Besuch aus dem Süden

  • da ich ja eine ganze Weile abwesend war hier noch ein Nachtrag,
    den ich euch nicht vorenthalten möchte....

    vormittags am 25.08.19 bei der Beobachtung der Falter an unserem Buddleja fiel mir eine komplett schwarz gefärbte Hummel auf.
    Nach genauerem Hinsehen entpuppte sich der schwarze Brummer als Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) - ein Gast, aus doch
    recht wärmeren Gefilden - also Kamera geholt und draufgehalten....

    Liebe Grüße
    Frank

    Die meisten Menschen wissen gar nicht,
    wie schön die Welt ist,
    und wie viel Pracht in den kleinsten Dingen,
    in irgend einer Pflanze, einem Stein, einer Baumrinde oder Birkenblatt sich offenbart.

    Rainer Maria Rilke (1875-1926)

  • Ich habe leider nicht im Kopf, wer wo wohnt und aus welcher Ecke die Bilder stammen. Aber Xylocopa ist keine Wanderart. Die Tiere können zwar weit fliegen, aber sind sicherlich kein Gast aus dem Süden, sondern vermehren sich bei Dir in der Gegend. Und die Brutröhren sollten auch nicht so arg weit weg sein.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Moin Klaas,

    die Bilder sind aus Hamburg.
    Dass die Bienen irgendwo in der Nähe ihre Brutröhren haben ist mir schon klar.
    Normalerweisse sind sie aber weiter südlich zu finden.
    So war auch eigentlich der Titel gemeint.
    Aber wie auch immer - ich habe mich sehr gefreut, diese wunderschönen Tiere
    (unsere größte einheimische Biene) mal vor die Linse bekommen zu haben.

    Liebe Grüße
    Frank

    Die meisten Menschen wissen gar nicht,
    wie schön die Welt ist,
    und wie viel Pracht in den kleinsten Dingen,
    in irgend einer Pflanze, einem Stein, einer Baumrinde oder Birkenblatt sich offenbart.

    Rainer Maria Rilke (1875-1926)

  • Aber wie auch immer - ich habe mich sehr gefreut, diese wunderschönen Tiere
    (unsere größte einheimische Biene) mal vor die Linse bekommen zu haben.

    Lieber Frank,

    ich finde deine Fotos erstaunlich. :97:
    Die Holzbienen leben hier bei mir auch.
    Doch noch nie ist mir ein Foto gelungen,weil die mit großer Geschwindikeit unterwegs sind und ruhig sitzen sah ich noch keine.

    Grüßle Wiltrud

  • Doch noch nie ist mir ein Foto gelungen,weil die mit großer Geschwindikeit unterwegs sind und ruhig sitzen sah ich noch keine.

    Ab und zu war hier auch mal eine zu sehen. Bisher habe ich auch noch kein vernünftiges Foto geschafft!

    Deshalb Gratulation an Frank für die schönen Bilder. :)

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Hallo

    Silke, Wiltrud und Burkhard


    vielen Dank für die netten Worte - aber ich gestehe - ganz so einfach war es auch nicht.
    Die Bildausbeute von 86 Bildern waren nur diese 3, die ich eingestellt habe - der Rest war
    einfach zum Vergessen.

    Liebe Grüße
    Frank

    Die meisten Menschen wissen gar nicht,
    wie schön die Welt ist,
    und wie viel Pracht in den kleinsten Dingen,
    in irgend einer Pflanze, einem Stein, einer Baumrinde oder Birkenblatt sich offenbart.

    Rainer Maria Rilke (1875-1926)

  • Hallo Frank, Glückwunsch zum Männchen von Xylocopa violacea. Denn nur die Männchen kann man unterscheiden von der Schwesterart X. valga, und zwar an den gelben Antennenabschnitten. Die Weibchen von violacea und beide Geschlechter valga haben das nicht.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

  • Einmal konnte ich eine Paarung beobachten - man sieht zwar nicht so richtig viel von den Tieren, aber wenigstens die Antennen ;)

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

  • Hallo, liebe Naturfreunde,

    ich lebe im Süden (Deutschlands). Daher ist mir die Blaue Holzbiene wohlbekannt. Jahrelang hat uns ein großes schwarzes Insekt mit seiner Lautstärke und seinem irrsinnig schnellen Hin- und Herfliegen auf unserer Terrasse genervt. Der insektenstichallergische Teil der Familie nahm Reißaus, der biologisch affine bestimmte den Störenfried als Xylocopa sp.

    Da ich gelesen hatte, dass die Blaue Holzbiene zum Brüten Gänge in Totholz nagt, dachte ich lange, dass der Grund für das ständige Hin- und Herfliegen am braunen eisernen Markisengestänge darin liege, dass die doofe Biene es mit Holz verwechseln würde. Blüten als Nahrung für die große Biene gibt es nämlich auf der Terrasse so gut wie nicht. Hier eine Ausnahme vom April 2016:

    Im Jahr 2018 änderte sich das. Wir hatten schon öfters bemerkt, dass die Biene sämtliche Öffnungen und Hohlräume des Gestänges inspizierte und gelegentlich auch eine kurze Zeit in solchen verweilte. Als die Biene am 20. Juli in einer Öffnung eines langen Metallrohrs verschwand, legte ich mich mit der Kamera auf die Lauer. Um 12:09:42 erschienen die ersten Bienenteile am Ausgang. Das folgende Bild wurde 8 Sekunden später gemacht:

    Um 12:11:20 war sie endlich so gut wie draußen:

    zog sich aber wieder zurück, weil ich ihr zu nah auf den Pelz gerückt bin. Um 12:13:46, also nach insgesamt 4 Minuten, war sie dann wieder so weit draußen und flog ab:

    Um 12:29 kam dann der nächste Anflug und das Hineinschlüpfen in das Stahlprofil. Das Herumsuchen (absichtlich zur Verwirrung von Feinden oder weil sie es nicht besser wusste?) habe ich nicht gestoppt, aber es war wie immer auch beträchtlich. Das eigentliche Eindringen dauerte aber nur gut 30 Sekunden:

    Bereits um 12:39 erfolgte ein erneuter Anflug usw.:

    Mein Fazit: Die Blaue Holzbiene nistet nicht immer in selbstgenagten Röhren in Totholz, sondern manchmal auch in Stahlprofilen, wenn sie die passende Öffnung haben. In dem bekannten Buch "Bienen Mitteleuropas" vom Amiet und Krebs steht dann ja auch "... werden bevorzugt in morschem Holz ausgenagt").

    Zum Abschluss ein Bild vom 13. Februar 2019. Dieser Monat war relativ mild, so dass ihr Flug außerhalb der Flugzeit wohl unter die Überschrift "Flugzeit ... an warmen Tagen auch im Winter" fällt (Zitatquelle wie oben). Die Holzbiene flog wie üblich ziellos auf der Terrasse herum und setzte sich zum Schluss zum Fotografieren und Bestimmen (Männchen von Xylocopa violacea, siehe orange Fühlerspitzen) auf die ein wenig herabgelassene Markise. Zu allerletzt verschwand sie in genau jener Öffnung im Markisengestänge, die ich ein gutes halbes Jahr zuvor so fleißig fotografiert habe!

    Liebe Grüße
    Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 84 Käfer (Album), 50 Wanzen (Album)

    2 Mal editiert, zuletzt von PeterPreus (9. Oktober 2019 um 18:56)

  • Einmal konnte ich eine Paarung beobachten - man sieht zwar nicht so richtig viel von den Tieren, aber wenigstens die Antennen

    cool :thumbup:

    Liebe Grüße
    Frank

    Die meisten Menschen wissen gar nicht,
    wie schön die Welt ist,
    und wie viel Pracht in den kleinsten Dingen,
    in irgend einer Pflanze, einem Stein, einer Baumrinde oder Birkenblatt sich offenbart.

    Rainer Maria Rilke (1875-1926)

  • Hallo Peter,

    geniale Serie und super beobachtet!!!

    Liebe Grüße
    Frank

    Die meisten Menschen wissen gar nicht,
    wie schön die Welt ist,
    und wie viel Pracht in den kleinsten Dingen,
    in irgend einer Pflanze, einem Stein, einer Baumrinde oder Birkenblatt sich offenbart.

    Rainer Maria Rilke (1875-1926)

  • Lieber Frank,

    deine besondere Freude, so eine Blaue Holzbiene bei euch in Hamburg beobachten zu können, kann ich voll nachempfinden! Das muss

    Wahnsinn gewesen sein, plötzlich ein Tier entdecken zu können, was eigentlich nicht da sein kann! :ups:
    Ich kann mich erinnern, wie mein Freund und ich an der Weinstraße die erste beobachtet haben. Wir waren völlig baff über dieses große, schnelle und laut brummende Tier.
    Die damalige (huhu Peter!) hat übrigens eine riesige alte Sandsteinmauer nach Öffnungen abgesucht.

    Lieber Peter,

    dein Bericht und deine Dokumentationen sind umwerfend! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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