Einige Neobiota (Gebietsfremde Pflanzen, Tier und Pilze)

  • Servus zusammen,

    na, so trifft man sich wieder: an den Stahlblauen Grillenjäger habe ich im Zusammenhang mit den Neubürgern nicht gedacht; den hatte ich nicht mehr in der Optik. Ich habe diese sehr hübsche Grabwespe im Jahre 2013 erstmals bei uns in unserem Mannheimer Garten gesehen und fotografiert. Bei der damaligen Bestimmung hat mir Andreas sehr geholfen
    (vgl.https://das-neue-naturforum.de/index.php?thread/7341-tönnchenwegwespe-auplopus-carbonarius/).
    In den Folgejahren konnte ich den Stahlblauen Grillenjäger immer wieder bei uns im Garten oder in der näheren Umgebung beobachten.



    Spannend wurde es, wenn er mit grünen Heuschrecken in den Fängen anflog, diese dann in ein oben offenes Bambusrohr eines Blumengitters hineinzog und danach dieses mit Grashalmen abdichtete.


    https://das-neue-naturforum.de/index.php?thread/9043-stahlblauer-grillenjäger/

    Im letzten Sommer 2018 habe ich dann diesen Stahlblauen Grillenjäger leider nicht gesehen; vielleicht war ich da ja zu sehr mit den diversen Wanzen in beschäftigt, die zunehmend massenweise auftraten.
    Liebe Grüße
    Klaus

  • Hallo Martin,
    eigentlich mache ich gar nichts, außer: ich rufe den Beitrag wie immer auf und siehe da: die Bilder sind da.
    Liebe Grüße
    Klaus

    eine Fehler am Browser Vivaldi kann ich auf anderen Seiten nicht feststellen. Also muss der Fehler hier irgendwo liegen?

    Gruß Martin, der sonst alle anderen Bilder sehen kann.

  • Hallo Naturfreunde,
    hier der letzte Neobiont von meinem Spaziergang am 26.08.2018 im Viernheimer Bannwald. Es handelt sich um die Spätblühende oder Amerikanische Traubenkirsche (Prunus serotina). Diesen Baum oder Strauch gibt es seit 1623 in Europa. Damals wurde er eigens angepflanzt. Spätestens in den 1950er Jahren drehte sich der Wind. Seither wird der Neuling vielerorts aufwendig bekämpft, siehe Wikipedia.

    Es gibt auch eine einheimische Traubenkirsche, die Gewöhnliche (Prunus padus). Sieht man sie nebeneinander, so hat der Ausländer glattere und grünere Blätter, während man die Einheimische gut daran erkennen kann, dass die Blattstiele am oberen Ende häufig zwei Nektardrüsen aufweisen.

    Gruß, Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 84 Käfer (Album), 50 Wanzen (Album)

  • Hallo Naturfreunde,

    heute mal ein Oh-Bild, Sceliphron curvatum, die Indische oder Orientalische Mauer- oder Mörtelwespe, die Ende August 2017 in meinem Rollladenkasten (Rheinebene zwischen Heidelberg und Darmstadt) baute. Sie stammt aus Indien und wurde 1979 erstmals in Europa gesichtet.

    Gruß, Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 84 Käfer (Album), 50 Wanzen (Album)

  • Spannend wurde es, wenn er mit grünen Heuschrecken in den Fängen anflog, diese dann in ein oben offenes Bambusrohr eines Blumengitters hineinzog und danach dieses mit Grashalmen abdichtete.


    Meine Güte, wie groß sind die? Ich vermute aber, du meinst den Grünen Grashüpfer und nicht das Grüne Heupferd, an was ich zuerst gedacht habe.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Lieber Andreas, liebe Sabine und lieber Klaus,

    eure Stahlblauen Grillenjäger sind für mich etwas Besonderes. Allein auch schon wegen ihrer Optik. Aber, Klaus, deine Dokumentation, wie diese Tierchen für ihren Nachwuchs sorgen, ist irre! Sowas muss man erst beobachten und dann auch noch fotografieren!

    Hallo Peter,

    deine Spätblühende Traubenkirsche habe ich bis 2016, da wohnte ich noch in Lampertheim, zur Genüge genossen. Ich weiß, dass man ihre Früchte eigentlich nicht essen sollte. Aber ein paar wenige mit ein bisschen Blausäure drin haben mich nie umgebracht.
    Irgendwie mag ich den Strauch. Er scheint alles zu überleben, selbst die Rodungsmaßnahmen, mit denen der Forst den Sträuchern vor Jahren zu Leibe rückte. Dort, wo abgehackt wird, wachsen doppelt so viele neue Äste nach. Wie hieß noch die mythologische Figur, bei der - wenn einer ihrer vielen Köpfe abgehauen wurde - gleich mehrere nachwuchsen? War das Medusa?
    Diese Spätblühende Traubenkirsche ist wohl eine Medusa. Schön sieht sie aber aus. Ich habe hier im Garten in Sichtweite meines Fensters eine in ein verwildertes Beet gepflanzt. Sie halten ja auch Hitze, Trockenheit und fast alles sonst aus. Nur manchmal scheinen sie einen plötzlichen Tod zu sterben, denn manchmal finde ich im Wald eine abgestorbene mit rot vertrockneten Blättern.
    Im Herbst kriegen diese Traubenkirschen wunderschön gefärbte Blätter, manche fleischfarben, manche rot oder gelblich. Was besonders schön ist, ist, dass sie noch im November den Wald freundlich verfärben.

    Ich freue mich also besonders an deiner Vorstellung!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo liebe Naturfreunde,

    heute zeige ich einen der "berüchtigtsten" Neuankömmlinge unter den Insekten der letzten Jahre. Wieso berüchtigt? Die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) hat viele Menschen in Deutschland zunächst sehr erschreckt, weil sie an schlimme Schädlinge wie Küchenschaben und Kakerlaken erinnert, die niemand in seiner Wohnung haben möchte. Seit einigen Jahren schon sind sie bei uns im Haus (Rheinebene zwischen Heidelberg und Darmstadt) zwar nicht gern- aber doch vielgesehen, wenn im warmen Sommer Türen und Fenster zum Garten offenstehen.

    Die Bernstein-Waldschabe ist völlig harmlos und kann auch im Haus nicht lange überleben. Die Männchen sind flugfähig und daher auch im Haus in der Überzahl. Die Fähigkeit zu fliegen ist daher dankenswerterweise ein Merkmal, das auch der Laie feststellen kann. Ich rate immer: Anschubsen, und wenn sie dann auffliegt, kannst du dich wieder entspannen.

    Gruß, Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 84 Käfer (Album), 50 Wanzen (Album)

  • Hallo Peter,

    dein Beitrag ist für mich nicht nur ein großer Gewinn, weil er interessant ist, sondern auch eine Riesenerleichterung! :28:
    Ist das toll, dass es solche Bernstein-Waldschaben gibt! Ich habe nämlich im letzten Jahr ein Tier auf meinem Balkon gefunden, bei dem ich dachte: Meingott, das wird doch keine Kakerlake sein! Ich lief nach meinem Handy, um es aufzunehmen, da war es weg. Aber ich hatte in den Jahren vorher schon mal so etwas gesehen, zum Glück nie in meiner Wohnung. Nun bin ich noch nachträglich erleichtert, dass es vermutlich solch eine Waldschabe war.
    Bei meinem ersten Fund vor Jahren auf meinem Balkon (ebenerdig), hatte ich nachgeschaut und war auf die Möglichkeit einer Waldschabe gestoßen.
    Klar, beruhigend ist das alles nicht unbedingt. Aber dein Beitrag zeigt mir, dass meine zwei Schabenfunde zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit Bernsteinfarbige Waldschaben gewesen sein könnten.
    Dankeschön!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Meine Güte, hat das Vieh Augen!
    Das ist doch ein Auge, das man rechts mit dieser gestreiften Maserung sehen kann?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (28. Januar 2019 um 15:02)

  • Hallo liebe Naturfreunde,
    bei mir im Garten (Rheinebene zwischen Darmstadt und Heidelberg) gibt es noch eine neu zugewanderte Schabe. Die Wissenschaft spricht bisher von 1 bis 3 Arten, die bisher noch nicht eindeutig bestimmt werden konnten, es handelt sich also vorläufig um einen Artenkomplex: Planuncus tingitanus s.l. Ich habe Bilder von Nymphen, die im Garten trotz ihrer Kleinheit durch ihre schwarz-weiße Zeichnung auffallen. Erwachsene Schaben habe ich noch nicht ausfindig gemacht (ich müsste mir etwas Zeit dafür nehmen).
    Gruß, Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

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  • Hallo Peter,
    da muss ich im hoffentlich bald beginnenden Frühjahr verstärkt aufpassen: vielleicht kann ich in unserem Mannheimer Garten, das ist ja durchaus die selbe Region wie die Lage deines Gartens, auch diese neue Schabenart finden. Ich halte die Augen auf.
    Liebe Grüße
    Klaus

  • Hallo Klaus,

    vielleicht musst dich nicht ganz so beeilen. Das Foto ist vom 16.06.2016. Ich habe noch Bilder von späteren Stadien, die ich aber noch nicht fachmännisch habe bestimmen lassen (Schabenkenner sind wohl in allen Foren selten), wenn ich auch glaube, dass diese Bilder ebenfalls Planuncus tingitanus zeigen.

    Vom 22.06.2018 ein etwas späteres Stadium, aber immer noch ein wenig der schwarze-weiße Eindruck vorhanden:

    Vom 14.08.2016 (also zeitlich passend zu meinem allerersten Bild) noch mal etwas weiter entwickelt:

    Liebe Grüße und erfolgreiches Suchen!
    Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

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  • Liebe Naturfreunde,

    viele Einwanderer kommen ja aus Ostasien nach Europa, so auch Luperomorpha xanthodera, der Asiatische Rosenblattkäfer, der seit 2009 in Deutschland gefunden wird. Ich fand ihn am 27.08.2017 in meinem Garten in der Rheinebene zwischen Heidelberg und Darmstadt auf einer Stockrosenblüte. Typisch sind seine dicken Schenkel am hinteren Beinpaar, die ihm ein gutes Springen ermöglichen.

    Gruß, Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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  • Hallo liebe Naturfreunde,

    auch diese kleine Schnecke Hygromia cinctella, Kantige Laubschnecke, seit 1995 in Deutschland, fand den Weg in meinen Garten in der Rheinebene zwischen Heidelberg und Darmstadt:

    Gruß, Peter

    Liebe Grüße

    Peter

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  • Liebe Naturfreunde,
    ich bin echt begeistert, was hier an Neobiota zusammenkommt. Und von etlichen habe ich auch noch nie gehört, wie z.B. von der Platanen-Samenwanze oder dem Rosen-Blattkäfer.

    Schabenkenner sind wohl in allen Foren selten

    So sieht es aus, es gibt sie schlicht und einfach nicht. Nochmal zur Schabe: Da habe ich den deutschen Namen Tanger-Waldschabe gefunden. Und einen interessanten Artikel:
    https://www.swr.de/landesschau-rp…c2jg/index.html

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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