Hamburg-Volksdorf, künftiges NSG Duvenwischen

  • Liebe Naturfreunde,
    gestern war es endlich mal wieder sonnig - und warm. Ich musste unbedingt mal raus, wir haben einen Teil des Gebiets erkundet, das künftig das Naturschutzgebiet Duvenwischen im Norden Hamburgs direkt an der Bundeslandgrenze zu Schleswig-Holstein werden soll. Viel blühte noch nicht, dafür Lerchensporn satt.

    Gefingerter Lerchensporn - Corydalis solida

    Schmetterlingstramete an entrindetem Buchenast - Trametes versicolor

    Nochmal Gefingerter Lerchensporn

    Buntspecht - Dendrocopos major

    Wieder Gefingerter Lerchensporn

    Und direkt daneben
    Bastard-Lerchensporn - Corydalis cava x Corydalis solida
    Die Tragblätter der Blüten sind ganzrandig, allenfalls minimal gefingert. Ich hoffe, ich habe hier nichts falsch gemacht.

    Entwässerungsgraben

    Eigenartiger Drehwuchs an Rotbuche - Fagus sylvatica
    Wie der wohl entstanden ist?

    Herrlich, so unaufgeräumt

    Warziger Drüsling - Exidia plana an Birke

    Ein Meer von Lerchenspornen, eine Pracht!

    Frühlings-Nabelnüsschen - Omphalodes verna

    Zum Schluss ein Kleiber - Sitta europaea

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,
    das schein ein sehr schönes Gebiet zu sein :) !

    Ich habe Corydalis cava x Corydalis solida zwar noch nicht persönlich gesehen, aber der Vergleich der ganzrandigen Hochblätter von Corydalys cava mit den relativ tief eingeschnittenen von Corydalis solida in Bezug zu den von Dir fotografierten Pflanzen lässt m.E. mit Wahrscheinlichkeit auf den Mischling schließen. Bei Deinen Fotos sehe ich meist leicht eingeschnittene bis fast oder vollständig ganzrandige Hochblätter.

    Vergleich mal hier auf der Webseite von Günther Blaich, die auch über FloraWeb zu erreichen ist (Du hast sicher schon nachgeschaut!):

    Corydalis cava x Corydalis solida

    Vielleicht kann @Peter66 noch was dazu sagen.

    Viele Grüße
    Burkhard

  • Der Lerchensporn ist aber sehr fotogen.

    Der Baum ist ja wirklich interessant und skuril gewachsen. Spontan ist mir ein Wirbelsturm eingefallen. Aber das ist Blödsinn, denn der Baum wächst ja so schnell. Aber irgendwelche Windverwirbelungen, die vielleicht an dieser Stelle öfters aufgetreten sind, könnten eine Erklärung sein.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine,

    Dieser gefingerte Lerchensporn ist klasse -hab ich noch nie gesehen ! :97:

    Auch die verdrehte Buche ,was ist da wohl passiert ! :97:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Liebe Sabine,

    auch wenn bei euch noch nicht viel blüht,
    der Lechensporn hat das mehr als ausgeglichen.
    Der Drehwuchs der Rotbuche ist schon eigenartig,und was da der Auslöser war bleibt
    vielleicht ein Geheimnis.

    Grüßle Wiltrud

  • Lieber Burkhard,
    danke für deine Einschätzung zum Bastard-Lerchensporn und den Link zur Seite von Günther Blaich. Ich benutze immer BlumenInSchwaben und kam dort auf den mir bislang nicht bekannten Bastard. Schade, dass ich das erst zu Hause am PC gemerkt habe.
    Liebe Sabine II, Werner und Wiltrud,
    danke für eure netten Worte, ich ahnte schon, dass der Lerchensporn vielen gefallen würde und auch der drehwüchsige Baum. Wirbelsturm ist eine lustige Idee, ich würde eher vermuten, als junger Baum wäre er um vielleicht einen Stab herumgewachsen.
    Überrascht bin ich, dass der Gefingerte Lerchensporn von dir noch nicht gesichtet wurde, aber offenbar kommt er auf der Alb so gut wie nicht vor:
    http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=1675

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ein Stab wäre auch eine Möglichkeit, aber ich kann auf dem Foto keine "Einbuchtung" erkennen. So wie angebundene Bäume eine Einbuchtung in der Rinde haben. Aber Wiltrud hat schon recht, herausfinden werden wir es nie.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • .

    den lerchensporn finde ich besonders hübsch fotografiert

    der baumpilz (Schmetterlingstramente) mitsamt der astgabel drauf, gibt ein schönes motiv

    die buche erinnert mich mit ihrem stamm an einen korkenzieher - echt skurril

    und das vergissmeinnicht im schönen licht ist mein lieblingsfoto aus deiner serie

    .

  • Moin,
    beim letzten Lerchensporn würde ich auch sagen, dass es sich um die Hybride Corydalis x campylochila handelt, die intermediären Tragblätter (mehr oder weniger ganzrandig, aber meist doch mit leichten Einschnitten) sprechen dafür. Der zweite Elternteil Corydalis cava sollte in dem Gebiet dann auch vorkommen …

    Die Gattung 'Omphalodes' sollte man - trotz der Ähnlichkeit der Blüten - besser nicht mit dem deutschen Trivialnamen "Vergissmeinnicht" betiteln, dies verweist dann eher auf die Gattung Myosotis. Einigermaßen anerkannt ist 'Nabelnüsschen' oder auch 'Gedenkmein' ...

    ...
    Der Drehwuchs der Rotbuche ist schon eigenartig,und was da der Auslöser war bleibt
    vielleicht ein Geheimnis.

    Grüßle Wiltrud

    Ein Stab wäre auch eine Möglichkeit, aber ich kann auf dem Foto keine "Einbuchtung" erkennen. So wie angebundene Bäume eine Einbuchtung in der Rinde haben. Aber Wiltrud hat schon recht, herausfinden werden wir es nie.

    Liebe Grüße
    Sabine II


    Doch,
    der "Täter" ist sogar auf dem Foto: die einzige verholzende Liane unserer heimischen Flora, das Wald-Geißblatt (Lonicerum periclymenum), verursacht diese Einschnürungen. Die traditionellen Spazierstöcke der Wandergesellen, die sogenannten "Knotenstöcke", entstehen so auf natürliche Weise.

    Gruß
    Peter

  • Wenn man drauf gestubst wird, dann ja, du hast Recht. Jetzt seh ich es. Danke Peter. :28:

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Astrid,
    herzlichen Dank für deine netten Worte und Anmerkungen, es freut mich, dass dir die Lerchensporne und auch der Pilz so gut gefallen.
    Lieber Peter,
    danke für die Bestätigung des Lerchensporn-Bastards und die Erklärung zum Drehwuchs. Das Waldgeißblatt ist mir vor Ort gar nicht aufgefallen, dabei habe ich einen solchen Drehwuchs selbst schon mal fotografiert und hier auch gezeigt. Allerdings war das Bäumchen noch ein ganz dünnes, und die Buche mit einer Dicke eines Oberarmes schon viel dicker. "Knotenstock" habe ich noch nie gehört, aber dieses Exemplar hätten einen Pracht-Knotenstock abgegeben.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • der "Täter" ist sogar auf dem Foto: die einzige verholzende Liane unserer heimischen Flora, das Wald-Geißblatt (Lonicerum periclymenum), verursacht diese Einschnürungen. Die traditionellen Spazierstöcke der Wandergesellen, die sogenannten "Knotenstöcke", entstehen so auf natürliche Weise.

    Liebe Sabine,

    Lerchensporn habe ich hier noch nicht gesehen. Dabei würde ich so gern!

    Deine Bilder sind ein Traum! :ups:
    Sehr interessant finde ich auch, dass es beim Lerchensporn offensichtlich "Mischlinge" gibt. Das dürfte selbst bei Blühpflanzen gar nicht so häufig sein?

    An die verdrehten Wanderstöcke, die besonders in den Alpen öfters von älteren Wanderern benutzt wurden, musste ich bei dem merkwürdigen Bäumchen auch denken. Jetzt freue ich ich königlich, dass ich dank Peter nun weiß, dass diese Wuchsform durch die Waldrebe entsteht. :28:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (3. April 2019 um 18:26)

  • Liebe Rosmarie,
    du hättest schon eine Chance auf den Lerchensporn. Die Verbreitungskarte vom Gefingerten Lerchensporn
    http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=1675
    zeigt einen Fundpunkt direkt auf der französisch-deutschen Grenze im Messtischblatt 6913, und du wohnst bei MTB 6912 Fischbach bei Dahn bzw. MTB 6911 Ludwigswinkel (halte die Maus über die schwarzen Quadrate, dann erscheint über der Maus die Messtischblattnummer).
    Ich finde Lerchensporne immer am ehesten in bzw. bei Buchenwäldern.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    wie viel Mühe du dir für mich gegeben hast! Ich freue mich sehr, sehr darüber! Dankeschön!

    Die Stelle auf der Karte, wo ich wohnen müsste, bzw. wo sich Fischbach befindet, habe ich gefunden. Aber wo die Lerchensporne wachsen, das kann man doch nicht erkennen? Oder doch? Meiner Vermutung nach könnten sie in dem Tal hinter Fischbach wachsen. Aber da war ich erst gestern und habe keine gesehen. Dafür habe ich heute fast oben auf einem Berg in meiner Nähe einen Hirschzungenfarn am Hang neben dem Weg entdeckt. Wie der dort überleben konnte, ist mir ein Rätsel.
    Und die erste Gehäuseschnecke ist mir auch im Regen begegnet, eine Rote Laubschnecke.

    Du siehst, liebe Sabine, der Tag war auch trotz ununterbrochenen Regens und ohne Lerchensporn gut zu mir.
    Aber ich halte die Augen offen!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,
    es gibt noch eine sehr schicke Methode, deinem gewünschten Lerchensporn ganz nah zu kommen: Suche die Seite Artenfinder Rheinland-Pfalz auf und wähle dort links "Artensuche"
    https://artenfinder.rlp.de/artensuche
    Es gibt eine Textbox (mit rotem Sternchen), in die du die gesuchte Art eintragen kannst. Dabei hast du die Wahl zwischen deutschen und wissenschaftlichen Namen. Wenn du mit "Lerchensporn" beginnst und nicht zu schnell tippst, dann bekommst du eine Liste mit Auswahlen (mit dt. & wissenschaftlichem Namen). Klicke eine Art an und dann auf die Suchlupe.
    Im Kartenteil der Seite werden nun Messtischblattbereiche in Rot-Schattierungen gezeigt, wo die gesuchte Art gefunden wurde. Je röter, desto mehr Funde. Und wenn du jetzt ein Quadrat anklickst und dann den Kartenausschnitt vergrößerst, dann kannst du bis zum Straßennamen genau Fundstellen suchen.
    Auf diese Art habe ich im letzten Jahr in Dahn gezielt nach bestimmten Arten gesucht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    du wirst dich wundern, warum ich auf deinen Tipp mit dem Artenfinder noch nicht geantwortet habe.
    Ich sitze seit 4 Stunden davor (In Worten: vier) und suche mir die verschiedensten Arten heraus. Ich kann gar kein Ende finden.
    Natürlich habe ich mit dem Lerchensporn angefangen.
    Du hast mir die Bedienung der Seite ja wirklich sehr genau beschrieben. Und dafür danke ich dir ganz, ganz besonders! :arm: Du weißt eben, wie ich mich bei solchen Sachen anstelle. Und tatsächlich, ich brauchte ein paar Versuche, bis es geklappt hat.
    Dann aber nach Lerchensporn und Hirschzunge kam ich auf die Idee, nach Schneckenvorkommen zu suchen. Und das ist ein voller Erfolg!
    Was in keinem Buch zu finden ist, habe ich teilweise hier gefunden. Zwar sind auch reichliche Fundstellen, die ich von früher kenne, nicht eingezeichnet oder in anderen Fällen ist eine Art nicht durch die roten Quadrate hervorgehoben, aber unten steht, dass sie entlang des Rheins oder im ganzen Bundesgebiet häufig ist. Hier bekomme ich Informationen, die ich sonst nirgendwo herkriegen konnte. Ich bin begeistert!

    Alle von mir gefundenen Schnecken-Arten habe ich daraufhin nachgeschlagen in der Hoffnung, auch hier im Raum irgendwo welche zu finden. Hier ist es dürftig. Aber im Raum Landau, manchmal auch im Raum Bad Bergzabern, gibt es für einzelne Arten Fundeinträge.
    Nun weiß ich, wo ich in der Zukunft dann und wann mal suche...

    Ich danke dir ganz, ganz herzlich für deinen wertvollen Tipp und vor allem für die selbst für mich verständliche Bedienungsanleitung!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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