Auf Flügeln durchs Jahr 2020

  • Lieber Burkhard,
    ja, diese ordnungsliebenden Nachbarn, die Gemeinschaftsflächen zwischen den Garagenhöfen pflegen, indem möglich viel möglichst kurz abgeschnitten wird, die haben wir hier auch. Aber die Stadt hat auch wieder das Straßenbegleitgrün gemäht, soweit wie es nur irgendwie ging und kein Hälmchen übrig gelassen. Es ist zum K##zen. Vor deinem Haus kannst du die Nachbarn doch wegschicken oder mit ihnen ins Gespräch kommen und ein bißchen Begeisterung für Natürliches transportieren und so ein bißchen Umweltbildung vermitteln. Ein Versuch wäre es wert.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Ulrike,
    wenn der Kleine Feuerfalter bei dir noch häufig ist, darfst du dich freuen. Auch bei mir vor der Haustür gab es ihn vor 10 Jahren noch häufiger als heute, allerdings nicht eben häufig. Dieses Jahr habe ich hier keinen einzigen gesehen. Der Hauhechelbläuling ist auch weg. Wie vieles, vieles andere auch.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Ulrike,
    wenn der Kleine Feuerfalter bei dir noch häufig ist, darfst du dich freuen. Auch bei mir vor der Haustür gab es ihn vor 10 Jahren noch häufiger als heute, allerdings nicht eben häufig. Dieses Jahr habe ich hier keinen einzigen gesehen. Der Hauhechelbläuling ist auch weg. Wie vieles, vieles andere auch.

    Darüber freue ich mich tatsächlich, ich mag ihn gerne, den kleinen Kerl,
    Was ich aber auch feststelle, ist, dass die Jahre sehr unterschiedlich z.B. im "Schmetterlingsbesatz" ausfallen.
    Flechtenbären habe ich in diesem Jahr keine gesehen, auch die Braundickkopffalter waren nicht da, sonst beide Arten häufige Gäste.
    Meine Freunde, die Graszünsler waren im letzten Jahr in Scharen hier, in diesem Jahr gesehen, aber eher in bescheidenen Massen.
    Dafür die Tagpfauenaugen, die haben im Moment ihren Massenauftritt, dafür im Frühjahr nicht wie sonst zu sehen.

    Spannend wird es also im nächsten Jahr mit seinen Wettern.

    Uns bleibt ja nicht viel mehr als Lebensmöglichkeiten zu schaffen, zu erhalten und zu hoffen.

    LG Ulrike

  • Liebe Naturfreunde,
    16.09.2020 (Rügen)
    Hellbraune Staubeule - Hoplodrina ambigua

    Schilfrohr-Wurzeleule - Rhizedra lutosa #female

    Graubraune Frühherbsteule - Ammoconia caecimacula
    Kopf - Apex 24 mm. #Neu4me
    Über diesen Falter hatte ich mich sehr gefreut, die Art kommt in allen Bundesländern vor, ist in Schleswig-Holstein aber sehr selten. Aber ist ja ein Fund aus Mecklenbur-Vorpommern, dort nach Roter Liste ungefährdet. Blöderweise hatte sich auf meiner Kamera die Bildqualität umgestellt, was ich nicht bemerkt hatte; so wurden die Fotos nur im kleinen Format auf den Chip gehievt. Echt ärgerlich.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    18.09.2020 (Rügen)
    Zackeneule - Scoliopteryx libatrix

    Kleiner Feuerfalter - Lycaena phlaeas
    Sie waren fast immer an gelben Blüten zu finden.

    Die Ferienwohnung lag am Rande eines Naturschutzgebiets. Überhaupt gibt es auf Rügen jede Menge Naturschutzgebiete.

    Da leuchtete etwas an den Gräsern:

    Gemüse-Eule - Lacanobia oleracea
    5 cm

    Weiden-Saumbandspanner - Epione repandaria

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Vor deinem Haus kannst du die Nachbarn doch wegschicken oder mit ihnen ins Gespräch kommen und ein bißchen Begeisterung für Natürliches transportieren und so ein bißchen Umweltbildung vermitteln. Ein Versuch wäre es wert.

    Alles schon versucht. Zumindest hier in mener Ecke zwecklos. Ich hatte ja schon ein paar mal geschrieben, was ich mir anhören musste. Die Mehrheit hat das sagen, und die will es "sauber", besser gesagt tot und steril. Da kann man noch so viele Argumente anbringen.

    Beispiel Artenvielfalt: "Alles nur Unkraut, weg damit; deine Igel scheissen mir den Rasen voll, die müsste man alle
    totschlagen ... usw. Jemand, der sich für Naturschutz einsetzt wird da ganz schnell zum Aussenseiter.

    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es im Umfeld von z.B. Universitätsstädten aufgrund "gegenseitiger intellektueller Befruchtung" eine größere Aktzeptanz bei diesen Themen gibt. Hier bei mir sind, bis auf einige Ausnahmen, solche Erkenntnisse noch nicht eingesickert bzw. werden ignoriert.
    Ich kenne Leute, die im Garten eigentlich gerne mehr für den Artenschutz machen wollen. Aber: Ja nichts falsch machen, sonst gehöre ich nicht mehr dazu. Das ist Gruppenzwang und den kann man gerade in Wohngebieten mit Gärten wunderbar erforschen: Der "Deutsche Gartenzwerg" gibt, entgegen aller wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Richtung vor!

    In einem Leserbrief in einer großen niedersächsischen Zeitung hatte ich vor ein paar Monaten dieses Thema mal aufgegriffen. Im Abdruck fehlten leider einige kritische Passagen, unter anderem diese abschließende (frei nach Martin Luther):

    "Und wenn morgen die Welt unterginge,
    würde ich noch heute meinen Rasen mähen!"

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (30. September 2020 um 20:36)

  • ee, wir machen unser Ding hier mit der Natur so weiter und lassen uns da garnicht mehr stören. Seit über 30 Jahren jetzt.

    Nach dem Motto: "Was interessiert mich das Geschwätz der Leute und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt sich´s völlig ungeniert

    Ich mach auch das, was ich für richtig und notwendig halte, auch wenn ich manchmal lieber hier wegziehen würde. Aber mein Wohnort: Das ist überall. Von daher bleiben wir erstmal hier; ein wenig Natur gibt es ja noch. Nur die alten Gärten, die verschwinden mit jedem Neuzuzug.

    Mir tut es für die vielen Pflanzen- und Tierarten leid, die völlig sinnlos in hunderttausenden Deutschen Gärten, an Wegrainen und Straßenböschungen (Gesamtfläche = ENORM) ihre Lebensgrundlage verlieren und das völlig unnötig und Sinnfrei.

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (30. September 2020 um 20:38)

  • Liebe Naturfreunde,
    wenn man erstmal anfängt, das Naturinventar kennenzulernen und es über mehrere Jahre beobachtet, dann freut man sich über jede Art, die einem noch nicht begegnet ist. Aber zusammenfassend ist es unglaublich frustrierend, wenn man letztlich nur den Artenschwund dokumentieren kann. Das ist hier bei mir vor der Haustür nicht anders als in meiner Wahl-Zweitheimat, wo eine Vielzahl an Raritäten des Bundeslandes Salzburg dem Wintersport-Mammon geopfert wurde.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    21.09.2020 (Rügen)
    Dunkelgraue Nessel-Höckereule - Abrostola triplasia
    Die habe ich auch nur dreimal gefunden: 2011 in Norderstedt, 2014 im Solling und jetzt 2020 auf Rügen.

    Violett-Gelbeule - Xanthia togata

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Aber zusammenfassend ist es unglaublich frustrierend, wenn man letztlich nur den Artenschwund dokumentieren kann.

    ich beobachte das ja schon seit den 80er Jahren. Mit wenig Aufwand könnte man einiges zum positiven ändern, aber die Ignoranz gegenüber der Tatsache einer immer mehr verarmenden Natur ist für mich das wahre Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Irgendwann wird uns das mit aller Macht um die Ohren fliegen.
    Alles dazu ist bekannt. Während Corona (zu Recht) mit allen Mitteln bekämpft wird, scheint diese, zusammen mit der Klimaerwärmung vielleicht weitaus größere Gefahr, weit weg zu sein.

    Mal als Biologe und von aussen betrachtet:
    Evolutionsgeschichtlich ist der Mensch eine plündernde, ausbeutende und invasive Spezies mit extremen Vermehrungsdrang. Früher zum Arterhalt sinnvoll, heute bei bald 10 Milliarden Individuen eine Katastrophe für den Planeten. Bevor wir uns "Homo sapiens" nennen dürfen, also der "Weise, Intelligente Mensch" müsen wir noch einiges dazu lernen (falls wir dazu kommen).

    Viele Grüße
    Burkhard

    4 Mal editiert, zuletzt von burki (30. September 2020 um 23:23)

  • Zu Anfang der Corona-Krise dachte ich noch, daß diese einen gewissen Lern-Impuls auslösen könnte. Bei aufnahmefähigen Personen wird es sogar so gekommen sein. Aber die Masse will weiter Mallorca, Overtourism, Plastikmüll und ungebremstes Wachstum. Leider...

    Rate mal, weshalb es Viren so leicht haben ... :eek:

    Peter, lass uns diese interessante Diskussion vielleicht irgendwann in einem anderen Thread fortführen. :)

    Sabine will uns bestimmt noch einige Falter zeigen!

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Liebe Naturfreunde,
    diese Diskussion findet sich an vielen Stellen hier im Forum. Es ist einfach nur frustrierend. Deshalb kommen jetzt noch ein paar Falter.

    24. & 25.09.2020 (Rügen)
    Grauer Zwergspanner - Idaea seriata

    Nesselzünsler - Patania ruralis
    Den habe ich einer Spinne geklaut, aber der hatte eh fertig.

    Malven-Blattspanner - Larentia clavaria
    Eine nur sehr lokal verbreitete Art.

    Schilf-Wurzeleule - Rhizedra lutosa

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    26. & 27.09.2020 (Rügen)

    Saateule - Agrotis segetum

    Kleiner Feuerfalter - Lycaena phlaeas
    Mit allerletzter Kraft klammerte er sich abends ans Blatt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    29.09.2020

    Olivgrüne Eicheneule - Dryobotodes eremita
    Kopf - Apex 20 mm

    Der Herbst ist da, und es erscheinen sogar schon die ersten Wintereulen:
    Heidelbeer-Wintereule - Conistra vaccinii

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    01.10.2020

    Der von Hermann so verhasste Buchsbaumzünsler ist recht flugfaul. Nächtens hatte ich ihn an der Hecke entdeckt, am nächsten Vormittag saß er da immer noch.
    Buchsbaumzünsler - Cydalima perspectalis

    Mit dem Herbst und der Laubverfärbung kommen auch eine ganze Reihe gelber Nachtfalter.
    Rotbuchen-Gelbeule - Tiliacea aurago
    Kopf - Apex 18 mm. Die Zeichnung wirkt etwas verwaschen.

    Mit großer Freude habe ich eine weitere Eule aus der Gattung unter der Lampe weggefischt, die "sagte" mir gar nichts und war
    #Neu4me , womit ich auch die Art Nr. 403 für Norderstedt begrüße.
    Linden-Gelbeule - Tiliacea citrago
    Kopf - Apex 23 mm, also schon eine etwas größere Art. Sie hält ihre Flügel in Ruhestellung nicht dachförmig, sondern nebeneinander wie Spanner. Nach Roter Liste 2009 in Schleswig-Holstein selten. Leider nicht mehr so frisch und schon abgeschuppert. Die Raupen leben monophag an Linden.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Der Herbst ist da, und es erscheinen sogar schon die ersten Wintereulen:
    Heidelbeer-Wintereule - Conistra vaccinii

    seit dem 24.09.20 finde ich die schon am Weinköder.

    Bei der hier war ich mir unsicher, ob es sich nicht doch um Conistra ligula handelt, habe mich dann aber für Conistra vaccinii entschieden, da der Winkel der Vorderflügelspitzen mir nicht klein genug erschien. So hatte ich das auch bei "Schmetterlinge Deutschlands gemeldet. Auch die Bilder im Lepiforum sind da nicht immer klar.
    Wenn ich mir Dein Exemplar anschaue, kommen mir da doch Zweifel:


    Viele Grüße
    Burkhard

  • Lieber Burkhard,
    diese beiden sind halt schwierig. Aber ich würde bei deinem Exemplar auch zu Conistra ligula tendieren; aber du weißt ja, dass ich die Art nicht aus eigenenr Anschauung kenne.
    Zur Körperfarbe habe ich hier noch etwas gepostet:
    Frostspanner

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    diese beiden sind halt schwierig. Aber ich würde bei deinem Exemplar auch zu Conistra ligula tendieren;

    vorhin war meine Conistra vaccinii bei "schmetterlinge.de" noch bearbeitbar. Ich wollte die Bestimmungsmethode auf "unsicher" setzen, in der Hoffnung, dass von den Bearbeitern dort noch mal einer drüberschaut.
    Nun ist der Fund bereits als Conistra vaccinii übernommen und ich komme nicht mehr dran.

    Ich habe gerade mal meine Fotos von gestern (02.10.20) aus der Kamera geholt. Dieses Exemplar hätte ich nun wirklich 100%ig zu Conistra vaccinii geschlagen:

    Ich weiß, das letztes Jahr beide da waren. Von daher ist der Eintrag bei "schmetterlinge.de" so oder so richtig. ;)

    PS: Deine Fotos sind wieder viel besser. Die Reperatur der EOS 6D hat sich also gelohnt!


    Viele Grüße
    Burkhard

  • Lieber Burkhard,
    ja, das hätte ich jetzt auch so gesehen. Danke für die Anmerkung zur Reparatur.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!