Das verstehe ich nicht, hast du ein Beispiel?
Z. B., wenn Du eine Brennweite von 60 mm hast, sollte die Belichtungszeit (damit das Bild wirklich scharf wird), dann mindestens 1/60 s betragen. Allerdings kann es, je nach Brennweite, wenn man dieser Logik folgt, dann auch schon einmal ziemlich lange dauern und da reicht dann auch kein Bildstabilisator mehr aus und man muss das Stativ auspacken...
Ich fotografiere meistens im manuellen Modus, weil ich am liebsten Insekten aufnehme und sie ja oft unmöglich klein sind... Und da ändern sich zum einen immer sehr die Lichtverhältnisse, so dass ich praktisch für jedes Foto eine neue Einstellung brauche, zum anderen, wenn ich den Autofocus benutze, der je nach Motiv stur nur das Drumherum fokussiert und nicht das Insekt. Das passiert mir sogar bei Vögeln im Blätterwald. Da möchte dann die Kamera unbedingt bestimmen, was scharf gestellt wird. Und je kleiner das Objekt, je mehr "Gemüse drumherum", desto mehr gehen die Prioriäten der Kamera bei AF und bei mir auseinander (jedenfalls meine Erfahrung). Bei "größeren Gesamtbildern" könnte ich allerdings wirklich einmal überdenken, öfter einmal die Blenden- oder Zeitautomatik einzusetzen.
Was ich eher schwierig finde, ist die AF-Messfelder richtig einzusetzen. Der Bequemlichkeitshalber nehme ich meistens "Mehrfeld", weil die Spotmessung z. B. immer irgendwie dann doch unscharfe Bilder produziert. Aber das wird wohl eher an mir liegen...
Die Canon 700 D hat auch verschiedene Szenen-Modi, wenngleich auch nicht so viele wie Deine, Sabine. Wenn die Insekten rarer werden, könnte ich mich einmal mit ihnen beschäftigen und ausprobieren, ob sie nicht auch befriedigende Ergebnisse bringen. Das würde mir das Fotografieren im nächsten Jahr dann erleichtern und spontaner werden lassen.
Was ich ganz merkwürdig finde: Bei manuell habe ich die Blende 8,0 auf der Skala gesehen, 8,0 war aber nicht einstellbar. Nach Programmwechsel auf ein Scene-Modus und zurück, war Blende 8,0 plötzlich ausgewählt. Sehr merkwürdig.
Das habe ich bei mir auch schon festgestellt, dass im manuellen Modus eine größere Blende einstellbar ist als es dann in einem Szenemodus möglich ist. Warum das passiert... Ich könnte mir vorstellen, dass je nach Szenenmodus die Zeit schon festgelegt ist und die Kamera "weiß", wenn sie nun eine zu große Blendenöffnung "erlaubt", dass das Bild dann überbelichtet wird. Und solches sollen ja die voreingestellten Modi verhindern. Manuell greift man dann halt des öfteren mal daneben oder braucht ein paar Versuche (oder hat irgendwann die Erfahrung), dass man ISO - Blende - Zeit dann ad hoc richtig trifft. Denn diese Werte sind ja alle abhängig voneinander.
Belichtungszeit: von 15" (Sekunden) bis 1/4000
Bei den 15 Sekunden brauchst Du definitiv ein Stativ... Ich glaube, ich würde es schon bei einer Belichtungszeit von 1 sec nehmen. Man meint zwar, 1 sec ist kurz, aber beim Fotografieren kann das ganz schön lang werden...
Bei der Canon 700 D kann ich auch den sog. BULB-Modus einstellen, wo man dann sehr lange die Belichtungszeit laufen lassen kann. Das habe ich z. B. einmal gemacht, als ich eine Taschenlampe, die ich im dunklen Raum bewegt habe, fotografieren wollte, also die Bewegungen, die man damit macht. Das geht allerdings nur mir Stativ und am besten Fernauslöser. So bekommt man dann schöne Lichtmuster.
Die Belichtungszeit bei Dir 1/4000 ist schnell. Die sehr kurzen Belichtungszeiten muss man vor allem im Blick behalten, wenn man mit Blitz fotografieren sollte. Der Blitz braucht ja eine gewisse Zeit, bis er "zündet" und "passiert" ist und in der Zeit sollte die Blende natürlich vollständig geöffnet sein. Ist sie zu schnell wieder geschlossen, dann hat man die typischen "schwarzen Balken" quer über dem Foto.
Bei dem Foto "Mama und Kind" hast Du richtig reagiert und die Zeit verkürzt. Ich fotografiere meistens mit 1/125. Allerdings würde ich bei einigermaßen guten Wetter die ISO-Zahl zwischen 100 - 200 einstellen, vor allem, wenn Du die Blende soweit offen hast. Von der Schärfe her hast Du richtig reagiert.
Mit teilweise recht hohen ISO-Zahlen arbeite ich, wenn ich sehr nahe an die Insekten herangehe oder die zwischen Blättern oder Nadeln sitzen und ich nicht mit dem Blitz arbeiten möchte, weil der den Eindruck oft nicht so wiedergibt, wie ich ihn sehe.
Bei dem Bild z. B.
habe ich folgende Werte: Belichtung 1/125s , Blende f10 , ISO 1600. Durch die verkleinerte Blendenöffnung möchte ich auch einen größeren Schärfebereich erzeugen, also eben, dass der ganze Kokon scharf ist (die Tiefenschärfe so etwas abmildern) und nicht nur ein kleiner Punkt. Der Tiefenschärfe- (Schärfentiefe-)Effekt ist oft schön bei einzelnen Blüten, wenn der Hintergrund verschwimmt, aber nicht bei Detailaufnahmen.
Viele Grüße
Addi