Als ich heute Nachmittag vom Einkaufen nach Hause kam, traute ich meinen Augen nicht! Im Hausflur, fast vor meiner Tür fand ich diesen:
"Ach Gott, was machst du denn da?" entfuhr es mir. "Komm erstmal mit rein." Er ließ sich widerstandslos aufheben, schien aber nicht verletzt zu sein. Ich habe vorsichtig die Flügel gespreizt und abgetastet. Ich gab ihm Wasser vom Finger, dass er getrunken hat, aber halb verdurstet war er auch nicht.
Dann setzte ich ihn in meinem Innenhof auf ein Regal und ging erstmal Fliegen fangen. Habe auch eine erwischt, die ihn aber nicht interessiert hat. Während ich ihn in der Hand hatte, startete er einen Flugversuch, der mit einer Bruchlandung endete - fast vor Moritz' Schnauze! Zum Glück ist mein dicker Kater kein Jäger, so dass ich ihn schnell wieder einsammeln konnte. Der zweite Versuch klappte und er schraubte sich in einer eleganten Kurve aus meinem Patio bis in den Himmel, wo seine Kollegen kreischten.
Vielleicht war er irgendwo gegengeflogen und benommen und brauchte nur ein bisschen Pause. Wie schön, dass er sie bei mir gemacht hat! Das ganze Intermezzo hat keine Viertelstunde gedauert.
In meinem ersten Jahr in Antequera habe ich einen ganzen Monat mit der Aufzucht von vier halbwüchsigen Mauerseglern verbracht; da war ich morgens und abends je zwei Stunden unterwegs zum Heuschrecken fangen. Darüber habe ich auch ein Büchlein geschrieben.
Mittlerweile habe ich mich schlau gemacht und auch nochmal nachgefragt, es handelt sich um einen Fahlsegler, Apus pallidus - und damit . Und die Fauna-zu-Hause-Liste wird auch erweitert. (Flöhe hatte er auch, aber die habe ich nicht erwischt - Lausfliegen nicht.)