Da die Schmetterlinge nicht zu Susanne an den Köder kommen wollen, muss Susanne eben den Schmetterlingen hinter her. Und sie machen es mir nicht gerade leicht. Wenn ich hier bei meinem Haussitting-Urlaub in Portugal durch den Wald wandere, flattern vor mir Wolken von braunen Schmetterlingen wie welke Blätter vor den Füssen. Und kaum haben sie sich hingesetzt, sind sie verschwunden - beziehungsweise unsichtbar, weil so gut getarnt.
In den meisten Fällen ist das Maniola jurtina, das große Ochsenauge. Aber ich schaue ihnen immer wieder gerne zu. Zuerst schaut der Vorderflügel noch raus, d.h. das "Auge ist auf", dann machen sie - klapp - das Äugelchen zu und sind unsichtbar. So wie hier:
Aber selbst dieses Pärchen beim Vorspiel war kaum zu sehen.
Trotzdem muss man jedes braune Geflatter anschauen, denn manchmal trifft man auch Pyronia tithonus, das Rotbraune Ochsenauge.
(Pyronia cecilia habe ich auch gefunden, aber nicht so versteckt im Wald.)
Wenn es mehr grau flattert, ist es wahrscheinlich Hipparchia statilinus, der Eisenfarbige Samtfalter.
oder doch Brintesia circe, der Weiße Waldportier
Camptogramma bilineata, der Ockergelbe Blattspanner, ist besser zu sehen, weil er sich meist am Bach aufhält, wo es mehr Grün gibt. Er macht sich unsichtbar, indem er sich auf die Unterseite der Blätter setzt.
Dort am Bach, (sie nennen ihn Fluss, Río Sever) habe ich auch noch zwei Arten entdeckt. Bei der Bestimmung habe ich mich lange mit meinem spanischen Freunden unterhalten und wir sind zu folgendem Ergebnis gekommen.(Berichtigungen werden gern entgegen genommen, Bestätigungen noch lieber! )
Noctua comes, die Breitflügelige Bandeule, sehr viel blasser als sonst abgebildet.
Und mein Highlight - beim Hundespaziergang! (Ich habe die Leine losgelassen, weil der Hund weiter wollte, dann kamen Spaziergänger und viel Gebelle, aber dieses Foto ist mir gelungen)- Catocala dilecta (ohne deutschen Namen), der Meister des Unsichtbar-Machens.