Was man finden kann, wenn man Pilze suchen geht

  • Liebe Naturfreunde,
    wir kennen in unserer Nähe nur einen einzigen Wald, der diese Bezeichnung halbwegs verdient und in dem Speisepilze zu finden sind. Na ja, an essbaren Pilzen haben wir dort immer Maronen gefunden, keine anderen Speisepilze. Aber die sind ja lecker.

    Marone - Imleria badia

    dieser alte Schlappen blieb im Wald

    oder Herbstrotfuß (Xerocomellus pruinatus)?

    Grünspanträuschling - Stropharia aeruginosa

    (vermutlich) Rehbrauner Dachpilz - Pluteus cervinus
    Ein Rosasporer. Je nachdem wie man den Pilz hält, kommt die rosa Farbe deutlicher zum Vorschein.

    Birkenpilz - Piptoporus betulinus

    Immer der Nase nach rückt der ins Blickfeld:
    Stinkmorchel - Phallus impudicus

    tote Blindschleiche - Anguis fragilis

    Lederlaufkäfer - Carabus coriaceus
    ca. 35 mm

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    schöne Bilder. Beim 4. Imleria - Bild melde ich Bedenken an. Meiner Meinung nach zeigst du da Xerocomellus pruinatus den Herbst - Rotfußröhrling. Die Brauntöne der Huthaut passen nicht zum Maronenröhrling und man sieht am Hutrand die rote Farbe der Subkutis sehr deutlich. Sie scheint auch an manchen Stellen des Hutes durch.

    liebe Grüße
    Harry

  • Liebe Naturfreunde,
    danke für eure Anmerkungen. Habe ich auch nicht gewusst, dass Blindschleichen Zähne haben.
    Harry, das Foto vom vermuteten Herbstrotfuß habe ich heute mit dem Handy gemacht. Und nochmal die Pilzreste untersucht. Wenn ich ein bißchen Huthaut abpule, kommt da nichts rosafarbenes hervor. Und ein solches Riesenexemplar (mannsfaustgroß) habe ich vom Herbstrotfuß auch noch nie gefunden. Allerdings hast du mit dem auffällig gefärbten und etwas überstehenden Hutrand schon recht, das ist schon eine Ähnlichkeit mit dem pruinatus.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Sehr schöne Fotos - das Blindschleichengebiss hat mich auch sehr beeindruckt.

    Dein Posting erinnert mich an "Oh wie schön ist Panama" - der Satz: Komm, wir gehen Pilze finden...

    LG Heidi

  • Servus, Heidi,
    oh wie schön ist Panama kenne ich nicht, ist das ein Lied oder ein Film?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    Und ein solches Riesenexemplar (mannsfaustgroß) habe ich vom Herbstrotfuß auch noch nie gefunden. Allerdings hast du mit dem auffällig gefärbten und etwas überstehenden Hutrand schon recht, das ist schon eine Ähnlichkeit mit dem pruinatus.

    Nun ja, der Herbstrotfuß kann schon seine 10 - 12 cm Hutdurchmesser erreichen. Auch der Stiel kann mit bis zu 10 cm Länge aufwarten. Ich tu mich da etwas schwer in deinem Foto ein Maronenröhrling zu erkennen. Aber was solls, du hattest ihn in Händen. Das zählt mehr als eine Bestimmung nach Foto.

    liebe Grüße
    Harry

  • Aber was solls, du hattest ihn in Händen. Das zählt mehr als eine Bestimmung nach Foto.

    Hallo
    Maronen finde ich eher langweilig, darum habe ich die Maronenbilder nicht genau angeschaut. Aber das ist der Herbstrotfuß. Die typische Hutoberfläche hat keine Marone. Die kräftig gelben Lamellen passen auch besser zum Herbstrotfuß.

  • Liebe Silke,
    herzlichen Dank, der Lederlaufkäfer war auch ein echter Prachtbursche und wegen der Temperaturen einigermaßen träge.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    es scheint dieses Jahr ein gutes Maronenjahr zu sein. Nachdem wir einmal ohne Kamera im Maronenwald waren und so viele schöne Motive antrafen, habe ich beim nächsten Besuch doch wieder die Kamera am Hals gehabt. An frischen, knackigen Maronen kann ich oft einfach nicht ohne Foto vorbeigehen.

    Maronenröhrling - Imleria badia #essbar

    Es gab auch wieder einen
    Lederlaufkäfer - Carabus coriaceus
    ca. 35 - 40 mm

    Dieses Jahr gibt es auch auffällig viele Weiße Polsterpilze, sie fruktifizieren an morschem Nadelholz. Teilweise sehr groß und schon mit vom Regen und Tau zusammenstehenden "Haaren", also alte Fruchtkörper. Dabei ist der Weiße Polsterpilz nur die Nebenfruchtform, die Hauptfruchtform (Porling) ist ziemlich selten und mir leider noch nicht begegnet. Die Hauptfruchtform ist hier abgebildet:
    http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arth…tychogaster.php
    Weißer Polsterpilz - Postia ptychogaster #ungeniessbar

    Grünblättriger Schwefelkopf - Hypholoma fasciculare #giftig

    Auch häufiger als in anderen Jahren:
    Falscher Pfifferling - Hygrophoropsis aurantiaca #ungeniessbar

    Und besonders erfreulich ist es, wenn man eine neue Käferart findet, obwohl man eigentlich beim Pilzesuchen ist.
    Goldgruben-Laufkäfer - Carabus hortensis #geschuetzt#Neu4me
    Größe 25 mm, Totfund

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    schöne Fotostrecke. Das gute Maronenröhrlingsjahr hatten wir 2019. Dieser Jahr sind mir erst wenige begegnet. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Auf einen Pilzgang gestern hab ich jede Mengen ganz junge Fruchtkörper gesehen. Hoffentlich lässt Väterchen Frost noch auf sich warten.

    Gruß
    Harry

  • Liebe Naturfreunde,
    am Samstag wollten wir eigentlich einen besonderen Buchenwald südlich der Elbe aufsuchen. Wir hatten das Ferienende nicht bedacht, standen im Stau und sind in unseren Lieblingswald bei Bad Oldesloe gefahren. Und das war auch gut so.

    Rötender (Saft-)Wirrling - Abortiporus biennis #ungeniessbar#Neu4me
    Der faustgroße Fruchtkörper wuchs direkt neben dem Wanderweg und fiel durch seine roten Guttationstropfen ins Auge. Ui, das muss etwas Besseres sein. Aber eben noch ein recht junges Exemplar, bei dem die Poren nach außen stehen und kaum ausgebildeten Rosetten.
    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/…derWirrling.htm
    In der alten Roten Liste von 2001 RL 3 für das Östliche Hügelland.





    In diesem Wald finden wir auch regelmäß die Spechte:
    Specht-Tintling - Coprinus picaceus #ungeniessbar



    Riesenporling - Meripilus giganteus #essbar

    jung essbar, für Pilzpulver geeignet. Uns schmeckt das aber nicht.

    Stockschwämmchen - Kuehneromyces mutabilis #essbar

    Ein Exemplar mit Prolifikation, d.h. Hut auf Hut mit umgekehrter Wuchsrichtung: die Lamellen zeigen hier nach oben.


    Steife Koralle - Ramaria stricta #ungeniessbar
    auf Buchen-Totholz


    Herbst-Rotfuß - Xerocomus pruinatus #essbar


    kein Sparriger Schüppling - Pholiota squarrosa #ungeniessbar , sondern
    Pinselschüppling - Pholiota jahnii #ungeniessbar , det. HarryR.
    Vermutlich an morscher Eiche. Der zunächst vermutete Sparrige Schüppling gilt als essbar, jedoch wird der Pilz nicht von allen vertragen. Man muss nicht alles essen, was nicht richtig giftig ist.
    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Goldfell.htm
    Der Pinsel-Schüppling ist nicht essbar.
    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/…schueppling.htm

    Eines meiner mykologischen Lieblings-Motive hat es nun endlich auch in diesen Wald geschafft:

    Laubholz-Harzporling - Ischnoderma resinosum #ungeniessbar
    an Buchen-Totholz


    Dünnfleischiger Anis-Champignon - Agaricus silvicola #essbar

    Und der hier war zu Tausenden zu finden:
    Behaarter Kegelhut-Mürbling, Steifstieliger Mürbling - Psathyrella conopilus
    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/…erFaserling.htm
    Die Hüte sind hygrophan, d. h. sie verändern feucht ihre Farbe. Dunkle Hüte sind feucht, sie trocknen sehr schnell nach hell-ocker aus. Von einem guten Pilzfreunde bekam ich noch folgenden Hinweis: Bei den Faserlingen/Mürblingen ist dies die einzige Art, bei der ganz junge Hüte auf dem Hutscheitel winzige, punktierte Härchen tragen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!