• Ich hab mal einige Eigenfunde,die ich schon vor längerer Zeit gemacht hab, neu fotografiert.
    2005 und 2006 war ich ein paar mal mit meinem Verein in der tschechischen Bergstadt Stribro (Mies).
    Dort konnten auf einer großen Halde ganz gute Funde gemacht werden. Von faustgroßen Stufen bis zu
    mm-großen Kristallen sehr seltener Arten. Abgebaut wurde hier eine Blei-Zink-Lagerstätte mit den den
    Erzen Bleiglanz und Zinkblende.

    Besonders interessant fand ich die Mineralien einer sogenannten Feuersetzparagenese.
    Früher haben die Bergleute Feuer geschürt,um das Gestein mürbe zu machen. Da sind dann auch
    durch chemische Prozesse neue Mineralarten entstanden. Das Blei-Oxid Minium (Mennige) ist da besonders
    hervorzuheben. Wegen seinen intensiven roten und orangen Farbtöne gehört Minium zu den begehrtesten
    Mineralien dieser Fundstelle.

    Diese Bilderserie zeigt meine Miniumfunde von mehreren cm Größe bis zu mm - großen Mikroskopaufnahmen.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Interessant wie immer Norbert !
    Wenn ich jünger wäre ,würde ich vielleicht sogar noch ein Fass zum Thema Mineralien aufmachen.

    Fürchte die Einarbeitung würde nicht mehr abgeschlossen. :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Norbert,
    ein sehr schöner und informativer Beitrag mit einer toll fotografierten und einfach schönen (ersten) Stufe. Über solche Eigenfunde würde sich hier jeder freuen. Bei Wikipedia ist zu lesen, dass Mennige als Rostschutzmittel verwendet wurde (wegen der Giftigkeit seit 2012 in Deutschland verboten). Funktioniert das als Rostschutz deshalb, weil es bereits eine Oxidationsstufe ist und keine weitere Verbindung mit Sauerstoff eingehen kann? (In Physik und Chemie war ich eine totale Niete).

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Aber auch anderes war auf der großen Halde des Bergwerks in Stribro zu finden.

    Handflächengroßes Stück mit kleinen Quarzkristallen,die halbkugelign angeordnet sind.

    Diese Cerussitkristalle sind knapp 1 cm groß.

    Handstufe mit Zinkblendekristallen,die alle als Zwillinge gewachsen sind.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,

    da meine Augen noch nicht mitmachen, kann ich nur deine Fotos angucken und nur wenig lesen.
    Wie wunderschön wieder deine gezeigten Mineralien sind!
    Dass Mennige Blei-Oxid Minium ist, wusste ich natürlich nicht. Dann dürfte es ja giftig sein?
    Was mich verblüfft, ist, dass die früheren Bergleute sogar Feuer unter den Mineralien gemacht haben, um sie mürbe zu machen. Was für eine zusätzliche Belastung muss das gewesen sein. Oder wurden diese Mineralien über Tage abgebaut?

    Auch deine neuen Bilder sind wunderschön. Bei diesen grauen Mineralien musste ich mich zwar nach den bunten oben erst eingucken. Aber dann entdeckt man auch darin soviel schöne Details. Z.B. finde ich die dreieckigen Strukturen auf deinem letzten Bild ganz erstaunlich.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Rosmarie,

    viele Mineralien sind giftig, bestimmt auch Minium.So schlimm,dass man sich da vergiften kann sind die aber nicht.
    Feuersetzen wurde schon untertage angewandt. Das war früher eine gängige Methode um das Nebengestein mürbe zu machen und so leichter ans Erz zu kommen.

    Gruss Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • viele Mineralien sind giftig, bestimmt auch Minium.So schlimm,dass man sich da vergiften kann sind die aber nicht.

    Lieber Norbert,

    danke für deine Antwort. Ich hatte deshalb gefragt, weil ich früher oft gesehen habe, dass mit Mennige etwas vorgestrichen wurde.

    Feuersetzen wurde schon untertage angewandt. Das war früher eine gängige Methode um das Nebengestein mürbe zu machen und so leichter ans Erz zu kommen.

    Für mich ist es immer wieder erschreckend, wenn man sich die Arbeitsbedingungen früherer Zeiten vor Augen führt. Unter was für Umständen die Menschen arbeiten mussten! :eek:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Zu den seltensten Mineralien,die ich damals auf dieser Halde gefunden hab, gehört Leadhillit 0der Susannit.

    Die beiden Bleikarbonate bilden sechsseitige farblose Kristalle und haben auch die gleiche chemische Strukturformel.

    Da die Kristalle sehr klein sind ( etwa 0,5 mm ), sind sie recht schwer zu fotografieren. Nun ist mir mal ein Bild gelungen,das

    Leadhillit oder Susannit in ihrer typischen Kristallform erkennen läßt.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Da die Kristalle sehr klein sind ( etwa 0,5 mm ), sind sie recht schwer zu fotografieren.

    Diese winzigen Kristalle zu fotografieren, ich schon eine große Herausforderung, welche du sehr gut bewältigt hast. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Aber sie erst mal auf einer Halde zu finden ... :97::18:

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Man braucht schon einen guten "Riecher" um da fündig zu werden. Wenn man aber auf bestimmte Verfärbungen und kleine Hohlräume achtet,

    ist das gar nicht mal so schwer.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

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