Ungewöhnliches Pärchen

  • Keine Ahnung, ob mir der Duft von kochenden Schnecken Appetit machen würde. Vermutlich aber nicht, denn es existiert immer noch die Vorstellung von schleimigen Wesen in meinem Kopf und da ich keine Muscheln mag, Schnecken dann vermutlich auch nicht.

    Ich habe einmal ein Gespräch mitbekommen, wo eine Frau erzählt hat, daß die Schnecken, als sie die zubereitet hat, im Ofen plötzlich anfingen zu springen wie Popcorn im Topf. :D

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine,
    ja, auch Schnecken sind manchmal schwer zu bestimmen. Du hast deine wenigstens in Natura gesehen. Eigentlich müsste man zum Bestimmen immer den Nabel untendrunter betrachten können. Aber wenn man Fotos machen will, kann man die Guten nicht einfach so anheben, denn dann sind sie weg.
    Und wenn man sie trotzdem anhebt, dann ziehen sie sich oft so ein, dass ein bisschen vom Körper noch heraushängt und den Nabel verdeckt.

    Deine erste Schnecke stufst du als Rötliche Laubschnecke ein. Ich sage auch oft Inkarnatsschnecke. An die hatte ich auch mal kurz gedacht. Aber meine leeren Häuser sind alle relativ stabil und dick und nicht so sehr durchsichtig. Dein Exemplar ist aber ein bisschen mehr durchsichtig und mir eigentlich nicht rotbraun genug. Die Punkte sind ja innere Organe und kein Muster im Haus. Trotzdem kannst du natürlich Recht haben. Die einzelnen Individuen können unterschiedlich sein.
    Und vor allem gilt: Ich vermute mehr, als dass ich wirkliche Ahnung hätte.

    Mit den anderen Häuschenschnecken stimmen wir in unserer Einschätzung ja überein. Nur das Auge hatte ich auch der Gefleckten Weinbergschnecke zugeteilt. Da sieht man mal wieder, dass ich so einer noch nie tief genug in die Augen geschaut habe!
    Mit Tigerschnegel könntest du auch richtig liegen. Aber dann müsste es ein junger gewesen sein.

    An Wegschnecken werde ich mich wohl nie herantrauen. Aber deine goldige Spanische Wegschnecke ist ein echter Hammer!
    Am meisten hat mich aber an deinem Beitrag neben den Schnecken deine Kreativität fasziniert und erfreut. Du hattest so tolle, liebenswerte Ideen und hast dich innerhalb des Beitrags regelrecht zum goldigen Höhepunkt hin gesteigert. Wirklich, ein richtig großer Wurf! :18:


    Liebe Rosmarie,

    von der ersten Schnecke hatte ich damals nicht mehr gesehen als ihr Gehäuse. Von daher konnte ich auch nur dieses zur Bestimmung heranziehen. Ausgangspunkt für die Bestimmung war diese Seite. Auf dem Foto sieht sie exakt wie meine aus. Daher habe ich unter dem wissenschaftlichen Namen im Internet weiter gesucht, sie mit anderen Seiten, ihren Lebensraum mit dem Fundort verglichen und ob sie in NRW vorkommt. Da alles übereinstimmte, bekam sie dann den Namen von mir. Sicherlich kann mir trotz aller Vergleiche ein Irrtum unterlaufen. Aber ich habe sie nach bestem Wissen und Gewissen bestimmt.

    Was ist ein Nabel bei den Schnecken? Etwas, was am Bauch ist, das habe ich schon einmal verstanden.

    Ich müßte mal die Augen der Weinbergschnecke und der Gefleckten Weinbergschnecke vergleichen, aber auf Anhieb sehen die für mich gleich aus.

    Bei dem Tigerschnegel hatte ich geschrieben, daß es sich um ein Jungtier handelt. Denn diese war für die Größe, die Tigerschnegel erreichen können (bis 20 cm), wirklich winzig.

    Die Idee zu der kleinen Geschichte kam mir abends im Bett. Du glaubst gar nicht, was man da vor Einfälle haben kann, wenn der Geist sich so langsam vom Altag löst.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Du glaubst gar nicht, was man da vor Einfälle haben kann, wenn der Geist sich so langsam vom Altag löst.

    Das muss so bestätigt werden. Nur schade dass bei vielen vermeintlich hochinteressanten Dingen, wie bei mir, die Erinnerung am anderen Morgen lückenhaft ist, ja sogar ganz fehlt. (noch zu erfinden, eine Schnittstelle zu einer Aufzeichnungsmaschine.)

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen, Lothar. Was hab ich abends nicht schon vor tolle Einfälle gehabt und am nächsten Morgen? Oh, übel, was war das noch mal? Was wolltest du schreiben? ... Aber da ich mich ja kenne und ich diesen Gedanken auf gar keinen Fall verlieren wollte, bin ich sofort aufgestanden, habe den Computer noch einmal angeschmissen und habe die Fotos raus gesucht und so schusselig bin ich zum Glück noch nicht, daß ich mich am nächsten Tag nicht fragen muß, was denn die Bilder in dem Ordner machen.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
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    (Noah)

  • Liebe Sabine II,

    das freut mich für dich. Ich weiß nicht wie alt du bist. Bei mir auf die 80 zugehend überwiegt dann so eine Art faule Bettschwere. Dabei müsste man ja nur ganz konsequent so eine Art Notizbüchlein mit Stift ans Bettgestell hängen.
    Aber genau beobachtet war da nichts weltumwerfendes dabei (hoffe ich wenigstens)

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Ein Notizblock am Bett wär schon mal eine Idee, aber da müßte man das Licht anmachen und doch irgendwie in die Senkrechte kommen. Ich möchte nicht wissen, wie meine Schrift aussähe, würde ich im Liegen schreiben.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
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    (Noah)

  • Liebe Rosmarie,

    von der ersten Schnecke hatte ich damals nicht mehr gesehen als ihr Gehäuse. Von daher konnte ich auch nur dieses zur Bestimmung heranziehen. Ausgangspunkt für die Bestimmung war diese Seite. Auf dem Foto sieht sie exakt wie meine aus. Daher habe ich unter dem wissenschaftlichen Namen im Internet weiter gesucht, sie mit anderen Seiten, ihren Lebensraum mit dem Fundort verglichen und ob sie in NRW vorkommt. Da alles übereinstimmte, bekam sie dann den Namen von mir. Sicherlich kann mir trotz aller Vergleiche ein Irrtum unterlaufen. Aber ich habe sie nach bestem Wissen und Gewissen bestimmt.

    Was ist ein Nabel bei den Schnecken? Etwas, was am Bauch ist, das habe ich schon einmal verstanden.

    Liebe Sabine,

    ah, diese Seite mit Gehäuseschneckenansichten kannte ich noch nicht! Über diesen deinen Tipp allein freue ich mich schon sehr.
    Du hast auch völlig Recht, dass dein Exemplar der Rötlichen Laubschnecke auf dieser Seite am ähnlichsten sieht.
    Die Genabelte Strauchschnecke, an die ich gedacht habe, ist Fruticicola fruticum. Die gibt es in zwei Varianten, einer rötlicheren und einer gelberen.

    Der Nabel ist, wie du ja schon vermutest, in der Mitte unter dem Bauch. Bänderschnecken haben keinen Nabel.

    Ich habe dir zur Verdeutlichung mal ein paar Gehäuse als Beispiele fotografiert.

    Ganz links die Bänderschnecken. Der Nabel müsste in der Mitte sein, also an der Stelle außen, um die sich innen das Gewinde der Schnecke dreht. Bei den Bänderschnecken ist aber von außen kein Nabel zu sehen.

    Guckst du dann im Uhrzeigersinn weiter, siehst du ein Einzelexemplar, eine weiße Schnecke. Das ist eine Heideschnecke mit ausgesprochen großem Nabel. Die habe ich nur zur Verdeutlichung hinzugefügt, um zu zeigen, was ein Nabel ist.

    Rechts (auf 3 Uhr) siehst du das, was ich für die Rötliche Laubschnecke halte. Die haben einen sehr kleinen Nabel - ungefähr ein Zehntel des Gehäusedurchmessers.

    Ganz unten siehst du das, was ich für die Genabelte Strauchschnecke (Fruticicola fruticum) halte. Davon gibt es gelblichere Morphen mit dickerer Schale und rötlichere Morphen mit dünnerem Gehäuse (bei denen dann auch die Organe mehr durchschimmern. Deshalb habe ich dein Exemplar für eine Genabelte Strauchschnecke gehalten.).
    Der Nabel der Genabelten Strauchschnecken ist deutlich größer, ca. ein Siebtel des Gehäusedurchmessers.

    Da es viele Schnecken gibt, die für uns Laien sehr ähnlich aussehen können, ist das Betrachten des Nabels im Zweifelsfalle immer unumgänglich. Aber man kann ihn halt nicht immer in Augenschein nehmen...

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    5 Mal editiert, zuletzt von Rosmarie † (13. März 2019 um 19:01)

  • Liebe Rosmarie,

    wow, vielen Dank für deine ausführliche Erklärung, was und wo der Nabel einer Schnecke ist. Da hast du dir ja richtig Mühe gemacht (Schneckenhöuser raussuchen und fotografieren). Jetzt weiß ich Bescheid. *knuddel* Nur komisch, daß ich auf keiner Internetseite etwas darüber gelensen habe, daß der Nabel bei der Bestimmung wichtig ist oder ich habe das völlig ausgeblendet.

    Jetzt werde ich aber mehr darauf achten.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Was die Süße angeht, so habe ich gestern und auch noch etwas heute nach der Bestimmung gesucht und bin mir relativ sicher, daß es sich um eine Gartenbänderschnecke Cepaea hortensis handelt. Die Färbung des Gehäuses ist zwar ungewöhnlich dunkel, aber sie kommt auch in dieser Farbe vor. Die Größe und die Form paßt auch und bei ihr kann ich sogar die Schnecke selber zur Bestimmung heranziehen. Ihr Aussehen ist ebenfalls "typisch" für eine Bänderschnecke.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Rosmarie,

    Jetzt weiß ich Bescheid. *knuddel* Nur komisch, daß ich auf keiner Internetseite etwas darüber gelensen habe, daß der Nabel bei der Bestimmung wichtig ist oder ich habe das völlig ausgeblendet.

    Jetzt werde ich aber mehr darauf achten.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    kleine Frage. Wirst du jetzt jede Schnecke zum Vorzeigen des Nabels "auffordern"? :D

    fragt ein interessierter Martin

  • Nur komisch, daß ich auf keiner Internetseite etwas darüber gelensen habe, daß der Nabel bei der Bestimmung wichtig ist oder ich habe das völlig ausgeblendet.

    Liebe Sabine,

    ach, man achtet immer auf so vieles, wenn man ein gefundenes Exemplar bestimmen möchte, dass man gar nicht auf alles im Beschreibungstext achtgeben kann.
    Ich gucke Schnecken am liebsten im Buch nach. Aber es gibt auch viele gute Seiten im Netz. Am liebsten benutze ich dabei:
    http://www.weichtiere.at/Schnecken/index.html

    Deine rote Süße von oben hätte ich auch als Gartenbänderschnecke oder Weißmündige Bänderschnecke eingestuft. Ein ähnliches Exemplar saß übrigens - diesmal aber als Schwarzmündige Bänderschnecke oder Hainbänderschnecke - in deinem Ausgangsposting neben der Gefleckten Weinbergschnecke.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • kleine Frage. Wirst du jetzt jede Schnecke zum Vorzeigen des Nabels "auffordern"?

    Lieber Martin,

    ich als Frau darf das. Du als Mann nicht. :25:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Das Leben ist eben einfach grausam.

    Ja ,Sabine da hast du recht ! Ich denke da an die Parasiten welche in der Schnecke zugange sind und sie ganz schön durcheinander bringen.
    Schon wegen dieser ,bis in das Stielauge der Schnecke vordringenen Larven, komme ich nicht mehr auf die Idee unseren zahlreichen und appetitlich aussehenden ,stattlichen Helix pomatia zuzusetzen.

    schau hier

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Das Video konnte ich mir nicht anschauen. Aber ich habe so etwas schon einmal im Fernsehen gesehen. Das ist echt widerlich. Den Parasiten gibt es bei uns, meine ich, aber zum Glück nicht. Dafür aber die Krötenfliege. Was die Larven dieser Art mit den Kröten macht, ist auch absolut barbarisch. Ich hatte einmal eine betroffene Kröte gesehen. Da zweifelt man echt an der Natur.

    Liebe Grüße
    Sabine II

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    (Noah)

  • Die erste Schnecke ist eine Rötliche Laubschnecke Monachoides incarnatus

    Liebe Sabine,

    damals habe ich bezweifelt, ob deine schöne erste Schnecke aus Beitrag 9 wirklich eine Rötliche Laubschnecke (Monachoides incarnatus) ist.

    Aber heute habe meine erste Gehäuseschnecke in diesem Jahr gefunden. Und das war eine Rötliche Laubschnecke!

    Nach Vergleich deines und meines Bildes ist es mir jetzt klar: Deines war wohl auch eine!
    (Dank deines großartigen Bildes habe ich sie einfach zu groß eingeschätzt...)

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Deine ist insofern interessanter, da man die Schnecke im Ganzen sieht und nicht, wie bei mir, nur das Häuschen.

    Das freut mich, daß du nun auch eine gefunden hast.

    Meine erste mit Schneckenhäuschen in diesem Jahr war dagegen ein Brummer, die Weinbergschnecke.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine,

    die Rötliche Laubschnecke oder Inkarnatschnecke gibt es hier von allen kleinen Gehäuseschnecken noch am häufigsten. Ich wollte sie dir nur zeigen, weil ich die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen habe, dass ich anfangs deine Rötliche Laubschnecke für eine Genabelte Strauchschnecke gehalten habe.

    Weinbergschnecken sind dagegen wirklich Brummer. Schöne Brummer!
    Bis zum letzten heißen und sehr lange trockenen Sommer gab es hier um den Ort herum viele Weinbergschnecken. Aber noch habe ich kaum eine lebende gesehen.
    Hoffentlich wird dieser Sommer nicht wieder so trocken.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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