Natur an Rhein und Ruhr

  • Da ich relativ oft in Duisburg am Rhein unterwegs bin, und dabei hin und wieder etwas Nettes vor die Linse bekomme, mache ich mal einen Sammelthread dafür auf. In den letzten Jahren hat sich hier einiges getan, ich bin selbst überrascht, welche Vielfalt an Tieren man inzwischen mit etwas Glück beobachten kann.

    Vorgestern habe ich mal wieder meine alte Heimat im Duisburger Süden besucht. Die Ehinger Rheinaue ist inzwischen Naturschutzgebiet. Mittendrin liegt ein alter Rheinarm, der früher eigentlich nur bei Hochwasser überschwemmt war. Inzwischen wurde er aber so hergerichtet, dass er ganzjährig unter Wasser steht. Der vordere Teil ist relativ offen, und wird hauptsächlich von Schwänen, Blässhühnern und Nutrias bewohnt. Dank der Steilufer fühlt sich hier auch der Eisvogel wohl. Irgendwann erwische ich den auch mal vernünftig...


    Der hintere Teil ist weniger zugänglich und deutlich wilder, mit etwas Glück und Ausdauer erwischt man hier sogar die hibbeligen Zwergtaucher.



    Heute war ich kurz auf der linken Rheinseite in Duisburg Homberg. Hier wird aktuell Kies gefördert, die neu entstanden Seen sind allerdings noch mausetot. An einem kleinen, älteren See hatten sich allerdings einige Gänse eingefunden, hauptsächlich Grau- aber auch einige Nilgänse.


    Zwischen den ganzen Gänsen kaum zu erkennen schwammen einige Enten. Ich hielt sie auf die Entfernung erst ausschließlich für die allgegenwärtigen Stockenten, habe dann aber zum Glück doch rangezoomt - es war ein Knäkentenpärchen, hier extrem selten und noch nie selbst gesehen.


    Auf dem Rückweg wollte ich noch einmal nach den Knäkenten sehen, die waren inzwischen aber abgereist. Dafür hatten sich aber ein paar Pfeifenten eingefunden.


    Zum Schluss noch eine Bachstelze, die sich am Rheinufer auch sehr wohl fühlt.


    Das war's von diesem Wochenende, mal schauen, was das Jahr hier noch so bringt.


    Viele Grüße


    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

  • Dene Streifzüge sind immer wieder ein Erlebnis und die Knäkenten dabei der absolute Höhepunkt. Da hast du echt Glück gehabt, Markus. Glückwunsch.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine II ,

    ja ,vom Ruhrgebiet hat man oft falsche Vorstellungen.

    Eine reichhaltige Wasservogelwelt zeigst du uns.
    Die Nutrias sind ja niedlich.
    Und für den Eisvogel drück ich dir die Daumen ,aber auch mir selbst,
    leider habe ich den auch noch nicht erwischt.

    Grüßle Wiltrud

  • Soviel Natur hätte ich bei Duisburg gar nicht erwartet.


    Das geht den meisten Menschen so, die Duisburg nur als grau und dreckig aus den Medien kennen. Inzwischen hat sich hier aber jede Menge getan, die Biotopvernetzung zeigt langsam deutliche Erfolge.


    Und für den Eisvogel drück ich dir die Daumen ,aber auch mir selbst,
    leider habe ich den auch noch nicht erwischt.


    Dann drücke ich mal zurück :D Dieses Suchbild mit Eisvogel ist das einzige, das mir dort bisher gelungen ist.


    Zum Glück gibt es hier ja inzwischen einige Eisvögel, ich kenne mittlerweile mindestens 5 Vorkommen in Duisburg. An der Sechs-Seen-Platte hat er sich letztes Jahr mal anständig erwischen lassen.


    In girum imus nocte et consumimur igni

  • ich hoffe, dass ich in diesem Jahr auch wieder einen erwische?

    Gruß Martin

  • Wunderbares Foto vom Eisvogel. Ich liebe diese Vögel. Meine Hosentaschenkamera ist dafür allerdings nicht geeignet. Eisvogelfotos habe ich, ja. Aber die Qualität ist wegen der Pixel fürchterlich.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Meine Hosentaschenkamera ist dafür allerdings nicht geeignet.


    Die Bilder sind alle mit der Hosentaschenkamera gemacht. Canon Powershot SX720 HS. 40fach Zoom, Belichtungszeit und Blende frei einstellbar, brauchbarer Makromodus und passt in jede Tasche. Möchte ich nicht mehr missen.

    Ich habe das schöne Wetter und den längeren Tag heute noch kurz genutzt und bin zum Uettelsheimer See, in der Hoffnung auf balzende Haubentaucher. Die waren zwar da, aber anscheinend noch nicht in Stimmung. Dafür setzte sich aber meine Serie an Erstsichtungen fort - im Gebüsch sonnte sich eine Ringelnatter. Bei der Länge von geschätzt einem Meter wohl ein Weibchen. Die Biologin, die ich später beim Vogelzählen traf, wollte mir erst erklären, dass das wohl eine Blindschleiche gewesen sein muss, weil sie hier noch nie eine gesehen hat. Nachdem ich ihr dann die Fotos gezeigt habe, war sie doch etwas aus dem Häuschen...

    Viele Grüße

    Markus


    In girum imus nocte et consumimur igni

  • Hallo Markus ,

    Gratulation zu diesem vielseitigen und artenreichen Beitrag . :97:
    So kann man sich täuschen .Es ist aber dort wie bei uns - bei den Gewässern hat sich viel zum Positiven verändert.
    Das schreibt einer der an einem Bach mit Blutegeln ,toten Katzen ,0 Fischen,aber viel Öl aufgewachsen ist.
    Damals war auf dem Land noch Natur ,jetzt ist es gerade anders rum.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Oh man, wie gerne würde ich auch einmal eine Schlange sehen. Ich beneide dich so sehr. Klasse Fund und wie der Zufall so will, konntest du den Fund auch gleich melden.

    Meine Kamera hat nur 20fachen Zoom. Ab dann muß ich in den Digitalbereich gehen und da durch wird das Bild so mies.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Gestern habe ich bei dem herrlichen Wetter eine Radtour nach Düsseldorf gemacht. Direkt am Flughafen führt ein Wirtschaftsweg vorbei. Zu meiner großen Freude haben sich anscheinend mindestens drei Kiebitzpärchen die Feuchtwiesen um den Flughafen als Brutrevier ausgesucht und flogen mit lautem "Kiwitt-Kiwitt", um den Eindringling zu vetreiben. Wunderschöne Vögel, die man hier leider nur noch selten sieht.

    Viele Grüße

    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

    Einmal editiert, zuletzt von Waldgänger (22. April 2019 um 10:55)

  • Lieber Markus,
    eine schöne Serie mit tollen Entenarten zeigst du hier. Glückwunsch, dass du auch den Eisvogel so fein erwischen konntest.

    ja ,vom Ruhrgebiet hat man oft falsche Vorstellungen.

    Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe von Mitte 2003 bis Ende 2005 in Gelsenkirchen als Fernpendler gearbeitet. Wir haben da auch zweimal Urlaub gemacht und uns das Ruhrgebiet intensiv angeguckt. Es hat nicht mehr viel mit dem Image des Dreckigen gemeinsam. Allerdings konnte man zu der Zeit auch keine weißen Gegenstände draußen "parken", sie waren doch nach geringer Zeit mit dunklem Staub bedeckt; in der Nähe befand sich eine Raffinerie.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Heute habe ich mir mal einen See bei Orsoy genau gegenüber der Walsumer Rheinaue am linken Rheinufer angesehen. Das Licht war zwar miserabel, aber die nächsten Tage soll es noch schlechter werden, und die Zugvögel sind bald durch.

    Der See liegt direkt hinter dem Deich, das gegenüberliegende Ufer ist unzugänglich und bietet mit seinem Schilfgürtel guten Schutz für diverse Vögel. Hier tummelten sich diverse Schwäne, Zwerg- und Haubentaucher und Blässrallen, leider alle ausserhalb der Fotoreichweite.



    Der Storch ließ sich allerdings nicht stören...



    Zwischen den ganzen bekannten Vögeln schwamm weiter draussen noch ein Pärchen Kolbenenten. Die waren es mir dann doch wert, mal ein halbes Stündchen regungslos am Ufer zu sitzen...


    Im Deichvorland liegt noch ein kleinerer Tümpel, der von einer Schar Gänse besetzt war.


    Und zwischen den Gänsen gab es dann die nächste Erstsichtung - die Uferschnepfe.

    Schon im Gehen fiel mir dann noch ein Vogel auf, den ich bei dem Licht erst nicht gesehen hatte. Mehr als ein Belegfoto hat er mir dann leider nicht gegönnt. Ich halte das für einen Grünschenkel.


    Da muss ich wohl noch öfter hin, etwas weiter nördlich gibt es noch mehr Seen, die ich auch noch nicht kenne. Die 1 1/2 Stunden, die ich heute hatte, haben sich aber schon mal gelohnt.

    Beste Grüße

    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

  • Wieder an dem See in Orsoy. Der kleine Tümpel, an dem ich zuletzt die Uferschnepfe gesehen habe, ist inzwischen trocken. Auf dem großen See tat sich auch nicht viel. Zuhause habe ich dann die Fotos etwas genauer betrachtet - das, was ich auf die Entfernung und bei dem schlechten Licht für Zwergtaucher gehalten habe, waren tatsächlich Schwarzhalstaucher. Leider habe ich nur ein halbwegs brauchbares Belegfoto, aber immerhin.

    Etwas weiter im Hinterland - ich würde das für eine Wiesenschafstelze halten (und mich über eine Bestätigung freuen).

    Beste Grüße

    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

    Einmal editiert, zuletzt von Waldgänger (16. Mai 2019 um 22:19)

  • So langsam nähert sich der Winter, also wird es Zeit, mal nach den Zugvögeln zu schauen. Zuerst in der Ehinger Rheinaue. Die Seen (und der Rhein) haben endlich wieder einen angemessenen Wasserpegel. Da war allerdings noch nichts los, dafür hat sich der Eisvogel dort endlich mal vernünftig erwischen lassen.


    Als nächstes dann die Walsumer Rheinaue. Auch hier ist der Wasserstand nach wochenlangem Regen endlich wieder normal. Und die ersten Gäste sind auch schon da - Gänse und Tafelenten, endlich mal ohne den Schnabel im Gefieder.



    Viele Grüße

    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

  • Hallo Markus,

    Glückwunsch zu deinen "unbedeutenden Bildern". Von wegen nichts los? Was willst du eigentlich noch?

    wundert sich der Martin

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