• Das letzte zuerst: Lieber Peter, über deine Kommentare musste ich so laut lachen, dass Specht und Eichelhäher im Vogelhaus laut kreischend die Flucht ergriffen haben. :25:



    Aber jetzt im Ernst: Lieber Peter und lieber Burkhard, ihr habt es! Herzliche Gratulation! :18::18:

    Was mich ungemein freut, ist, dass so ein harmloses Hainbuchenblatt sich dank diverser Nagetiere so gut tarnen konnte, dass es nicht sofort erkannt wurde.

    Das Blatt von gestern habe ich heute noch einmal gesucht - und gefunden! Es sah jetzt so aus (leider unscharf).



    Hier noch drei Raupen, die ich entdecken konnte.







    Herzlichen Dank allen, die sich beim Raten beteiligt haben!

    Liebe Wiltrud, ich hoffe, du findest es in Ordnung, dass ich auf dein "Buche?" mit nein geantwortet habe? Denn Hainbuchen sind ja keine Buchen...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie ,

    Das war ein sehr interessantes ,nicht einfaches Rätsel . :alright:
    Ich werde sogleich die paar Hunderttausend Blätter meiner Hecke kontrollieren.
    Da ist bestimmt kein Blatt beschädigt.

    Und ein aufrichtiges Klatsche n an den Gewinner ! :97:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,

    hier wird alles angefressen. Es ist irre. Sogar die Spätblühenden Traubenkirschen, die mehr oder weniger voll Blausäure stecken, werden zernagt. In Lampertheim, wo die Traubenkirschen eine Plage der Forstleute sind, sind alle unbeschädigt.

    Bei den Hainbuchen wundert es mich allerdings, dass die bei euch keine Schäden abkriegen. Hainbuchen schmecken nämlich relativ sanft im Gegensatz zu den Rotbuchen, die ja viel Gerbsäure enthalten.
    Ich stelle mir oft zwischen meine gekauften Blumen Hainbuchenzweige. Die vertragen sich mit allen Blumen (wie auch das verwandte Birkenlaub). Stellt man aber Buchenlaub mit in die Vase, gehen die Blumen schnell kaputt...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hier habe ich noch ein Bild von heute, auf dem einer der Nager zu sehen sein könnte. Es war ein winziger Käfer. Näheres ist leider nicht zu erkennen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hainbuchen schmecken nämlich relativ sanft im Gegensatz zu den Rotbuchen, die ja viel Gerbsäure enthalten.

    Ja ,liebe Rosmarie es ist schon ein tolles Birkengewächs .Ich hab die mal am Stamm etwas freigelegt ,unter Bodenniveau abgesägt und Erde drüber.
    Mittlerweile steht da wieder eine hohe Hecke.
    Dieser Baum wurde früher im Niederwaldbetrieb abgesägt ,aus dem Stumpf trieb er wieder aus und wurde groß ,dann wieder abgesägt usw.usw.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Liebe Rosmarie,

    das war nun wirklich kein leichtes Rätsel,aber mal was ganz anderes.

    Und selbstverständlich kenne ich die Hainbuche.

    Besonders im Frühjahr,wenn sie blüht erkennt man sie leicht als Birkengewächs.Interessant ist auch was Werner dazu schreibt.

    Ich möchte noch ein Foto von der männlichen Blüte zeigen.

    Ein paar unscheinbare Weible hängen auch noch dran.

    Grüßle Wiltrud

  • Lieber Werner,

    du hast deine alte Hainbuchenhecke mal ganz bis unten abgesägt und sie ist wieder vollständig neu gewachsen? Das finde ich toll. Hainbuchen halten offensichtlich mehr als andere Bäume aus.
    Hier haben wir gemischte Hecken aus Hainbuchen und Rotbuchen. Auch das funktioniert.

    Liebe Wiltrud,

    das habe ich mir gedacht, dass DU genau weißt, dass eine Hainbuche keine Buche ist. Aber es wäre mir einfach schrecklich gewesen, dir zufällig auf die Füße zu treten. Ich schließe halt immer von mir auf andere - und ich weiß so vieles nicht...
    Dein Bild der männlichen Blüten ist grandios. Ich habe mir diese Blüten, wie auch die weiblichen, noch nie genau angeguckt. In diesem Jahr ist es wohl schon zu spät...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hier haben wir gemischte Hecken aus Hainbuchen und Rotbuchen.

    Es gibt auch gemischte Hecken aus Rotbuchen und Rotbuchen ,heute aufgenommen in Untergröningen .
    Da war eine weniger frostsichere darunter.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Liebe Silke,

    leider habe ich Schussel deine Antwort mit einer von Wiltrud verwechselt. Ich hoffe, du kannst mir das nachsehen?

    Ich habe momentan den Maler, konnte mein Vogelhaus nicht auf der Balkonbrüstung stehen lassen, da auch der gestrichen wird, musste mir eine Notlösung einfallen lassen, damit nicht wegen eines haferflockenfreien Tages irgendwelche Nachkommen verhungern müssen, und war durch den Wind.

    Lieber Werner,

    danke für deine anschaulichen Bilder.
    Hier haben auch etliche Buchen Frostschäden, andere daneben nicht. Es fasziniert mich jedes Jahr neu, wie individuell Bäume austreiben, aber auch wie unterschiedlich sie von Insekten befallen werden. Zwei Traubenkirschen nebeneinander: Die eine völlig zerlöchert, die andere makellos. Offenbar schaffen es die Individuen verschieden gut, sich mit Gift gegen Fraßfeinde zu schützen.

    Es freut mich ungemein, dass es jetzt zunehmend Lektüre, aber auch Fernsehsendungen gibt, in denen gezeigt wird, dass Pflanzen keineswegs stupide, beblätterte Maschinchen sind, sondern sehr differenziert agierende Lebewesen, die mit vielen anderen Individuen vernetzt sind und hochintelligent reagieren können.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Es freut mich ungemein, dass es jetzt zunehmend Lektüre, aber auch Fernsehsendungen gibt, in denen gezeigt wird, dass Pflanzen keineswegs stupide, beblätterte Maschinchen sind, sondern sehr differenziert agierende Lebewesen, die mit vielen anderen Individuen vernetzt sind und hochintelligent reagieren können.

    Liebe Rosmarie ,

    Es ist unglaublich interessant ,wie Pflanzen auf ihre Fressfeinde reagieren .
    Solche Sendungen schaue ich grundsätzlich an .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Der kleine Käfer dürfte Rhynchaenus fagi sein und ist sicherlich nicht für solch ein Fraßbild verantwortlich. auch die zahlreichen, vermutlich meist Spannerraupen der Arten Erannis defoliaria und Operophthera brumata hinterlassen ein gänzlich anderes Fraßbild und lassen vor allem vom Blatt nichts übrig, außer den zu derben Blattadern, wenn sie einmal damit beschäftigt sind.

    Fraßbilder von Schmetterligns- und Blattwespenraupen werden immer vom Rand ausgeführt, in einer mehr oder weniger runden Bewegung. Das heißt, man hat eine rundliche Einbuchtung am Rand des Blattes, von der aus weitere ähnliche Einbuchtungen ausgeführt werden. Das rührt daher, dass Raupen seitlich am Blattrand sitzen und fressen, ihren Kopf nach vorne-oben strecken und dann mit den Mandibeln das Laub fressend so weit wie es geht nach unten-hinten führen. Dabei fressen sie eine "Bahn" einer ihrer Größe entsprechenden Breite aus dem Blatt. Im zweiten Schritt wird der Kopf wieder nach vorne-oben gestreckt und die gleiche Bewegung ausgeführt, exakt dem Randabschnitt folgend, den die Raupe zuvor erzeugt hat. Diese Bewegung wird so lange wiederholt, bis die Raupe auf diese Art und Weise nichts fressbares mehr erreichen kann. Dann bewegt sie sich ein kleines Stück weit vor und weiter geht es.

    Käfer hingegen führen Lochfraß durch. Das heißt, dass sie auf einem Blatt sitzen und einfach willkürlich ein Loch in das Blatt fressen. Man könnte sich eigentlich mal intensiver damit befassen, ob man an der Größe und Form des Lochfraßes auf die Käferart schließen kann. Undenkbar ist es nicht. Aber auch Käfer folgen beim Befressen keinen Nervenbahnen o.ä.

    Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei nicht um eine Fraßspur handelt, sondern entweder um einen genetischen Defekt (eher nicht) oder einen Pilzbefall, der sich auf das Blattwachstum auswirkt (den würde ich favorisieren). Andere Ideen zu diesem seltsam aussehenden Blatt habe ich leider nicht. Einen Befall durch Gallen erzeugende Arten würde ich ausschließen, da sich nichts an dem Blatt befindet, was ich als Galle irgendeiner Art definieren würde.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Liebe Rosmarie ,
    Es ist unglaublich interessant ,wie Pflanzen auf ihre Fressfeinde reagieren .
    Solche Sendungen schaue ich grundsätzlich an .

    Ich habe das Buch von dem bekannten Förster,
    was da beschrieben wird ist schon erstaunlich, z.B.Bäume die ihren Nachwuchs stillen.
    Bisher war vieles nicht bekannt.
    Da geht es mir wie Werner,solche Sendungen schaue ich mit Vorliebe an.

    Grüßle Wiltrud

  • Der kleine Käfer dürfte Rhynchaenus fagi sein und ist sicherlich nicht für solch ein Fraßbild verantwortlich. auch die zahlreichen, vermutlich meist Spannerraupen der Arten Erannis defoliaria und Operophthera brumata hinterlassen ein gänzlich anderes Fraßbild und lassen vor allem vom Blatt nichts übrig, außer den zu derben Blattadern, wenn sie einmal damit beschäftigt sind.

    Fraßbilder von Schmetterligns- und Blattwespenraupen werden immer vom Rand ausgeführt, in einer mehr oder weniger runden Bewegung. Das heißt, man hat eine rundliche Einbuchtung am Rand des Blattes, von der aus weitere ähnliche Einbuchtungen ausgeführt werden. Das rührt daher, dass Raupen seitlich am Blattrand sitzen und fressen, ihren Kopf nach vorne-oben strecken und dann mit den Mandibeln das Laub fressend so weit wie es geht nach unten-hinten führen. Dabei fressen sie eine "Bahn" einer ihrer Größe entsprechenden Breite aus dem Blatt. Im zweiten Schritt wird der Kopf wieder nach vorne-oben gestreckt und die gleiche Bewegung ausgeführt, exakt dem Randabschnitt folgend, den die Raupe zuvor erzeugt hat. Diese Bewegung wird so lange wiederholt, bis die Raupe auf diese Art und Weise nichts fressbares mehr erreichen kann. Dann bewegt sie sich ein kleines Stück weit vor und weiter geht es.

    Käfer hingegen führen Lochfraß durch. Das heißt, dass sie auf einem Blatt sitzen und einfach willkürlich ein Loch in das Blatt fressen. Man könnte sich eigentlich mal intensiver damit befassen, ob man an der Größe und Form des Lochfraßes auf die Käferart schließen kann. Undenkbar ist es nicht. Aber auch Käfer folgen beim Befressen keinen Nervenbahnen o.ä.

    Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei nicht um eine Fraßspur handelt, sondern entweder um einen genetischen Defekt (eher nicht) oder einen Pilzbefall, der sich auf das Blattwachstum auswirkt (den würde ich favorisieren). Andere Ideen zu diesem seltsam aussehenden Blatt habe ich leider nicht. Einen Befall durch Gallen erzeugende Arten würde ich ausschließen, da sich nichts an dem Blatt befindet, was ich als Galle irgendeiner Art definieren würde.

    Viele Grüße
    Klaas

    Lieber Klaas ,

    Danke für diese ausführliche Erläuterung zur Sache.
    Also die abgebildeten Raupen sind demnach nicht ursächlich für das "Frasbild" .

    Man sieht in Beitrag 22 diese Blätter nochmal ,aber nicht so richtig scharf .
    Es sieht in der Bildmitte so aus ,als ob da ein Blatt hängt welches an den späteren Lücken schon transparent ist.

    Ich denke an die Hainbuchenminiermotte (Phyllonorycter esperella)

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Klaas,

    deine ausführliche Antwort ist für mich ungeheuer interessant. Du beschreibst genau, wie Fraßspuren von Käfern und Raupen entstehen und entsprechend aussehen. Besonders deine Beschreibung des Raupenfraßvorgangs ist faszinierend. Ich kann mir regelrecht vorstellen, wie die Raupe vorgeht. Toll!

    Interessant, dass dir keine "gängige" Erklärung für diese merkwürdigen Blätter einfällt. Andererseits habe ich solche Rippenblätter zum ersten Mal gefunden. Die Ursache dürfte also wirklich selten vorkommen. Insofern könnte deine Überlegung, ob ein Parasit wie ein Pilz oder ein anderer Defekt das Blatt beim Wachsen verändert hat, zutreffen.
    Schade, dass ich damals nicht genau hingeguckt habe, ob das Blatt angefressen aussah oder eher so, als ob es so gewachsen wäre.
    Wenn ich wieder diesen Weg laufe, werde ich wieder Ausschau halten. Vielleicht entdecke ich diese beiden Blätter noch einmal.

    Danke für deinen faszinierenden Einblick in die Welt der Fraßologie! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Man sieht in Beitrag 22 diese Blätter nochmal ,aber nicht so richtig scharf .
    Es sieht in der Bildmitte so aus ,als ob da ein Blatt hängt welches an den späteren Lücken schon transparent ist.

    Ich denke an die Hainbuchenminiermotte (Phyllonorycter esperella)

    Liebe Rosmarie ,

    Wenn du wieder an der Weißbuche vorbeikommst ,schau mal ob da Blätter wie im Beitrag 35 beschrieben ,dabei sind .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Klaas ,
    Danke für diese ausführliche Erläuterung zur Sache.
    Also die abgebildeten Raupen sind demnach nicht ursächlich für das "Frasbild" .

    Man sieht in Beitrag 22 diese Blätter nochmal ,aber nicht so richtig scharf .
    Es sieht in der Bildmitte so aus ,als ob da ein Blatt hängt welches an den späteren Lücken schon transparent ist.

    Ich denke an die Hainbuchenminiermotte (Phyllonorycter esperella)

    Genau so sieht das aus. Raupenfraß (nicht er von Minierern) sieht gänzlich anders aus. Auch sonstige Fraßbilder sind mir nicht bekannt, die auch nur annähernd so aussehen. Ich würde hier jegliche Beteiligung von Insekten in der Form von Befressen der Blätter ausschließen. Die Transparenz der Minierer bleibt erhalten. Die Stelle bräunt irgendwann, weil sie vertrocknet und der trockene Bereich kann auch ausbrechen, so dass einfach ein Loch zurück bleibt. Dieses Loch hat aber immer entsprechende Trockenränder. Es sieht anders aus, als der Lochfraß von Käfern und es kommt gar nicht so häufig vor, wie man denken sollte, dass der trockene Bereich ausbricht.

    Also, Hainbuchenminiermotte ist durchaus möglich. Ist ja auch nicht gerade eine seltene Art. Aber dieses abnorm geformte Blatt hat nichts mit Minierern oder sonstigem Fraß durch Insekten zu tun. Und natürlich kann auch ein solches Blatt nachträglich durch Insektenbefallen und angefressen werden. Die Wahrscheinlichkeit scheint mir aber eher gering, da Insekten auch merken, wenn was nicht stimmt. Und ein Pilzbefall kann durchaus der eigenen Gesundheit abträglich sein. Wenn es sich also nicht um einen entomophagen Pilz handelt, würde ich hier eher sehen, dass Insekten dieses Blatt meiden könnten.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Lieber Klaas ,

    Danke ,daß du nochmal draufgeschaut hast ! Dann müssen wir den Fall wohl bis auf weiteres ad acta heften ! :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!