Liebe Naturfreunde,
und hier speziell für Claudia ( @maischo ),
nachdem gestern für die spezialbegabte Kamera der Makrolicht-Vorsatz (gab es als Aktionszugabe) angekommen ist, wurde der an einem toten Balkenschröter (Dorcus parallelopipedes), Länge 27 mm, getestet. Montieren war kein Problem, aber ich konnte das Ringlicht nicht dazu überreden, anzugehen. Im Handbuch (nur online verfügbar) stand jedenfalls nichts. Erst die Google-Suche brachte in einem Film auf Youtube den Hinweis, dass man die Taste INFO auf der Rückseite drücken muss, ca. 3 Sekunden lang.
Für solche Käferaufnahmen haben die Kollegen im Verein sich alle diese Kamera zugelegt:
Flügeldeckenstruktur
Die Fühler haben ein Gelenk
Das sind Details, die sich dem Auge nicht erschließen oder nur unter dem Bino sichtbar werden. Und das Ganze einfach so am Schreibtisch, bei Tageslicht, und je nach Einstellung/Perspektive Arme oder Kamera auf dem Tisch abgestützt.
Das finde ich schon recht überzeugend und könnte ein Grund sein, die Kamera zu behalten.
Einen Braunen Laubkäfer (Serica brunnea), ca. 10 mm, habe ich testweise gestern Abend bei Dunkelheit aufgenommen, das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend.
Was ich sonst noch zur Kamera sagen kann:
-- Der Akku ist sehr schnell leer, für eine längere Tour müsste man unbedingt einen Ersatzakku haben. Man sollte die Kamera zwischendurch wieder ausschalten.
-- Die Kamera ist nichts für Spontanaufnahmen. Nach längerer Abschaltzeit begrüßt sie einen umständlich mit einem Warnhinweis zur Benutzung unter Wasser. Sie merkt sich zwar den zuletzt benutzten Modus, aber bis man das erste Foto machen kann, dauert es halt. Und nach jeder Stack-Serie schaltet sich das Ringlicht wieder ab.
Die Qualität einer völlig unbearbeiteten "Landschaftsaufnahme" überzeugt mich auch nicht: Aus welchem Grund auch immer, die Einstellung "vivid" für kräftige Farben vergisst sie immer wieder.
Claudia, wenn du dir ernsthaft überlegst, dir für Makroaufnahmen gerade dieses Modell zuzulegen, überlege lieber dreimal mehr. Ich kann sie nicht wirklich empfehlen. Auch tagsüber ist das Ringlicht sehr zu empfehlen, das Teil ist einfach so lichthungrig, dass sie ohne fast verhungert. Überlege dir, welche Motive du im Makromodus aufnehmen würdest. Das Ringlicht ist wirklich sehr hell, und schon die Springspinne (kann gut gucken) ist immer wieder weggelaufen, es war ihr wohl zu hell. Wegen der Schärfentiefe wird eigentlich der Stacking-Modus gebraucht, aber während der 10 Serien-Aufnahmen muss das Motiv stillhalten und der Fotograf die Kamera auch. Bei allem was fliegen kann und sich bewegt, sind zahllose Schrottaufnahmen vorprogrammiert.
Ich warte jedenfalls sehnsüchtig darauf, mein "normales" Handwerkszeug aus der Reparatur zurück zu bekommen, das wird leider noch bis Ende nächster Woche dauern. Ich komme mir vor wie eine Sekretärin, der man die Schreibmaschine weggenommen hat.
Vielleicht haben andere Forumer ja noch Anregungen aufgrund eigener Erfahrungen, worauf man bei einer Kaufentscheidung achten sollte.
Obwohl die Nikon gar nicht so stromhungrig ist, aber dafür die Fuji.