Veränderliche Krabbenspinne auf Brautschau

  • Hallo Naturforum!

    Auf den Margeriten in unserem Garten sind seit einigen Tagen mehrere Veränderliche Krabbenspinnen (Misumena vatia) aktiv.


    Einige Beobachtungen

    Während die weibliche Krabbenspinne so vor sich hin auf Beute lauert, schleicht sich von hinten das viel kleinerer Männeken heran:


    Von da oben ist der Blick auf die Angebetete hervorragend:


    Der Knirps ganz nah.
    (Foto ist nicht ganz so gut gelungen):


    Also langsam Angriff starten.
    (Ich hatte den Strich aus dem Abdomen erst für einen Bildfehler gehalten, scheint aber ein Faden zu sein!):


    Noch ist sie ahnungslos:


    Möchte dann aber erstmal nichts vom herannahenden Adonis wissen und macht einen Abgang:


    Erst zwei Tage später dann diese Bilder.
    Er hat es scheinbar geschafft.
    Liebe geht wohl doch durch den Magen::


    Die Wanze dreht dem ganzen respektvoll und auch ein wenig irritiert den Rücken zu:


    Achtung, jetzt wird es ein bischen Gruselig!

    Bereits 2016 konnte ich auf den Margeriten dieses Schauspiel beobachen.
    Ich hätte nicht gedacht, dass eine Krabbenspinne eine viel größere Wildbiene überwältigen kann:

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (1. Juni 2020 um 22:51)

  • Lieber Burkhard,
    ganz große Klasse, eine wunderbare Dokumentation. Mir war gar nicht bewusst, dass die Männchen so viel kleiner und anders gemustert sind. Dann habe ich bisher nur Weibchen fotografiert. Und wieso gruselig? Auch das ist Natur, und auch Spinnen haben Hunger.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Mir war gar nicht bewusst, dass die Männchen so viel kleiner und anders gemustert sind. Dann habe ich bisher nur Weibchen fotografiert.

    ja, das war auch für mich auch ein neues Erlebnis!
    Da das Männchen immer in der Nähe des Weibchens war, hatte ich sogar das Stativ vor der Margerite aufgebaut gelassen, um nichts zu verpassen.

    Die eigentliche Paarung habe ich aber versäumt, den die verläuft wohl Bauch an Bauch.

    Mangels Schmetterlingen habe ich mich auf die anderen "Krabbel- und Flugtiere" im Garten konzentriert.

    Am Weinköder und überhaupt sonst (bis auf die zwei Großen Füchse, ein C-Falter, ein paar Aurorafalter und Weißlinge) war bisher (Anfang Juni) KEIN Falter zu sehen. Ich hoffe sehr, dass sich das noch ändert.

    Und wieso gruselig? Auch das ist Natur, und auch Spinnen haben Hunger.

    Das war für die vielleicht etwas zartbesaiteten im Forum! ;)
    So nah ist das nicht für jeden so appetitlich.


    Viele Grüße
    Burkhard

    2 Mal editiert, zuletzt von burki (2. Juni 2020 um 08:25) aus folgendem Grund: Ich hatte den C-Falter in der Aufzählung vergessen!

  • Eine ganz tolle Dokumentation! Besonders aufschlussreich finde ich den Sicherungsfaden - da kann er sich dann bei Gefahr schnell abseilen.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Danke für Euer Lob! :)

    Ich habe gemerkt, dass eine längere Beobachtung des Objekts und dessen Verhalten manchmal auch zu besseren Bildern führt.

    Der Ausschuss bei den gestackten Bilder war allerdings sehr hoch, was aber nicht an den beiden Krabbenspinnen lag (die waren sehr pflegeleicht), sondern an der Margerite, welche sich beim kleinsten Lufthauch bewegt hat.
    Nächstes mal versuche ich mal, die Pflanze mit irgendeiner Klammer zu fixieren.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Wahnsinn, da hast du aber eine äußerst seltene Beobachtung machen können. Das vorsichtige Ranpirschen des Männchen mit anschließender Paarung. Ich glaub, so ein Glück hat man nur einmal.

    Aber auch der Fang der Wildbiene, aus meiner Sicht sehr schade, ist sehr interessant.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Hallo Sabine (II)

    Ich glaub, so ein Glück hat man nur einmal.

    Das geht nur, wenn man im Garten (vielleicht auch Balkon; nicht jeder hat einen) immer mal wieder auf die kleinen Dinge achtet.
    Drumherum bei mir in den anderen Gärten wäre das nicht mehr möglich.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Zu sehr aufgeräumt, was? Ich meine die anderen Gärten.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Bei deinen tollen Bildern darf man aber keine Spinnen-Phobie haben. Super Klasse Aufnahme.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ist aber interessant, daß man bei einer Phobie einzelne Familien, so wie bei dir die Krabbenspinnen, ausschließen kann.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ist aber interessant, daß man bei einer Phobie einzelne Familien, so wie bei dir die Krabbenspinnen, ausschließen kann.

    Ich hatte mal als Jugendlicher im Dunkeln auf einen Lichtschalter gedrückt, auf dem eine sehr große, sehr behaarte Spinne saß. Die ist mir dann am Arm hochgelaufen. Seitdem fasse ich solche Exemplare nicht mehr an, trage sie aber mit einem Glas nach draussen.

    Fotografieren, ohne näheren Kontakt, tue ich sie aber trotzdem!

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Jetzt mußte ich aber lachen. Erinnerte mich das doch an den Geräteschuppen unseres früheren Schrebergarten. Als ich noch ein Kind war, zog ich aus den Regalen oben ab und an mal etwas zum spielen runter und oft viel mir dann eine, ich nehme heute an, daß es sich um die sogenannte Hausspinne handelte, entgegen. Man, hab ich mich jedesmal erschrocken und irgenwann traute ich mich gar nicht mehr, da etwas heraus zu holen. Als Kind kommen einem die Spinnen noch größer vor als sie es sind. Tarantula.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
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    (Noah)

  • Als ich noch ein Kind war, zog ich aus den Regalen oben ab und an mal etwas zum spielen runter und oft viel mir dann eine, ich nehme heute an, daß es sich um die sogenannte Hausspinne handelte, entgegen. Man, hab ich mich jedesmal erschrocken und irgenwann traute ich mich gar nicht mehr, da etwas heraus zu holen.

    Man soll gar nicht glauben, wie sowas prägen kann! :eek:

    Viele Grüße
    Burkhard

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