im NSG Beerwalde..=> Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia)

  • ..fiel mir diese blühende Pflanze auf, die einer Lupine ähnelt. Vielleicht kennt sie jemand und kann sie bestimmen?

    Gruß Martin
    das ist eine Saat-Esparsette

    Einmal editiert, zuletzt von phoenix66 (14. Juni 2020 um 13:44)

  • Hallo Martin
    Wo fiel Dir diese blhende Pflanze auf? (Pflanzengemeinschaft)
    Eine Lupine ist es auf keinen Fall. Ich tippe auf eine Wicke.
    Nur welche - da wird sich wohl wer anders melden.
    Gruß Hermann,
    der heute morgen um die zwei Stunden an seinem Beitrag fürs Forum gearbeitet hat.

    Nachtrag: Burkhard hat die Bestimmung besser im Griff als ich!
    Um mich weiter zu informieren schaute ich nachträglich im Bestimmungsbuch nach.
    a) die vielen Blüten auf Deinem Bild verwirren etwas, die Abbildung im Buch ist leichter zu deuten.
    b) "Die Art ist formenreich" , und, die Sand-Esparsette wird auch angeführt
    c) in einem anderen Bestimmungsbuch wird noch die Futter-Esparsette aufgeführt mit demselben latainischen Namen wie bei Burkhard, nur sind die Blüten rot.
    d) ich erlebte einen Schmetterlingsinteressenten: Der sammelte Im NSG-Esparsettensamen um sie in einem anderen NSG auszubringen; Esparsetten-Widderchen in "sein" NSG zu locken, sein Ziel.
    e) Grüße gedoppelt H.

    Einmal editiert, zuletzt von block (14. Juni 2020 um 13:37)

  • Hallo Hermann,

    wenn Du Deine Ergänzungen als neuen Beitrag hier anhängst, bekomme ich eine Meldung, dass etwas hinzugefügt wurde. Aber als Zusatz zu Deinem Beitrag habe ich das gerade nur durch Zufall gefunden.

    ich erlebte einen Schmetterlingsinteressenten: Der sammelte Im NSG-Esparsettensamen um sie in einem anderen NSG auszubringen; Esparsetten-Widderchen in "sein" NSG zu locken, sein Ziel.


    Das ist keine schlechte Idee. Allerdings dürfte das nicht so einfach sein:

    1. Müsste in der Nähe eine Population des Esparsetten-Widderchens (Zygaena carniolica) -auch Krainer Widderchen genannt- existieren.
    2. Reicht es aus, wenn im potentiellen Habitat der Gewöhnliche Hornklee (Lotus corniculatus) vorkommt, da die Raupen sich auch an diesem entwickeln.
    3. Müsste das Habitat gut besonnt, schütter und lückig bewachsen sein. Das Esparsetten-Widderchens legt seine Eier hauptsächlich an solche Pflanzen, die einzeln stehen und an denen eine Erwärmung sowohl von Pflanze und Oberboden gegeben ist. Die ist z.B. meist bei extensiv beweideten Rasen der Fall.

    Hier z.B. ist das Esparsetten-Widderchen vor einigen Jahren erloschen, da mangels Pflege die letzten schütteren Bereiche zugewachsen sind:


    Hier aber wird regelmäßig beweidet,


    so dass lückige, sonnendurchflutete Stellen im Halbtrockenrasen entstehen:


    Die Folge ist, dass sich die Population von Zygaena carniolica sehr gut entwickeln kann:


    Und noch was fürs Gemüt, aufgenommen just dort:

    Youtube: Der Flug des Esparsetten-Widderchens


    Viele Grüße
    Burkhard

    3 Mal editiert, zuletzt von burki (14. Juni 2020 um 23:42)

  • Burkhard ist Dein Name, alles Neuland für mich, da ich erst seit gut einem Vierteljahr im Forum mitmache.

    Hallo Burkhard
    Schön, das wir etwas kontakten.
    Toll, Deine fundierte Antwort mitsamt dem Bildmaterial. Youtube sah ich mir auch an.
    Ich kann nur neidlos staunen über das, was Experten, wie ich Dich inzwischen einschätze, so zusammengetragen haben.

    Wenn demnächst der Name Burkhard im Forum erscheint, kannst Du sicher sein, dass ich mir den Beitrag / die Meinung interessiert anschaue.

    Auch Viele Grüße
    Hermann

    Den obigen Text schrieb ich so um Mitternacht. Jetzt schaute ich bei meinen Widderchen nach. Das Bild soll veranschaulichen wo ich die Tierchen bislang fand; am Hintergrund erkennbar: Bergland, südlicher Teutoburger Wald. Ich selber wohne im Flachland - ohne Esparsettenwidderchen.
    Du zeigst mit dem Tier- / Weidefoto wie Lebensraum für die Widderchen erhalten werden kann.
    Leider kann ich von hier Negatives berichten: Meine Paradefläche war eine aufgelassene Tongrube, Ziegelherstellung. Sie wurde aufwändig für Naturbelange hergerichtet. Die Zeit verging, der Arbeitsaufwand konnte mit den wenigen Hilfswilligen, die weitere Flächen zu pflegen haben, nicht geschafft werden. Die Kreisnaturbehörde nahm sich der Sache an. Seit einigen Jahren beweiden ein Dutzend Rinder die Fläche. Eine Folge: kaum ein Schmetterling ist noch auf der Fläche anzutreffen, fast schmetterlingstot. Widderchen schon gar nicht mehr.

    Burkhard, das als Ergänzung
    Gruß H.

    Einmal editiert, zuletzt von block (15. Juni 2020 um 09:29)

  • Hallo Hermann!

    Meine Paradefläche war eine aufgelassene Tongrube, Ziegelherstellung. Sie wurde aufwändig für Naturbelange hergerichtet. Die Zeit verging, der Arbeitsaufwand konnte mit den wenigen Hilfswilligen, die weitere Flächen zu pflegen haben, nicht geschafft werden. Die Kreisnaturbehörde nahm sich der Sache an. Seit einigen Jahren beweiden ein Dutzend Rinder die Fläche. Eine Folge: kaum ein Schmetterling ist noch auf der Fläche anzutreffen, fast schmetterlingstot.


    Beweidung ist so eine Sache. Soweit ich mich informieren konnte, kommt es auf das Wann, Wie und mit Was an. Pferde und Rinder sind schwerer und selektieren anders als Schafe.

    Dort, wo ich Schafe auf Halbtrockenrasen beobachten konnte, sind die Trittschäden wesentlich geringer, aber immer noch stark genug, dass kleine freie Flächen für konkurrenzschwache Pflanzenarten entstehen.

    Auf der obigen Wiese wird die Beweidung so durchgeführt, dass die Schafe abschnittsweise durch das Gebiet "geführt", also eingezäunt werden:

    Soweit ich das beobachten konnte, existieren dort stärker beweidete und höherwüchsige, buntere Bereiche nebeneinander, was den Ansprüchen unterschiedlichster Pflanzen- und Tierarten (auch Falter) zugutekommt und die Artenzahl erhöht.

    Ob dieses Weidemanagment dort behördlich oder privat durchgeführt wird, muss ich mal beim Landkreis erfragen. Zumindest wurde diese Fläche mal als geschützter Biotop eingetragen; was aber nicht unbedingt etwas bedeutet, wie ich letztes Jahr an anderer Stelle bitter erfahren musste.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • @phoenix66

    Hallo Martin,

    Du hättest sicherlich auch nicht gedacht, zu welcher Diskussion sich Deine Bestimmungsanfrage entwickelt hat! ;)

    Hoffentlich hast Du nichts dagegen, dass Dein Thread von uns so "zweckentfremdet" wird!

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Lieber Martin,

    über deine Saat-Esparsette und über Burkhards Namensgebung freue ich mich sehr.
    Hier im Pfälzerwald habe ich noch keine einzige gesehen. Aber an der warmen Weinstraße häufig. Dadurch kenne ich sie als Esparsette und habe sie vor ein paar Tagen auch fotografiert.

    Dein Foto ist aber weit hübscher und aussagekräftiger! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Rosmarie,

    du brauchst deine freigestellte Blüte nicht abzuwerten, da sie mir gut gefällt. :alright: So freistellen konnte ich meine Pflanze nicht, da sie nicht alleine stand.

    Gruß Martin

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