Lieber Werner und Sigurd,
schaun wir mal, ob sich zu diesem Organ jemand meldet.
Deine Frage nach den Erstfunden bzw. besonderen Funden für Salzburg kann beantwortet werden. Da brauche ich nur meine Excel-Liste zu befragen, in der ich alle jemals gefundenen Arten aufliste.
Die Liste der Schmetterlinge im Bundesland Salzburg von Prof. Embacher et. al. aus 2011 führt die nachgewiesenen Arten sehr detailliert nach geologischen Zonen auf. Das ist sinnvoll, weil die Flora im Flachland (Flachgau) sehr verschiedenen ist z.B. von der in den Hohen Tauern.
Zone II - Kalkalpen
Zone III - Salzburger Schieferalpen: Salzachtal von Krimmel bis fast Salzburg mit einer "Delle" nach Norden auf der Höhe von Zell am See.
Meine eigene Fundliste berücksichtigt diese Zonen-Zuordnung. Ich unterscheide zwischen Funden direkt auf unserem Hausberg, Funden in den Salzburger Schieferalpen Zone III und Funden in der Zone II (Kalkalpen). Bei Kleinschmetterlingen gelten Arten als verschollen, wenn sie zuletzt vor 1960 gefunden wurden, bei Großschmetterlingen wenn sie vor 1980 zuletzt gefunden wurden.
Funde vom Berg Natrun in Maria Alm (Zone III)
2 - Erstnachweise für das Bundesland
1 - Zweitnachweis für das Bundesland (einziger vorheriger Fund von 1925)
2 - Wiederfunde verschollener Arten, die zuletzt 1909 gefunden wurden
95 - Erstnachweise
98 - Wiederfunde verschollener Arten
Funde, die nicht vom Berg Natrun stammen
2 - Wiederfunde in Zone II seit 1909
1 - Erstnachweis in Zone II
3 - Erstnachweise in Zone III
2 - Wiederfunde verschollener Arten Großschmetterlinge
1 - Wiederfund verschollener Art ion Zone II
Insgesamt habe ich in den vergangenen 11 Jahren 512 Arten Nachtfalter auf meinem Hausberg nachgewiesen, und zusätzlich 40 Arten Tagfalter.
Die recht große Zahl an Wiederfunden liegt daran, dass es in Salzburg einfach nicht genügend Entomologen gibt. Der letzte, der bis in die 1970er Jahr in der Zone III aktiv war, war ein Lokomotivführer, der an allen Haltestellen nachgeschaut hat.
Allerdings sind von den 512 Arten schon längst nicht mehr alle da, da ist hier auch schon einiges ausgestorben. Die Gründe sind vielfältig und liegen einerseits in der zunehmenden Bebauung und andererseits im Generationenwechsel. Viele der Häuschen sind in den letzten Jahren zu Erbfällen geworden, und die Erben haben ein nicht eben naturnahes Schönheitsverständnis; da wird kurzgemähter Rasen der Blütenwiese vorgezogen und insektenfreie, nicht heimische Ziergehölze angepflanzt. Es ist halt überall der gleiche Mist.