habe ich das richtig verstanden...
    Das ist praktisch, wenn das mit den Bussen so gehandhabt wird! Günstiger und schneller als der übliche Weg.
    Ich glaube, hier in Deutschland könnten "irgendwelche Leute" so etwas gar nicht aufziehen, da viel zu viele Bestimmungen im Weg stehen! (Personenbeförderungsschein usw., nicht zu vergessen, wäre es ja die Konkurrenz zu den Offiziellen Busunternehmen oder Taxen).

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

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  • Die mieten natürlich den Bus inklusive Fahrer von einem Busunternehmen - das muss es doch auch in D geben?

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Ach so, ich dachte, das wären Privatpersonen, die sich ein wenig dazuverdienen wollen. Hier haben wir natürlich Reisebusunternehmen (jetzt mal nicht Flixbus oder so), sondern solche, die man für Kaffeefahrten, Kegelclubausflüge, Klassenfahrten usw. charten kann.

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Ich denke mal, die Privatperson, die das organisiert, verdient auch noch dran, aber darf sie ja ruhig. So sind alle glücklich.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Nachdem ich euch das interessanteste Viechzeug ja schon im Strand-Beitrag gezeigt habe, kommt hier der karge Rest der Woche.

    Montag 2.8.
    Schon wieder eine Wanze, aber Spilostethus furcula sehe ich wirklich nicht alle Tage - im Gegensatz zu Spilostethus pandurus.

    Auf dem Rückweg aus meinem Jagdgebiet saß auch der Steinkauz Athene noctua wieder auf seiner Ruine.

    Dienstag, 3.8.
    Das unerwartete Highlight der Woche - auf der Brachfläche in der Stadt und Test mit der neuen Kamera. Deshalb, und weil ich weiß, dass sie sie besonders mag, gewidmet @Sabine Flechtmann: Trommelwirbel Argiope lobata.

    Doch, @Addi, die ist schon groß, der Hinterleib vielleicht wie eine 1 €-Münze, aber man muss trotzdem keine Angst haben, denn Radnetzspinnen gehen NIE aus ihrem Netz raus.
    Von unten:

    Und von oben:

    Die Fotos sind mit der Stacking-Einstellung der Olympus aus der Hand gemacht. Bin ich schon ganz zufrieden. :) Bei dem zweiten Bild sieht man im Hintergrund die Zickzack-Stabilisierung, die charakteristisch für die Argiope-Arten ist.
    Ich konnte übrigens beobachten, wie eine Heuschrecke in das Netz hüpfte. Da ist sie blitzschnell hin, hat das Opfer eingewickelt, hingehängt und ist dann wieder zurück in die Mitte des Netzes zu ihrer eigentlichen Mahlzeit. Speisekammer gefüllt. :40:

    Mittwoch, 4.8.

    Eine Schwebfliege mit gestreiften Augen, daher leicht zu erkennen Eristalinus taeniops.

    Und später wurde mir tatsächlich noch ein Fliegenpärchen bestimmt (von faluke). Da hätte ich nicht einmal auf die Familie Schweber Bombyliidae getippt. Und er gibt mir gleich den Namen Toxophora fasciculata.

    Donnerstag, 5.8.

    So kommt das, heute gab es nichts anderes als die Bachschildkröten Mauremys leprosa. Obwohl ich von denen schon bessere Fotos habe, ist sie nun (notgedrungen) Tier des Tages. Immerhin zeigten sich zwei Exemplare.

    Freitag, 6.8.

    3 Stunden durch den Pinienwald gestapft.... Wenn das keine Blauflügelige Ödlandschrecke Oedipoda coerulescens ist, habe ich ein Problem. Im Angebot habe ich nur noch eine Tachinidae und eine Asilidae, beide unbestimmbar.

    Samstag, 7.8.

    Am Bach beim Industriegebiet. Aus welchen Gründen auch immer wurde das gesamte Ufer plattgemäht, nur in der Bachmitte steht noch ein bisschen Rohrkolben. Die Schermäuse werden nicht begeistert sein, die Libellen haben sich arrangiert.

    Immerhin konnte ich so dieses Männchen von Crocothemis erythraea ohne Hintergrund ablichten.


    Auf dem Rückweg bin ich am Park vorbei und habe den Bläulingen beim Eier legen zugesehen. Hier ist ein Ei von Lampides boeticus.

    Hier kann man deutlich sehen, dass Querstreifen dick machen! :79:
    Aber schnell waren sie, diese Pummelchen von Amegilla quadrifasciata. Das Foto ist reiner Zufall, aber wenn sie dann dran ist, gelingt mir sicher so ein Schnappschuss nicht wieder.

    Sonntag, 8.8.

    Am Strand von Málaga, genauer gesagt im Wasser vor dem Strand. Die Wachsrose Anemonia viridis mit den lila Tentakelenden hat es mir besonders angetan.

  • der Hinterleib vielleicht wie eine 1 €-Münze, aber man muss trotzdem keine Angst haben, denn Radnetzspinnen gehen NIE aus ihrem Netz raus.

    Auf den Fotos kann man es nie abschätzen und dann sind sie a l l e groß! :)
    Aber gut zu wissen, dass die Radnetzspinnen nie aus ihrem Netz heraus gehen. Und mit irgend etwas um sich spritzen tun sie hoffentlich auch nicht...
    Die arme Heuschrecke, das war wirklich nicht ihr Tag!
    Tolle Fliegenpaarung! Und gestreifte Augen bei einem Insekt, darauf hoffe ich auch noch!

    Hier kann man deutlich sehen, dass Querstreifen dick machen!

    :25:
    Super Schnappschuß! Die Zunge schon ausgefahren vor dem wunderbar bunten Blütenmahl!

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Susanne,

    ich staune wirklich jede Woche wieder über die Vielfalt deiner Liste. In meiner persönlichen Liste (ich bin immer noch dabei, allerdings meist ohne Fotobeleg, dazu fehlen Ausrüstung und Zeit) stehen zu mindestens 80% Vögel und Käfer. Außerdem merke ich, dass es in der Saison einzelner Arten gehäuft diese Gruppe zum Tier des Tages schafft. Bei dir ist es wirklich jedesmal ein bunter Mix, wirklich beneidenswert.

    Bei der Mittwochs-Schwebfliege hätte ich sofort an eine Bremse gedacht, eben wegen dieser abgefahrenen Augen.
    Am Donnerstag NUR Schildkröten, ach herrje, du Arme. :79:
    Für Freitag drücke ich dir feste die Daumen, dass du dort keine Lücke in deiner Liste lassen musst.
    Dein Samstag zeigt "eindrucksvoll", dass die Spanier da auch nicht besser sind, als die Deutschen. Dieses "Landschaftsbild" kennen wir ja auch nur zu gut. Meine letzten Flächen außerhalb der Schutzgebiete bekommen grad auch noch eine Rasur.

    Beste Grüße,
    Stefan

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    Lifelist:
    Vögel:
    - Deutschland: 276, Seidenschwanz

    - Welt (2024): 301 (149), Seidenschwanz (Grauammer)

    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

    Wirbellose: 1.626, Gibbaranea bituberculata

  • Hallo Susanne,

    was du als kargen Rest bezeichnest finde ich unglaublich.

    Allein der Steinkauz und die Spinne. :97:


    Bei dem zweiten Bild sieht man im Hintergrund die Zickzack-Stabilisierung, die charakteristisch für die Argiope-Arten ist.

    Diese Zickzack-Stabilisierung habe ich bei den Wespenspinnen auch schon gesehen.

    Grüße Wiltrud

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