der Tisch wäre gedeckt - wo sind die Gäste ?

  • Heute Morgen ,Kalkweg im Buchenwald !

    Die schwarze Königskerze ,Zwergholunder ,Natternkopf in Hülle und Fülle.

    Aber wo sind die Schmetterlinge ? Ich Vergleich zum Vorjahr höchstens 20 % . Schornsteinfeger und ein paar Schachbretter ,kein Perlmutterfalter der sonst hier so zahlreich vertreten ist.
    Die Flora an den Waldwegen ,sofern genügend Licht vorhanden ist ,ist dermaßen üppig und vielfältig - und doch kaum Falter .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • und doch kaum Falter

    Danke Werner, ich wollte auch darüber schreiben.

    Wir hatten im Garten extra viel für Falter und andere Insekten gepflanzt bzw. wild hochkommen lassen.

    Bild von eben:

    Seitdem das hier (und noch anderes) im Garten blüht, habe ich neben ein paar Kohlweißlingen (die zählen nicht) EIN Tagpfauenauge an den Pflanzen gesehen.

    Viele Grüße
    Burkhard

    Edit: Die möglichen Ursachen wurden hier im Forum ja schon ein paar mal angesprochen.

    2 Mal editiert, zuletzt von burki (7. Juli 2019 um 17:29)

  • Hallo WernerAlso, beim Uwe sind die auch nicht. Es bleibt rätselhaft! :confused:

    zu der Erkenntnis bin ich heute in der MUNA bei Oberndorf auch gekommen. Wo es doch so schöne Nahrungsangebote gibt. Nun ja, ein paar Schmetterlinge und Insekten konnten sich nicht "ordentlich" verstecken :D:confused:

    Gruß Martin, der erst noch die Bilder aufbereiten muss.

  • Bei mir sind sie auch nicht. Aber das ist nun schon seit Anfang des Jahres so. Mir fehlen einige Arten komplett, andere Arten hab ich nur einmal gesehen. Insgesamt fehlen mir über 100 Arten zum letzten Jahr.

  • Hallo Werner,

    bei uns sind die Schmetterlinge auch nicht gerade zahlreich.
    Gestern konnte ich allerdings zahlreiche Kaisermantel,Wiesenvögelchen und Weißlinge beobachten.
    Und nur vereinzelt Schachbrettfalter.

    Mal schauen was sich die nächsten Tage noch so zeigt.

    Grüßle Wiltrud

  • Heute auf 3 km Waldweg mit bester Nektarausstattung .

    Viele Schornsteinfeger , 1 verkrüppelter Kaiser ,1 Feuriger Perlmutterfalter ,noch etwas Mottiges und Dickkopfiges - das wars dann..

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    der "Kaiser" ist bei uns noch nicht eingetroffen. Kannst du ihm mal "Bescheid" sagen? :D:thumbup:

    Gruß Martin, der dafür ein paar andere Falter fand.

  • Hallo Werner,

    für das Frühjahr und den Frühsommer kann ich deine Beobachtung bestätigen. Hier in NRW sieht es aber für die Sommersaison der Falter komplett anders aus.
    Ich war am Freitag in der Eifel unterwegs und habe so viele Falter gesehenh, wie selten. Auf den Wiesen hunderte von Faltern, darunter auch seltenere Exemplare.
    Auch in der Wahner Heide waren wesentlich mehr Falter untwerwegs als im Frühling.
    Offensichtlich gibt es große lokale Unterschiede, Frage ist nur woran liegt es ?

    Grüße

    Dirk

  • Hallo Werner,

    für das Frühjahr und den Frühsommer kann ich deine Beobachtung bestätigen. Hier in NRW sieht es aber für die Sommersaison der Falter komplett anders aus.
    Ich war am Freitag in der Eifel unterwegs und habe so viele Falter gesehenh, wie selten. Auf den Wiesen hunderte von Faltern, darunter auch seltenere Exemplare.
    Auch in der Wahner Heide waren wesentlich mehr Falter untwerwegs als im Frühling.
    Offensichtlich gibt es große lokale Unterschiede, Frage ist nur woran liegt es ?

    Grüße

    Dirk

    An lokalen abiotischen Unterschieden, wie Temperatur, Feuchtigkeit u.ä.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Liebe Naturfreunde,
    hier sind sie auch nicht, schlimmer noch, hier sind einfach gar keine. Wenn die 3 - 5 Weißlinge abziehe, die ich im Flug nicht erkennen konnte, dann ist das Aufkommen hier so gering wie überhaupt nie zuvor. Der Hauhechel-Bläuling ist hier in der direkten Umgebung weg, auch der Rostfarbene Dickkopffalter. Faulbaumbläuling habe ich vergangenes Jahr glaube ich einen einzigen gesehen. Ich betrachte dabei mein direktes Wohnumfeld, d.h. Reihenhaus-Siedlung und den benachbarten Gehölzstreifen, hinter dem ein Industriegebiet liegt. Den 500 m entfernten Stadtpark habe ich ausgeblendet. Und das ist die Liste meiner Tagfalterfunde in diesem Jahr:

    Es fehlen die diesjährigen Tagpfauenaugen (die Funde bis April waren die Überwinterer), kein einziger Kleiner Fuchs, auch kein C-Falter, den man hier ohnehin nur in seltenen Einzelexemplaren sieht. Auch für das Landkärtchen müsste ich ein Stück fahren.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich sehe schon ,bei Flechtmanns herrscht Ordnung !

    Deine Liste bestätigt die allgemeine Situation .

    Ich betrachte dabei mein direktes Wohnumfeld, d.h. Reihenhaus-Siedlung und den benachbarten Gehölzstreifen, hinter dem ein Industriegebiet liegt.

    Und ich habe einen Rundkurs mit idealer Waldwegflora als Prüffeld. Nur immer für den gleichen Ort lässt sich eine vernünftige Aussage machen.
    Da spielt auch kein Einfluß rein ,ausser dem Wettergeschehen ,Vorjahre in begriffen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • An lokalen abiotischen Unterschieden, wie Temperatur, Feuchtigkeit u.ä.


    Du vergisst Art und Intensität der Bewirtschaftung.

    Wenn z.B. eines meiner besten Falter- und Pflanzenhabitate zur besten Blüte- und Flugzeit völlig abgeräumt wird ...

    14.06.19:

    02.07.19:

    ... ist das für alle Bewohner dort extrem kontraproduktiv.
    Insbesondere dann, wenn der Rest der Landschaft sowieso großflächig immer monotoner wird.
    In obigem Fall bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass wir die Fläche damals gesichert hätten.
    Bisher wurde da erst im Herbst gemäht/geschlegelt.

    Das hier war bis 2017 dort ein normaler Anblick:

    21.07.17:

    Die landwirtschaftlich genutzten Flächen bieten kaum noch Rückzugsmöglichkeiten für Insekten (und Vögel, Kleinsäuger etc). Eine Dürre wie 2018 kann somit zu einem Kollaps der wenigen vorhandenen Populationen führen, die sich dann gar nicht mehr oder nur langsam wieder auffüllen. Die paar Naturschutzgebiete helfen da auch nicht weiter. Wir bräuchten viel mehr untereinander vernetzte extensive Flächen, Wegraine etc.

    Und in den Orten? Da regiert in der Regel der Mähwahnsinn. Hier bei uns gibt es riesige Grundstücke, die -obwohl gar nicht richtig genutzt- bis in den letzten Winkel auf Golfrasen getrimmt werden. Freitagsnachmittags / Sonnabends gehe ich manchmal schon nicht mehr in den Garten, man bekommt einen Hörsturz. Sauber und Ordentlich soll es sein: Was immer das auch ist.

    Zudem wird städtischerweise jede Böschung, jeder Straßenrand hier bis zu 5x im Jahr geschlegelt. Diese Böschung mir gegenüber kenne ich von früher noch als buntes Insektenparadies (das ist da Kalkmergel). Seit Jahren aber ist dort Schluss mit lustig. (Der Arbeiter auf dem Bild kann nichts dafür, der macht das auf Anweisung). Das hier war für unsere Verhältnisse schon hochgewachsen. Eigentlich wollte ich dort mal schauen, was da so kreucht und fleucht:

    25.06.19:

    Mähen ist absolut nichts verwerfliches: Auf den Zeitpunkt und die Häufigkeit kommt es an.
    Letztens hatte ich bei einer Meldung aus dem Gemeinderat mitbekommen, dass einigen Anwohnern die Böschungen zu "unordentlich" seien und man dagegen was unternehmen müsse. Gleichzeitig soll im Ort gegen das Insektensterben eine Blumenwiese angelegt werden. Dies sei aber schwierig. Die wissen nicht, dass sie diese Blumenwiesen schon überall haben könnten.

    Viele Grüße
    Burkhard

    5 Mal editiert, zuletzt von burki (9. Juli 2019 um 17:22)

  • Lieber Werner,

    Dirks Falterfülle lässt zumindest hoffen.

    Hier ist auch kaum etwas zu sehen. Vor ein paar Tagen kam ich an einem Sommerflieder in voller Blüte vorbei. Die Sonne schien, auch nicht zu heiß, und trotzdem war kein einziger Falter zu sehen. Da ist mir doch angst und bange geworden.
    Ich bin noch zu Zeiten im Ruhrgebiet aufgewachsen, als es so dreckig war, dass sich auf allem Ruß ablagerte und die Hochöfen aus Oberhausen bis zu uns nach Bottrop stanken. Kleinere Bäche waren nur Kloaken. Und dennoch saß unser Sommerflieder im Garten voller Falter.

    Heute war ich mal wieder in meinem "Schneckental", einem Naturschutzgebiet. Dort wachsen noch jede Menge Wildpflanzen. Aber auch dort habe ich kaum etwas flattern gesehen.

    Wenn ich richtig liege, einen Russischen Bären, ein Schachbrett und einen Bläuling. ?

    Hier im Wald gibt es jetzt Kaisermäntel.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Ich bin mal davon ausgegangen, dass es darum geht, dass Landstriche, die im letzten oder vorletzten Jahr eine große Anzahl Falter gezeigt haben, in diesem Jahr leerer aussehen und umgekehrt. Da würde ich dann den Einfluss von Landwirtschaft und ähnlichen menschlichen Einflüssen außen vor lassen, denn die wirken sich nicht ganz so schnell aus. Der Unterschied, dass es regional begrenzt dieses Jahr mehr und an anderer Stelle weniger Falter gibt, dürften eher die abiotischen Faktoren, sowie ggfs. eine Häufung von Prädatoren und Parasitoiden verursachen. Der Sommer letztes Jahr war ungewöhnlich trocken und sehr warm. Da können Regionen im Süden wesentlich mehr drunter gelitten haben, als die im Norden, da es im Norden sicherlich nicht so extrem warm und trocken war, so dass ich in nördlichen Regionen eher ein gutes Schmetterlingsjahr erwarten würde. Aber das Großklima ist eine Sache, das Kleinklima die andere, regionale Unterschiede etc.

    Das, was Du ansprichst, ist eine grundsätzliche und tiefgreifende Veränderung. Dann sprechen wir aber nicht von wenigen Faltern in diesem Jahr, sondern allgemein von einem Rückgang der Falter. Soll heißen, Du hast im Prinzip, auf die Gesamtheit betrachtet, natürlich Recht, aber bezogen auf die hier aufkommende Fragestellung passt die Antwort nicht.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Da würde ich dann den Einfluss von Landwirtschaft und ähnlichen menschlichen Einflüssen außen vor lassen, denn die wirken sich nicht ganz so schnell aus.

    Soll heißen, Du hast im Prinzip, auf die Gesamtheit betrachtet, natürlich Recht, aber bezogen auf die hier aufkommende Fragestellung passt die Antwort nicht.


    Die Fragestellung lautet: Wieso gibt es 2019 so wenig Falter?

    Die landwirtschaftlich genutzten Flächen bieten kaum noch Rückzugsmöglichkeiten für Insekten (und Vögel, Kleinsäuger etc). Eine Dürre wie 2018 kann somit zu einem Kollaps der wenigen vorhandenen Populationen führen, die sich dann gar nicht mehr oder nur langsam wieder auffüllen. Die paar Naturschutzgebiete helfen da auch nicht weiter. Wir bräuchten viel mehr untereinander vernetzte extensive Flächen, Wegraine etc.

    Ich habe das Dürreerignis 2018 mit der seit langem schwindenden Regenerationsfähigkeit der Landschaft verknüpft. Soll heißen, je diverser die Landschaft strukturiert ist, desto höher die Wahrscheinlickeit des überlebens einzelner Populationen (nicht nur der Falter) auch in Extremsituationen. Beides ist miteinander verknüpft.

    Die Flächen, die ich seit Jahren beobachtete, liegen nicht in größeren Naturschutzgebieten, sondern befinden sich meist angrenzend an z.T. riesigen Feldschlägen. Sie sind somit einsame Inseln in einer ausgeräumten, überdüngten, gespritzten, monotonen Feldflur. Sollte dann ein solches Extremereignis wie 2018 auftreten (und wie im Falle oben) auch noch die letzten Restbestände abgeräumt werden, ist auf einen Schlag die gesamte Gegend fast aller Schmetterlinge beraubt; zumindest der Arten, die dieses spezielle Habitat besiedelten.

    Im Falle der obigen Fläche gab es folgende Abfolge:

    Die Jahre bis Juni 2018 extrem viele Falter (darunter mehrere Rote Liste Arten sowohl der Tag-und Nachtfalter)
    Ab Juni 2018 einsetzen der Dürre
    August 2018 erstmaliges Mähen, Heu wurde teuer, vorher nur im Herbst geschlegelt
    August/ September 2018 nur noch wenige Falter
    Mitte Juni 2019 (siehe oben), Pflanzen hatten sich gut erholt, erste, wenn auch wenige der selteneren Falterarten beobachtet
    Anfang Juli 2019 (siehe oben): Abräumen der Fläche, Totenstille

    Du schreibst (Ich wiederhole): "Da würde ich dann den Einfluss von Landwirtschaft und ähnlichen menschlichen Einflüssen außen vor lassen, denn die wirken sich nicht ganz so schnell aus.

    Das da oben beweist auf die Extremsituation bezogen wohl doch das Gegenteil, und das dürfte kein Einzelfall gewesen sein. Mehrere solche Jahre wie 2018 wären dann eine Katastrophe, denn so schnell wie wir die Bedingungen ändern, wird die Natur nicht folgen können.

    Selbst Generalisten wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und andere Arten profitierten von diesem Gebiet, da in eutropheren Bereichen in Ackernähe genug Brennesseln standen und somit die Populationen auch der Ortschaften nebenan aufgefüllt wurden, in deren Gärten mittlerweile die selbe Monotonie wie in der Feldflur herrscht.

    Der Sommer letztes Jahr war ungewöhnlich trocken und sehr warm. Da können Regionen im Süden wesentlich mehr drunter gelitten haben, als die im Norden, da es im Norden sicherlich nicht so extrem warm und trocken war, so dass ich in nördlichen Regionen eher ein gutes Schmetterlingsjahr erwarten würde. Aber das Großklima ist eine Sache, das Kleinklima die andere, regionale Unterschiede etc.

    Die Dürre war mehr oder weniger allgegenwärtig, siehe den Verlauf (Animation) auf Wikipedia:

    Entwicklung der Dürre des Oberbodens (oberste 25 cm des Bodens) in Deutschland 2018 in Halbmonatsschritten

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (9. Juli 2019 um 20:39)

  • Wenn ich meinen Schmetterlingswaldweg gehe,der botanisch keinen Unterschied zum heissen 2018 aufweist ,der auch Gott sei Dank
    was die Randstreifen anbelangt in Ruhe gelassen wurde ,stelle ich trotzdem einen drastischen Rückgang der Schmetterlinge fest.
    Kaum Perlmutterfalter ,kaum Bläulinge und Füchse aber reichlich Schornsteinfeger .

    Wenn ich richtig liege, einen Russischen Bären, ein Schachbrett und einen Bläuling. ?

    Ja liebe Rosmarie ,eine völlig andere Gegend und das gleiche Bild.

    Ich glaub den wirklichen Grund für den Rückgang weiss niemand so richtig

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

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