Wie/wann findet Ihr Eure schönen Motive? - Erfahrungsaustausch -

  • Hallo Claudia,
    viele, viele Fragen... meine Leidenschaft sind die Schmetterlinge, insbesondere die Nachtfalter, von denen man tagsüber natürlich nicht so viele Arten finden kann. Viele Nachtfalterarten kommen ans Licht (oder Köder oder Pheromon [= Sexuallockstoffe, damit arbeite ich nicht]), und die dann mit Blitz zu fotografieren ergeben meist nicht so schöne Fotos. Für sog. Studiofotos gibt es Tricks, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen. Schöne Fotos von Tagfalterarten - insbesondere mit geöffneten Flügeln - sind meiner Meinung nach einfach nur Glück und viel Geduld.
    Ansonsten fotografiere ich viel, vor allem Insekten. Ich mache Be-Stimmungsfotos, keine Stimmungsfotos. Und wenn man hinterher wissen möchte, was man aufgenommen hat, braucht man einiges an Fachliteratur UND zuverlässige, gute Webquellen, aber im Zweifelsfall auch Kenntnis, woran die Arten so leben. Wenn ich also bei einem Schmetterlings-Bestimmling die Angabe finde "Raupe lebt ausschließlich an Zitterpappel", dann sollte ich auch wissen, wie Zitterpappel aussieht. Also muss man das Spektrum des erweiterten Interesses doch ganz gut erweitern.
    Allgemein würde ich sagen, einfach langsam sein, viel stehen und gucken, ob sich irgendwo etwas bewegt. Oder ob es Flecken gibt, die da nicht hingehören. Es könnte ja ein Tierchen sein.

    Es ist spät, ich fange an zu schwafeln. Sollte ich lieber sein lassen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Allgemein würde ich sagen, einfach langsam sein, viel stehen und gucken, ob sich irgendwo etwas bewegt. Oder ob es Flecken gibt, die da nicht hingehören. Es könnte ja ein Tierchen sein.

    Es ist spät, ich fange an zu schwafeln. Sollte ich lieber sein lassen.

    Nein Sabine, du schwafelst nicht. Du sagst die Wahrheit!
    Wer sucht, findet manchmal etwas. Wer nicht sucht, findet meist etwas! Was für Sätze! 8o

  • Ich bedanke mich für all Eure Beiträge!

    Ich habe mir jetzt auch eine Vogelstimnen App auf mein Smartphone geladen: einfach vogelsiimme aufnehmen und schon erfährt man, was es für ein Vogel ist!
    Selbst auf unserem Balkon habe ich schon eine Vielzahl von Vogelstimmen!
    Und heute in der Urdenbacher Kämpe habe ich die App auch schon ausprobiert, leider aber nur Tauben gesehen ...

    In der Kämpe war ich übrigens heute 4 Stunden unterwegs, mein Partner hat es „nur“ ca 1 1/2 Stunden „ausgehalten“, aber auch schöne Insektenfotos aufgenommen. Bis zu den Wasservögeln, die mir wieder sehr viel Spaß gemacht haben, ist er nicht mehr gekommen.

    Vielleicht habt Ihr meine heutigen Beiträge - mit Videoverlinkungen - schon entdeckt?
    Lest hier Die Urdenbacher Kämpe, ein renaturierter Altrheinarm

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Ich habe inzwischen auch eine App zur Pflanzenbestimmung. Da kann ich mit dem Smartphone die Blume/Blüte fotografieren und die App teilt mir mit, was es für eine Pflanze ist, finde ich prima!

    Gibt es eine solche App auch für Insekten?

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Hallo Claudia,

    mich würde mal interessieren,wie verlässlich diese App ist. Es ist doch nicht gerade einfach eine Bestimmung durch ein Bild zu machen.
    Braucht es da nicht noch mehr Angaben,wie Jahreszeit,Standort etc.?

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Ich habe inzwischen auch eine App zur Pflanzenbestimmung. Da kann ich mit dem Smartphone die Blume/Blüte fotografieren und die App teilt mir mit, was es für eine Pflanze ist, finde ich prima!

    Gibt es eine solche App auch für Insekten?

    @Claudia,

    sowas haben wir auch und erstaunlicherweise funktioniert das ziemlich gut. Sie wurde vorher im TV bekannt gemacht.
    Eine Insekten-App ist uns nicht bekannt und würde auch die Möglichkeiten übersteigen.

    @Peter,

    nein, weitere Angaben braucht man nicht.

    Gruß Martin

  • Ich habe inzwischen auch eine App zur Pflanzenbestimmung. Da kann ich mit dem Smartphone die Blume/Blüte fotografieren und die App teilt mir mit, was es für eine Pflanze ist, finde ich prima!

    So eine App kann aber auch dazu verführen, ein Bestimmungsergebnis sofort als 100%ig sicher abzuhaken, obwohl es noch zig ähnliche Arten gibt.
    Als Beispiele nenne ich mal die Habichtskräuter, Löwenzähne oder auch Brombeer- und Himbeer-Arten, wo es z.T. auf winzigste Unterschiede ankommt.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Liebe Naturfreunde,
    ich weiß, dass es diese Apps gibt, aber benutze keine von denen. Man bekommt ein Ergebnis vorgeschlagen und wähnt sich sicher. Bei Pflanzen nutze ich die Bestimmungsschlüssel von blumeninschwaben.de , man lernt dadurch viel stärker auf Details zu achten. In vielen Fällen hat man gerade die abgefragten Details nicht auf dem Foto sichtbar, aber beim nächsten Mal achtet man gerade auf diese Merkmale. Man bekommt einfach einen besseren Blick, und ich bin davon überzeugt, dieses Selbstlernen bleibt nachhaltiger hängen.
    Ein Bekannter von mir nutzt so eine Pflanzenapp, und als wir mal gemeinsam unterwegs waren, hat er ein grottenschlechtes Handyfoto durch die App geschickt, die uns zu bestätigen schien, dass es sich um eine Pflanze handelt, die ich zumindest nur aus den Alpen kannte. Nach mehreren Versuchen am Originalfoto stellte es sich dann auch als etwas ganz anderes und viel besser in die Gegend passendes heraus.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine!

    Ein Bekannter von mir nutzt so eine Pflanzenapp, und als wir mal gemeinsam unterwegs waren, hat er ein grottenschlechtes Handyfoto durch die App geschickt, die uns zu bestätigen schien, dass es sich um eine Pflanze handelt, die ich zumindest nur aus den Alpen kannte.

    Eben! :D

    Allerdings habe ich auch eine solche (bis auf Gattungsebene sehr gute) App auf dem Handy.
    Bei ganz exotischen Dingen lasse ich mich auch schon mal auf die (hoffentlich) richtige Spur bringen.

    Ab da geht es dann aber IMMER noch mit meiner guten alten Literatur oder auch "Blumen in Schwaben" weiter!

    So eine App taugt nur was, wenn man sich vorher ein gewisses Grundwissen über die Pflanzenfamilien, Arten, deren potentielle Verbreitung und Standorte angeeignet hat. Sonst erleidet man sehr schnell einen bestimmungstechnischen Schiffbruch.

    Ohne dieses Grundwissen geht da gar nichts!

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (8. Juni 2020 um 21:40)

  • Hallo Claudia


    Ich fotografiere fast ausschließlich in unserem kleinen Garten (kleiner als 200qm) und auf dem ca. 5m breiten Niemandsland zwischen Garten und angrenzendem Feld. Vor ein paar Jahren fing ich damit an, weil mich die Artenvielfalt auf ein solches kleines Stückchen Land interessierte.

    Ich habe mir dafür eine Canon PowerShot SX50 HS mit 50fachem optischen Zoom gekauft. Den Zoom wollte ich haben, um damit die Vögel in unserem Garten in gebührendem Abstand fotografieren zu können. Die Vögel sind dabei am leichtesten im Herbst oder Winter abzulichten, weil sie sich dann nicht mehr hinter den Laub der Bäume und Sträucher verstecken können.
    Der Zoom ist aber auch sehr hilfreich beim Ablichten von Schmetterlingen, wenn diese allzu nervös sind, wenn man ihnen zu nahe kommt. Mit dem Zoom kann ich weit genug weg bleiben und bekomme dennoch schöne Fotos. Ich habe damit auch schon Wespen und Hornissen an unserem Brunnen auf 2-3m Entfernung fotografiert und man sieht fast jedes Detail.

    Meist ist der Zoom für Insektenfotos aber eher ungeeignet. Daher habe ich mir die Raynox-Makrolinse M-250 zugelegt. Man muss näher an die Insekten ran, bekommt dafür aber prima Makro-Fotos. Ich musste aber feststellen, dass diese Linse für die größeren Insekten wie Bienen, Hummeln oder größer, eher ungeeignet ist und habe mir noch die Raynox M-150 zugelegt. Die ist für die größeren Tierchen deutlich besser geeignet. Die 250er nutze ich überwiegend für die echten Winzlinge wie Zwergzikaden, Zuckmücken oder Blattläuse.
    Meine Fotos sind nicht perfekt, ich mache das auch nur hobbymäßig, aber mir genügt die Qualität in den meisten Fällen.

    Ein Stativ nutze ich nicht. Das wäre mit viel zu umständlich. Auch mache ich keine Serienfotos, weil ich keine Lust habe, hinterher aus unzähligen Bildern auszusortieren.
    In der Regel mache ich Freihandfotos, wobei ich bei Insekten weniger fotografiere, sondern eher filme. Aus dem Film mache ich später am PC an den besten Stellen Screenshots, die ich dann als Fotos behalte. Die Filme lösche ich dann wieder.

    Insekten lassen sich wie andere oben schon erwähnt haben, gut am Morgen fotografieren. Sie sitzen dann meist irgendwo in der Sonne und lassen sich relativ ungestört aufwärmen. Man kann sie dann in Ruhe ablichten. Ansonsten gehe ich wie ich Lust habe einfach mal in den Garten und schaue, was da so kriecht und fliegt und wo sich jemand von mit fotografieren lassen will. Es findet sich immer etwas, zu jeder Tageszeit.

    Wenn ich einen Vogel in einem Baum oder Strauch ablichten will, muss ich allerdings etwas länger abwarten. Oft sind sie so aktiv, hüpfen von Ast zu Ast, fliegen hin und her und bleiben zu kurz an einer Stelle sitzen, dass man kaum Gelegenheit zum "Abdrücken" hat. Oft kehren sie aber immer wieder auf ein und denselben Ast wieder zurück. Habe ich einen solchen Ast ausfindig gemacht, stelle ich mich auf diese Stelle ein und warte auf den Vogel. Der kommt dann auch irgendwann und ich habe mein Foto.
    Ja und die Vogelstimmen erkenne ich zum Teil schon recht gut, zumindest für die Vögel, die sich immer wieder im Garten blicken lassen.

    Bei Insekten versuche ich dann in der Regel selbst eine Bestimmung vorzunehmen, mit Zuhilfenahme diverser Insektenseiten, anhand von Fotovergleichen. Bei unverwechselbaren Tierchen ist das soweit auch unproblematisch. Bei schwierigeren Fällen informiere ich mich über mögliche Verwechslungsarten und versuche die Identifizierungsmerkmale herauszufinden. Sind diese auf dem Foto erkennbar, ist alles gut. Wenn nicht, muss ich eine Bestimmungsanfrage hier ins Forum stellen. Komme ich damit hier auch nicht weiter, gibt es je nach Insekt auch etwas spezialisiertere Foren wie beispielsweise für Fliegen oder Heuschrecken.

    Sooo...jetzt habe ich schon fast einen Roman geschrieben, aber für einen Einblick, wie das bei mir so abläuft, sollte das gut sein. :)


    Viele Grüße
    Ralf

  • Das Kameramodell ist schon ein Älteres. Gibt es, glaube ich, nur noch gebraucht. Ich habe meine auch gebraucht gekauft.

    Meine Frau hat mein Hobby anfangs etwas skeptisch betrachtet. Insekten, die sich mal ins Haus verirrt haben, hat sie immer sofort geplättet. Mittlerweile ruft sie mich, damit ich erst mal fotografieren kann. :) Nach der Ablichtung kommt das Insekt dann in die Natur zurück.
    Selbst wenn sie jetzt etwas Interessantes im Garten sieht, eine dicke Hummel vielleicht oder einen Schmetterling, dann ruft sie mich, damit ich fotografieren kann. Soweit habe ich sie mittlerweile begeistern können. Erste Schmetterlingsbilder hängen neben ein paar Vögelchen auch schon in der Wohnung. :)

  • Mit meinem Garten fing meine Leidenschaft für die photographische Beobachtung der Welt überhaupt erst an.
    Zuerst habe ich mit dem Handy photographiert, dann mit einer richtigen Kamera weitergemacht.
    Damit hat sich allerdings auch mein Motivkreis dramatisch erweitert,nun sieht man mich auch am Feldrand sitzen und Kraniche in weiter Ferna irgendwie auf ein Bild bannen...
    Im Garten ist es aber immer noch am Schönsten und reichhaltigsten an Motiven. Da kann ich mich drehen und wenden,wie ich will, es gibt immer etwas zu entdecken, hier ein Zucken, da ein Segeln,dort ein zitternder Grashalm.
    Wie ein Indianer nähere ich mich in aller Ruhe, unter Beachtung des Sonnenstandes, dem Motiv.
    Manchmal braucht es viele Tage, bis ich verstehe,wie das Insekt "tickt". So ging es mir mit der Garten-Wollbiene, die ja wie eine Kanonenkugel durch den Garten zischt, um die eigenen Pflanzen zu verteidigen.
    Diese Kanonenkugel und fliegenden Rambo musste ich eine Weile beobachten, bis mir Bilder gelangen.
    Das ist das Schöne:
    sehen, verstehen, auslösen

    LG Ulrike

    Begeisterte photographische Beobachterin der lebendigen Natur

    Gartenphilosophin, Autorin

    Einmal editiert, zuletzt von uLo (24. Juli 2020 um 07:39)

  • Hallo aus HH

    Wir haben einige Grundlegenden Infos, und fahren nicht blind los....

    zB HH Bramfelder See im Frühling, Morends ab 6 uhr....viele Vogelarten...
    Da ist eine bekannte Graureiher Kolonie.....man findet auch Infos bei den Nabu Seiten oder auf Ornitologen Seiten...

    Sativ mitnehmen ,sich viel Zeit lassen,also Stunden nicht Minuten....nicht wild umherlaufen,sonder ruhig an einem Platz bleiben und beobachten.
    Sonst zB einfach die Vogelart googel,die man sucht ,da kommen dann Fotos und Infos dazu...
    Also Texte wie Säbelschnäbler Nabu Hütten katinger Watt Nachmittags Nordsee, da sind wir oft...

    Grüsse: Erika und Bernd

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