wo ,verflucht , sind meine Engel ?

  • Also ausgegraben hat sie niemand ,ich seh da keine Löcher ! Die Totalaufnahme der Landschaft hab ich aber trotzdem weggelassen.
    Hier standen jedes Jahr seit ich hier herkomme ,viele "Fliegen" darunter diese wie Engel aussehenden in der Variante "ochroleuca". (2015)


    dieses Jahr ,zur selben Zeit ,noch gar nichts !
    Da konnten mich dann diese Schusternägele auch nicht entschädigen. Es will gleich wieder regnen - ist ja auch gut so.

    Ein Feldhase wird immer gern gesehen ,zumal sein Lebensraum so sehr gelitten hat ,daß man ihn nicht mehr bejagen sollte.

    dieses Bild zeigt ,wie seine Spur zustande kommt .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,
    Vielleicht wollen sie dieses Jahr nicht so. Orchideen können auch mal wegbleiben, wenn es ihnen klimatisch nicht passt. Es gibt je nach Orchideenart gute und schlechte Jahre. Waren denn Rosetten zu sehen?

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Sehr wenige und noch sehr klein !

    Hallo Werner, dann sind sie ja noch da!

    Ophrys insectifera bildet pro Jahr vegetativ eine neue Pflanze aus der alten Pflanze aus. Verhältnis 1:0 (aus alt mach neu); eine Vermehrung über diesen Weg ist also nicht möglich. Das gilt für (fast) alle knollenbildenen mitteleuropäischen Orchideen. Rhizombildende Arten (z.B. Epipactis, Stendelwurz) hingegen können ihren Bestand auch vegetativ vergrößern. Eine Vermehrung bei Ophrys insectifera findet also nur über Samen statt. Meist bestäubt sich Ophrys insectifera hierfür selbst.
    Die Samen brauchen ein paar Jahre, mithilfe des Pilzes (endotrophe Mykorrhiza) das blühreife Stadium zu erreichen.

    Kann es sein, dass die kleinen Rosetten vielleicht dieses Jahr noch blühen? Nachschub sollte in den nächsten Jahren aber aus den sich im Boden entwickelnden Orchideen kommen.
    Nun weiß ich nicht, wie sich klimatische Gegebenheiten aktuell auf die Bestände auswirken. Ich selber hatte noch keine Gelegenheit bei uns nachzuschauen, wie sich z.B. der Dürresommer 2018 oder der recht warme Winter auf die Orchideen ausgewirkt hat: Positiv, Negativ oder Neutral?

    Viele Grüße
    Burkhard

    3 Mal editiert, zuletzt von burki (11. Mai 2019 um 13:53)

  • Kann es sein, dass die kleinen Rosetten vielleicht dieses Jahr noch blühen? Nachschub sollte in den nächsten Jahren aber aus den sich im Boden entwickelnden Orchideen kommen.
    Nun weiß ich nicht, wie sich klimatische Gegebenheiten aktuell auf die Bestände auswirken. Ich selber hatte noch keine Gelegenheit bei uns nachzuschauen, wie sich z.B. der Dürresommer 2018 oder der recht warme Winter auf die Orchideen ausgewirkt hat: Positiv, Negativ oder Neutral?

    Danke Burkhardt ,

    Ich geh da nochmal in 2 - 3 Wochen hin schon wegen Antennaria und beurteile ob es wirklich weniger geworden sind.
    Schade wäre es halt um die var.ochroleuca .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ich geh da nochmal in 2 - 3 Wochen hin schon wegen Antennaria und beurteile ob es wirklich weniger geworden sind.
    Schade wäre es halt um die var.ochroleuca .

    Ich habe gerade nachgeschaut, meine hier blühen immer erst so ab dem 20. Mai, manchmal erst Ende Mai. Du bist allerdings viel weit südlicher, aber vielleicht kommt ja noch was. Zur Zeit ist ja wohl auch bei Euch nicht gerade "Orchideenfreundliches" Wetter.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Ophrys insectifera bildet pro Jahr vegetativ eine neue Pflanze aus der alten Pflanze aus. Verhältnis 1:0 (aus alt mach neu); eine Vermehrung über diesen Weg ist also nicht möglich. Das gilt für (fast) alle knollenbildenen mitteleuropäischen Orchideen. Rhizombildende Arten (z.B. Epipactis, Stendelwurz) hingegen können ihren Bestand auch vegetativ vergrößern. Eine Vermehrung bei Ophrys insectifera findet also nur über Samen statt. Meist bestäubt sich Ophrys insectifera hierfür selbst.
    Die Samen brauchen ein paar Jahre, mithilfe des Pilzes (endotrophe Mykorrhiza) das blühreife Stadium zu erreichen.

    Lieber Burkhard,

    deine fundierten, sachbezogenen Antworten faszinieren mich. Wie selten kriegt man etwas so gut und gründlich erklärt! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • deine fundierten, sachbezogenen Antworten faszinieren mich. Wie selten kriegt man etwas so gut und gründlich erklärt!

    Hallo Rosmarie,
    ich weiß wo meine Bücher stehen! :)

    Aus diesem Grund noch ein Nachtrag zur vegetativen Vermehrung von Ophrys insectifera. Ich habe noch mal meine Literatur durchforstet und muss das oben gesagte (ein wenig) relativieren:

    "Bei günstigen Bedingungen vermehrt sich die Fliegenragwurz vegetativ durch Anlage von zwei statt einer Knolle und ist dann manchmal in dichten Gruppen zu finden. Dies ist auch dort der Fall, wo die Pflanzen von Wild oder Schafen verbissen werden."

    Aus:
    Helmut Presser
    Orchideen "Die Orchideen Mitteleuropas und der Alpen"
    Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg (2002)
    ISBN 3-933203-54-6

    Das war, wenn es stimmt, mir auch so noch nicht bekannt.

    Viele Grüße
    Burkhard

    4 Mal editiert, zuletzt von burki (11. Mai 2019 um 17:21)

  • ich weiß wo meine Bücher stehen!

    Hallo Burkhard,

    erstens muss jemand erst mal solche Bücher besitzen. Das macht nur Sinn für jemanden, der die entsprechenden Kenntnisse hat. Und zweitens muss sich jemand erst mal die Arbeit machen und bereit sein, Fachkenntisse auch Laien beizuwärmen!
    Dankeschön! ^^

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Werner,

    ich habe bis jetzt die Bienen und Hummel Ragwurzen vergeblich gesucht,die sonst immer um diese Zeit geblüht haben.
    Ich hoffe darauf,wie Burkhart sagt,Orchideen können auch mal wegbleiben um nächstes Jahr umso schöner zu blühen.
    Die Fliegen Ragwurz habe ich hier noch nicht gefunden,leider.

    Grüßle Wiltrud

  • Liebe Wiltrud ,

    Tröste dich mit deinen wunderschönen Spinnen !
    Biene und Fliege waren auf "meiner Heide" stets ordentlich am blühen .
    Mal sehen was wird.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    ich war gerade mal im Kalkbuchenwald in der Nähe, ein jahrelang von mir beobachteter Standort vom Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) und vom Männlichen bzw. Stattlichen Knabenkraut (Orchis mascula). Der Wald war im Dürresommer 2018 zundertrocken.

    Von Orchis purpurea blüht etwa 1/4 der vergangenen Jahre:


    Dafür mehr nichtblühende Rosetten:


    Orchis mascula wächst in feuchteren Bereichen. Davon blüht etwa die Hälfte der Pflanzen des Schnitts der vergangenen Jahre:


    Ophrys insectifera wächst in einem anderen Waldstück, vor allem entlang der lichten Wege, 500m von mir weg. Da guck ich mal die nächsten Tage.

    Viele Grüße
    Burkhard

    3 Mal editiert, zuletzt von burki (14. Mai 2019 um 12:27) aus folgendem Grund: aus "blühte" "blüht" gemacht

  • Hallo Werner

    Ich werde in den nächsten Wochen auch mal nach den Orchideen schauen. Bin jetzt wieder mobil und kann die Standorte in der Eifel überprüfen.
    Die letzte Maiwoche bin ich dann im Hegau und werde dort einige Standorte besuchen. Mal sehen was Cypripedium calceolus macht.

    Viele Grüße

    Dirk

  • Der Wald war im Dürresommer 2018 zundertrocken.

    Sehr schöne Bilder,Burkhard !

    Auch ich kenne so einen Standort im Hang -aber nur diesen einen.
    Da war letztes Jahr und davor nicht viel los.
    Auf diesem Standort variieren die Blüten in unglaublicher Vielfalt.
    Siehe dieser alte Beitrag von 2012.
    Purpurknabenkraut

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (12. Mai 2019 um 22:59)

  • Sehr schöne Bilder,Burkhard !

    Hallo Werner,

    mir ging es gar nicht so sehr um die Bilder, sondern eher darum, Dir mit Deinen Fliegenragwurzen etwas Hoffnung zu machen.
    Auch wenn jetzt bei uns Orchis purpurea nicht so blüht, wie die Jahre zuvor: Nachschub ist da!

    Sollten uns klimatische Verhältnisse diesen Sommer und nächsten Winter keinen Strich durch die Rechnung machen, bin ich da (vorsichtig) guter Hoffnung!
    Einfach abwarten, wie sich das entwickelt. ;)

    Viele Grüße
    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (12. Mai 2019 um 23:09)

  • mir ging es gar nicht so sehr um die Bilder, sondern eher darum, Dir mit Deinen Fliegenragwurzen etwas Hoffnung zu machen.

    Danke,in 1 -2 Wochen werden wir sehen ,wie es mit denen aussieht.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ich glaube, dass sich das von Jahr zu Jahr ändert, je nach Bedingungen.

    Hier im Kopacki Rit soll es auch O. purpurea geben, ich hab noch keine gefunden, meine Freunde haben gestern nur eine verblühte gefunden. Auf den Wiesen hier blüht fast gar nichts....

    LG Silke

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