Mini bis sehr klein, weiß, Pilz... :)

  • Hallo zusammen,

    nun mal meine weißen Minis einstellen - ob jemand etwas erkennt ?
    Glaube, die weißen Stangen könnten leicht erkennbar und bekannt sein (wenn man sie kennt g).
    Habe von drei Fundorten welche, hier erst die des ersten Fundortes (Fundort A) - leider völlig ungenau und gemixt auf die Schnelle fotografiert: auf einem Waldparkplatz, ein paar Meter in den Laubwald rein, auf einem Baumstumpf, Größe nur ca 1-2 cm.

    > (1)

    > (2)

    so schöne Hüte, aber leider nicht besser erwischt
    und leider erst zu Hause habe ich diese weiße "Fäden" gesehen - könnten Pilzchen sein, oder ?
    > (3)

    einfach noch mal die Schirmchen etwas vergrößert...
    > (4)

    und versucht, noch das Letzte rauszuholen, um auch die weißen Fäden deutlicher zu sehen...
    > (5)


    Lieber Gruß
    sky

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

    2 Mal editiert, zuletzt von sky (17. November 2020 um 11:10)

  • Hallo Sky,

    Glaube, die weißen Stangen könnten leicht erkennbar und bekannt sein (wenn man sie kennt g).

    Die "weißen Stangen" sind Geweihförmige Holzkeulen (Xylaria hypoxylon) in ihrer Konidenform (Anamorphe).
    Im nächsten Jahr entwickeln sich an den Keulchen kleine schwarze Kügelchen (Perithecien), wo dann auch Schläuche und Ascosporen gebildet werden (Teleomorphe).

    so schöne Hüte, aber leider nicht besser erwischt

    Das sind sicher Helmlinge, an Holz und mit dem Habitus evtl. Rosablättrige (Mycena galericulata).

    und leider erst zu Hause habe ich diese weiße "Fäden" gesehen - könnten Pilzchen sein, oder ?

    Vermutlich sind das Pilzchen, aufgrund der wenig aussagekräftigen Bilder traue ich mir keine sichere Aussage zu.
    Vergleichen könnte man mit Fadenkeulchen (Typhula).

    LG, Nobi

  • Hallo Nobi,

    ooh, klasseklasseklasse ! - vielen Dank für die Namen !! :)))

    Bin gespannt, ob die folgenden Bilder auch zur Geweihförmigen Holzkeule gehören...
    Die Bilder eines anderen Fundortes (nenne es mal Fundort B) zeigen außer den weißen auch schöne schwarze (wie nennt man die Keulchen ?) Konidien ?
    (Wollte 2 Tage später nochmals am Fundort B fotografieren und hatte keinen einzigen mehr gefunden.)
    Auch die hier waren nur ca 1 bis max 1,5 cm hoch.

    > (6)

    Hier sieht man immerhin auch andeutungsweise ein "Geweih".
    > (7)

    Sind die schwarzen Säulen nun alte weiße anamorphe Konidien, die schwarz wurden oder teleomorphe Konidien die von Anfang an schwarz sind ?
    > (8)

    > (9)

    > (10)


    Lieber Gruß
    sky

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

    Einmal editiert, zuletzt von sky (28. November 2020 um 13:35)

  • Hallo sky.
    Ich versuche mich mal an einer Antwort.

    (wie nennt man die Keulchen ?) Konidien ?

    Die Keulchen heißen Stromata (Einzahl: Stroma) und auf denen entwickeln sich die einzelnen Perithecien, die eigentlichen Fruchtkörper.
    Es handelt sich also um eine Art Sammelfruchtkörper.
    Als Konidien werden die ungeschlechtlichen (anamorphen) Sporen bezeichnet.
    Die Anamorphe findet man in der Regel im Herbst und Winter, während die Perithecien im Frühjahr gebildet werden und man die Teleomorphe von da an bis zum Sommer finden kann.

    Sind die schwarzen Säulen nun alte weiße anamorphe Konidien, die schwarz wurden oder teleomorphe Konidien die von Anfang an schwarz sind ?
    > (8)

    Die "schwarzen Säulen" sind also Stromata nachdem die Koniden (auch Konidiosporen) vergangen und die Stromata angeschwollen sind und sich die geschlechtlichen Fruchtkörper, also die Perithecien, entwickelt haben. Ich hoffe, dass ich das halbwegs verständlich erklärt habe.
    Durch beide Sporenarten wird die Art übrigens verbreitet, in welchem Verhältnis ist wohl noch nicht hinreichend bekannt.

    Dass Du beide Entwicklungsstadien gleichzeitig finden konntest, ist ungewöhnlich und gelingt nicht oft.
    Ich finde den kleinen Pilz äußerst attraktiv, und hänge gern mal noch zwei eigene Bilder an. Falls nicht erwünscht, lösche ich sie wieder.
    Hier ein typisches Herbstbild.

    Und hier eines, was dem deutschen Namen gerecht wird. Erinnert mich an an ein winziges Damhirschgeweih.

    Ein gescheites Bild von der Hauptfruchtform (Teleomorphe) habe ich leider nicht. Das muss ich im kommenden Jahr unbedingt nachholen!
    Nun habe ich doch noch ein Bild gefunden. Das füge ich nachträglich gern hier ein.

    LG, Nobi

    Einmal editiert, zuletzt von nobi (20. November 2020 um 17:47)

  • Lieber Norbert,
    ein älteres Foto mit beiden Fruchtformen auf einem Foto habe ich auch im Archiv, und mit zwei Fotos der Teleomorphe kann ich auch dienen. Alles von 09.03.2009.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Danke, Sabine!

    Leider habe ich die kleine Stelle Nähe des Weges trotz Ausschau-Halten am Sonntag nicht wiedergefunden oder sie waren weg. Ich hätte gerne nochmal einen Versuch gestartet, sie zu fotografieren.

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Hallo alle zusammen :)

    Vielen Dank Nobi für deine Erklärung !! :)))
    Damit habe ich es nun deutlich besser verstanden :)
    (hatte zuvor zwar noch (zu) kurz gegockelt, aber mich dann eher verwirrt)
    Freue mich, dass ich beide erwischt habe, ist gleich alles beisammen ;)

    Freue mich sehr über eure Bildergänzungen !
    Damit wird es auch irgendwie "rund", weil es nicht nur der Ausschnitt ist, den ich zufällig gefunden habe, sondern ich auch sehe, wie es bei euch aussieht, ob gleich oder evtl anders.

    Ich habe noch einen Fundort C - denke, es ist auch die Geweihförmige Holzkeule, aber hier musste ich sie nicht suchen, sie ist viel größer und mir richtig ins Auge gestochen, 4-5 cm hoch, und auch mehr Geweihe. Also einfach gute Bedingungen und deshalb größer geworden ?
    Bzw daher auch die Frage zu der Größe, wie groß sie eigentlich werden kann ?

    Ein kleines Übersichtsbild:
    > (11)

    > (12)

    > (13)


    Lieber Gruß
    sky

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

    Einmal editiert, zuletzt von sky (28. November 2020 um 13:22)

  • Hallo, sky,
    die werden nach Buch bis 8 cm hoch. Hast du eigentlich ein Pilz-Bestimmungsbuch? Empfehlenswert mit sehr vielen Arten ist "Der große Kosmos Pilzführer" von LAUX.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo, Sabine,
    (gerade gemerkt, dass du zu den wenigen gehörst, die das 1. Komma richtig setzen, ich schlamper da etwas g ;)

    Wow, 8 cm ist ja schon richtig groß für so einen Kleinen, sieht dann sicher imposant aus ! :)

    Danke für den Buch-Tipp :)
    Ich hatte mal zwei große Pilzbücher von meinem Großvater - aber weiß nicht wann und wo sie unter die Räder kamen.
    Aktuelle Bücher machen bei Pilzen eh Sinn, wenn man mal an die Giftigkeit denkt. Aber du hast Recht, in dem Bereich bin ich unterversorgt.
    Bisher dachte ich, Pilze sehe ich eh zu selten, um sie sicher bestimmen zu lernen - noch dazu, wenn ich sie zB ungern raus nehme, zerschnippel und ähnliches.
    Aber habe inzwischen auch schon darübr nachgedacht und wenn ich mit weniger Corona mal wieder in ein Buchgeschäft schmökern gehe, werde ich mich wohl mal nach einem umsehen. Von daher froh über deinen Tipp. Im Moment lerne ich hier mit und gockel auch auf derlei Seiten.

    Die Ausbeute gestern war soo groß und vielseitig, ich wollte evtl 3,4 Orte anfahren und hoffte, gute Stellen zu finden - und war nach 2,5 Stunden immer noch an dem ersten Ort :)
    Habe gerade die Fotos durchgesehen - ein paar Schöne sind ärgerlicherweise unschwarf, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden. Mit einer größeren Digi wäre das sicher auch wieder einfacher *träum und gären lasse... g.

    Lieber Gruß
    sky

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

  • Hallo, sky,
    wenn du dich halbwegs ernsthaft den Pilzen widmen möchtest, kommst du um das Abpflücken, Herausdrehen bzw. Zerschneiden nicht drumherum. Was wir landläufig als Pilz bezeichnen, ist ja nur das Vermehrungsorgan, der eigentliche Pilz besteht aus einem wurzelähnlichen Geflecht (Myzel). Das Myzel wird ja nicht beschädigt, wenn du einen Fruchtkörper herausdrehst und ihn dir von allen Seiten anguckst.
    Empfehlenswert wäre in jedem Fall ein Grundkurs mit Gattungslehre, d. h. auf dem man lernt, grobe Pilzfamilien wie Täublinge/Milchlinge, Ritterlinge, Röhrlinge, Schleierlinge oder Helmlinge zu erkennen. Wichtig an einem Grundkurs ist auch die Vermittlung von einigen Fachbegriffen, die tauchen nämlich in Pilzbüchern wieder auf und sollten verstanden werden. Grundkurse werden u. a. auch von Volkshochschulen angeboten, oder man fragt bei einem Pilzsachverständigen der Deutschen Mykologischen Gesellschaft nach.
    Hier
    https://www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige
    kannst du nachschauen, ob es in deiner Gegend einen Pilzsachverständigen gibt.
    Ich persönlich bin ein großer Fan von Bestimmungsschlüsseln, die man allerdings in der Regel auch nur bei Kenntnis grundlegender Fachgbegriffe sinnvoll nutzen kann.
    Ein weiteres Buch würde ich dir ans Herz legen: Pareys Buch der Pilze von Marcel Bon, das hat Bestimmungsschlüssel und Zeichnungen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    Parey ist auch gut, stimmt *notiert.
    Das mit dem Mycel etc weiß ich, das ist mir klar - war nur scherzhaft gemeint, was ich kürzlich mit dem Eingraben schrieb. Machte das eben trotzdem, auch wider des besseren Wissens ;)
    Mir gefallen Pilze einfach sehr, so wie sie da stehen - merke aber natürlich auch, wie sich meine Neugier manchmal auch meldet und überlegt, ob jetzt nicht doch mal ein Abdrehen in Frage kommt oder nicht.
    Aber ich suche ja keine zum Essen.
    Bin zB gestern einem Pilzsammler begegnet, näherten uns langsam einander g, ich sah einen Ständerpilz und er sah ihn, - ich dachte "gibt ein schönes Foto" und er dachte wohl nur "taugt der zum Essen ?".
    Kurz: er lief hin, schnippte mit dem Finger den Hut weg und meinte "der ist nix". - Und ich stand da und dachte an das schöne Foto... :eek:;(:72:
    Den nächsten Pilz den ich sah, "sah ich nun nicht mehr", sondern stellte mich davor und ging dann weiter - und kam später zurück um ihn zu fotografieren :19:
    Im Moment muss ich in kein Büchergeschäft, mir zu riskant. Anonsten hätte ich wohl schon eins.
    Solange sehe ich noch auf Pilzseiten nach.
    Aber vom Insekten und Pflanzen bestimmern weiß ich, was auf mich bei einer Pilzbestimmung zukommt - und so sehr die Schlüssel rauf und runter werde ich wohl nicht mehr jagen, höchstens wenigstens die Gattungen, wie du ja auch schon sagtest.

    Lieber Gruß
    sky

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

  • Hallo, sky,
    das war kein Pilzsammler, das war ein Pilzbanause.

    Im Moment muss ich in kein Büchergeschäft, mir zu riskant. Anonsten hätte ich wohl schon eins.

    Wenn du weißt, welche Titel du haben möchtest, könntest du die auch im nächstgelegenen Buchladen bestellen und dir die Bücher durch die Tür aushändigen lassen (mit überweisener Vorkasse oder abgezähltem Bargeld).

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ja, irgendwann - sehe mir ein Buch aber schon gerne vorher an. So sehr eilt es nicht und im Moment vermeide ich wirklich Kontakte, so gut es geht.

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

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