Es folgt der dritte Teil von Kreta im April 2019:
Weiter im Landesinneren fanden wir einige wiesenartige Bereiche vor, auf denen neben anderen Orchideen vor allem unzählige Exemplare des Italienischen Knabenkrauts blühten:
(Die leuchtend roten kleinen Blüten im Bild gehören zu Lotus tetragonolobus, der Roten Spargelerbse.)
Der ältere Herr rechts unten im Bild hat die uneingeschränkte Erlaubnis erteilt, an dieser Stelle veröffentlicht zu werden:
Orchis italica von dunkel-rotviolett bis fast schneeweiß, den Rosenkäfer kennen wir ja bereits) :
Bei der im Bild rechten Orchidee könnte sich noch ein anderer Partner eingemischt haben. Links der fast „normale“ Typ von Orchis italica, beim rechten Exemplar dürften Gene vom Affenknabenkraut (Orchis simia) mit im Spiel sein. Hierfür sprechen die lanzettlichen, sehr dünnen Seitenlappen und der (meist) nur kurze mittlere Zipfel der Lippe. Orchis simia sollte in der Gegend auch vorkommen, wir haben sie aber nicht entdecken können:
Ein Bereich dieser wiesigen Phrygana war etwas feuchter bis quellig. Dort blühten große Flächen mit Serapias lingua, dem echten Zungenständel:
Dort auch hunderte Tausendgüldenkräuter, wahrscheinlich Centaurium tenuiflorum ssp., eine Unterart des Schlanken Tausendgüldenkrauts:
In den richtig feuchten Bereichen standen einige Exemplare von Anacamptis laxiflora, der Lockerblütigen Hundswurz (Syn. Orchis laxiflora, Lockerblütiges Knabenkraut). Diese haben wir später in den Bergen mehr und noch nicht so verblüht wie diese hier gesehen:
Fast schon beim weggehen bemerkten wir zwischen den Italienischen Knabenkräutern Gruppen wunderschöner Ragwurze. Es handelt sich hierbei um Ophrys heldreichii, Heldreichs Ragwurz:
Schon ein wenig Richtung Berge erstrecken sich große Flächen schafsbeweideter Phrygana; so wie sie im Buche steht. Mit Poterium spinosum,(Dorniger Bibernelle), Phlomis fruticosa (Strauchigem Brandkraut), Calicotome villosa (Behaartem Dornginster) verschiedenen Euphorbien, Heidekrautgewächsen und zig anderen Pflanzenarten:
Solange nicht überweidet wird, sorgen die hier - wie früher bei uns- für bunte Vielfalt:
Poterium spinosum übrigens ist ein bestandsbildender Zwergstrauch der ostmediterranen Phrygana-Vegetation (oben) und Calicotome villosa, der Behaarte Dornginster (unten) gehört ebenfalls zum typischen Inventar der dortigen Phrygana:
Dort darf natürlich Ophrys lutea ssp. phryganeae, die Phrygana- Ragwurz, nicht fehlen:
Ebenfalls hier blüht Anacamptis pyramidalis, die Pyramiden-Hundswurz bzw. Pyramidenorchis:
Ein Distelfalter legt zwischen der Dornigen Bibernelle auf seinem weiten Weg nach Norden eine Pause ein:
Die ist so winzig, ich wäre fast draufgetreten! Orchis quadripunctata ssp. quadripunctata, das Gewöhnliche Vierpunkt- Knabenkraut:
So, das war die "Wiesen und Phrygana- Abteilung" vom April auf Kreta. Wenn ich es mit den Bildern schaffe. geht es dann noch einmal in die Berge .
Viele Grüße
Burkhard