Einige Neobiota (Gebietsfremde Pflanzen, Tier und Pilze)

  • Noch ein Neubürger: der Feigen-Spreitzflügelfalter (Choreutis nemorana). Er stammt aus dem Mittelmeerraum und ist wohl über die Schweiz in den Südwesten Deutschlands eingewandert, immer auf den Spuren von Feigenbäumen. Im Jahre 2010 wurde er in Neustadt (Pfalz) gesichtet und ist mittlerweile hier etabliert. Großen Schaden richtet dieser Falter offenbar nicht an.
    Liebe Grüße
    Klaus

  • Liebe Klaus,
    boa, um diese kleine Schönheit beneide ich dich jetzt aber! Was für ein wunderschönes Foto! Vielleicht treffe ich den in der Pfalz ja auch mal an?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Ssbine,
    vielen Dank für deine netten Worte; ich habe mich sehr darüber gefreut.
    Feigen-Spreitzflügelfalter waren in den letzten paar Jahren regelmäßig in unserem Mannheimer Garten zu sehen, meist auf den Blättern unseres Feigenbaumes. Jetzt bin gespannt, ob sie sich 2019 wieder sehen lassen: unser Feigenbaum im unserem Garten ist weg, aber in unserer Wohngegend gibt es ganz viele davon.
    Liebe Grüße
    Klaus

  • Noch ein Neubürger/ Fastneubürger: die Rotwangen-Schmuckschildkröte: (Trachemys scripta elegans). Diese Schmuckschildkröte stammt aus Nordamerika (Mississippi-Gebiet) und wird dort millionenfach gezüchtet und als Haustier weltweit verkauft. Wenn diese anfänglich ca. 10 cm großen „Haustierchen“ dann größer werden hört die Tierliebe oft auf: die Schilkröten werden verbotenerweise in einem nahegelegenen Teich oder See ausgesetzt und richten dort ggf. nicht unerheblichen Schaden an. Nachdem diese Schildkröten rund 80 Jahre alt werden können und bei den immer milder werdenden Wintern auch immer mehr dieser ausgesetzten Tier den Winter überleben, droht alleine schon deshalb ein ernstes Problem mit diesem potenziellen Neubürger. Im Rekordsommer 2003 hat man nun bei uns, so habe ich gelesen, auch die Schlüpfung kleiner Rotwangen-Schmuckschildkröten beobachtet. Damit verschärft sich die Situation und damit könnte diese Schildkrötenart nun zum vollen Neubürger bei uns werden, mit allen negativen Folgen für die betroffenen Gewässer. Da hilft es u.U. wenig, dass es wohl seit 1997 ein EU-weites Einfuhrverbot für dies Schildkröten gibt: das sprichwörtliche Kind liegt möglicherweise bereits im Brunnen.
    Liebe Grüße
    Klaus



  • Lieber Klaus,
    aber vom Aussehen her sind das schon interessante Tiere, die du auch prima fotografiert hast. Habt ihr in Mannheim ein Vorkommen davon? Die würde ich auch gern mal sehen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Klaus,
    von Dahn wäre das machbar, wir haben das gerade ins nähere Auge gefasst.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Noch ein Neubürger/ Fastneubürger: die Rotwangen-Schmuckschildkröte: (Trachemys scripta elegans). Diese Schmuckschildkröte stammt aus Nordamerika (Mississippi-Gebiet) und wird dort millionenfach gezüchtet und als Haustier weltweit verkauft. Wenn diese anfänglich ca. 10 cm großen „Haustierchen“ dann größer werden hört die Tierliebe oft auf: die Schilkröten werden verbotenerweise in einem nahegelegenen Teich oder See ausgesetzt und richten dort ggf. nicht unerheblichen Schaden an. Nachdem diese Schildkröten rund 80 Jahre alt werden können und bei den immer milder werdenden Wintern auch immer mehr dieser ausgesetzten Tier den Winter überleben, droht alleine schon deshalb ein ernstes Problem mit diesem potenziellen Neubürger. Im Rekordsommer 2003 hat man nun bei uns, so habe ich gelesen, auch die Schlüpfung kleiner Rotwangen-Schmuckschildkröten beobachtet. Damit verschärft sich die Situation und damit könnte diese Schildkrötenart nun zum vollen Neubürger bei uns werden, mit allen negativen Folgen für die betroffenen Gewässer. Da hilft es u.U. wenig, dass es wohl seit 1997 ein EU-weites Einfuhrverbot für dies Schildkröten gibt: das sprichwörtliche Kind liegt möglicherweise bereits im Brunnen.
    Liebe Grüße
    Klaus

    Da hilft nur eins Schildkrötensuppe :plate::99:

  • Erstaunt schaute ich mir ein Beitrag nach dem anderen an. Die eine oder andere Art unter den Insekten hätte ich nie als Fremdling erkannt. Weil mir das Wissen fehlt, hätte ich gedacht, sie sind heimisch.

    Da schau ich doch mal mein Fotorchiv durch, ob ich da was finde.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Da können wir uns dann zusammen tun, Klaus.

    Hab schon was gefunden, die Südliche Eichenschrecke Meconema meridionale (Männchen). Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Ist von dort aus Mitte des letztwn Jahrhundert nach Deutschland eingewandert.


    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Gilt auch ein Wanderfalter? Der Wander-Gelbling Colias croceus oder auch Postillon, ist ebenfalls im Mittelmeerraum heimisch, wandert je nach Klima in einzelnen Jahren aber nach Deutschland ein und legt hier auch Eier ab. Die daraus schlüpfenden Falter fliegen dann im Herbst zurück ans Mittelmeer.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Lieber Klaus,

    über dein Portrait der Rotwangen-Schmuckschildkröte freue ich mich besonders. Tolle Bilder und einen informativen Text stellst du uns vor!

    Dass ich mich über diese Schildkröte in einem nahen Weiher freue, mag ich nach dem, was sie an Schaden alles anrichten kann, gar nicht mehr sagen. Aber es ist so. Ich kenne ein bestimmt ca. 25 cm großes Exemplar seit ein paar Jahren. Es ist nicht immer da, aber oft monatelang.

    Liebe Sabine,

    wenn du wieder in meine Gegend kommst, werde ich vorher und auch dann Ausschau halten, ob sie sich auf ihrem Lieblingsstamm sonnt. Es würde mich sehr freuen, wenn sie sich dir präsentieren würde!

    Meine Fotos sind schlecht, ich weiß. Aber als Beleg können sie hoffentlich dienen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    wenn du wieder in meine Gegend kommst, werde ich vorher und auch dann Ausschau halten, ob sie sich auf ihrem Lieblingsstamm sonnt. Es würde mich sehr freuen, wenn sie sich dir präsentieren würde!

    oh, das wäre super! Ist das der Weiher am Ortseingang?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    nein, leider nicht. Wenn du von Fischbach aus in Richtung Eppenbrunn fährst, an Ludwigswinkel vorbei, dann ist es der vierte Weiher, der Mummelsee.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,
    ah, am Mummelsee sind wir auch vorbeigekommen. Schon beim ersten dieser Teiche von Eppenbrunn kommend, fanden wir die besonders reizvoll. Wir haben dann am Sauerbach-Weiher eine Möglichkeit gefunden, zu halten.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich bin erst gestern auf den Neobiota-Faden gestoßen und finde die Idee interessant. Meine Beiträge dazu will ich aber nicht alle auf einmal hineinwerfen, sondern lieber einzeln.

    Als erstes möchte ich noch etwas zur Amerikanischen Kiefern- oder Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis) hinzufügen. Ich finde sie seit 2013 jedes Jahr in meinem Garten (Rheinebene zwischen Heidelberg und Darmstadt). Ob sie schon länger da ist, kann ich nicht sagen, da ich zuvor nur gelegentlich Tiere im Garten fotografiert habe. 2018 trat sie in größerer Anzahl als sonst auf, vielleicht aufgrund des warmen und trockenen Sommers. Es gab einige Tage im Herbst, an denen sie sozusagen fast vom Himmel regneten (etwas übertrieben formuliert), weil sie alle auf dem Weg in den Winterschutz waren.

    Mein Bild zeigt eine Nymphe von Anfang Juli 2017.

    Gruß, Peter


    Liebe Grüße

    Peter

    - - - - - - - - - - - - - -

    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 85 Käfer (Album), 50 Wanzen (Album)

  • Hallo Peter,

    als erstes möchte ich dich herzlich begrüßen!

    Deine Erfahrungen mit der Kiefernwanze deckt sich in etwa mit meinen. Ich habe sie hier im Pfälzerwald in der Südwestpfalz zwar bewusst erst in diesem Jahr gesehen. Aber auch hier tauchte sie nach dem heißen Sommer in auffälliger Anzahl auf.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie von eurem warmen Rheintal her mit einer gewissen zeitlichen Versetzung peu à peu hierher eingewandert ist.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Peter,

    auch von mir herzliche Willkommensgrüsse. Mal sehen, wie sich das neue Insektenjahr entwickelt? Ich begrüsse es, wenn die chemische Keule zurückgenommen wird.

    Gruß Martin

  • Hallo,
    für ein anderes Projekt habe ich vor ein paar Tagen ein paar Fotos gesichtet, die ich am 26.08.2018 im Viernheimer Bannwald aufgenommen habe. (Viernheim liegt im südlichsten Zipfel von Hessen in der Oberrheinebene.) Dabei sind mir 2 - 3 Neobiota aufgefallen.

    Am spektakulärsten war für mich die Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana). Wie der Name schon andeutet, gibt es auch andere Kermesbeeren. Eine - ebenfalls zugewanderte - Art ist die Indische oder Essbare Kermesbeere, die ich nicht weiter kenne. Die beiden Arten sind leicht an der Stellung der Fruchtstände zu unterscheiden. Bei der Amerikanischen Kermesbeere hängen sie senkrecht nach unten.

    Die Kermesbeere ist optisch durchaus eine Bereicherung für die Strauchschicht des (lichten) Waldes, wird aber von vielen Menschen auch kritisch gesehen. An dieser Stelle möchte ich, auch für meine künftigen Beiträge über Neobiota, darauf hinweisen, dass ich Wertungen bezüglich Neobiota im Prinzip vermeiden möchte, weil mir erstens die Fachkenntnisse dafür fehlen und weil zweitens die Diskussion darüber gelegentlich unangenehm wird.

    Gruß, Peter

    Liebe Grüße

    Peter

    - - - - - - - - - - - - - -

    Aus meiner Lebensliste: Tiere aus meinem Garten:

    145 Falter (Album), 85 Käfer (Album), 50 Wanzen (Album)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!