• Liebe Naturfreunde,
    ich kann allen nur eine Reise in die Pfalz empfehlen. Gefühlt finde ich täglich drei Arten, die mir zuvor noch nie begegnet sind. Ich werde abschließend für mich eine Bilanz ziehen.

    Larven vom Gefleckten Weidenblattkäfer - Chrysomela vigintipunctata
    01.06.2019, Käfer oder Puppen habe ich heute leider an der Stelle nicht gefunden.
    #Neu4me

    Gemeiner Rosenkäfer - Cetonia aurata
    08.06.2019

    Große Rindenwanze (Familie Aradidae) - Aradus conspicuus9 mm, 08.06.2019. Die extrem flache Statur ermöglicht das Leben unter Borkenstücken von Bäumen.
    #Neu4me

    Distelbock - Agapanthia cardui (Syn. Agapanthia pannonica)
    12 mm, 09.06.2019
    #Neu4me


    Grüner Scheinbockkäfer - Oedemera nobilis

    09.06.2019, 10-12 mm, Männchen mit dicken Oberschenkeln der Hinterbeine, Weibchen mit schlanken Oberschenkeln
    #Neu4me


    Grasfrosch - Rana temporaria


    Hasel-Blattroller - Apoderus coryli
    7 mm, 09.06.2019


    Felsen-Ritterwanze - Spilosthetus saxatilis

    09.06.2019


    Waldgrille - Nemobius sylvestris
    #male
    09.06.2019, 10 mm
    #Neu4me

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    zwei Ergänzungen vom 11.06.2019.

    Trauerschweber - Anthrax anthrax
    #Neu4me

    Und der Hammerfund überhaupt ist dieser Käfer
    Spanische Fliege - Lytta vesicatoria
    gemessene 25 mm Länge, er soll eigentlich nur bis 21 mm groß werden. Eine eher südeuropäische Art aus der Familie Ölkäfer (Meloidae), die selten in Mitteleuropa auftaucht. Und gefunden in einem offenen Parkhaus.
    #Neu4me

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    auch bei diesen Bildern von dir habe ich mich gerade dabei erwischt, dass ich mit offenem Mund auf den PC gestarrt habe.
    Jedes Bild ist ein Pfälzer Gedicht! :ups:

    Die Spanische Fliege sieht ja wunderhübsch aus. Dazu ist dieser Käfer ja richtig groß!

    Sag mal, wurde die Spanische Fliege früher nicht als Aphrodisiakum benutzt? Ich meine, damit hätten sich Männer sogar vergiftet... :D Unser einheimischer Ölkäfer ist doch auch giftig, oder nicht?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Sabine,

    auch bei diesen Bildern von dir habe ich mich gerade dabei erwischt, dass ich mit offenem Mund auf den PC gestarrt habe.
    Jedes Bild ist ein Pfälzer Gedicht! :ups:

    Die Spanische Fliege sieht ja wunderhübsch aus. Dazu ist dieser Käfer ja richtig groß!

    Sag mal, wurde die Spanische Fliege früher nicht als Aphrodisiakum benutzt? Ich meine, damit hätten sich Männer sogar vergiftet... :D Unser einheimischer Ölkäfer ist doch auch giftig, oder nicht?

    Es ist viel schlimmer, liebe Rosmarie.

    Ja, Spanische Fliege wurde als Aphrodisiakum verwendet. Dabei wurden die toten, getrockneten Käfer zu Pulver zermahlen und aus diesem Pulver ein Aufgussgetränk nach Art eines Tees gefertigt. Das in der Spanischen Fliege in hoher Konzentration enthaltene Gift Cantharidin führte zu einer starken und wohl auch meist schmerzhaften Versteifung des Penis. Es wurde mit einer Erektion gleich gestellt, ist aber keine solche, sondern schlicht eine Vergiftungserscheinung durch das Cantharidin. In wie fern diese "Erektion" den Männern Vergnügen bereitet hat, ist mir nicht bekannt. Zuweilen haben die Herren ihren "Tee" aber über dosiert und haben ihre sexuellen Gelüste dann mit dem Leben bezahlt.

    Dieses Cantharidin wurde auch als Tötungsmittel verwendet. Ähnlich einem Schierlingsbecher wurde es Kandidaten verabreicht, die man zum Tode verurteilt hatte.

    Es wurden aber auch unliebsame Gegner auf diese Art und Weise beseitigt.

    Darüber hinaus fand es in der Medizin Anwendung. Es sollte als Tinktur gegen Warzen helfen, als Blasenpflaster entsprechend Blasen entwässern und bekämpfen, es wurde eingesetzt bei Asthma, Rachitis, Durchfall, Gicht und weiß der Teufel was nicht noch alles damit angestellt wurde, was mal mehr, mal weniger half. Zuweilen dürfte das Mittel weniger geholfen und viel mehr deutlich heftigere Probleme generiert haben, da auch unsere Haut auf das Cantharidin reagiert. Dabei kommt es zu Rötungen, Entzündungen, Abszessen mit Bläschenbildung, entsprechenden Schmerzen und langwierigen Heilungsprozessen der betroffenen Regionen.

    Das spannende an Cantharidin ist, dass die Ölkäfer dieses gezielt einsetzen. Produzieren können es wohl nur die Männchen, übertragen es aber bei der Begattung ans Weibchen. Das Weibchen lagert das Cantharidin ein und überträgt kleine Mengen auf die Eier, welche dadurch vor Fäulnis und Schimmel, aber auch vor Fressfeinden geschützt sind. Noch spannender ist, dass es im Insektenreich verschiedentlich Arten gibt, die ebenfalls von diesem Cantharidin partizipieren. Verschiedenste Fliegen- und Käferarten sind bekannt dafür, dass sie die Käfer traktieren, um sich das Cantharidin zu holen, welches bei Beunruhigung an den Kniegelenken in Form eines öligen Tropfens (daher der Name Ölkäfer) ausgeschieden wird, um dieses ebenfalls zum Schutz der Eier einzusetzen. Das geht so weit, dass man sogar gut beobachten kann, dass z.B. Käfer, die auf der Straße oder Radwegen zertreten oder tot gefahren werden, von diesen Plagegeistern heimgesucht werden, um das gute Cantharidin nicht "verkommen" zu lassen.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Liebe Rosmarie,
    es freut mich sehr, dass du so viel Freude an den vielen Bildern hast. Der Ölkäfer war echt ein Knaller für mich.
    Einiges, was Klaas hier wunderbarerweise an Informationen beisteuert, kann man auch bei Tante Wiki nachlesen. Hochspannend finde ich aber den letzten großen Absatz, wie andere Insekten vom Cantharidin profitieren wollen. DAS habe ich so noch nie gelesen. Herzlichen Dank, Klaas, für diese wunderbaren Informationen.

    Übrigens habe ich den Lytta vergeblich bei Kerbtier gesucht (aber ich habe ja noch ein Käferbuch mit); ich würde ein Bild spenden, wenn Interesse besteht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Klaas,

    danke für deine Informationen. Hach, sind die interessant! Ich finde es unglaublich, was alles du aus dem Ärmel schütteln kannst.
    Meine Neugierde in Bezug auf den Gebrauch der Spanischen Fliege beruht auf dem Lesen eines höchst amüsanten Romans vor Jahrzehnten. Ich glaube, der hieß "Puppenmord". Den müsste ich mir tatsächlich noch einmal vornehmen. Denn so gelacht habe ich selten...

    Auf die Idee, Tante Wiki zu befragen, bin ich gar nicht gekommen. Aber an all das, was du erklärst und noch an Querverbindungen darstellst, kann Wikipedia sowieso nicht rankommen.

    Ich habe zweimal einen Ölkäfer auf dem Biedensand (Altrhein-Naturschutzgebiet in Lampertheim) gefunden. Den ersten wollte ich sogar aufheben und neben den stark begangenen Weg setzen. Aber irgendetwas hat mich innerlich gewarnt und ich traute mich nicht, das komische Ding anzufassen.
    Nachdem ich nachgeguckt hatte, wusste ich dann, dass so ein Ölkäfer giftige Stoffe absondern kann, die erhebliche Hautreizungen bewirken können.

    Mir geht es wie Sabine: Am verblüffendsten und interessantesten finde ich, dass es sogar andere Käfer und Insekten gibt, die sich diese Giftausscheidungen des Ölkäfers gezielt zunutze zu machen versuchen.
    Solche Vernetzungen und Zusammenhänge zwischen Tieren, die an sich nichts miteinander zu tun haben (also, die nicht innerhalb einer Nahrungskette miteinander "verbandelt" sind) finde ich unglaublich verblüffend. Bei hochentwickelten Säugetieren würde man sich schon wundern. Aber dass auch Insekten derartige "Kenntnisse" haben und diese entweder genetisch oder "kulturell" (dafür gibt es doch einen Spezialausdruck?) weitergeben, das ist unglaublich.

    Ich weiß, ich weiß, dass uns als menschlichen Beobachtern solche Vorgänge unglaublich vorkommen, sagt weniger über die Natur aus, die ja viel komplexer ist, als wir denken, sondern allein etwas über unser begrenztes menschliches Wahrnehmungsvermögen.

    Deine Ausführungen haben mich einmal mehr das Staunen gelehrt. :P

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    wenn Du nicht ganz besonders empfindliche Haut hast, richtet das Aufheben eines Ölkäfers keinen Schaden an. Das Cantharidin ist in den Meloe-Arten und vielen anderen, in sehr viel geringerer Konzentration enthalten, als in der Spanischen Fliege. Ich habe noch jeden Ölkäfer in die Hand genommen, teilweise gleich mehrere auf einmal und sie haben mir die Hand mit ihrer öligen Flüssigkeit vollgeschmiert, ohne dass irgendwas passiert wäre. Man sollte dann aber, bis zum nächsten Hände waschen, darauf verzichten an empfindliche Hautpartien, wie im Bereich der Augen, der Nase und des Mundes, zu greifen. Die könnten dann doch reagieren. ;)

    Viele Grüße
    Klaas

  • Liebe Naturfreunde,
    es gibt wieder Nachschub.

    Felsen-Ritterwanze - Spilostethus saxatilis

    12.06.2019, Größe 10 mm, es waren zahllose Exemplare unterwegs, aber fast alle waren auf Wiesen-Bocksbart zu finden. Drei Exemplare.

    Kinderstube der
    Grünen Stinkwanze - Palomena prasina
    Eier mit L1-Larven an der Blattunterseite von Schlehe. Der Durchmesser des Geleges war 8 mm.


    Ameisen-Sackkäfer - Clytra laeviusculus (Blattkäfer, Chrysomelidae)
    10 mm, 13.06.2019. An einem Stopp im Elsass zum Landschaft fotografieren entdeckte HaWe einen Käfer an einer schmalblättrigen Weide. Bis ich mit der Kamera dort war, war er schon weggeflogen. Schade eigentlich. Aber bei der Weiterfahrt haben wir dann einen genau solchen an der Scheibe entdeckt. Prima, solche Mitfahrer mag ich.
    #Neu4me
    Den deutschen Namen fand ich spontan bescheuert, aber er macht total Sinn, denn diese Käferart hat eine interessante Biologie, die mich sehr an den Ameisen-Bläuling erinnert.
    http://www.insektenbox.de/kaefer/ameisa.htm


    Gewöhnlicher Rapp - Capsus ater
    6 mm, 13.06.2019

    Grüne Schmuckzikade - Cicadella viridis
    7 mm, 13.06.201

    Besuch auf dem Chateau de Lichtenberg im Elsass. Schon auf dem steilen Fußweg vom Dorf zu Burgruine musste ein gefährlich lebende Käfer vom Weg gerettet werden. Allerdings mit vorangehendem Aufschrei meinerseits, ein Blick, und mir bewusst, dass dies ein (für mich) besonderer Fund war.
    Wald-Maikäfer - Melolontha hippocastani
    13.06.2019, Größe über 20 mm
    #Neu4me

    Anderen Kollegen und Kolleginnen seiner Art war keine Rettung vergönnt, es flogen unglaublich viele dieser Käfer herum, aber es lagen auch leider viele totgetretene (oder eines natürlichen Todes gestorbene) herum. Zwei tote Käfer habe ich mitgenommen, einen weiteren fotografiert.


    Mauereidechsen gibt es in der Südpfalz zahllos, offenbar auch im Elsass.
    Mauereidechse - Podarcis muralis

    Für den nächsten Käferfund muss ich einen neuen Familienordner aufmachen. Darin wird er allerdings alleine bleiben, denn es ist die einzige Art, die in Deutschland aus der Familie der Breithalsfliegenkäfer (Omalisidae) vorkommt, weltweit gibt es nach kerbtier.de 8 Arten der Familie.
    Breithalsfliegenkäfer ohne dt. Namen - Omalisus fontisbellaquaei
    6 mm, 14.06.2019
    #Neu4me


    Für heute die letzte Art: Vermutlich ist es die
    Kurzhaarige Dolchwanz - Leptopterna ferrugata
    7 mm, 14.06.2019
    #Neu4me
    Sie sieht der Langhaarigen Dolchwanze Leptopterna dolabrata sehr ähnlich. Während Leptopterna dolabrata eher freuchte Habitate bevorzugt, soll Leptopterna ferrugata eher in sandig-trockenen Gebieten vorkommen, was hier am Fundort zutrifft. Auf eigenen Fotos und solchen aus dem Web hat L. dolabrata auch dunklere Beine und nicht so grüne, wie hier. Muss aber noch mit dem mehrbändigen Wanzenwerk von WACHMANN verifiziert werden. Edit: kann so bleiben.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    und wieder ist es passiert:
    Diesen Bericht,als noch im speziellen Bereich,habe ich auch wieder übersehen. :33::redface:
    Nun gut,evtl.klappt`s beim nächsten mal besser. :D

    Staunend und begeistert habe ich deine Funde gerade angeschaut.Was für eine Vielfalt und wieder jede Menge persönliche Erstfunde.Und dann die ganze Bestimmungsarbeit,bist du eigentlich innerhalb deines Aufenthaltes einmal zur Ruhe gekommen? ;)
    Einige deiner Funde haben mich ganz besonders beeindruckt:
    Der Fischeier-Schleimpilz,den ich schon lange vergeblich suche.Die unglaublich flache Große Rindenwanze,Marien-Prachtkäfer,Stierkäfer und der extrem seltene Eichen-Buntkäfer,zu dessen Fund ich dir herzlichst gratuliere.
    Ganz wunderbar finde ich auch die Aufnahme der Kamelhalsfliege und und und ...
    Aber der absolute Hammer ist für mich die Spanische Fliege,im Parkhaus(!) gefunden.

    Liebe Sabine,danke für diesen tollen Bericht! Ich denke,dort musst du unbedingt noch mal hin. :D

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Lieber Uwe,
    danke sehr herzlich für deinen Kommentar, aus dem große Begeisterung spricht. Es war ein Bestimmungsmarathon, aber das ist doch wunderbar; vor allem wenn ich damit vergleiche, dass ich mich zu Hause vor der Haustür schon über den Asiatischen Marienkäfer freuen muss, so wenig wie hier noch an Insekten unterwegs ist.
    Das Parkhaus war mit Etagen ohne Dach.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Mit Frank (Hufra64) unterwegs zum Kiesbuckel
    Mit Frank haben wir einen wunderschönen Wandertag verbracht. Landschaftsfoto von Hawe. Auf dem Berg Kiesbuckel steht eine Wanderhütte der Naturfreunde, die war unser Ziel und an dem Tag geschlossen. Schon beim ersten Aufstieg zahllose
    Faulholzmotten - Alabonia geoffrella

    Als wir fast oben waren, hatten wir einen herrlichen Blick über die Berge des Pfälzer Waldes, der mit seinem Mischwald aus Kiefern, Eichen und Buchen so ganz eigen-artig ist und den ich so noch nirgendwo anders gesehen habe. Im Hintergrund rechts die Burgruine Trifels.

    Am Rosenbusch tummelten sich die Käfer
    Goldglänzender Rosenkäfer - Cetonia aurata

    Schweber - Hemipenthes morio
    #Neu4me

    Raupe vom
    Rosen-Flechtenbärchen - Miltochrista miniata
    #Neu4me

    Zweiband-Wiesenschwebfliege - Epistrophe eligans
    ca. 5-6 mm auf Franks Hand. Schwebfliegen sind ja nicht ganz leicht zu bestimmen, ich habe mich nach diesem Artportrait gerichtet: http://www.insektenbox.de/zweifl/zweiwi.htm
    #Neu4me

    Der Rückweg führte entlang eines Baches, wo es kühl und etwas feucht war:

    Hier gab es weitere Funde.
    Erdwanze "Schwarzrock" - Cydnus aterrimus
    11 mm. Ein verrücktes Tier: sieht von oben aus wie eine Wanze, von vorn wie ein Käfer und hat Dornen an den Beinen wie eine Heuschrecke.
    #Neu4me

    Kreuzbinden-Pilzkäfer - Mycetinus cruciata
    5 mm, Rote Liste 3

    Scharlachroter Schnellkäfer - Anostiros purpureus #female
    19 mm, mit Flügelschaden


    Der Knaller kam zum Schluss:
    Europäischer Bachhaft - Osmylus fulvicephalus
    25 mm, zwei Exemplare. Das erste hat Frank entdeckt. Die einzige Art der Bachhafte in Europa gehört zu den Netzflüglern.
    #Neu4me

    Der Baum hat Hunger.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    hier kommt nun der letzte Teil von der Pfalz.
    Unterwegs mit KathrinJ
    @KathrinJ
    Mit Kathrin haben wir die, wie wir sie nennen, Sukzessionsfläche untersucht. Ein wunderbares Biotop mit zahllosen Bewohnern.

    Zornige Raubwanze - Rhynocoris iracundus
    15 mm, eine xerothermophie Art. Die deutschen Namen der Wanzen kann man der Publikation Heteropteron - Mitteilungsblatt der Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen, Heft 34, Köln Mai 2011 entnehmen. Viele dieser deutschen Namen hören sich irgendwie bescheuert an. In diesem Fall: iracundus (lat.) = jähzornig.
    #Neu4me

    Seidiger Fallkäfer - Cryptocephalus sericeus
    7 mm

    Raupenfliege - Gymnosoma cf. clavatum
    6-7 mm. Eine praktisch identische Aufnahme gibt es im Forum diptera.info
    https://diptera.info/photogallery.php?photo_id=1736
    Diese Raupenfliegen sind Endoparasiten an Baumwanzen.
    #Neu4me


    Fensterflecken-Schweber - Thyridanthrax fenestratus
    Einen "offiziellen" deutschen Namen hat dieser Schweber nicht, aber was ich mir da ausgedacht habe ist quasi die Übersetzung des wissenschaftlichen Namens, der sich auf den durchsichtigen Fleck innerhalb des schwarzen Zeichnungsbandes bezieht. Zwei verschiedene Individuen. Die Schweber sind wirklich schwer aufzunehmen. Sie setzen sich oft hin, aber meist zu kurz, um sie leidlich fotografieren zu können. Von zahlreichen Fotos sind diese beiden gut gelungenen übrig geblieben.
    #Neu4me


    Ein wunderschön gefärbtes Exemplar der
    Mauereidechse - Podarcis muralis


    Randwanze namens "Ampf" - Haploprocta sulcicornis
    ca. 8 - 10 mm. Die eher südeuropäisch verbreitete Wanzenart bevorzugt trocken-heiß-sandige Habitate und hat ihre derzeit nördliche Verbreitungsgrenze im Mittelrheintal. In Hessen eine Rote-Liste-1-Art.
    #Neu4me

    Die Wanzenart lebt am
    Kleinen Sauerampfer - Rumex acetosella
    Foto vom Grundstück der Ferienwohnung
    #Neu4me

    Während der Mittagspause haben wir die Funde vom Vormittag bestimmt. Die Wanze sieht der Hasel-Randwanze Gonocerus acuteangulatus ziemlich ähnlich, aber die Farbe und einige weitere Details wie das wesentlich breitere Connexivum passten nicht. Da sie selbst diese Wanze nicht fotografiert hat und auch noch nie gesehen hatte, konnte sie sie am Nachmittag aus dem Kleinen Sauerampfer, der auf der Sukzessionsfläche sehr umfänglich vorhanden ist (siehe nächstes Foto), klopfen - so ist sie dann auch zu ihren Fotos gekommen.

    Auch zu den Randwanzen gehört diese kleine Art
    Rotbrauner Stachler - Coriomeris denticulatus
    Auch diese Wanzenart in diesem Urlaub #Neu4me

    Zu den Baumwanzen gehört der
    Kleiner Tropf - Stagonomus bipunctatus
    6-7 mm, bevorzugt offene, trockene Biotope und lebt an Echtem Ehrenpreis Veronica officinalis. Nicht häufig. Irgendwie erinnert mich dieses "Gesicht" an "Rudi, the rednosed reindeer".
    #Neu4me

    Und ein prachtvoll gefärbtes Exemplar der
    Mönchszikade - Penthimia nigra
    5 mm, ein Eichenbewohner.

    An Brombeeren labten sich
    Pantherspanner - Pseudopanthera macularia

    Die Zielart war der Marien-Prachtkäfer, den wir am späten Vormittag nicht gefunden haben, aber am Nachmittag hat es geklappt:
    Marien-Prachtkäfer - Chalcophora mariana
    ca. 30 mm

    Last but not least eine Zecke:
    Schafzecke - Dermacentor marginatus
    5 mm
    #Neu4me


    Was würde ich alles entdecken können, wenn ich dort leben würde? Ich glaube, ich muss da nochmal hin.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich glaube, ich muss da nochmal hin.

    Liebe Sabine,

    da bin ich mir wirklich ganz sicher,dort wartet bestimmt noch sehr viel Neues auf dich.
    Was du alleine schon bisher an Wanzen und Käfern gefunden hast! :alright:

    Die Kamelhalsfliege habe ich in deinem Bericht das erste mal gesehen und bestaunt.
    Gestern saß eine im Umkleideraum meiner Arbeitsstelle bei mir vorm Schrank. 8o
    Unverhofft kommt oft! :D

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Was würde ich alles entdecken können, wenn ich dort leben würde? Ich glaube, ich muss da nochmal hin.

    Liebe Sabine,

    in dieser Absichtserklärung kann ich dich nur unterstützen!

    Aber nicht, wie ihr vielleicht jetzt denkt, damit ich noch ein paar mehr von all diesen interessanten Tierchen meiner Wahlheimat kennenlernen dürfte, nein, allein, um euch beide äußerst sympathischen Menschen, liebe Sabine und HaWe, noch mal wiederzusehen! :97:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Sabine,

    ich habe mal in Ruhe deine Pfalzberichte durchgeschaut. Du hast eine große Anzahl von kleinen und größeren Tieren mit der Kamera erlegt.
    Alles zu bestimmen und dann zu Bildberichten zusammenstellen ist schon ein großer Aufwand. Der hat sich aber gelohnt. Respekt vor den ganzen Käferbestimmungen.
    Damit hätte ich erheblich mehr Probleme. Solltest du mal einen Besuch in der Eifel planen (ist ja nicht soweit von der Pfalz weg), kannst du mich ruhig kontaktieren.
    Ich könnte euch ähnlich wie Rosemarie ein paar schöne Lokalitäten zeigen.

    Viele Grüße

    Dirk

  • Lieber Uwe, Rosmarie, Wiltrud und Dirk,
    herzlichen Dank für eure netten Anmerkungen.
    @Moosfreund : das finde ich jetzt richtig lustig, dass du die Kamelhalsfliege hier zum ersten Mal gesehen hast und dir dann eine in der Sporthalle begegnet. Die findet man auch so nicht so oft, weil sie sich meist eher im Kronenbereich der Bäume aufhalten.
    @Rosmarie: eine Absichtserklärung ist das noch nicht, eher ein Wunsch, den ich daheim schon geäußert habe. Da wir uns erst allmählich von den (für uns) viel zu weichen Matratzen der Ferienwohnung (der einzige Wermutstropfen der Unterkunft) erholen, hat HaWe schon für nur zwei Wochen am Stück plädiert. Aber wir haben auch dieses Mal nicht alles geschafft, was wir sehen wollten, Karlsruhe und Worms stehen noch aus.
    @Natürlich: danke für das Lob zu den Fotos.
    @Dirk_GL: danke für das nette Angebot, uns schöne Ecken der Eifel zu zeigen. In der Eifel waren wir vor etlichen Jahren schon einmal, von Gerolstein aus haben wir einiges erkundet.
    Bei den Käfern habe ich auch ein paar Arten hier angefragt. Aber man kann gut weit kommen, wenn man gute Webseiten nutzt. Als ersten Schritt zur Eingrenzung der Käferfamilie nutze ich kerbtier.de , die haben aber nicht alle in Deutschland vorkommenden Arten bebildert. Als zweiten Schritt gehe ich coleokat.de, die haben alle Arten, wenn auch bei den Bildern Lücken vorhanden sind. Wenn dann noch Zweifel vorhanden sind, suche ich die Bestimmungstabellen von Arved Lompe bei coleo-net.de . Und manchmal kommt man auch über die Blättertechnik im Kosmos-Käferbuch zum Ziel, so bei der Spanischen Fliege Lytta vesicatoria. Überaus hilfreich ist es, die Größe von Tieren zu messen und zu notieren.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • .

    das die pfalz dein lieblingsort ist, deine wahl-zweitheimat, das kann ich nach diesem thread gut verstehen!

    es ist unglaublich, was für eine vielzahl an käfern, wanzen, reptilien, pflanzen, vögeln, und anderen motiven du in so sagenhafter qualität fotografiert hast - wirklich sagenhaft! gratuliere zu deinen wunderschönen fotos!!

    die doku der eiablage einer schlupfwespe ist toll! man sieht wirklich, wie der "legestachel" im holz verschwindet.
    beim hausrotschwanz (sagenhaft schöne bilder!!) sieht man recht deutlich einige flecken im einfärbigen HG. vielleicht mal sensor reinigen?)
    der große breitmaulrüssler, die große rindenwanze und der eichen-buntkäfer sind sehr sonderbare gesellen - deine unterschiedlichen perspektiven in den fotos sind toll zum bestimmen und schön zum anschaun!
    auch deine fotos von der gegend dort, die landschaftsausfnahmen, hast du ganz fein und wohlüberlegt gestaltet
    und auch deine collagen sind erste sahne! so schön zusammengestellt und jedes einzelne foto davon als einzelfoto wunderschön!!!
    die waldgrille - die hebt sich vom untergrund so gut ab, da kann man sie in ihrer ganzen schönheit anschaun! das fällt mir bei manchen deiner fotos auf, dass sich deine motive zum teil so gut betrachten lassen (die bodenwanze names tappert, oder die rindenwanze...)
    der trauerschweber, die wanze ampf und die spanische fliege sehen toll aus! unglaublich, was es für schöne insekten gibt!!!
    eine schafzecke, oder skurrile fotos wie "baum hat hunger" - was du alles siehst!!
    die grünen stinkwanzen, die noch auf ihren "nest" hocken - es gibt so viele tolle motive die du entdeckt hast! ich beglückwünsche dich zu jedem einzelnen!!!


    lieber klaas, dein bericht über die giftige spanische fliege liest sich ja wie ein krimi! 0_0

    .

  • Liebe Astrid,
    @@strid, wie ich mich über deine so begeisterte Antwort freue! Du musst dir Notizen gemacht haben, du pickst so gezielt einzelne Funde heraus. Ein Lob von dir, die du selbst eine so gute Fotografin mit phantastischen Fotos bist, geht runter wie Öl. Wenn die lebenden Motive es zulassen, versuche ich immer, verschiedene Perspektiven zu knipsen. Die Pfalz ist wirklich eine der unglaublichsten Landschaften, die wir bislang kennengelernt haben, wenn nicht sogar die allerschönste überhaupt. Die Pfalz könnte meine Wahl-Zweitheimat sein, wenn ich diese nicht bereits im Salzburger Land hätte. Ich habe immer gedacht, dass "meine Alm" (Maria Alm) im Salzburger Land das Naturparadies schlechthin sei, tatsächlich liegt es in der Pfalz.
    Du bist die einzige, die auf die vermeintlichen Flecken auf den Fotos des Hausrotschwanz hinweist, ich hatte das eigentlich schon viel früher erwartet. Es sind keine Fussel auf dem Sensor, im Hintergrund war ein Weg, und einige Unebenheiten wirken bei der Hintergrundunschärfe wie Sensorflecken. Danke nochmals!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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