Wie/wann findet Ihr Eure schönen Motive? - Erfahrungsaustausch -

  • Ich bin ja jetzt seit ein paar Tagen hier im Forum dabei und bewundere Eure tollen Fotos.

    Da frage ich mich, wie findet Ihr die vielen Vögel und Insekten? Und dann halten sie für Euch auch still und setzen sich fotogen in Szene.

    Wie ich schon schrieb, ziehen wir mit meiner TZ 71 und/oder der FZ200 los und wenn wir sehr großes Glück haben, gelingt uns mal ein außergewöhnlich gutes Foto und noch viiiel seltener von einem „außergewöhnlichen“ Motiv.

    1) Seid Ihr auch Hobbyfotografen oder sind hier auch selbständige (Natur-)Fotografen unterwegs?

    2) Stellt Ihr ein Stativ auf und wartet geduldig (stundenlang) wie ein Angler, bis was anbeisst?

    3) Seid Ihr auch frühmorgens und/oder spätabends unterwegs? Bzw. wann gibt’s in der Regel die besten Beobachtungen?

    4] Seid Ihr bei jedem Wetter (auch Regen) unterwegs? Gibt es dann evtl mehr / anderes zu sehen? Wie schützt Ihr dann Eure Kamera?

    5] Arbeitet Ihr mit Serienbildaufnahmen, um dann DAS Bild zu bekommen?

    6] Erkennt Ihr anhand der Stimme, welcher Vögel in der Nähe sein müsste und sucht die Gegend (mit Fernglas ?) danach ab?
    Ich erkenne keinen Vogel an der Stimme und mein Gehör würde mich auch gar nicht in die richtige Richtung führen ...

    7] Wie schafft Ihr es, z.B. Schmetterlinge zu fotografieren, die sich selten setzen und dann erwischt Ihr sie auch mit offenen Flügeln, gibt’s da einen Trick?

    8] Seid Ihr stundenlang unterwegs, oft auch nur auf kurzen Strecken?

    Ich glaube, ich könnte noch viel mehr fragen ....

    Ich würde mich freuen, wenn Ihr hier mal schreibt, wie Ihr vorgeht und was für Erfahrungen Ihr gemacht habt.

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von maischo (5. Juni 2020 um 19:12)

  • Liebe Claudia, auf all deine Fragen kann ich nicht antworten, aber ich bin auch erst kurz hier im Forum dabei und bin fasziniert, was es hier alles zu sehen gibt.
    Ein allgemeiner Tipp für Schmetterlinge ist, morgens zu fotografieren, da laden sie sich in der Sonne auf und sitzen still. Heißt aber nicht, dass wir immer früh unterwegs sind. Wir fotografieren nebenbei, denn es soll ein Hobby bleiben, und für mich ist die Freude größer, wenn ich irgendwas entdecke, was ich gar nicht gesucht habe. Irgendwohin zu fahren, wo ich weiß, da könnte ich dies oder das finden, habe ich sein lassen.
    Zweiter Tipp, den ich von meinem Mann gelernt habe: Einfach mal in eine Wiese setzen und warten, was dann so kommt. Das war eine ziemliche Umstellung für mich als eine, die gerne und weit gewandert ist. Heute genieße ich das aber. Ganztageswanderungen nehmen wir uns kaum noch vor, denn es gibt immer so viel zu sehen, das dauert. Eine gute Tour ist es, wenn der Weg kurz aber die dafür gebrauchte Zeit lang war...
    Wir fotografieren hobbymäßig, aber je länger das Hobby andauert, desto besser und teurer wird die Ausstattung... Angefangen habe ich mit einer Lumix FZ38, die wurde dann immer besser bis zu der auch von dir benutzten FZ200, die ja sehr lichtstark ist. Bei der vorigen FZ150 hatte ich einen Telekonverter, das war meine beste Zeit mit einer Bridge-Kamera. Da habe ich aber oft ein Einbein benutzt, damit ich die Kamera still genug halten kann. Stativ finde ich nicht so toll, das ist mir zu unbeweglich. Auch auf die FZ200 passt mit Adapter ein Telekonverter, von Olympus (TCON-17x), gibts aber nur noch gebraucht, ich weiß allerdings, ob der Kamera das irgendwie schaden könnte.
    Serienbilder machen zwar Spaß, aber das Aussortieren hinterher umso weniger. Das mache ich nur noch bei den Tieren, die mir ganz besonders am Herzen liegen. Dennoch knipse ich im Gegensatz zu meinem Mann immer viele Bilder und suche am Ende aus. Das ist also auch eine Typfrage.
    So, jetzt mal Schluss, die andern wollen dir sicher auch noch antworten...
    Viel Spaß mit diesem wunderbaren Hobby
    Batia
    P.S. ach so, und jetzt bin ich auf eine Systemkamera umgestiegen, Olympus EM1 (weil mein Mann auf die EM1 MKII umgestiegen ist, mit der er auch fliegende Vögel bestens erwischt) - ich habs nicht bereut!

    Herzliche Grüße
    Batia

    Einmal editiert, zuletzt von Batia (5. Juni 2020 um 17:48)

  • Hallo Claudia,

    es wäre schön, wenn du deine vielen Fragen nummeriert hättest, damit man gezielt antworten kann. So allgemein funktioniert das nicht. Eine Antwort hätte ich auch nicht auf alle Fragen.

    Gruß Martin, Hobbyfotograf mit Schwerpunkt Natur, mit Nikon P 900, Fuji S 1 und Panasonic G 81 unterwegs.

  • @Batia
    Vielen Dank! Genau so in der Art habe ich mir hier die Antworten / den Erfahrungsaustausch vorgestellt!

    @phoenix66
    Habe die Fragen nummeriert.
    Freue mich aber auch über Antworten, die halt das „Ganze drum und dran“ beschreiben, wie es Euch gelingt, die Motive zu finden und dann auch fotografisch festzuhalten.

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Moin Claudia,
    - ich bin Hobbyfotograf
    - bin (als Pensionär) etwa 300 Tage im Jahr in der Natur unterwegs
    - Stativ benutze ich nur bei Gewitteraufnahmen
    - im Frühjahr/Sommer bin ich sehr früh (ab 7 Uhr) bis oder auch am Abend unterwegs
    - außer bei Regenwetter
    - Serienbilder benutze ich immer bei fliegenden Vögeln (da wird meistens mindestens eines gut)
    - im Laufe der letzten vier Jahr erkenne ich durch Training und Ting-Stift immer mehr Vögel am Gesang (macht Spass!)
    - tja, das Warten - nicht meine Stärke - aber manchmal hilft nichts anderes
    - ich hab schon mal für einen Kilometer 4 Stunden gebraucht - weil ich alles fotografiere was sich bewegt

    Meine Ausrüstung: Nikon P 1000, Nikon S 9500 für Makroaufnahmen, die wird leider nicht mehr hergestellt und
    für die Gewitter/Polarlichter die Canon EOS M3.

    Für mich das Wichtigste: mich interessiert nicht das perfekte Bild, sondern das kennenlernen der Natur, d.h. für mich:
    ich bin auch mit weniger guten Bildern zufrieden (ich will/muss sie ja nicht verkaufen).

    Ich hoffe, du kannst etwas mit der Antwort anfangen.
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • Claudia,
    ich will nochmal aus dem Nähkästchen plaudern.

    Also erstens, ich hab Outdoorklamotten an (Insektenstichsicher).
    Ich begebe mich auch mal in die Waagerechte, d.h. knien, oder sogar liegen...

    Mein Einsatz hängt von dem Objekt der Begierde ab: wenn ich es als noch nie gesehen
    erkenne, dann gibts kein Halten mehr, über Stock und Stein, in die Knie, wieder hoch,
    wo ist der Falter jetzt hingeflogen, hinterher ...usw.

    Es gibt nur einen Falter, hinter dem ich nicht mehr hinterher laufe: das ist der
    Weissstirn-Weissspanner. der fliegt nämlich immer unter eine Blattseite.
    Meistens oder oft knapp über dem Erdboden. Die Verrenkungen, um ein gutes Bild zu bekommen,
    sehen schon ganz schön bekloppt aus. Also der ist raus.

    Wenn jemand anderes mich so von weitem sieht, was ich da veranstalte, da bleibt
    manchmal ein Grinsen oder Kopfschütteln nicht aus. Da stehe ich drüber. :)

    Liebe Grüße
    Sigurd

  • @Sigurd
    Habe gerade mal nach Ting Stift geg.... Es gibt also bestimmte Bücher, in denen dann ein Hinweiszeichen ist, auf das geht man dann mit dem Stift und dann hört man z.B. die Vogelstimme? Oder wie muss ich das verstehen?
    Kannst Du mir da ein Buch / Bücher empfehlen? Wo kaufst Du diese?

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • @Sigurd
    Ich habe gerade kräftig gelacht, aber bewahre, Dich NICHT ausgelacht!
    Ich habe es mir nur bildlich vorgestellt! Da muss man ja ganz schön sportlich und trittsicher sein! So im Dreck wühlen wäre nicht so das richtige für mich ...
    Aber verwunderte Blicke habe ich auch schon oft bemerkt und Kommentare wie: was knipst die denn da? Und ich bin auch schon dem ein oder anderen Schmetterling hinterher gelaufen / habe hinterhergeschaut , aber nicht abseits der Wege ....

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Hallo Claudia,
    das meiste finde ich zufällig. Andersrum ausgedrückt: ich finde fast nie, das was ich suche. Also versuche ich nichts zu suchen und nur mit offenen Augen durch die Natur zu gehen und das zu fotografieren, was mir so über den Weg läuft, egal ob Wanze, Schmetterling, Schlange oder Vogel. Deshalb will ich auch nur eine Bridge haben, jetzt eine Lumix FZ82.
    Seit den restriktiven Ausgangssperren hier in Spanien habe ich festgestellt, dass ich auch in der näheren Umgebung interessantes Viehzeug finden kann. Pflanzen fotografiere ich nur, wenn sie wirklich auffällig sind - oder es aussieht als wären sie Futterpflanze für z.B. eine Raupe.
    Schmetterlingen renne ich nicht hinterher, aber verfolge sie mit den Augen und schleiche mich dann an, wenn ich sehe, dass sie sich hingesetzt haben.
    Im Regen bin ich nicht unterwegs, aber danach findet man z.B. Schnecken.
    Vogelstimmen lerne ich ganz schlecht, nämlich nur wenn ich den Vogel beim Singen beobachten kann. Aber den Bienenfresser, der jetzt mein Avatar ist, habe ich auf die Weise gefunden. Und wenn ich irgendwo hin will, geht's auch häufig querfeldein. Da ist es ganz nützlich, dass ich so eine Wander-App auf dem Handy habe.
    Eigentlich kann ich nur sagen, dass die Chanchen etwas zu finden und ein gutes Foto zu machen, steigen, je häufiger oder länger man unterwegs ist.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Also Claudia,
    ich will keine Werbung machen, aber ich benutze den Kosmosnaturführer Was fliegt denn da?
    Dazu kann man den TING Stift kaufen.
    Bei den Darstellungen ist ein Symbol. Wenn man den Stift darauf hält hört man die Vogelstimme.
    Bei ähnlich aussehenden Vögeln wie Zilpzalp und Fitis ist das sehr hilfreich.
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • mich interessiert nicht das perfekte Bild

    Hoffentlich mache ich das mit dem Zitieren jetzt richtig...
    Also: mir geht es auch nicht um das perfekte Bild sondern um den stimmigen Eindruck/Ausdruck. Soll ja eine Erinnerung sein, soll die Sammlung erweitern, aber nicht die Schärfe macht das Bild interessant, sondern z.B. wie ein Vogel da in seiner Umgebung sitzt, oder das Reh, das mit dem manuellen Fokus hinter einem Strauch scharf hervorschaut...

    Herzliche Grüße
    Batia

  • Ein paar nützliche Links:

    BirdNet Erläuterung & Link


    Naturgucker - Beobachten Melden Tipps

    Für die Pflanzenerkennung gibt es ebenfalls Apps, z.B. Pl@ntNet.


    Viele Grüße

    Dirk

  • Hallo Claudia,

    ich bin auch Hobbyfotografin, das Stativ hab ich früher benutzt, jetzt schon lange nimmer, da ist mal grad in der Tierwelt viel zu unflexibel....

    Was Vögel bestimmen angeht, und besonders die Vogelstimmen, da hab ich eine App auf dem Handy. Das hab ich sowieso dabei, da brauch ich nicht auch noch ein Buch mitnehmen....

    LG Silke

  • Hallo Claudia,

    ich kann die Ausführungen von der Susanne (Kasimir) im Großen und Ganzen bestätigen. Wir unternehmen je nach Zeit und Wetter Ganz- oder Halbtagsausflüge, meistens nur in Thüringen. Mehr als eine Stunde Fahrzeit sollte es nicht sein, damit genug Zeit zum Fotografieren bleibt. Mehr als 8 km schaffen wir deshalb nicht. Die Tipps für die Lokationen erhalten wir übers Internet oder von anderen Wanderern mit denen wir ins Gespräch kommen. Ein Einbeinstativ habe ich versuchsweise mit genommen, aber später weggelassen. Wir wandern nur tagsüber bei trockenem Wetter und entsprechender Lufttemperatur.
    Wir fotografieren alles Interessante, was uns unterwegs begegnet (Pflanzen und Tiere aller Art).

    Gruß Martin

  • @Waldgeist
    Da die FZ200 ein 52 mm Filtergewinde hat, würde dein Konverter passen oder muss da noch mehr beachtet werden?
    Reicht es bei einem Konverter auch aus, die iA Einstellung der Kamera zu benutzen oder muss man dann mehr Kenntnisse haben und manuelle Einstellungen machen?

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • @Waldgeist
    Da die FZ200 ein 52 mm Filtergewinde hat, würde dein Konverter passen oder muss da noch mehr beachtet werden?
    Reicht es bei einem Konverter auch aus, die iA Einstellung der Kamera zu benutzen oder muss man dann mehr Kenntnisse haben und manuelle Einstellungen machen?

    Hallo Claudia,

    ich möchte dir noch sagen, dass die FZ 200(sie hatte meine Frau) und auch meine ehemalige FZ 300 eine Funktion "Konvertierung hat. Sie erleichtert den Gebrauch von Tele-und Makrokonvertern, die der Hersteller für diese Modelle bereitgestellt hat.
    Ich hatte solche Konverter aus dem Zubehörhandel. Schau bitte mal ins Handbuch, wo es eingestellt wird.

    Gruß Martin

    Einmal editiert, zuletzt von phoenix66 (7. Juni 2020 um 07:48)

  • das meiste finde ich zufällig. Andersrum ausgedrückt: ich finde fast nie, das was ich suche. Also versuche ich nichts zu suchen und nur mit offenen Augen durch die Natur zu gehen und das zu fotografieren, was mir so über den Weg läuft, egal ob Wanze, Schmetterling, Schlange oder Vogel

    Hallo
    Genau so ist es auch bei mir!


    Wir unternehmen je nach Zeit und Wetter Ganz- oder Halbtagsausflüge, meistens nur in Thüringen. Mehr als eine Stunde Fahrzeit sollte es nicht sein, damit genug Zeit zum Fotografieren bleibt. Mehr als 8 km schaffen wir deshalb nicht. Die Tipps für die Lokationen erhalten wir übers Internet oder von anderen Wanderern mit denen wir ins Gespräch kommen

    So ähnlich ist es auch bei uns. Die Fahrzeit haben wir allerdings auf zwei Stunden erhöht. Das liegt aber am "Flächenland"! Fotografieren ist für mich kein Hobby, sondern nur ein "Dokumentieren". Wir schauen auch nach Findlinge, alte Bäume, Burgen, Schlösser, Gutshäuser ......

  • Reicht es bei einem Konverter auch aus, die iA Einstellung der Kamera zu benutzen

    Liebe Claudia, fürs erste ist iA gut, vor allem, wenn man noch nicht so vertraut mit der Kamera ist.
    Für Vögel empfehle ich aber sehr die S-Einstellung, die habe ich eigentlich immer genommen. Damit stellst du die Belichtungszeit fest, z.B. bei gutem Licht auf 1000, dann bekommst du den Vogel auch scharf, wenn er sich (oder du dich) ein wenig bewegt.((1000 heißt ja, dass das Licht für 1/1000sek auf den Sensor fällt, und in so kurzer Zeit kann das Bild durch die Bewegung des Vogels nicht unscharf werden....). Je heller es ist, desto höher kannst du die Belichtungszahl setzen, umso schärfer wird das Tier. Ich habe manchmal auch inkauf genommen, dass das Bild zu dunkel wird, und später bei der Bildbearbeitung das Foto aufgehellt. Das ist vielleicht für Foto-Fachmänner ein Vergehen, aber mir ist ein scharfes Tier wichtig und das Endergebnis zählt...
    Viel Spaß beim Ausprobieren!
    Batia

    Herzliche Grüße
    Batia

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