Wenn es Nacht wird im Garten ...

  • So, hier mal die "Gelblinge" der Nacht am Weinköder:

    Xanthia togata, die Violett-Gelbeule:


    Tiliacea aurago, die Rotbuchen-Gelbeule oder Gold-Gelbeule:



    Xanthia icteritia, die Bleich-Gelbeule:


    Und zu guter letzt Atethmia centrago, die Ockergelbe Escheneule.
    Diese gilt für mein Gebiet als ausgestorben. Schön, dass sie trotzdem 2 mal vorbeigeschaut hat :eek: :


    Viele Grüße
    Burkhard

    3 Mal editiert, zuletzt von burki (26. September 2019 um 23:33)

  • Soo schöne Falter!

    Hallo Burkhard,

    genau das hatte ich auch gedacht! Es ist unglaublich, welche wunderbaren Farben und differenzierten Muster manche Falter haben. Du hast sie aber auch großartig in Szene gesetzt! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie!

    Danke für das Lob! :)

    Du hast sie aber auch großartig in Szene gesetzt!

    ... aber erst seit ich ein bisschen "abgerüstet" habe.

    Soll heißen, meine sehr teure und sehr schwere Spiegelreflexkamera samt teurem und schweren Makroobjektiv produziert von der Schärfe her weit schlechtere Makroaufnahmen als die kleinere, leichtere Bridge-Kamera, die ich mir aufgrund Schulterproblemen zugelegt habe.

    @Albwanderer wird es sicher bestätigen: Zusammen mit mehreren Achromatischen Linsen (auch Raynox) ist das wirklich eine "runde" Sache!

    Viele Grüße
    Burkhard

  • @Albwanderer wird es sicher bestätigen: Zusammen mit mehreren Achromatischen Linsen (auch Raynox) ist das wirklich eine "runde" Sache!

    Da hast du völlig recht ,Burkhard ! Wir erzielen damit wohl nicht das Optimum an Bildqualität - aber liegen oft knapp darunter .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Da hast du völlig recht ,Burkhard ! Wir erzielen damit wohl nicht das Optimum an Bildqualität - aber liegen oft knapp darunter .

    Deine Aufnahmen sind in der Regel sehr gut. Da könnte ich gar nicht sagen, womit die aufgenommen wurden!

    Aber es Stimmt: Eigentlich sollte das hochwertigere Equipment -so man damit umgehen kann- die besseren Ergebnisse liefern.
    Kann auch sein, dass mein Makroobjektiv einen weg hat. Gestern habe ich mit dem Hersteller telefoniert und schicke es zur Kontrolle mal ein.
    Da ich aber mit den meisten der obigen Aufnahmen sehr zufrieden bin, bleibe ich erstmal bei der Bridge, zumal die wesentlich leichter ist!

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Lieber Burkhard,
    boa, Tiliacea aurago ist ein echter Hingucker, ist mir leider noch nie begegnet. Wie bekommst du es hin, dass du nachts mit Blitz fotografierst, aber es entstehen nur recht wenige unschöne Reflektionen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    normalerweise fotografiere ich im Nahbereich mit der Spiegelreflex (Canon EOS 7D Mark I) + Tamron 90mm Makro + Ringblitz, um weniger Reflexionen zu bekommen. Im Moment bin ich damit absolut unzufrieden (siehe oben).
    Die Fotos der Raupen in dem Thread "Guten Appetit", Beitrag Nr. 3 sind so entstanden. Obwohl vom Stativ und nur wenig ausgeschnitten, musste ich derart nachschärfen, dass ich jetzt das Objektiv einschicke. Mit meinem alten Makro von 1997! der selben Firma (Vor-Vor-Vorgängermodell) konnte ich die Bilder meist ohne große Nachbearbeitung verwenden. Dieses uralte Objektiv hat vor 2 Jahren den Geist aufgegeben und eine Reparatur war mangels Ersatzteilen nicht mehr möglich.

    Die meisten Bilder der "Weinköderei" habe ich mit meiner neuen Bridge (Panasonic Lumix 1000 Mark II) aufgenommen. Diese besitzt einen guten 1Zoll Sensor, so dass man schon dicht an die Auflösung einer APS-C DSLR kommt.
    Da der Nahbereich des Objektivs der Lumix bei ausgefahrenem Zoom gerade nicht ausreicht, um einen Falter (z.B. einen kleinen Bläuling) formatfüllend aufzunehmen, hatte ich erst eine billige Nahlinse mit +2 Dioptrien draufgeschraubt. Diese ermöglichte es mir, einen Schritt näher an das Motiv ran zu gehen.

    Billige Nahlinsen haben allerdings den Nachteil, dass die Schärfe zum Rand extrem abfällt und es dort auch zu starken Farbrändern kommt. Das Bild von Atethmia centrago oben ist noch so entstanden. Achte mal darauf, wohin deren Fühler rechts verschwinden!
    Also habe ich nach einem korrigierten Achromaten mit +2 Dioptrien gesucht. Gar nicht so einfach, denn das kleinste Raynox hat bereits +4,8 Dioptrien und damit bin ich schon oft zu nah dran. Es gibt noch welche mit +3 Dioptrien, aber das ist auch zu stark für meine Zwecke. Fündig wurde ich dann bei Canon, die unter dem kryptischen Namen "Canon 500d" (eigentlich der Name einer Kamera von denen) tatsächlich noch so ein Teil anbieten. Damit sind dann auch oben die großen Fotos von Xanthia togata und Tiliacea aurago entstanden.

    Jetzt zu Deiner eigentlichen Frage:

    Wie bekommst du es hin, dass du nachts mit Blitz fotografierst, aber es entstehen nur recht wenige unschöne Reflektionen.

    Ganz ehrlich: Ich mache gar nichts! :eek:

    Ich benutze nur den Ausklappblitz der Lumix, welcher so hoch angebracht ist, dass er bei voll ausgefahrenem Objektiv das Motiv sowohl mit der Canon- als auch mit der kleinen Raynox-Nahlinse noch voll ausleuchtet (die Sonnenblende muss natürlich ab).
    Vielleicht ist der relatv hohe Blitz auch der Grund von weniger Reflexionen: Einfallswinkel = Ausfallswinkel?

    So, das war ein langer Vortrag, aber wenn, dann ausführlich! :)

    Viele Grüße
    Burkhard

    3 Mal editiert, zuletzt von burki (28. September 2019 um 14:37)

  • Hallo Burkhard,

    meine Frau hat seit kurzem eine FZ 1000 erstes Modell. Für meine FZ 300 habe ich neben dem Raynox DCR 150 noch eine Makrolinse, die vorne draufgeschraubt wird. Mit ihr muss man auch nicht so nahe ran.

    Gruß Martin

  • Lieber Burkhard,
    ich danke herzlich für diese ausführliche Antwort. Dass der Ausklappblitz hoch angebracht ist, mag eine sinnvolle Erklärung sein, dass die Fotos fast nie verblitzt sind. Es kommt aber auch auf die Art an, die fotografiert wird. Manche Arten glänzen auch ohne Blitz ganz heftig (Epipsilia grisescens, Amphipyra berbera). Meine Kamera hat keinen integrierten Blitz, der Aufsteckblitz ist ganz flach und kommt kaum eine handbreit über das Objektiv hinaus. Das Blitzfeld habe ich schon mit Teefilter abgeklebt, aber mit nächtlichen Blitzaufnahmen bin ich sehr unzufrieden und verlasse mich mehr auf die dann auch viel aufwändigeren Tageslichtaufnahmen. Deine Nachtaufnahmen haben etwas sehr Authentisches, was sie so reizvoll macht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Manche Arten glänzen auch ohne Blitz ganz heftig

    Auch viele abgeflogene Falter reflektieren stark.
    Erkennst Du den? Der ist dadurch sogar ganz gut zu bestimmen.

    (Ich weiß gar nicht, ob Falter so gleichmäßig abgeschuppt bzw. abgeflogen sein können?)

    Deine Nachtaufnahmen haben etwas sehr Authentisches, was sie so reizvoll macht.

    Eigentlich geht es darum, einen kleinen Überblick über die Nachtfalter-Arten hier zu bekommen (zumindest über Solche, die auf gezuckerten Rotwein stehen).
    Wenn dabei auch mal ein schönes Foto rauskommt, freut es mich um so mehr.

    Viele Grüße
    Burkhard

    2 Mal editiert, zuletzt von burki (29. September 2019 um 10:53)

  • Lieber Burkhard,
    ich erkenne Agrochola lota, der ist doch aber superfrisch und keineswegs abgeflogen. Die Franzen sind noch vollständig erhalten.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • ich erkenne Agrochola lota, der ist doch aber superfrisch und keineswegs abgeflogen. Die Franzen sind noch vollständig erhalten.

    Liebe Sabine,

    die hatte ich auch als Dunkelgraue Herbsteule (Agrochola lota) bestimmt, aber habe nur diese Fotos hinbekommen und dachte tatsächlich, da wäre am Falter was verloren gegangen.

    Manche reflektieren dann doch mehr als andere, da reicht kein einfacher Blitz von oben.

    Im Lepiforum und im Buch sieht sie von der Farbe doch ein wenig anders aus (obwohl, jetzt wo ich genauer hinschaue, da auch einige Reflektionen zu sehen sind).

    Sollte die sich noch einmal blicken lassen, versuche ich es mal mit einer anderen Beleuchtung!

    Danke Dir also dafür, dass ich diese Fotos jetzt anders einschätze! :)

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (30. September 2019 um 22:35)

  • Mir fiel auf, dass konstant einige Achateulen (Phlogophora meticulosa) am Weinköder waren. Bis zu 5 Exemplare gleichzeitig waren dort zu beobachten.
    Es könnte sein, dass diese Art bei uns im Garten ein Domizil gefunden hat, zumal einige ganzjährige Staudenareale vorhanden sind.

    Wikipedia schreibt zur Achateule, welche ein Wanderfalter ist:
    "Die Achateule fliegt in zwei Generationen von Mai bis Juli und von August bis November. Dabei handelt es sich bei den Faltern der ersten schwächeren Generation vermutlich um Tiere, die als Raupe überwintert haben. Die stärkere zweite Generation wird durch aus dem Süden eingewanderte Tiere verstärkt. Neben diesen Hauptflugzeiten sind Falter bisher im gesamten Jahresverlauf beobachtet worden."

    Fotos dazu:

    Und noch ein eben aufgenommer Clip auf YTube einer der Achateulen am Zaun bei kaltem Wind und nur +7 Grad Celsius:

    -Achateule (Phlogophora meticulosa) am 8.Oktober 2019 um 00:10 Uhr

    Viele Grüße
    Burkhard

    3 Mal editiert, zuletzt von burki (10. Oktober 2019 um 19:31) aus folgendem Grund: Link zur Wikipedia eingefügt Link zur Wikipedia gelöscht

  • Lieber Burkhard und lieber Herbert,

    was für ein schönes Tier, diese Achateule! Und so groß!
    Eure Freude muss jeweils sehr groß gewesen sein. Ich wäre im Quadrat gesprungen - auch wenn ich nicht gewusst hätte, wer mir da seine Schönheit präsentiert.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Ich hatte am 16.09. kurz vor Mitternacht Besuch von einer Achateule

    Hallo Herbert!

    Obwohl die Achateule noch relativ häufig ist, freue ich mich immer, eine (oder mehrere) zu sehen. Es ist einer schönsten Falter hier am Weinköder und manchmal sitzt auch eine an der Hauswand. Allerdings in der Wohnung hatte ich noch keine.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Lieber Burkhard und Herbert,
    die Achateule ist zauberhaft. Sabine II (Mitglied Natura) schrieb mal, ihr Flügelsaum sieht aus, als hätte jemand hineingebissen. Das fand ich damals charmant und unglaublich passend.

    @burki: Die Wikipedia zitieren geht, aber nicht einfach nur auf die Seite zusätzlich verlinken. Richtig macht man es so, wie es auf der Hilfeseite zum Zitieren des Artikels zur Achateule vorgeschlagen wird:
    https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…le&id=190728982
    Der Unterschied liegt darin, dass auf eine ganz bestimmte Version des Artikels verlinkt wird; die Seiten sind ja nicht statisch sondern werden immer mal wieder geändert.
    Schön wäre, wenn du den Link oben entsprechend anpassen würdest.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • burki: Die Wikipedia zitieren geht, aber nicht einfach nur auf die Seite zusätzlich verlinken. Richtig macht man es so, wie es auf der Hilfeseite zum Zitieren des Artikels zur Achateule vorgeschlagen wird:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?t…ge=Achateule&id=190728982
    Der Unterschied liegt darin, dass auf eine ganz bestimmte Version des Artikels verlinkt wird; die Seiten sind ja nicht statisch sondern werden immer mal wieder geändert.
    Schön wäre, wenn du den Link oben entsprechend anpassen würdest.

    Liebe Sabine,
    ich verstehe das jetzt nicht so ganz.
    Die Verlinkung zu Wikipedia auf einen Artikel ohne ID-Angabe (so wie es bei der Achateule war) geht immer zur aktuellen Version. Damit werden spätere Änderungen und/oder Ergänzungen immer berücksichtigt.

    Oder soll der der Link jetzt so aussehen?
    "Seite „Achateule“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Juli 2019, 19:24 UTC.
    URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…oldid=190728982 (Abgerufen: 10. Oktober 2019, 17:34 UTC)"

    Lande ich bzw. der Link-Benutzer durch die Angabe der Versions-ID dann nicht immer bei dieser, irgendwann mal alten, Version?

    Viele Grüße
    Burkhard

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