Hallo Forumer*innen
Überraschungen.
Zu Weihnachten sind sie nicht unüblich. Von vieren möchte ich berichten. Die erste: Heiligabend entdeckte ich ein mir unbekanntes Pilzlein auf meiner Zaubernuss. Goldgelber Zitterling sein Name, das bestätigte zuletzt Sabine.
Die tollste Überraschung offenbarte sich erst heute in der früh. Doch zuvor das noch Aktuellere.
Auf Spurensuche öffne ich die Haustür – und sichte Vögelchen auf dem derzeitigen Brachgrundstück gegenüber. Das Fernglas wird eiligst geholt: Ein Dutzend Distelfinken bedient sich an Unkrautsamen. Und das fast in Stadtmitte! Wie bei solchen Distelfinkentrupps üblich, ist es ein quirrliches Treiben. Üblich? ich schaute schon wesentlich größeren Trupps zu, daher kenne ich das.
einzelne konnte ich aus der Ferne fotografisch erwischen, gezeigt als Beweisbilder, keine Fata Morgana.
Ein Motiv für’s Forum, mein Gedanke. Doch die Vögelchen reagierten schneller. Wenn die Menschen sich in ihren Behausungen aufhalten, wenn alles menschenleer ist und wir bei ‚freier Bahn‘ in deren Bereich vordringen, dann fliegen wir diesem einen Neugierigen auch aus dem Weg; weg schwirrten sie. Im Scharm. Meine Augen folgten ihnen. Und genau in der Spitze des Straßenbaumes vor meinem Haus ließen sie sich kurzzeitig nieder. Tolle Fotos leider Fehlanzeige.
Aber irgendwo liegen bei mir noch gute Bilder von Distelfinken / Stieglitzen. Ich wählte ein Stück aus mit mehreren dieser Vögelchen, sozusagen einem Minischwarm.
In der Reihenfolge etwas durcheinander. Folgendes vom 3.Tag: Ich wechselte meine Matratze im Bett aus, angeblich soll das Rückenbeschwerden lindern. Geschleppt wird. Alles geschafft - da flattert ein Schmetterling durch das Zimmer. Art nicht erkennbar, also eingefangen. Ein Tagpfauenauge.
Das hatte als Winterquartier vermutlich die Unterseite meines Matratzenrahmens gewählt. Naja, bei einem Schmetterlingsfreund ist man immer gut aufgehoben.
Der bot ihm an einem geschützten Ort einen neuen Unterschlupf an.
Jetzt zur nächsten Überraschung: Bei Tageslicht wird die Rollade hochgezogen. Da erblicke ich vor mir auf der Veranda das, wovon ich das Foto zeige. Mehr Natur ist kaum zeigbar.
Nur, was ist das und wie kommt es dorthin???
a) Flügel liegen zu beiden Seiten. Die Federn verraten mir, keine Ringeltaube, sondern eine von denen, die in der Nachbarschaft gehalten werden.
b) Körper samt Oberschenkeln sind fast skelettiert, frisch.
c) Wieso liegen die Überreste der Taube dort? meine stille Frage.
d ) An der Scheibe entdecke ich Aufprallspuren. Also ist Vogeliges dagegen geprallt.
Ich bin kein Sherlock Holmes dennoch kombinierte ich: Gestern, Weihnachten, als Menschen ihre Weihnachtsgans einbauchen, (trifft nicht auf alle zu) als, wie bei den Distelfinken erwähnt, den Vögeln nicht nur den Luftraum überlassen wurde, schnappte sich ein Sperber eines dieser Täubchen auf dem Gelände gegenüber.
Irgendwo rupfte er seine Beute und verzehrte die Fleischteile. Sogar fast restlos, er muss wohl Hunger gehabt haben.
Wie ich das andermalig in meinem Garten sah, flog er mit seinem Beuterest zu einem anderen Verzehrplatz. Dabei ist er gegen die Scheibe geprallt und ließ die den Taubenrest fallen. Von ihm (oder Ihr) war und ist nichts zu sehen. Vor die Scheibe 'gedonnert' ist er nicht, das passiert den Ringeltauben, das ist im Haus sehr wohl zu hören, dann sähen die Aufprallspuren anders aus.
Dergleichen erlebte ich noch nie. Ein Sperber, der gegen eine Scheibe prallte ist mir noch nie vorgekommen, seine Sicht war wohl eingeschränkt.
auch der lat. Name: Accipiter nisus
Soviel von Hermann Block