Eine Exkursion der besonderen Art hab ich jetzt mal unternommen. Dabei ging es nicht darum Mineralien oder Fossilien zu finden,sondern eine alte Fundstelle zu
dokumentieren.
Das Dorf Wampen im Fichtelgebirge gilt als Typlokalität der seltenen organischen Mineralien Wampenit und Fichtelit. Früher war hier einMoorgebiet in dem Torf abgebaut wurde. Auf vertorften Holz wurde im 19.Jahrhundert kristallisierter Kohlenwasserstoff gefunden,der den Namen Fichtelit erhielt.
In neuerer Zeit wurde dann auch auf alten Stücken ein weiteres Mineral beschrieben,das dann nach Wampen benannt wurde.
Ich hab jetzt mal versucht mehr über den alten Torfstich in Erfahrung zubringen.Im Netz hatte wenig Erfolg dabei. Den Namen des einstigen Besitzers hab ich zumindest erfahren, weil der Abbau als "Torfstich Fickentscher" registriert war.
Nun hab ich Wampen selbst mal besucht. Ich hab mich im Ort umgesehen auf der Suche nach Gedenksteinen oder ähnlichen Hinweisen zu diesem historischen Platz. Das war aber auch eine Fehlanzeige,bis ich mit einem der Einwohner ins Gespräch kam. Der stellte sich als Amateur-Heimatforscher heraus, und konnte mir einiges über den Torfabbau
erzählen. Auch die genaue Lage der Grube kenne ich jetzt.
Dann hab ich mich halt mal auf Spurensuche im Gelände gemacht.Das Moor wurde trocken gelegt und in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt, so dass man heute nichts mehr von der alten Grube sieht.
Das erste Bild zeigt die Lage des Torfstichs im heutigen Gelände. Das Wäldchen im Hintergrund und die umliegenden Felder waren einmal Bergbaugelände! Die anderen beiden Bilder zeigen einen Blick auf das ehemalige Moorgebiet vom Torfstich aus.
Neufunde von Fichtelit auf vertorften Holz wurden 1998 beim Bau einer Autobahn
gemacht, die mitten durch das ehemalige Moor verläuft.
Von da stammen auch meine beiden Stüfchen,die mit Fichtelit gelabelt sind, aber vielleicht auch Wampenit sind.