Hallo, Forumer*innen
Voriges Wochenende hatte ich wohl reichlich Widderchen gebracht, allerdings ohne Fundortangabe, das verursachte Unklarheiten. Als Nachtrag bringe ich heute ein Foto mit Teillandschaft, vom Kaiserstuhl. Dort fotografierte ich einige Widderchen, das war einer meiner Fundorte. Dabei kam mein Hauptanliegen wohl zu kurz. Ich hatte von dem Verschwinden der Widderchen von meiner Beobachtungsfläche berichten wollen,von den ‚Pflegerindern‘, die dort Vieles zertrampeln; von der Tonabbaufläche Coesfeld Brink, von der sich das gesamte Schmetterlingsvorkommen verabschiedete.
Noch Eines, das ich vorweg bringen möchte: ‘Abfischen‘ nannte ich einen anderen meiner Beiträge. Ein Eisvogel konnte wegen des abgesackten Wasserspiegels eines Tümpels in eben diesem Gebiet leicht Beute machen. Ich überraschte ihn dabei und schaute ihm zu. Der Wasserspiegel ist in vergangenen zwei Wochen nochmals gesunken. Der Eisvogel hält sich immer noch dort auf. Bei der derzeitigen Wetterlage wird der Tümpel bald trocken gefallen sein und der Eisvogel‚ wie man so sagt, 'auf dem Trockenen sitzen‘. (12.09.)
Nun jedoch zu den beiden Colias, Schwerpunkt Postillion, dem Schmetterling der trotz seines Namens ohne Posthorn auskommt, dem Schwerpunkt dieses Beitrages.
Ihre wissenschaftlichen Namen wählte ich als Überschrift für meinen heutigen Forumsbeitrag aus. Ihr ähnliches Aussehen ließ mich seinerzeit rätseln, welcher wer ist.
Der Reihe nach: 2009 war ich im Bereich Wien / Donauauen (Lobau) unterwegs. Nicht sonderlich auf Schmetterlinge fixiert (mehr auf Bienenfresser ) sah ich gelblich aussehende Schmetterlinge. Ich fotografierte sie mit Kleinstkamera und rätselte wie sie benannt werden. Ich kam zu keinem Ergebnis, denn es gibt einige ähnlich aussehende Flatterlinge. Zudem waren Falterbestimmungen Neuland für mich.
2013 dann für mich die Sensation. Und nicht nur für mich. In der lokalen Naturzeitschrift erschien die Meldung: „ Sensation, ein Postillion gesichtet!“ Beigefügt sah ich das Foto eines Schmetterlings, der dem ähnelte, bei dessen Namenfindung ich kapituliert hatte. Kontakte zum Melder wurden gesucht und gefunden, verantwortlich war letztlich Prof. Dr. E.Schmidt. (Biologie, inzwischen verstorben) Wir korrespondierten und besuchten uns gegenseitig. Aber erst heute, 2020, bei der Erstellung dieses Beitrages, fielen bei mir ‚einige Groschen‘.
Ich hatte ihm meine Fotos zugeschickt. Seine Antwort: „Die Bilder zeigen die Goldene Acht, gut kenntlich an den hellen Flecken in der Oberflügelspitze, während der Postillion in dem schwarzen Oberflügelspitzenfleck durch helle Adern gekennzeichnet ist… Man müsste jedoch die Flügeloberseite sehen, so schwer das im Einzelfall auch sein mag.“
Kompliziert? Jedenfalls ließ ich die Bestimmung weiterhin ruhen bis zum heutigen Forumsbeitrag. Dafür wurde in einem Bestimmungsbuch geblättert – und was gefunden (sonst drüber weg gelesen) : „Goldene Acht (Colias hyale) Vorderflügel spitz“. Verglichen wurde. Aha, der Prof. hatte damals Recht. Erst 2020 ‚fiel bei mir der Groschen‘. Im Buch fand ich auch die Antwort auf meine Zusatzfrage nach unterschiedlichen Färbungen der ‚Goldenen Acht‘-Falter: Weibchen sind heller als Männchen.
2009 war das. Goldene Acht-Schmetterlinge habe ich seitdem nicht wieder gesehen.
2013 dann das Invasionsjahr des Colias crocea , des Postillions, von dessen Sichtung zu lesen war. Auch ich sah ihn, und zwar in mehreren Gebieten. (Im Folgejahr sah ich Postillione nur noch vereinzelt; in den letzten Jahren gar nicht mehr.)
Wo und wann wurden sie gesichtet, das die Frage, die Experten beantwortet haben möchten.)
Fange ich mit meinem Garten an (Westmünsterland, Coesfeld), 17.8.2013, 1 Exemplar Postillion, mehrmals gesichtet
Ebenfalls 2013, vier Postillione im Juli / August wochenlang auf einer ‚NABUfläche‘ unweit von Coesfeld, ehemalige Tongrube auf dem Brink, die ich bereits mehrmals erwähnte.
dito 2 Exemplare im Restmoorgebiet Graes / Westmünsterland
2016, 13.07. 2 Postillione, wieder Coesfeld Brink
2018 20.07. ein Postillion bei Wetzlar ehem Truppenübungsplatz
Schluß der Sichtungen
Die folgenden Fotos kann ich den Fundorten zuordnen.
in der erwähnten ehemaligen Tongrube xxxx