Seltsamer Grashüpfer

  • Hallo Insektenfreunde,

    letztens bin ich im Wald auf einen seltsamen Hüpfer gestoßen.
    Erst ist er ganz normal vor mir davon gehüpft.
    Nachdem er mich nicht abschütteln konnte streckte er seine Hinterbeine senkrecht in die Luft und krabbelte langsam davon. Dabei hielt er seine Hinterbeine immer senkrecht bis waagerecht ausgestreckt.:eek:

    Das Tierchen hatte eine Körpergröße von ca 3 cm.

    Nun würde mich natürlich interessieren was das für ein Hüpfer war und warum er seine Hinterbeine in die Luft gestreckt hat.
    Ich hoffe mal das er auf der Flucht vor mir keine Wadenkrämpfe bekommen hat.:lol:

    Viele Grüße
    Frank

  • Hi Frank,
    nur kurz, weil spontan dachte ich an Strauchschrecke Pholiodopotera spec., obwohl die nicht 3 cm groß werden. Die Größe wird bei Insekten oft zu groß eingeschätzt. Was ich verstehe kann, wenn man durchs Makro guckt, ist alles größer.
    Jedenfalls ist es ein Weibchen.
    Ich gucke es mir morgen nochmal an, habe dann mehr Zeit.
    Guats Nächtle

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hi Frank, hi Sabine,

    was es mit den hochgereckten Hinterbeinen aufsich hat, konnte ich bis jetzt nicht rausbekommen, aber bei dem Tierchen handelt es sich meiner Vermutung nach wirklich um die Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera), wenn man mal das Tier auf Franks Fotos mit diesem hier vergleicht:

    http://www.entomologie.de/cgi-bin/webbbs…ames;read=32519

    Was meint ihr?

    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

  • Hallo Frank und Meinhard,
    die Gewöhnliche Strauchschrecke Pholiodoptera griseoaptera war auch spontan meine Idee. Ich habe im Heuschreckenbuch nachgesehen, alle anderen Strauchschrecken scheiden aus, da sie bei uns in Deutschland nicht vorkommen bzw. die Alpen-Strauchschrecke nur in den Alpen und im Alpenvorland.
    Die Weibchen werden 15 - 18 mm groß und haben nur ganz winzig kleine Flügel mit 1 mm Kürze. Sie gucken am Halskiel an der Stelle vor, wo das Halsschild vom Rücken auf die Seite umknickt. Der Flügel ist auf Franks Bildern nicht sichtbar.

    Männchen werden nur 13 - 15 mm groß und haben stark verkürzte Flügel, hier ein Bild vom Männchen.

    Die hoch gereckten Hinterbeine sind schon eigenartig, ich habe auch keine Idee dazu.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • hallo :)

    sehr tolle bilder!

    zum thema schrecken ist meinem vater neulich eine sehr seltsame geschichte passiert: er saß auf der terrasse und sah auf einmal eine kleine schrecke, die sich in einem spinnennetz verfangen hatte. sie konnte sich allerdings aus eigener kraft freikämpfen und ist daraufhin auf den terrassentisch meiner eltern gesprungen, direkt vor meinen vater. die schrecke hatte aber am hinterbein ein ziemlich großes stück spinnwebe hängen, welches sie offenbar doch ziemlich in der bewegungsfreiheit beeinträchtigt hat. sie hat über minuten hinweg versucht, die spinnweben loszuwerden, ohne erfolg.

    mein vater hat daraufhin versucht, sich ganz langsam der schrecke zu nähern und an der spinnwebe zu zupfen!! und siehe da, die schrecke hat es sich wirklich gefallen lassen und ist nicht geflüchtet! sie hat ganz stillgehalten, bis mein vater vorsichtig die spinnweben vom bein ziehen konnte! aber das erstaunlichste kommt erst: als das alles erledigt war, ist die schrecke auf die hand meines vaters gesprungen und wollte gar nicht mehr runter!! :D

    als ob sie ihm dankbar für seine hilfe wäre!!! ;)

  • Hallo Stephanie,
    die Geschichte mit der Heuschrecke und deinem Vater ist ja (auch) rührend. Vielleicht gibt es eine Erklärung dafür: ich kenne das von den Nachtfaltern her, dass sie sich bei Berührung zur Not fallen lassen und tot stellen. Könnte ja sein, dass die Heuschrecke sich aus Angst ebenfalls tot gestellt hat.
    Schön dass du uns davon berichtest!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
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    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • naja, wirklich tot gestellt hat sie sich nicht, denn mein vater hat mehrfach versucht, die schrecke von der hand runterzustreichen, aber sie ist immer wieder in die mitte der hand zurückspaziert... ;)

    wie auch immer, ich fand die geschichte wirklich lustig ;)

  • Hallo Ihr Lieben.

    Erstmal vielen Dank für eure Antworten.:)

    Hier noch ein Bildausschnitt. (mit den Flügeln?)

    Inzwischen habe ich bezüglich eures Vorschlages gegoogelt.
    Ich glaube jetzt auch das es die gewöhnliche Strauchschrecke ist.

    Sabine: Bei meiner Größenangabe hatte ich die Legeröhre mit einbezogen. Ca 3cm kämen so also auch hin.
    Allerdings gebe ich Dir Recht, beim Schätzen der Größe kann man leicht mal ordentlich daneben hauen.

    @Meinhard: Danke auch für den Link

    @Stephanie: Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mit einer Libelle (die großen Blau-Grünen).
    Die hatte sich in der Werkstatt total in uralte Spinnweben verheddert.
    Ich mußte sie mühsam davon befreien, danach hat sie sich auf meiner Hand sitzend noch ein bischen geputzt.
    Erst als ich sie ein bischen angestubst habe, ist sie davon geflogen.
    Ehrlich gesagt war mir ein klein wenig mulmig zumute ein so großes Insekt in der Hand zu halten.
    Stechen können Libellen zwar nicht, aber eventuell doch beißen.

    Viele Grüße
    Frank

  • Hi Stephanie, hi Frank,

    ich misch mich hier mal ein und lasse diesen Link für sich sprechen:

    http://www.sglibellen.de/sie_sind_harmlos_.html

    Ich hoffe, damit ist das Thema erledigt.;)

    Lieber Gruß,
    Meinhard[/align]

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

  • Hallo Frank,
    prima dass du noch den Bildausschnitt zeigtst. Ja, genau die markierten Teile sind die Flügel.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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