Venus im Siebengestirn

  • Gestern verzogen sich gegen Abend die Wolken und ich konnte ein paar Bilder von der Venus im Siebengestirn (Plejaden - Messier 45 - offener Sternhaufen im Sternbild Stier) machen.
    Leider ohne Nachführung einfach mit Stativ (deshalb die leicht länglichen sterne).

    Bild berechnet aus 38 Einzelbildern & 10 Darkframes (Dunkelbildern) f= 5/200mm Belichtung je Bild 2 sec bei ISO 800.

    und dann habe ich noch eine Animation der untergehenden Plejaden mit der Venus erstellt.
    Animation aus 1100 Einzelbildern je 1 sec mit 2,8/50 mm bei ISO 800.
    Das Video findet sich in meinem Facebook Account:


    Venus & Plejaden

    Dirk

  • Hallo Dirk,

    auch, wenn nur mit Stativ, ist das eine tolle Aufnahme. Wenn ich eine Aufnahme vom Sternenhimmel mache, habe ich grundsätzlich die "Milchstraße" drauf, sprich, ein fürchterliches Rauschen. Da ist deine doch wirklich top dagegen.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • auch, wenn nur mit Stativ, ist das eine tolle Aufnahme. Wenn ich eine Aufnahme vom Sternenhimmel mache, habe ich grundsätzlich die "Milchstraße" drauf, sprich, ein fürchterliches Rauschen. Da ist deine doch wirklich top dagegen.

    Hallo Sabine,

    da gibt es einen Methode die das Rauschen begrenzt. Ist etwas aufwendiger als eine Einzelaufnahme und erfordert ein wenig Übung & Erfahrung.
    Hier das "Kurzrezept"

    Kamera auf Stativ

    Alle Einstellungen für die Belichtung manuell vornehmen (Blende: ganz auf; Belichtungszeit abhängig von Brennweite und Objekt: bei 18mm (APS-C > Vollformat 29mm) max 20 sec; ISO 800 -1600)

    Autofokus abschalten und mauell auf einen hellen Stern oder ein weit enferntes Objekt scharf stellen. (Die oo Einstellung auf dem Objektiv ist leider nicht immer korrekt)

    Fernauslöser oder Selbstauslöser verwenden

    10 oder mehr Bilder machen

    Deckel auf das Objektiv und 10 Bilder mit den gleichen Einstellungen machen (Dunkelbilder - Darkframes)

    Jetzt kommt die Nachbearbeitung und die dauert mindestens so lange wie die Aufnahmezeit für alle Bilder (mit Übung und dem optimalen Workflow geht es schneller)
    Die Bilder müssen mit einem speziellen Astroprogramm zusammengerechnet werden (Stacking). Dabei werden die Bilder vom Programm genau an den hellen Sternen ausgerichtet und durch die Verrechnung
    der Darkframes das größte Rauschen entfernt. Anschliessend erhält man ein Rohbild (32 oder 16 Bit je nach Einstellung der Software) Das Bild kann zur Optimierung noch bearbietet werden.

    Fertig.

    Für eine Animation (siehe Link im Beitrag oben) braucht es deutlich mehr Zeit. Für das Beispiel hab ich ca 8 Stunden gebraucht.

    Die Freeware Anwendung DeepSkyStacker gibt es hier: DSS eine Schritt für Schritt Anleitung z.B. hier: Anleitung DSS


    Viele Grüße


    Dirk

  • Hallo Dirk,

    hab ganz recht herzlichen Dank für deine so ausführliche Antwort und den beiden Links. Die Anleitung werde ich in Ruhe durchlesen. Mit der Hilfe werden die Bilder anschließend bestimmt ansehlicher werden. Dennoch setze ich meiner Kamera da große Grenzen auf. Denn wenn die Original-Aufnahme schon Käse ist, dann befürchte ich, wird auch das beste Bildprogramm da nur eingeschränkt helfen können. Aber ich werde es nicht unversucht lassen.

    Vielen Dank noch einmal. Auch anderen wird das bestimmt weiter helfen.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Lieber Dirk,
    deine Gestirnaufnahmen sind immer einsame Spitze. Was ich aber noch mehr als die Qualität der Bilder bewundere ist die unglaubliche Mühe, die du dir mit der stundenlangen Nachbearbeitung machst. Dazu hätte ich echt nicht die Ausdauer.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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