Befahrung der Grube Svornost

  • Glück Auf,

    in einem alten Bergwerk nach Mineralien zu Suchen ist etwas ,das ich bisher nicht gemacht hab. Ist auch nicht jedermans Sache,
    in finsteren Stollen tief unter der Erde rum zu klettern. Bergwerk_offen

    Ich hatte aber jetzt mal die Gelegenheit die Grube Svornost in Jachymov,Tschechien zu befahren.Die VFMG-Bezirksgruppe Weiden
    hat das organisiert. Es gab nicht nur eine interessante Führung unter Tage, auch selber suchen war drin.Im Bereich einer Arsenvererzung
    konnten neben ged. Arsen auch seltene Arsenate und Arsenite, wie Pikropharmakolith,Arsenolith,Claudetit und Kaatialait gefunden werden.
    Alles nur sehr klein,aber stark unter`m Mikroskop anzusehen. Bemerkenswert auch die Mineralneubildungen, in den Stollen, an Decken und Wänden. Sinterbildungen und Tropfsteine aus Aragonit und Eisensulfaten,wie Jarosit und Schwertmannit.

    Der Förderschacht der Grube:

    Ein etwas komisches Gefühl war es schon, mit diesem Aufzug 500 m tief runter zum fahren:

    Der Grund,warum das Bergwerk noch so gut zugänglich ist,obwohl seit Jahren nicht mehr abgebaut wird,
    sind unterirdische Quellen mit radonhaltigen Wasser,das in die Stadt gepumpt wird und als Heilwasser
    verwendet wird.

    Ein Bad in radioaktiven Wasser soll gesund sein: :)

    Ein alter Bergmannsspruch besagt: "Hinter der Hacke ist es finster". Da ist was Wahres dran. :)

    Die vielen mineralischen Neubildungen in den alten Stollen waren schon faszinierend.
    Tropfsteine aus Eisensulfaten:

    Aragonit als Sinterbildung:

    Eisenarsenate an der Decke:

    Hörnest und Annabergit als Ausblühungen:

    Nach dem einigen Stollenkilometer zurückgelegt wurden, kommt man zu einer alten Abbaukammer einer Arsenvererzung. #giftig
    Durch diese enge Luke muß man sich durchzwängen, um nach seltenen Arsenmineralien zum suchen.

    Und die kann hier durchaus leicht finden.

    Nach drei Stunden ging es dann wieder mit vollem Rucksack nach oben.

    Nun mal zu den gefundenen Mineralien. Gips war reichlich vorhanden, aber nicht in der Arsenkammer.
    Diese 3 cm grosse Stufe war eine Neubildung an der Stollenwand.

    Kupferhaltiger Aragonit als Sinterbildung ebenfalls.

    Gediegenes,also reines, elementares, Arsen kommt in dieser Kammer vor...

    ... und ist Träger der seltenen Arsenmineralien Pikropharmakolith

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Hallo Norbert,

    es ist schon ein tolles Erlebnis mal unter der Erde zu sein.
    Ich war auch schon in einem Erzbergwerk ,doch meine Gefühle.waren da etwas mulmig.

    Aber die Luke,die zum Arsen führt weckt in mir schon Beklemmungen.
    Was die Menschen früher ertragen mußten.

    Arsen ist doch giftig so weit ich weiß,hat das den Bergleuten nicht geschadet?
    Überrascht bin ich doch wie bunt die Unterwelt dort ist.
    Für dich als Mineralienfreund muß das doch ein besonderes Erlebnis sein.
    Ich wünsche dir eine tolle Ausbeute in deinem Rucksack..

    Grüßle Wiltrud

  • Klingt echt spannend....

    Ich war auch mal in einem Bergwerk, es war ein Salzbergwerk... allerdings das echte, in dem gearbeitet wurde, nicht das Schaubwergwerk...

    Das mit der Giftigkeit von Arsen wollte ich auch fragen...

    Sind die Teile, die Du mitgenommen hast, jetzt giftig? Wenn ja, angreifen nur mit Handschuhen oder so?

    LG Silke

  • Hallo Silke,

    giftig sind die Stücke schon,aber nicht so stark,dass sie eine echte Gefahr darstellen.
    Die lange ich ohne Probleme mit der bloßen Hand an. Danach gründlich waschen.
    Man sollte aber darauf achten,dass sie nicht in Kinderhände geraten.

    @Wiltrud, geschadet hat das Arsen den Bergmännern nicht. Arsen wurde nur spärlich
    abgebaut. Quasi ein Nebenprodukt.
    Ziel der Bergbaus war im Mittelalter Silber und im 20.Jahrhundert Uran! Und Uran ist
    bestimmt schädlicher,als Arsen. Uranerze gibt es aber heute nicht mehr da drin.
    Nur noch die Quellen mit dem radioaktiven Wasser,das für Heilzwecke benutzt wird.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Ja Norbert,

    so ist es. Und ein gewisser Gewöhnungseffekt und die abgelaufene Zeit lässt die Dosis in Bereiche steigern, die für uns tödlich wäre.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

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