• Lieber Werner,

    es tut mir leid, dass ich auf deine Idee mit der Hainbuchen-Miniermotte nicht geantwortet habe. Ich dachte mal wieder, ich hätte es (Ich schieb mal den Maler als Entschuldigung für meine Schusselei vor.)

    Inzwischen hat sich diese Theorie dank Klaas´kompetenter Erklärung offenbar erledigt.

    Lieber Klaas,

    deine Ausführungen leuchten mal wieder sofort ein.
    Am liebsten hätte ich mich morgen noch einmal auf die Suche nach diesen Blättern begeben. Aber vor Donnerstag habe ich für diese Strecke keine Zeit...

    Und natürlich kann auch ein solches Blatt nachträglich durch Insektenbefallen und angefressen werden. Die Wahrscheinlichkeit scheint mir aber eher gering, da Insekten auch merken, wenn was nicht stimmt. Und ein Pilzbefall kann durchaus der eigenen Gesundheit abträglich sein. Wenn es sich also nicht um einen entomophagen Pilz handelt, würde ich hier eher sehen, dass Insekten dieses Blatt meiden könnten.

    Ich hatte am Folgetag noch zwei andere Blätter an einem anderen Baum fotografiert, die ich aber leider schon im Papierkorb gelöscht habe. Die hätten von einem Pilz befallen sein können. Aber dann natürlich von einem, der nicht schon beim Wachsen Wachstumsveränderungen hervorgerufen hatte, sondern später erst am fertigen Blatt. Diese Blätter hatten ca. 1cm vom Rand entfernt zwischen jeder Rippe dunkle Stellen. Insgesamt ergab das eine Art schwarz-gepunktetes Muster auf beiden Seiten der Blattmitte, also wie gespiegelt. Wenn sich diese nur mehrere Millimeter großen Punkte noch vergrößern würden, könnten Löcher entstehen.
    Aber auf solche Löcher würde genau dasselbe zutreffen, was du uns schon in Bezug auf den potentiellen Miniermotten-Fraß erklärt hast. Selbst wenn die Innenteile zwischen den Rippen herausbrechen sollten, so würden doch noch braune, trockene Ränder zu sehen sein.

    Übrigens habe ich schon viele Kastanien-Miniermotten-Schäden betrachtet und das vorgefunden, was du gesagt hast. Die Stellen sind durchsichtig, auch trocken bräunlich, aber Löcher sind mir nie aufgefallen.

    Danke für deine gut verständlichen Erklärungen deiner für einen Laien äußerst komplizierten Theorie!
    Sicherheitshalber möchte ich aber nochmal nachfragen: Interpretiere ich dich richtig, dass diese entomophagen Pilze für das bloße Auge unsichtbar ihr Werk bereits während des Wachstumsprozesses des Blattes vollbringen, also vielleicht sogar schon in der Knospe oder kurz danach?

    Hat der Pilz etwas davon, dass er ein Blatt in anderer Gestalt wachsen lässt? Oder ist das nur ein Zufallsprodukt und der Vorteil des Pilzes ist ein ganz anderer?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    die entomophagen Pilze sind was ganz anderes. Es handelt sich um Pilze, deren Sporen von Insekten aufgenommen werden und welche dann im Insektenkörper wachsen. Zu guter Letzt entwächst dem Insekt ein Fruchtkörper, also das, was wir üblicherweise als Pilz bezeichnen, der das Insekt tötet.

    Hier ein paar Beispiele:

    https://www.shutterstock.com/de/video/clip-…nforest-Ecuador
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Henn_404101.jpg
    https://the-artifice.com/the-last-of-us…ation-infected/
    https://www.google.de/imgres?imgurl=…A&iact=c&ictx=1

    Viele Grüße
    Klaas

  • Hier ein paar Beispiele:

    the-artifice.com/the-last-of-us-inspiration-infected/

    Da du ja so schöne Beispiele verlinkt hast, möchte ich anmerken, dass nicht nur Pilze das Zeug für Horrorgeschichten haben:

    10 Parasiten, die Tiere zu Zombies machen

    Als Science fiction- Horror- oder Fantasy-Autor tun sich da ungeahnte Welten auf! :42:

    Einer der ersten, der drauf gekommen ist, war Alan Dean Foster mit "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt", verfilmt von Ridley Scott und dem Desigin von HR Giger.

    Ja, ich schaue solche Filme und es passt nicht (doch es passt!) in ein Naturforum. :D

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (26. Mai 2019 um 22:48)

  • Lieber Werner,

    es tut mir leid, dass ich auf deine Idee mit der Hainbuchen-Miniermotte nicht geantwortet habe. Ich dachte mal wieder, ich hätte es (Ich schieb mal den Maler als Entschuldigung für meine Schusselei vor.)

    Isch doch egal ! Passiert mir doch noch häufiger als dir .
    Jetzt würden mich tatsächlich mal Hainbuchenblätter ,welche mimiert sind ,interessieren.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    wenn du die Minen sehen möchtest, dann schau mal auf dieser Seite
    http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Phyllonorycter_Esperella
    im Abschnitt "Fraßspuren und Befallsbild" letztes Bild an:
    Die frühen Minen sehen aus wie ein dünnes, seidenartiges, weißes Netzchen auf den Blättern.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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