Ackerwildkräuter wie selten

  • Wie es schon Wildtrud ,gezeigt hat sind mir heute die üppigen Wildkräuter aufgefallen.
    War ausser am Ipf auch noch am "hierher geflogenen Berg "

    Nein mir war nicht übel und ich hab da nicht hingereihert . (weiss jemand woher das Wort reihern kommt ?)
    Und weiss jemand was das für Zeuch ist - das hatten wir hier schon öfters ?

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    Mit dem "Zeuch" kann ich nichts anfangen,

    aber mit der Ackerbegleitflora! :)
    (Siehe meinen Avatar)

    Übrigens scheinen nach den Dürren der letzten Jahre einige der wärmeliebenderen und trockenheitsresistenteren Arten (vorläufig) wieder etwas mehr "Freiraum" bekommen zu haben.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Hallo Burkhard ,

    Mit Acker Rittersporn (Delphinium consolida) waren die Kornfelder nahezu umrahmt.

    Übrigens scheinen nach den Dürren der letzten Jahre einige der wärmeliebenderen und trockenheitsresistenteren Arten (vorläufig) wieder etwas mehr "Freiraum" bekommen zu haben.

    Wir hatten im Winter und auch in letzter Zeit viel Regen .Dann sind diese Kräuter ja mit der umgebenden Nutzflora auch besser beschattet als die frei auf Trockenrasen stehenden Orchideen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Wir hatten im Winter und auch in letzter Zeit viel Regen .Dann sind diese Kräuter ja mit der umgebenden Nutzflora auch besser beschattet als die frei auf Trockenrasen stehenden Orchideen.

    Die These war, dass die letzten Dürreperioden die Grasnarbe (z.B. an Ackerrändern im Übergang zum Wegrain bzw. zur Wiese) so geschädigt haben, dass die Ackerbegleitflora auf den nun offeneren Boden durch die vorhandene Samenbank oder Samenanflug besser keimen konnte.
    Auch bei uns in der Lokalzeitung wurde in einem Artikel so etwas vermutet.

    Wir haben z.B. an den Straßenrändern eine Mohnblüte wie noch nie.

    Die nächsten Tage suche ich auch mal ein paar Kalkäcker auf und schaue mal, wie es da jetzt aussieht.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Die These war, dass die letzten Dürreperioden die Grasnarbe (z.B. an Ackerrändern im Übergang zum Wegrain bzw. zur Wiese) so geschädigt haben, dass die Ackerbegleitflora auf den nun offeneren Boden durch die vorhandene Samenbank oder Samenanflug besser keimen konnte.
    Auch bei uns in der Lokalzeitung wurde in einem Artikel so etwas vermutet.

    Interessant und logisch !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,

    weiss jemand woher das Wort reihern kommt ?

    vom Fischreiher, der sich nach schnell heruntergewürgtem Fang manchmal wieder erbricht.
    https://www.dwds.de/wb/reihern

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • vom Fischreiher, der sich nach schnell heruntergewürgtem Fang manchmal wieder erbricht.

    Liebe Sabine ,

    Nett ,daß du meine Frage nicht übersehen hast . Ja, der Reiher soll, (ich habs noch nicht gesehen) um schneller einem Feind entfliehen zu können ,seinen Kropfinhalt im Wegfliegen auswürgen.
    Vermutlich auch nur wenn er übervoll ist.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner, ein kleiner Nachtrag zum Thema:

    Übrigens scheinen nach den Dürren der letzten Jahre einige der wärmeliebenderen und trockenheitsresistenteren Arten (vorläufig) wieder etwas mehr "Freiraum" bekommen zu haben.

    Die nächsten Tage suche ich auch mal ein paar Kalkäcker auf und schaue mal, wie es da jetzt aussieht.


    vor ein paar Tagen war ich mal los, um in einem etwa 10 km von uns entfernten Kalkgebiet auf den Scherbenäckern nach der Ackerbegleitflora zu sehen. Soweit bin ich gar nicht gekommen:
    Bereits hinter unserem Ort gibt es einige intensiv bewirtschaftete basenreiche Lehmäcker, auf denen ich außer ein paar Kornblumen in den letzten Jahren nichts besonderes gefunden habe.

    Zur meiner Überraschung aber leuchteten einige der Ackerränder im Übergang zum Straßengraben in intensiven Himmelblau.
    Kornblumen, wie ich sie -quasi direkt vor der Haustür- in der Menge noch nie gesehen habe:


    Und dann die Sensation: Auf einem Nachbaracker, wieder im Übergang zum Straßengraben, blühten tatsächlich einige Ackerrittersporne (ca.10 Exemplare). Man muss dazu sagen, dass Consolida regalis in unserer Gegend seit den 80igerJahren nicht mehr gefunden wurde. Genau auf diesen Äckern wuchs die Art früher mal und scheint durch das alte Samenpotential im Boden zu neuem Leben erwacht zu sein:

    Ich hoffe, dass noch andere der alten Arten wieder auftauchen und, ganz wichtig, nicht gleich wieder weggespritzt werden!


    Zu guter letzt noch eine schöne Ackerbrache, ebenfalls direkt hinter unserem Ort:

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Lieber Burkhard,
    wie schön! Offenbar gibt es doch ab und zu mal erfreuliche Überraschungen, der Acker-Rittersporn ist einfach nur wunderschön.
    Gefühlt gibt es dieses Jahr ganz besonders viele Mohnblumen und Kornblumen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Burkhard,

    es gibt sie also noch die guten Neuigkeiten aus der Natur.Nur halt leider viel zu selten.
    Auf alle Fälle freue ich mich mit dir über diese Anblicke.

    Ist auf dem ersten Bild links oben der Weinbergslauch zu sehen?

    Grüßle Wiltrud

  • Hallo Wiltrud,

    Ist auf dem ersten Bild links oben der Weinbergslauch zu sehen?

    Das ist Allium vineale.

    Den Lauch habe ich auch erst auf den Fotos gesehen. :eek:
    Weinbergslauch gibt es hier manchmal im Bereich von Halbtrockenrasen /mageren Böschungen etc.

    Da habe ich nun gar nicht mit Weinbergslauch gerechnet, zumindest ist er mir dort bisher nicht aufgefallen.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Ich war gerade noch mal da (2 min mit dem Auto).

    Bei uns ist er häufig zu finden.

    Die Straßenränder stehen tatsächlich voll mit dem Weinbergslauch.
    Das ist mir bisher gar nicht aufgefallen, allerdings habe ich hier noch nie danach gesucht!
    Wir hatten eben sehr stürmischen Wind, so dass die Fotos nichts geworden sind:


    Jetzt, ein paar Tage später habe ich an dem einen Ackerrand/ Straßengraben (eigentlich schon Wiese/Brache) mindestems 20 winzige Rittersporne gefunden. Manche nur ein paar cm hoch:

    Da schlummert seit Jahren etwas im Boden, was ans Licht möchte!

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Lieber Burkhard ,

    Es freut mich für dich ,daß sich bei dir die Situation analog zu der hiesigen darstellt !

    Noch etwas fällt mir dieses Jahr auf - es gibt Schwebfliegen wie noch nie !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    Es freut mich für dich ,daß sich bei dir die Situation analog zu der hiesigen darstellt !

    Da schlummert seit Jahren etwas im Boden, was ans Licht möchte!

    Würde dieser Ackerrand jedes Jahr im Herbst auf nur 3m Breite einmal umgepflügt werden ohne anschließend zu düngen oder zu spritzen (Stichwort: Ackerrandstreifen), wären der Rittersporn und andere Arten der Begleitflora in unserer Region wieder da.
    Viele Arten dieser Flora sind einjährig und auf offene Böden zum keimen angewiesen.

    So einfach ist das!
    Der Vorrat an Samen im Boden (die Samenbank von früher) hält aber nicht ewig und vieles davon wird schon vergammelt sein.

    Noch etwas fällt mir dieses Jahr auf - es gibt Schwebfliegen wie noch nie !

    Ein paar sind schon zu sehen, aber hier eher gefühlt normal viele, was aber nichts über die Artenzusammensetzung sagt.

    Viele Grüße
    Burkhard

    4 Mal editiert, zuletzt von burki (5. Juli 2020 um 22:09)

  • Viele Arten dieser Flora sind einjährig und auf offene Böden zum keimen angewiesen.

    Und , daß das funktioniert ,sieht man dieses Jahr deutlich . Gerade auf offenem Boden zu keimen ,bedarf des Regens ,weil ohne jeglichen Schatten
    und ohne Feuchte der Keimling gleich wieder eingeht.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Würde dieser Ackerrand jedes Jahr im Herbst auf nur 3m Breite einmal umgepflügt werden ohne anschließend zu düngen oder zu spritzen (Stichwort: Ackerrandstreifen), wären der Rittersporn und andere Arten der Begleitflora in unserer Region wieder da.
    Viele Arten dieser Flora sind einjährig und auf offene Böden zum keimen angewiesen.

    Und , daß das funktioniert ,sieht man dieses Jahr deutlich . Gerade auf offenem Boden zu keimen ,bedarf des Regens ,weil ohne jeglichen Schatten
    und ohne Feuchte der Keimling gleich wieder eingeht.


    Und wenn die Landwirtschaft in diesem Bereich nur ein BISSCHEN umdenken würde, könnten wir ohne Aufwand überall so artenreiche und bunte Ackerränder haben.!

    (Das musste mal so gesagt werden!)

    Viele Grüße
    Burkhard

    4 Mal editiert, zuletzt von burki (5. Juli 2020 um 22:33)

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