Hallo Forumer*innen
Im gestrigen Beitrag 'Saisonende' zeigte ich einen Zipfelfalter. Das Echo darauf brachte mich auf den Gedanken einen weiteren Zipfeligen zu zeigen, und zwar einen, von dem sich ein besonderes Ereignis berichten läßt,
den Ulmen Zipfelfalter, auch Weißes W genannt, oder Satyrium w-album.
Die Geschichte: Im vorigen Jahr war es. Bei uns im Münsterland (von Thüringen z.B. vernahm ich gleiches) wurde allerorten vor der Härchen der Raupen des Eichenprossessionsspinners gewarnt. (mit den Widerhäkchen am Ende, die sich in die Haut der Menschen einbohren)
Zahlreiche Leute die sich an Örtlichkeiten mit Eichenbäumen aufgehalten hatten, klagten über juckende gerötete Stellen, insbesondere an den Unterarmen. Die Raupenhärchen waren die Verursacher. Bei mir war zusätzlich die Nackenpartie betroffen; fragt mich die Friseurin beim Haareschneiden, ob ich viel mit dem Fahrrad führe. Meinen Nacken hatte ich nicht geschützt.
Schlimmer kam es kurze Zeit später. Urplötzlich bekam ich Fieber mit allen Nebenbeschwerden. Erster Tag 38,5°, zweiter Tag 39°. Nächster Tag. Ich wußte nicht mehr Tageszeiten noch Wochentage, und war allein im Haus. Steigerung noch am folgenden Tag. Abends kam meine Tochter und lieferte mich gegen Mitternacht im Krankenhaus ab. Vier Tage blieb ich dort. Die Ärzte rätselten. Als ich ihnen erzählte, dass ich zwei Tage vor meinen Erstbeschwerden in einem Gebiet in dem dicke Eichen wachsen nach Schmetterlingen gesucht hatte, und mir dort vermutlich Raupenhärchen in die Atemwege eingefangen hätte, zuckten die ihre Achseln - und wenn, dann können wir ihnen auch nicht helfen.
Daraufhin kaufte ich mirnach der Entlassung in Hinsicht auf meine nächsten Schmetterlingspirsche bereits vor der Coronapandemie gute Atemschutzmasken.
Fazit: Der Ulmenfalter war und ist der einzige seiner Art den ich erwischte - aber teuer erkaufte. Lieber hätte ich verzichtet.
Das die Geschichte. Unproblematisch ging es bei einem anderen Zipfelfalter zu. Sein Name: Grüner Zipfelfalter Callophys rubi
In seinem Lebensraum wachsen allenfalls vereinzelt Eichen. Restmoorgebiete mit Birken sind sein Aufenthaltsgebiet wo ich etliche von ihnen sichtete. Große Birken meidet er. In der Strauch- Krautschicht, dort zeigt er sich.
Dort kann man ihm schon mal zuschauen, wenn er von seiner Warte auffliegt um andere Falter zu vertreiben.
Behutsam mit ihm umgegangen parkt er auch schon mal auf einer Fingerspitze des Schmetterlingsfreundes
Hermann 26.08.2020
