Schöne Landdeckelschnecke (Pomatias elegans)

  • Liebe Rosmarie

    Gut, daß du da nochmal hingegangen bist .So kommen wir in den Genuß dieses hochinteressanten Beitrags !
    Es sind gleichermaßen schöne wie eigenartige Tiere .Die schreiten ,das wußte ich auch nicht .
    Der Deckel scheint mir von großem Vorteil .Ob er wohl ausser vor Austrocknung auch vor dem Schneckenjäger schützt.
    Klaas wird das jetzt sicher in Frage stellen ?
    Das Gehäuse scheint jedenfalls stabiler als bei dieser zarten (Strauch ? ) Schnecke .

    Das hängt vom Gehäuse und von der Käferart ab. Kann er das Gehäuse selbst knacken, interessiert den Räuber der Deckel nicht. Kann er es nicht, interessiert ihn der Deckel auch nicht, aber er kommt dann an die Schnecke nicht dran. Der deckel kann also Schutz vor Räubern sein, muss es aber nicht zwingend.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Das hängt vom Gehäuse und von der Käferart ab. Kann er das Gehäuse selbst knacken, interessiert den Räuber der Deckel nicht. Kann er es nicht, interessiert ihn der Deckel auch nicht, aber er kommt dann an die Schnecke nicht dran. Der deckel kann also Schutz vor Räubern sein, muss es aber nicht zwingend.

    Die Tür schließt wirklich gut. Gute Maßanfertigung.

    Danke Klaas ,

    Auf Rosmaries Bild 2 sieht das schon recht stabil aus .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Martin,

    keine Ahnung, wo das herkommt ? Hatte mich schon gefreut, ein Bild von passender Größe gefunden zu haben. Gibt es auch Betrachter, die das wie ich normal sehen können ?

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Ich dachte bisher alle Schnecken wären Zwitter.Wieder etwas gelernt.
    Und was du über die Fortbewegungsart dieser Schnecke berichtest ist mir auch neu.

    Liebe Wiltrud,

    mir ging es nicht anders. Bevor ich diese Schnecke entdeckte, hatte ich mich nie damit beschäftigt.
    Grundsätzlich blättre ich zwar manchmal in meinen Schneckenbüchern herum, quasi aus Vergnügen an den Bildern und in der Hoffnung, irgendetwas zu lesen, was ich mal in der Realität gebrauchen könnte.
    Diese Landdeckelschnecke hatte ich aber immer überblättert (wie auch alles, was sehr klein ist). Weil ich noch nie so eine gesehen hatte, dachte ich, dass ich nie die Chance hätte, eine zu finden. Also habe ich den Text dabei gar nicht erst gelesen...
    Ich war auch völlig baff. :19:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • jedes Tier hat ein Gehirn. die Frage ist einfach, wie hoch es entwickelt ist und zu welchen Leistungen es fähig ist. Das Verhalten Deiner Schnecken muss aber nicht zwingend etwas mit einer geistigen Leistung zu tun haben. Es kann auch sein, dass zwischen Brennnesseln und Brombeeren die optimalen Bedingungen existieren. einerseits bezüglich Feuchtigkeit, andererseits wegen Lichtverhältnissen. Man kann nicht sagen, dass Schnecken üblicherweise ausgesprochen nachtaktiv sind, aber die jeweiligen Verhältnisse können dazu beitragen, dass sie tagsüber keine Überlebenschancen hätten. Du musst bedenken, dass z.B. ein warmer Sommertag mehr als ausreicht dafür zu sorgen, dass Schnecken austrocknen, wenn sie sich nicht schützen.

    Es kann also sein, dass sie was verknüpft haben, ich glaube es aber ehrlich gesagt eher nicht. Denn weder die Brombeeren, noch die Brennnesseln würden Beutegreifer, die Schnecken fressen, aufhalten. Vögel, kleine Marder, Spitzmäuse, Igel (wobei Igel weniger von Bedeutung sind, um nicht zu sagen eigentlich gar nicht) und vieles mehr kommen problemlos in eine Brombeerhecke rein. wir gehen hier zu oft von uns selbst aus.

    Lieber Klaas,

    vielen Dank, dass du mir auf meine Gehirn-Überlegungen geantwortet hast! :28:

    Ich hatte daran gedacht, dass Schnecken vermutlich ein völlig anderes Nervensystem (und damit auch Informationsübertragungs- und Verarbeitungs-System) haben dürften als z.B. Säugetiere. Wie das bei uns Laien-Menschen und unserer Überheblichkeit üblich ist, habe ich daraus geschlossen, dass sie eigentlich nicht so intelligent reagieren können müssten, dass sie erkennen könnten, welche Umgebung ihnen mehr Schutz bietet.
    Umso verblüffter war ich, dass sie das (nur meiner Einschätzung nach!) doch tun könnten.

    Dann fiel mir ein, dass man inzwischen aufgrund verfeinerter Untersuchungsmöglichkeiten auch erkennt, wie ungeheuer intelligent manche Pflanzen reagieren können. Die haben aber kein Gehirn...

    Als ich diese Schnecken suchte, fiel mir auf, dass sie vorwiegend bei Brennnesseln und Brombeeren zu finden waren und ich nur ganz, ganz schlecht an sie heran kam und später auch entsprechend aussah.
    Aber deine Argumentation leuchtet mir ein. Es könnte ja auch sein, dass ihnen gerade diese Pflanzenreste und Schattenbedingungen besonders munden. Bei Efeu (vielleicht ja auch für Schnecken giftig?) habe ich übrigens keine gefunden. (Bei meinen wenigen Funden überhaupt heißt das aber noch nichts.)
    Du hast völlig Recht: Die Feinde, die es auf die Schnecken abgesehen haben könnten, kommen auch mit Brennnesseln und Brombeeren klar.
    Spitzmäuse dürften als Beutegreifer besonders in Frage kommen und die auch von Werner genannten Raubkäfer.

    Hilfst du mir mal auf die Sprünge? Ich hatte im Fernsehen mal einen schwarzen Käfer gesehen, der sich besonders gut auf das Knacken von Schnecken versteht. Ich meine, er hätte anders ausgesehen als Werners.
    Leider habe ich den Namen vergessen. Ich habe schon "Schneckenkanzer" gegoogelt. Nix. Unter "Schneckenkanker" kommen Weberknechte, die auf Schnecken spezialisiert sind...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Der Deckel scheint mir von großem Vorteil .Ob er wohl ausser vor Austrocknung auch vor dem Schneckenjäger schützt.
    Klaas wird das jetzt sicher in Frage stellen ?
    Das Gehäuse scheint jedenfalls stabiler als bei dieser zarten (Strauch ? ) Schnecke .

    Lieber Werner,

    herzlichen Dank, dass du noch einmal dein Bild von dem Schnecken fressenden Käfer eingestellt hast! Ich kann mich gut an deinen damaligen Beitrag erinnern und die vielen Genabelten Strauchschnecken (vermutlich), die damals in diesem schattigen, engen und nassen Bachtal an den Pflanzen herumhingen. Und natürlich an deine Wahnsinnsbeobachtung des Schnecken knackenden Käfers!
    Du hast Recht, mir kommen die Gehäuse dieser Schönen Landdeckelschnecke auch stabiler, d.h. dickschaliger vor als z.B. das der von dir oben gezeigten Strauchschnecke.

    Ob die Deckelschnecke das außer ihrem Deckel auch vor diesem Räuber schützt, weiß ich nicht.
    Aber ich vermute fast, nein. Denn ich habe ein am Rand ein größeres Stück angenagtes Haus gefunden, außerdem ein Haus ohne Tür, bei dem ich innen noch Schneckenfleisch zu erkennen glaubte. Ich vermute also, dass diese Schneckenkäfer trotzdem noch Tür und Rahmen wegnagen können, um sich ein Stück Schnecke herauszuholen. Aber offenbar wird mit kleiner werdendem Durchmesser des Schneckenganges das Ganze so stabil, dass der Rest nicht mehr zu knacken ist, bzw. zu mühselig zu knacken wird.
    Wäre eine Spitzmaus der Killer gewesen, dann hätte sie sicher mehr weggefressen.

    Ich freue mich, solche Überlegungen mit dir teilen zu können!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Natürlich: "Ich dachte bisher alle Schnecken wären Zwitter. Wieder etwas gelernt."

    DAS habe ich auch gedacht und ebenfalls wieder etwas gelernt.

    Liebe Sabine,

    was mich immer wieder verblüfft und fasziniert, ist, dass die Natur zwar innerhalb verwandter Arten oft nach dem gleichen Prinzip vorgeht, dass sie sich dabei aber dennoch nicht auf eine starre Gesetzmäßigkeit festlegt. Diese optimale Flexibilität des Lebens bringt mich wie ein Wunder zum Staunen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Lothar,

    schade, dass ich dein Bild auch nicht sehen kann! Mir geht es wie Martin.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Rosmarie
    ich bin ganz fasziniert von deinen Funden.... solche Turmschnecken habe ich noch nie gesehen.... ich frage mich deshalb ob es die bei uns überhaupt gibt? :91:
    Die einzigen spezielleren Schnecken die ich bei uns gelegentlich mal sehe sind runde ganz flache und die haben dann Häärchen!? So sieht es zumindest aus. Habe leider auch keine Ahnung was das für welche sind.

    :heart: - liche Grüsse Nicole

  • Hilfst du mir mal auf die Sprünge? Ich hatte im Fernsehen mal einen schwarzen Käfer gesehen, der sich besonders gut auf das Knacken von Schnecken versteht. Ich meine, er hätte anders ausgesehen als Werners.
    Leider habe ich den Namen vergessen. Ich habe schon "Schneckenkanzer" gegoogelt. Nix. Unter "Schneckenkanker" kommen Weberknechte, die auf Schnecken spezialisiert sind...

    Ich bin doch kein Sportlehrer, dass ich Dir das Springen beibringe!? ;):79:

    Spaß bei Seite: schau mal unter Cychrus caraboides nach, ob das dem entspricht, was Du gesehen hast.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Ich bin doch kein Sportlehrer, dass ich Dir das Springen beibringe!?

    :85: In meinem Alter... :85:

    Spaß bei Seite: schau mal unter Cychrus caraboides nach, ob das dem entspricht, was Du gesehen hast.

    Lieber Klaas,

    das könnte er sein. Vielen herzlichen Dank! :ups: Allerdings hatte ich ihn schwarz in Erinnerung. Aber der vermutlich in Deutschland am häufigsten vorkommende Gewöhnliche Schaufelläufer ist von oben gesehen nicht schwarz. Doch manchmal trügt mich auch die Erinnerung.
    Auf jeden Fall ist dein Tipp sehr gut, denn dieser Käfer ist schon sichtbar vom Körperbau her darauf spezialisiert, auch Gehäuseschnecken knacken zu können. Jedenfalls kommt er durch seinen langen, schlanken Kopf gut in Gehäuseöffnungen hinein.
    Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6…ufell%C3%A4ufer

    Dort steht u.a.: "… die Überdeckung der Atemöffnungen durch die Flügeldecken dient als Schutz gegen den Schleim, der ansonsten die Stigmen verkleben würde." Solch eine raffinierte Anpassung an die Lieblingsspeise bringt mich mal wieder zum Staunen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (24. Oktober 2019 um 17:41)

  • solche Turmschnecken habe ich noch nie gesehen.... ich frage mich deshalb ob es die bei uns überhaupt gibt?
    Die einzigen spezielleren Schnecken die ich bei uns gelegentlich mal sehe sind runde ganz flache und die haben dann Häärchen!? So sieht es zumindest aus. Habe leider auch keine Ahnung was das für welche sind.

    Liebe Nicole,

    ob es diese Weißen Turmschnecken in der Schweiz auch gibt, weiß ich nicht. Warte mal, ich lese es schnell nach...
    Nein, wenn ich meinen Text richtig verstehe, gibt es sie nur im südlichen Deutschland, vor allem im Südwesten (wo ich diese auch finde).
    Diese Turmschnecken leben auf Kalktrockenrasen und brauchen viel Wärme. Darin könnte der Grund liegen, dass du die noch nie gefunden hast.

    Haarige Schneckenhäuser gibt es öfters. Vor allem als Jungschnecken haben einige Haare auf ihrem Gehäuse. Wenn du Lust hast und mal wieder eine Schnecke findest, fotografiere sie doch mal. Am besten auch von unten, da ein vorhandener Nabel (Loch in der Mitte) und seine Größe Bestimmungen erleichtert. Auch die Größe des Gehäuses wäre wichtig.
    Aber hege bitte nicht zu viele Hoffnungen. Ich bin nur ein vollkommener Laie, der Spaß an Schnecken hat. Wobei ich sehr, sehr unsicher bin, sind die Jungschnecken. Die sind für mich oft kaum einzuordnen. Was das Ganze so schwierige macht, ist die Tatsache, dass man oft nicht erkennt, ob ein kleines Gehäuse einer kleinen Schneckenart gehört oder einer Jungschnecke.

    Jedenfalls freue ich mich sehr, dass dir die kleinen Schleimer auch so gefallen, dass du sie überhaupt wahrnimmst in der Natur! :98.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Denn ich habe ein am Rand ein größeres Stück angenagtes Haus gefunden, außerdem ein Haus ohne Tür, bei dem ich innen noch Schneckenfleisch zu erkennen glaubte. Ich vermute also, dass diese Schneckenkäfer trotzdem noch Tür und Rahmen wegnagen können, um sich ein Stück Schnecke herauszuholen.

    Liebe Rosmarie ,

    Ich schätze du kommst da jetzt öfters hin . Es bedarf der frischen Tat um zu wissen was da abgeht .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ich schätze du kommst da jetzt öfters hin . Es bedarf der frischen Tat um zu wissen was da abgeht .

    Lieber Werner,

    du kannst mich schon ganz gut einschätzen... :D Das Problem sind nicht mal die 90 km hin und 90 zurück. Das Problem beim letzten Mal war, dass nach dem Regen viele Brennnesseln gewachsen sind - auch Gras und anderer Bewuchs. Ich konnte nur ganz wenige lebende finden.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Allerdings hatte ich ihn schwarz in Erinnerung. Aber der vermutlich in Deutschland am häufigsten vorkommende Gewöhnliche Schaufelläufer ist von oben gesehen nicht schwarz. Doch manchmal trügt mich auch die Erinnerung.

    Ich weiß nicht, was für Bilder Du Dir angesehen hast, aber Cychrus caraboides ist richtig schwarz. von Kopf bis Fuß. Hast Du vielleicht Bilder von Cychrus attenuatus angesehen? Die Art ist metallisch kupferig-braun gefärbt.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Hast Du vielleicht Bilder von Cychrus attenuatus angesehen? Die Art ist metallisch kupferig-braun gefärbt.

    Lieber Klaas,

    nein, ich hatte mir den richtigen angeschaut. Aber das Bild auf der Wiki-Seite erschien mir metallisch glänzend ins Türkise hinein.
    Natürlich habe ich jetzt noch einmal geguckt und nachgelesen. Da steht an sich ganz klar: "Die Tiere haben einen vollkommen schwarz gefärbten Körper, der im Gegensatz... weniger auffällig glänzt." Das Foto dort scheint also diese türkise Farbe zu haben, weil der Käfer ein wenig glänzt und fotografisch schillernd erwischt wurde. Ich hatte das fehlinterpretiert.
    Dann ist es mit Sicherheit der Käfer, den ich im Film beim Ausräumen eines Schneckenhauses gesehen hatte.
    Vielen herzlichen Dank!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!