• Hallo,
    bisher fotografiere ich im eigenen Garten und habe damit genug zu tun. Es interessiert mich einiges über das Anlegen einer Sammlung zu erfahren, vielleicht beginne ich dann damit im nächsten Jahr?!?
    Welche Erfahrungen habt ihr damit? Fotos von gestochenen Insekten sehen ja im Netz nicht immer gut aus.
    Wie denkt ihr darüber?

  • Ich schau mir lieber Fotos von lebenden Insekten in freier Natur an... und life natürlich auch... sie extra zu töten, ausser für wissenschaftliche Zwecke, nur um des Sammels Willen finde ich persönlich nicht gut...

    LG Silke

  • Ich schau mir lieber Fotos von lebenden Insekten in freier Natur an... und life natürlich auch... sie extra zu töten, ausser für wissenschaftliche Zwecke, nur um des Sammels Willen finde ich persönlich nicht gut...

    da schließe ich mich an, weil es nicht nur die Situation erfordert.

    Gruß Martin

  • Die Dokumentation der Insekten meines Gartens läuft bei mir rein digital ab. Da sind sie auf dem Bild immer im Leben und Lieben und hängen nicht traurig an der Nadel.

    Wozu nadeln, wenn man sie nicht für wissensschaftliche Sammlungen nutzt?
    Ein Hobby, welches sich, glaube ich, überlebt hat, in Zeiten des Artenschwundes.

  • Ihr habt ja Recht. Trotzdem finde ich auch bereits tote Exemplare, die durch das Hin- und Herrollen in Schachteln schnell Schaden nehmen. Wie diese aufbewahren? Sind die noch nadelbar oder schon zu ausgetrocknet?

    "probieren geht über studieren" lautet ein altbekanntes Motto.

    Gruß Martin, der sich im Präparieren nicht auskennt.

  • Am liebsten sind mir die Insekten lebendig - oder schöne Fotos, die sie in ihrem Lebensraum zeigen !
    Eine Sammlung von Insekten inklusive evtl Milben, Pilzen und zerbröckelnden Einzelteilen finde ich nicht reizvoll. Nur tote Tierchen sammeln ? Da ist ein "ups, nun ist es auch tot" evtl auch schnell passiert.
    Und im Rahmen des Insektensterben würde ich lieber versuchen, ihnen Lebensräume zu schaffen, dass es wieder mehr werden.
    Warum kann man etwas nicht mögen oder genießen ohne es gleich "haben" zu müssen ?

    Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.
    (Bertold Brecht)

  • Liebe Beate,

    viel text und vor allem Meinung aber keine Antwort. Um Insekten zu betäuben oder zu töten wird im allgemeinen
    Äthylenacetat verwendet.Gibt es in der Apotheke.Fläschchen gut geschlossen halten da sehr flüchtig. Wenn ich mich als Insektenmörder betätige, verwende ich ein bis zwei tropfen auf einem Stückchen saugfähigem Papier, welches ich zusammen mit dem Opfer in ein Glas mit dichtem Deckel tue. Wichtig ist eine längere Einwirkzeit sonst entfleucht das Tierlein später.
    Nadeln ( ich habe es noch nie gemacht) würde ich mittig zwischen den Flügeldecken vorsehen.
    Ich hoffe das hilft dir weiter. Mit lieben Grüßen aus Griechenland.


    Lothar

    Sorry kein großes T mehr vorhanden

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

    Einmal editiert, zuletzt von Lothar Gutjahr (22. Oktober 2020 um 10:49)

  • Grüß dich, Beate,
    die Meinungen zum Anlegen einer eigenen Sammlung gehen überall weit auseinander. Meine eigene Sammlung besteht ausschließlich aus Totfunden. Ich bin aber in verschiedenen entomologischen Vereinen Mitglied und habe auch für das Bundesland Salzburg in Österreich eine offizielle Sammelgenehmigung. Diese nutze ich extrem restriktiv für Einzelfälle, wenn ich z.B. ein Belegexemplar einer Art der Landessammlung in Salzburg zuführen kann, wenn diese Art dort noch nicht belegt ist. Solche Sammlungsbelege dienen explizit wissenschaftlichem Zweck.


    Sind die (Totfunde) noch nadelbar oder schon zu ausgetrocknet?

    Totfunde sind in der Regel nicht mehr nadelbar, weil das Chitin zu trocken ist. Es sei denn, du hast etwas tot aufgefunden, was noch beweglich ist. Dann kannst du den Totfund nadeln und die Beine in die gewünschte Richtung biegen; damit sie dort bleiben, wo du sie haben möchtest, solltest du sie mit Stecknadeln fixieren. Tote Käfer kann man aufweichen; in ein Glas mit feuchtem Küchentuch und ein Spritzer Essig gegen Verschimmeln. Tote Falter kannst du nicht mehr nadeln, die zerspringen dir. Präparate kannst du mit Spezialkleber aus dem Entomologiebedarf auf Pappkärtchen aufkleben. Dazu gehört dann aber auch ein Etikett mit Angabe zum Artnamen, Fundort, Funddatum, Finder und Bestimmer.
    Aber Vorsicht: nicht alles, was du tot auffindest, darfst du auch mitnehmen. De jure dürfen geschützte Tiere nicht in deine Privatsammlung.

    Es gibt hier im Forum ein paar wenige Beiträge mit/über Präparation, einfach mal danach suchen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Oh, ich bin hoch erfreut über die vielen Antworten. Etwas Provokation war wohl nötig!?Wobei ich besonders Lothar und Sabine danke für die konkreten Hinweise.
    Klar ist es schön Fotos im Garten zu machen, doch es finden sich nun häufig tote Bienen, Wespen, Spinnen oder Fliegen. Es ist schön diese genauer betrachten zu können. Warum soll ich die dann wegwerfen? Sie sind viel ansprechender als Fotos. Für die Schüler habe ich sie einfach mit Flüssigkeit auf Papiere geklebt. Dazu eine Lupe und das Interesse ist da. Sofort. Sie staunen, wie toll und pelzig sie aussehen. Jetzt bringen mir Schüler sogar Wespen und Fliegen mit. Vorher gab es nur ihh-Geschrei.
    Ich denke, ein guter Weg, samt Bewahren der gefundenen Exemplare.

  • Nun, die Meinungen gehen hier sehr weit auseinander und ich habe eine Meinung, die sich mit der Meinung der meisten hier nicht deckt. Ich neige nicht dazu heraus zu posaunen, was mir nicht passt, sondern eher dazu zu fragen, welchem Zweck diese präparierten Insekten dienen, um dann ggfs. zu sagen, ob und was mir nicht passt. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist Du Lehrerin und möchtest Dich nicht nur selbst an den Präparaten erfreuen, sondern mittels dieser Deinen Schülern die Welt der Insekten und näher bringen und ggfs. ihr Verständnis für diese Welt fördern. Und ganz ehrlich gesagt ist das einer der besten Punkte, bei denen ich das Sammeln legitim finde. Möglicherweise genau so legitim, wie wissenschaftliches Sammeln. Es gibt noch weitere Gründe, nicht nur die des wissenschaftlichen Sammelns, aber das ist ein anderes Thema.

    Um dem hier genannten Fehler gleich entgegen zu wirken: man kann auch furztrockene Insekten wieder weich kriegen und ein ansehnliches Präparat daraus anfertigen. Selbst solche, die schon seit Jahrzehnten trocken sind, allerdings wird es, je länger der Tod her ist, entsprechend schwerer. es ist auch eine Frage dessen, wie der Tod eingetreten ist. Soll heißen, dass es unter den Tötungsmöglichkeiten ausreichend gibt, die einer ordentlichen Präparation abträglich sind und diese nahezu unmöglich machen, oder extrem aufwändig gestalten, auch in Abhängigkeit der Größe des Insekts. Es bedarf wohl etwas Übung und Erfahrung, um ein schönes Präparat hin zu kriegen, aber es geht (fast) alles. Übung macht den Meister. Ich muss aber gestehen, dass ich dieses Thema lieber im privaten Bereich breit treten würde, weshalb ich Dir anbiete darüber entweder mittels PN oder Email mit mir in Kontakt zu treten. Ich kann Dir dann mit 40 Jahren Erfahrung und Innovation weiter helfen.

    Liebe Grüße
    Klaas

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