Handstand auf 2 Scheren

  • Schon mehrfach habe ich über den Rückkgang unseres Steinkrebses (Austropotamobius torrentium) in unseren Waldbächen berichtet.
    Maßgeblich an der Ausrottung beteiligt ist der maskierte Neozoe ,genannt Waschbär !
    Vor ein paar Jahren haben wir den Steinkrebs noch in 3 stadtnahen ,waldfernen Bächen bestätigen können.
    Mittlerweile finden wir ihn nur noch in einem dieser 3 Bäche. Links im Gebüsch der Bach.


    Es hat mich sehr gefreut schon nach 5 Bachmetern den ersten zu finden .
    Am Rücken vorsichtig angefasst ,lässt er sich betrachten,ist aber immer bestrebt ,etwas von der Hand zu erwischen. :D
    Stielauge ist wachsam.


    Keine Sorge ,der kann nachweislich mehrere Stunden an Land überleben .(nicht in der Sonne)

    Jetzt wollte ich mal sehen ,was er macht ,wenn ich ihn auf die flache Hand setze.
    Es dauerte keine 2 Sekunden und schon griff er zu .Man sollte es nicht glauben ,dieser kleine Kerl hat unglaubliche Kräfte in den Scheren.Da sitzen die Muskeln innerhalb des Ektoskellets
    er packte mit beiden Scheren so zu ,daß er ....

    ..am Ende einen Hand , besser Scherenstand stand auf meiner Hand machte :D

    weniger auf der Handfläche aber an der Fingerwuzel tat das echt weh.

    Ich bin zwar schon öfters gezwickt worden aber mit solcher Kraft noch nie. Eine Bänderschnecke ,welche ins Wasser fällt ,könnte er mit Leichtigkeit knacken

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    2 Mal editiert, zuletzt von Werner (31. Oktober 2019 um 18:16)

  • Hallo Werner,

    ganz tolle Bilder von dem schönen Tier. Das packt ja ordentlich zu.. Und traurig, dass sie von den Waschbären so stark dezimiert werden!! Ja, die Waschbären sind auch in unserer Region stark vertreten.. Hatte auch schon einen im Garten und ein Nachbar hat schon mal eine ganze Waschbärenfamilie über unsere Wohngebietsstraße laufen sehen.

    Kann man nichts dagegen tun, dass die Steinkrebse wegen der Waschbären von der Ausrottung bedroht sind? Ich muss mir mal deine anderen Beiträge dazu durchlesen. Vielleicht hast du dazu ja schon etwas geschrieben.

    Liebe Grüße
    Ohana

  • Kann man nichts dagegen tun, dass die Steinkrebse wegen der Waschbären von der Ausrottung bedroht sind? Ich muss mir mal deine anderen Beiträge dazu durchlesen. Vielleicht hast du dazu ja schon etwas geschrieben.

    Liebe Ohana ,

    Mittlerweile findet man bei uns nahezu in jedem Waldbach des Albvorlandes die Spur des Waschbären .
    Es bleibt eigentlich nur ,ihn mit Lebenfallen zu fangen.
    Die müssen aber täglich kontolliert werden ,das macht Aufwand den keiner (Jagdausübungsberechtigter)) treibt ,zumal ihm der Steinkrebs ,unbekannt oder egal ist.
    Freilich wird der Waschbär ,wenn er sich zeigt auch geschossen ,doch das kommt eher selten vor.
    Eine staatliche Fang-Prämie würde vielleicht helfen ,jemand für diese Fallenjagd zu gewinnen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Maßgeblich an der Ausrottung beteiligt ist der maskierte Neozoe ,genannt Waschbär !

    Kann man nichts dagegen tun, dass die Steinkrebse wegen der Waschbären von der Ausrottung bedroht sind?


    Hallo Werner,

    ist der Waschbär nicht nur eine von noch vielfältigeren Ursachen für das Aussterben des Steinkrebses?
    Wikipedia gibt noch andere Gründe an, die ich nicht vernachlässigen würde:

    Steinkrebs auf Wikipedia

    Viele Grüße
    Burkhard

    2 Mal editiert, zuletzt von burki (31. Oktober 2019 um 22:39)

  • Hallo Werner,

    ist der Waschbär nicht nur eine von noch vielfältigeren Ursachen für das Aussterben des Steinkrebses?
    Wikipedia gibt noch andere Gründe an, die ich nicht vernachlässigen würde:

    Hallo Burkhard,

    In den Waldbächen ,aus denen er bereits verschwunden ist ,ist der Waschbär ursächlich .Diese Bäche haben sehr wenig
    Eintrag aus der Landwirtschaft.
    In den Bächen ,fern des Waldes umgeben von intensiver Viehhaltung lebt er noch ,obwohl diese Bäche mit Gülle von nebenan liegenden Weiden und Wiesen reichlich versaut werden.
    Diese Bilder von Gestern :
    15 Meter neben dem Bach - Gülle ohne Ende ,die fließt diese Woche noch ,es regnet ja bald,in den Bach.
    Das Vieh hat Zugang zum Bach und sche.. vielleicht direkt rein .So ist das dort schon Jahrzehnte und trotzdem hat sich der Steinkrebs dort ,wo der Waschbär nicht hinkommt ,gehalten.
    Er scheint also nicht so sehr empfindlich was die Wasserqualität anbelangt .Es war aber in der Vergangenheit bestimmt auch weniger Gülle die da rein lief. Gut tut ihm das nicht - obwohl der kleine Kerl ja recht gesund und kräftig war .

    Auch der Graureiher hat bei dem eingewachsenen Bach (Bild siehe oben) keinen Zugriff !
    In einem Fall des Gülleeintrags an anderer Stelle konnte ich bei den Behörden etwas erwirken.

    Und noch was :

    Es scheint von Vorteil ,wenn neben dem Bach ein Weg verläuft ,auf dem die Leute tagtäglich ihre Hunde ausführen .
    Diese dicke Luft mag der Waschbär bestimmt nicht.Auf einem Streckenabschnitt wo dies der Fall ist ,herrscht die größte Steinkrebsdichte,
    wenn man von Dichte überhaupt noch sprechen kann.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    In den Waldbächen ,aus denen er bereits verschwunden ist ,ist der Waschbär ursächlich .Diese Bäche haben sehr wenig
    Eintrag aus der Landwirtschaft.
    In den Bächen ,fern des Waldes umgeben von intensiver Viehhaltung lebt er noch ,obwohl diese Bäche mit Gülle von nebenan liegenden Weiden und Wiesen reichlich versaut werden.

    Er scheint also nicht so sehr empfindlich was die Wasserqualität anbelangt .Es war aber in der Vergangenheit bestimmt auch weniger Gülle die da rein lief. Gut tut ihm das nicht - obwohl der kleine Kerl ja recht gesund und kräftig war .


    das war jetzt wirklich eine aussagekräftige Analyse, die mir die Situation dort nachvollziehbar macht! :)

    Sollte den Behörden was am Erhalt des Steinkrebses liegen, wären dann nicht weitere Maßnahmen zu dessen Erhalt geboten?

    Wenn ich Wikipedia richtig verstanden habe, müssen laut FFH-Richtlinie Anhang II für den Steinkrebs Schutzgebiete eingerichtet werden.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Sollte den Behörden was am Erhalt des Steinkrebses liegen, wären dann nicht weitere Maßnahmen zu dessen Erhalt geboten?

    Auf jeden Fall Burkhard ,diese Güllemasse ,nah am Bach ,hab ich gestern erst gesehen .
    Meine Zuversicht hat ,seitdem ich mit diesen Beamten vor Ort war ,da ging es um Salamander ,enorm abgenommen.
    Wenn sich ein Mißstand leicht beseitigen lässt,sind sie dabei ,wird es aber schwierig ,tut sich eher nichts.

    Wenn ich Wikipedia richtig verstanden habe, müssen laut FFH-Richtlinie Anhang II für den Steinkrebs Schutzgebiete eingerichtet werden.

    Die Gefahr durch den Waschbär wird da gar nicht erwähnt.!

    Ich habe unserer verstorbenes ,von mir geschätztes Mitglied ,Jürgen Gaul ,welcher wohl bei einer Einbürgerung des Steinkrebses in einen krebsfreien Bach involviert war ,gebeten ,sich zuerst davon zu überzeugen ob der Waschbär dort vorkommt.
    Da wäre nämlich die ganze Arbeit für die Katz !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    so eine Dokumentation kriegst auch nur du hin, genial.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Danke liebe Sabine ,

    Es ist eigentlich nicht mehr als über viele Jahre Erfahrungen sammeln ,sich seine Überlegungen machen ,wesentliches wie z.B.Spuren auf Bild festhalten und dann hier zeigen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !


  • Es ist eigentlich nicht mehr als über viele Jahre Erfahrungen sammeln ,sich seine Überlegungen machen ,wesentliches wie z.B.Spuren auf Bild festhalten und dann hier zeigen.

    Lieber Werner,

    ich glaube, Du tust weit mehr über dieses hinaus! (mit Beamten vor Ort...) Es ist schön, dass es engagierte Menschen wie Dich gibt, denen der Schutz und der Erhalt von Tieren so sehr am Herzen liegt. Ich wünsche Dir viel Erfolg, bei allem was du anpackst, um insbesondere den Steinkrebsen zu helfen.
    Grüße von
    Ohana

  • ich glaube, Du tust weit mehr über dieses hinaus! (mit Beamten vor Ort...) Es ist schön, dass es engagierte Menschen wie Dich gibt, denen der Schutz und der Erhalt von Tieren so sehr am Herzen liegt. Ich wünsche Dir viel Erfolg, bei allem was du anpackst, um insbesondere den Steinkrebsen zu helfen.

    Liebe Ohana ,

    Jetzt werde ich erst mal :redface: .Da machen andere ,wie z.B. Sabine das vielfache von mir .Bei meinem kleinen "Edward mit den Scherenhänden" ist das fast eine Ausnahme,daß ich wegen dem aufs Amt gehe. :D
    Ich hatte bisher auch nur einmal was für ihn bewirken können .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Nanu? ;)
    Werner, es wird immer welche geben, die noch mehr tun. Auch die verdienen vollen Respekt und Anerkennung. Danach gehts aber nicht. Wenn jeder tut, was er kann, und wenns nur ein kleiner Beitrag für Natur und Umwelt ist, ist das suuuuper und sehr viel wert. Und allemal ist es viel mehr als die, die nichts tun!

    LG Ohana

  • Hallo Werner!

    Wenn sich ein Mißstand leicht beseitigen lässt,sind sie dabei ,wird es aber schwierig ,tut sich eher nichts.

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Naturschutzbehörden oft dann sehr "zurückhaltend" werden, wenn landwirtschaftliche Flächen, also "Bauernland" betroffen ist. Da gibt es dann nämlich gleich großen Widerstand.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • dass die Naturschutzbehörden oft dann sehr "zurückhaltend" werden, wenn landwirtschaftliche Flächen, also "Bauernland" betroffen ist. Da gibt es dann nämlich gleich großen Widerstand.

    Im einzigen Fall ,wo das Eingreifen der Behörde eine Maßnahme bewirkt hat ,war ein Landwirt betroffen .
    Und da wurde ich auch über den Vollzug informiert.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

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