Liebe Naturfreunde,
mich ekelt es ja nur sehr selten, nicht die Wurmlarven, die die Fühler von Bernsteinschnecken zum Pulsieren bringen und auch nicht hungrige Mäuler. Aber das ist selbst für mich mit hohem Ekelfaktor belegt. Mein regelmäßig besuchter "Leuchtplatz" ist die konventionell beleuchtete Garagenzeilenfront zwischen zwei Hochhäusern. Neben dem Treppchen befindet sich die Mülltonnengarage mit Großraummülltonnen.
Schon am Samstag Abend war dieser Durchgang voller Fliegenmaden. Sie krabbeln die Wand hoch und stürzen irgendwann wieder zu Boden.
Am nächsten Morgen ist alles wieder picobello, keine Maden mehr zu sehen. Die größte Konzentration der Maden ist vor der Mauer.
Letztes Jahr war es einmal noch viel doller. Sie schienen prozessionsartig von den Mülltonnen zu kommen und zum Licht zu robben.
Nun habe ich gelesen, dass Fliegenmaden nicht nur an vergammelnden Fleischresten leben, sondern auch im Boden leben können. Für die Herkunft aus den Mülltonnen waren es auf dem Weg dorthin eigentlich nicht genügend Individuen. Aber zwischen den Bodenfliesen, mit grünem Pfeil markiert, da ist Erde und eben keine Oberflächenversiegelung. Letztes Jahr konnte ich beobachten, wie die Maden von Minute zu Minute mehr wurden, es war hinterher regelrecht weiß am Boden.
Sind Fliegenmaden nachtaktiv? Kommen sie nun aus den Mülltonnen oder aus dem Boden? Streben sie ans Licht? Warum sind sie am nächsten Morgen alle wieder weg? Sind sie wieder in den Boden zurück? Haben Vögel ein reich gedecktes Büffet kahlgefressen? Derzeit scheinen aber keine Vögel Küken zu versorgen zu haben.
Tut mir leid, dass das Thema so ekelig ist, aber auch das ist Natur, und ich würde gern verstehen, was ich da beobachte.