Haus IN der Schnecke?

  • Hallo, liebe Naturfreunde,

    (und insbesondere diejenigen, die sich für Schnecken mit Häuschen interessieren ( Rosmarie †)),

    sieht es nicht so aus, als wäre das Häuschen innerhalb der Schnecke? Gesehen am 13.10.2019 auf Mauritius im flachen Meerwasser.

    Es soll sich um eine Schnecke der Familie Naticidae (Mondschnecken) handeln, Mammilla melanostoma. Diese Schneckengruppe zeichnet sich durch eine besondere Form des Fußes aus. Sie besitzen ein Propodium ("Vorfuß"), das sie laut Wikipedia beispielsweise über den Kopf legen können. In meinem Fall ist aber anscheinend die ganze Oberseite der Schnecke damit bedeckt.

    Die Mondschnecken haben noch eine weitere interessante Eigenschaft: sie sind Raubtiere. Sie fressen unter anderem auch andere Gehäuseschnecken, indem sie in deren Haus ein Loch bohren, durch das sie an ihre Nahrung kommen. Wie eine weiche Schnecke ein Loch in ein hartes Gehäuse bohren kann, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können.

    Liebe Grüße
    PeterP

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 86 Käfer (Album), 51 Wanzen (Album)

  • Lieber Peter,
    höchst interessant, was du über diesen Schneckenfund schreibst. Was die Natur sich so alles ausdenkt... Wenn man die wikipedia dazu anschaut, gibt es faszinierend schön gefärbte Arten.

    In meinem Fall ist aber anscheinend die ganze Oberseite der Schnecke damit bedeckt.

    Anscheinend oder scheinbar, das ist hier die Frage. Ich sehe eine relativ scharf begrenzte Linie, die für mich suggeriert, dass nicht das gesamte Gehäuse vom Vorfuß überdeckt ist. Die Linie habe ich an einer Seite offen gelassen, da wird es etwas diffus.

    Vielleicht findest du noch heraus, wie die Schnecken es schaffen, ein Loch in das Gehäuse ihrer Opfer zu beißen. Wäre mal spannend.

    Im Solling, wo wir jedes Jahr einmal hinfahren, gibt es zahllose Weinbergschnecken. 2017 waren sie ganz besonders zahlreich, und etliche fand man vom Auto überfahren auf der Straße. Da habe ich beobachtet, dass die Weinbergschnecken auch an Kadavern ihrer Artgenossen fraßen. Leider habe ich das nicht fotografiert.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    mit der Struktur der Mondschnecke komme ich nicht klar, dafür habe ich auch zu wenig Bilder gemacht. Ich wusste zu der Zeit auch noch nicht, was es mit der "Schnecke mit dem Haus im Körper" auf sich hatte.

    Dass Schnecken auch wehrlose Artgenossen verspeisen, ist mir bekannt. Zu den Zeiten, als ich mich der gefräßigen Nacktschnecken im Garten durch Zerteilen zu wehren suchte, habe ich das öfter beobachtet. Bei Weinbergschnecken habe ich das noch nicht gesehen, da ich diese beim Überhandnehmen vorsichtig weggetragen habe.

    Wie die Mondschnecke Gehäuse anderer Weichtiere "knackt", geht auf chemische und mechanische Weise (Aufweichen und Abraspeln). Bevor ich nun etwas zitiere, was ich vielleicht nicht darf, sage ich lieber, wo ich fündig geworden bin. Die Mammilla melanostoma heißt dort übrigens noch Polinices m. Also der Verweis: http://www.wildsingapore.com/wildfacts/moll…e/naticidae.htm

    Liebe Grüße
    PeterP

    Liebe Grüße

    Peter

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  • Lieber Peter,

    was für eine merkwürdige und irritierende Beobachtung! Ich habe nun schon mehrfach dein Bild so genau wie möglich angeschaut - auch Sabines gekennzeichnetes Bild - ich kann nicht wirklich einordnen, was ich da eigentlich sehe.

    Deine Erklärungen sind dennoch sehr gut und auch einleuchtend. Aber merkwürdig und irgendwie nicht stimmig wirkt das Ganze dennoch auf mich. Da sieht man mal wieder, dass die Natur weit vielschichtiger agiert, als uns das einleuchtet. D.h. eigentlich ist für mich genauso interessant wie diese Möglichkeiten der Schnecke die Irritation unserer Wahrnehmung, wenn wir etwas sehen, was wir nicht kennen und was wir eigentlich für unmöglich halten und was dann "uneigentlich" doch vor unseren Augen erscheint.

    Eine Wahnsinnsbeobachtung, lieber Peter! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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