Juhu,
die Mondschnecken (= Nabelschnecken = Naticidae) ernähren sich "räuberisch" - sie greifen Muscheln und Schnecken an (manchmal sogar Exemplare der eigenen Art). Dabei bohren sie mit ihren harten Zähnen ein Loch in die Muschelschale oder das Gehäuse einer Schnecke. Irgendwelche Säuren wurden nach meiner Kenntnis nicht im Sekret der Mondschnecken gefunden, man nimmt aber an, dass im Sekret Stoffe sind, die das Bohren in eine Kalkschale erleichtern. Da sind also noch einige Fragen offen. Nach dem Fertigstellen des Loches wird der "Rüssel" in die Beute geschoben und das erbeutete Tier ausgesaugt.
Die Löcher sind kreisrund und die Ränder sind leicht schräg. Der äußere Durchmesser des Loches ist daher etwas größer als der innere.
Gehäuse von Euspira catena (da Costa, 1778), Fund im Spülsaum von Borkum. Man sieht sehr schön die halbmondförmige Mündung. Die Schwarzfärbung stammt nicht vom Tier selbst, sondern entstand durch oberflächliche Ablagerung von Eisensulfid (FeS) in etwas tieferen Sandschichten.
Bohrloch im Gehäuse einer Mondschnecke (es wurde also eine Art der gleichen Familie überfallen, möglicherweise sogar derselben Art).
Begonnenes, aber nicht beendetes Bohrloch auf der Oberseite einer Euspira spec.. Vielleicht wurde das Tier beim Bohren gestört, oder zwei Euspira haben sich gegenseitig angebohrt und wir sehen hier die Schale des Gewinners.......... . Schon ziemlich grauselig.
Liebe Grüße: wolf