Hallo, Forummianer
Täglich Neues, fast, und wenn es Gewitterstarkregen ist, durch den ich gestern mit dem Rennrad heimwärts wollte. (ohne jegliche Regenkleidung) Die größte Schwierigkeit dabei war das Sehen, Regenwasser füllte immer wieder die Augen.
Der Regen hatte mich dort überrascht, wo ich vorgestern folgendes fand: Im Umfeld eines Gittermastes einer Überlandstromtrasse wird die Vegetation niedrig gehalten. Disteln und anderes Grünzeug machen sich breit und verleiden dem Normalbürger das Betreten der Fläche. Hermann dagegen lockte die Wildnis sehr wohl. An Faltern fand er allerdings nur den Eckflügel-Kleinspanner.
Berichtenswertes seiner Meinung nach fand er in der hintersten Ecke der Fläche, dort wo Menschen nie hinkommen: Hallo, wenigstens eine bunte Raupe dachte ich, als ich ihrer ansichtig wurde. Bunt und groß verharrte sie im Grün. Fotografieren, der spontane Gedanke. Also Stillstand – dabei wird eine zweite Raupe gesichtet, wie die erste aussehend. Dann Kopfschütteln: noch eine Raupe gleichen Kalibers, und noch eine, etwa acht Exemplare die bewegungslos ausharren. Die kahlgefressenen Brennesselpflanzen, also Strünke, über und um sich; die Raupen gut ‚in Futter‘.
Laut Bestimmungsbuch war es ein Nachtfalter, der diese Ecke für seinen Nachwuchs auserkor, es könnte der Braunwurzmönch gewesen sein. Wie ersichtlich traf er eine gute Wahl, ich entdeckte noch mehr seiner Nachkommen. Der Fortbestand seiner Art scheint somit gesichert. Das oder die Alttiere sah ich noch nie. Lichtfang anzufangen um dem abzuhelfen überlegte ich kurz, aber der Gedanke wurde verworfen. Ich muss, und ich kann nicht, alle Schmetterlingsarten gesehen haben, mein Argument.
Der erste Anblick. Der kahlgefressene obere Teil der 'Speisepflanze' ist schwer erkennbar.
Auch Blattstummel erkennbar. Die Raupe ruht mit dem Kopf nach unten. (Literatur)
Fraßspuren
Einzelkämpfer. Abstand halten ja, aber ohne Corona.
Auch dieser ihr 'Kletterbaum' (Kinderstube!) mußte seine Blätter opfern.
Hermann Block 15.06.2020