• Hallo.

    Ein kleiner Minifrosch hatte sich auf unserem Rasen verirrt und drohte aus Versehen plattgetreten zu werden.

    Das wollen wir natürlich vermeiden, deswgen wurde das Fröschlein eingefangen, auf eine Kehrschaufel gesetzt und nebenan beim Nachbarn mit Teich wieder abgesetzt.

    Dort ist es jedenfalls besser aufgehoben. :)

  • Lieber Bernd,
    ui, das Fröschlein ist ja wirklich noch ganz klein. Wie gut, dass ihr den rechtzeitig entdeckt und gerettet habt. Mir ist es bei Dunkelheit mal passiert, dass ich auf eine Kröte getreten bin, aber das war schon ein ausgewachsener Klopper.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ein sehr netter Zug von Euch, obwohl ich davon ausgehe, dass der Frosch von genau diesem Teich stammt und von genau diesem Teich auch wieder abwandern wird, weil möglicherweise einfach zu viele da sind. Er könnte also wieder bei Euch im garten erscheinen, bzw. könnte sich das Ereignis öfter wiederholen, wenn all die anderen Jungfrösche auch abwandern. ;)

    Wenn ich meinen Blick nach Afrika schweifen lasse, ist die Möglichkeit bei Euch im Garten platt getreten werden zu können übrigens geradezu human gegen das, was sich die afrikanische Natur für Frösche ausgedacht hat. Ich weiß aber nicht, ob Ihr das wissen wollt, bzw. ob das Nervenkostüm die entsprechenden Bilder und Filmsequenzen dazu verkraften möchte!?? Lasst es mich wissen, wenn Ihr neugierig seid.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Och, lieber Klaas,
    wem es zuviel wird, kann ja das Video verlassen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Na gut, aber macht mir nachher keine Vorwürfe. Ich habe Euch gewarnt, dass es nichts für zarter besaitete Seelen ist:

    Die Käfergattung heißt Epomis und ist nahe verwandt mit unseren Chlaenius. Sie gehören nomenklatorisch in den gleichen Tribus (Chlaenini) und leben an Gewässerufern, in Sümpfen und ähnlichem, wo sie Jagd auf ihre Beute machen. Ich sehe auch gerade, dass sie in Israel vorkommen, was ich nicht gerade zu Afrika zählen würde. :) Käfer und Larven bevorzugen dabei Frösche/Froschlurche, die gejagt werden. Zum Teil sind die Opfer deutlich größer als der Käfer oder die Larve. Dabei hat die Larve einen völlig abgefuckten "Jagdmechanismus". Da sie kleiner und langsamer ist als der Frosch, täuscht sie eine Beute vor. In dem Moment, wo der Frosch zuschnappt, verbeißt sich die Larve in der Zunge, im Unterkiefer, in der Kehle o.ä. des Frosches und beginnt an diesem zu fressen. Leider konnte ich nichts finden, ob sie das wirklich in rein parasitärer Manier macht, ihn also länger leben lässt, oder gleich auffrisst. Im zugehörigen Wikipedia-Artikel steht was davon, dass sie es Außenparasiten gleich tut, bzw. mehr oder weniger in deren Art. Da die Larve aber normale Mandibel aufweist, ist anzunehmen, dass sie immer bei Bedarf Teile des Frosches frisst und ihn so über einen längeren Zeitraum am Leben lässt. Nun ja, die "unschönen" Filmaufnahmen könnt Ihr Euch im Wikipedia-Artikel antun. Siehe hier:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Epomis

    Viele Grüße
    Klaas

  • Ich wüßte nicht, was es dabei vorzuwerfen gäbe. Ist zwar etwas unschön, aber solche Vorgänge gehören eben auch zur Natur, bei denen die Fressfeinde ausgetrickst werden.
    Daher schönen Dank für die Ausführungen. :)
    Aber wem das zuviel wird, der kann ja nach Hause gehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Noctilux (2. September 2018 um 18:14)

  • Hallo Zusammen,

    für solche Parasiten muss man nicht unbedingt nach Afrika.
    Ich würde mal sagen die einheimische Krötengoldfliege (Lucilia bufonivora) ist auch nicht viel netter zu den Fröschen oder Kröten.
    Und ich schätze das es da durchaus noch mehr unangenehme Viecher gibt.

    Viele Grüße
    Frank

  • Ich war nochmal bei diesem Nachbarn, der mir freundlicherweise gestattet, ein paar Proben für die Beobachtung von Plankton zu schöpfen.
    Dabei meinte er, daß er einige Frösche zu viel habe, die auch für viel Konzert sorgen könnten. So habe ich ihm soger noch welche abnehmen können für meinen Teich.


    Meine paar Frösche dürften sich also freuen für den Neuzugang. ^^

  • Ähm..., das bringt Dir nichts. Wenn die nicht von selber an Deinen Teich kommen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie abwandern werden. Die hättest Du als Kaulquappen, oder noch besser als Ei in Deinen Teich tun müssen. Die werden sich in ein paar Tagen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bei Deinem Nachbarn wieder einfinden.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Meinst du? Dazu hätte ich vielleicht noch erwähnen sollen, daß die kleinen Frösche nun aus dem Teich des Nachbarn von einem Bekannten stammen, bei dem ich mich eben desöfteren aufhalte. Das liegt von meinem eigenen Teich nun doch ein paar Kilometer weg. Mit Kompass und Navi finden die wohl sicher zurück, müßten dazu aber doch einige Straßen und eine Autobahn überqueren. Ob das klappt?
    In meinem Teich schwankt die Zahl der Frösche nun auch von Jahr zu Jahr. Manchmal sind es nur wenige, aber an die 20 Stück hatten wir auch schon.

  • .
    ...abgesehen davon, dass klaas es sowieso schon geschrieben hat:


    bei den erdkröten beispielsweise weiß ich ganz sicher, dass sie (wenn der boden taut) den weg zu ihrer eigenen geburtsstätte auf sich nehmen, um dort selbst für nachwuchs zu sorgen.

    auch bei vielen fröschen ist es so. sie suchen in der laichzeit ebenfalls das gewässer auf, in dem sie bereits selbst geboren wurden.


    laubfrösche beispielsweise machen sich, wenn die metamorphose von kaulquappe zu frosch vollzogen ist, auf den weg aus dem wasser in richtung bäume oder büsche, in welchen sie als erwachsene frösche leben. in einem jahr hatten wir das glück diese "wanderung", gerade zu diesem zeitpunkt (und zwar gleich an mehreren aufeinanderfolgenden tagen) beobachten zu können. wir sahen sogar einige tiere, bei denen der prozess dieser "gestaltumwandlung" noch nicht vollends fertig abgeschlossen war und eindeutig reste der gestalt der kaulquappe am kleinen frosch zu erkennen waren...

    teichfrösche bleiben vielleicht am wasser. andere vielleicht auch. welche arten das genau sind, weiß ich leider nicht. aber es gibt viele andere frösche (und eben auch kröten), die wirklich abwandern und erst zur laichzeit wieder an ein/ihr gewässer zurückkommen.


    glaub dem klaas das einfach mal. *zwinker*

    .

  • .

    und bezüglich kompass und navi:

    du weißt schon, dass es unglaublich viele tiere gibt, die (wenn sie erwachsen sind) den weg zurück zu ihrer geburtsstätte auf sich nehmen? und das sind durchaus viel mehr als "nur" einige km...

    -

  • Also, u die Ausführungen von @strid mal zu präzisieren:

    Unsere Krötenarten, also allen voran die Erdkröte, aber auch Kreuzkröte, Geburtshelferkröte, Wechselkröte und weitere wandern vom Laichgewässer ab. Die Erdkröte ist dabei wohl der meister aller Klassen, da sie 2 km und weiter entfernt vom Laichgewässer angetroffen werden kann. Trotzdem ist sie im Frühjahr wieder am gleichen Gewässer.

    Bei den Fröschen muss man differenzieren zwischen den Arten, die sich vom Laichgewässer entfernen (Grasfrosch, Moorfrosch, Springfrosch u.ä.) und den Arten, die das ganze Jahr über in Gewässernähe, also im Prinzip im Uferbereich bleiben (Wasserfrosch, Teichfrosch, Seefrosch), um sich bei Gefahr ggfs. mit einem beherzten Sprung ins Wasser zu retten.

    Alles Arten, die aber letzten Endes an ihr Laichgewässer zurückkehren, bzw. dort bleiben (Frösche überwintern im Schlamm am Gewässergrund). Die Entfernung spielt dabei keine Rolle. Mich hat in meiner Jugend ein Bericht gewissermaßen geschockt,, in dem ein Teich leer gefischt wurde, also alle Amphibien raus, weil eine Straße drüber gelegt werden sollte. Also hat man die Tiere so gut es ging abgefischt und einige Kilometer entfernt an einem anderen Gewässer wieder ausgesetzt. Der Teich wurde zugeschüttet und alles planiert. Bevor die Teerdecke drauf kam, lagen die Amphibien alle oben auf dem vorbereiteten Untergrund. Genau da, wo der Teich einst war.

    Mal abgesehen davon, dass solch eine Rettungsaktion eigentlich nur Augenwischerei ist, auch in allen anderen Fällen, und nur die Volksseele und unser schlechtes Gewissen beruhigen kann, kommen die Amphibien wieder zurück. Die einzige Chance, die Du mit Deinem Teich hast, liegt in folgendem Umstand. Ein Gewässer kann nur eine bestimmte Anzahl Tiere einer Art verkraften. Bei unterschiedlichen Arten mit vergleichbarem Lebensverhalten, besetzt die andere Art oder die anderen Arten zumindest zum Teil Plätze der einen Art. Soll heißen, wenn Dein Teich z.B. 20 Teichfröschen Lebensraum bietet, dann kommen dort 20 Teichfrösche vor, oder aber eben die 20 Plätze aufgeteilt auf die zwei Arten Teichfrosch und Wasserfrosch (sie kommen nie gemeinsam am gleichen Gewässer vor, aber als Beispiel kappt das gut). Also weder 20 Teich- noch 20 Wasserfrösche und vom anderen noch ein paar, sondern z.B. 10 Teich- und 10 Wasserfrösche, bis die 20 aufgefüllt ist. Kommt der Nachwuchs ans Land, also sind aus den Kaulquappen neue Frösche geworden, entscheidet nun der Populationsdruck. Dein Gewässer kann für einen kurzen Zeitraum auch 30 oder 40 Fröschen Lebensstätte sein. Aber die Menge der Tiere trifft sehr viel öfter aufeinander, als bei 20 Tieren. Das erhöht den Stress und erhöht bei einigen Tieren die Produktion von Hormonen, die dazu führen, dass diese Tiere abwandern und andere Gewässer aufsuchen. Das heißt, dass der größere Teil der Frösche abwandert und neue Gewässer aufsucht und nur ein kleiner Teil der Jungfrösche eine Nische besetzen und später möglicherweise die Lücke eines verloren gegangenen Altfrosches auffüllen kann. In der Anzahl Frösche, die abwandert, liegt Deine Chance. Diese wird allerdings durch die vorhandenen Frösche eingeschränkt. Daraus resultiert, dass ein sehr großer Teil der Frösche wieder abwandern und nur der kleinste Teil am Teich bleiben wird.

    Wenn Dein Teich für Dein Verständnis zu wenig Frösche aufweist, musst Du am Teich was verändern. Er bietet dann nur Lebensraum für eine geringe Menge Frösche. Ob die Maßnahmen dann aber in einer Vergrößerung des Teiches liegen (mehr Lebensraum) oder nur in der Ausweitung der Tiefwasserbereiche (mehr Überwinterungsraum), oder aber in einer Veränderung oder Verdichtung der Pflanzenbestände liegt, kann ich Dir nicht sagen. Dafür müsste ich mir den Teich anschauen. Da aber Frösche den Weg zu Deinem Teich gefunden haben, ist der Versuch die Populationsgröße zu erhöhen, von vornherein mehr oder weniger zum Scheitern verurteilt, da mehr Frösche da wären, wenn es Lebensraum für mehr Frösche gäbe.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht! :alright:
    Daß mein Teich nur eine gewisse Anzahl an Fröschen beherbergen kann, mag durchaus sein. Neben dem etwas größeren Teich haben wir noch zwei kleinere und ein betoniertes Auffangbecken für Regenwasser. Auch dort sind schon Frösche ausgewichen gewesen, wenn auch nur temporär. Wenn die "Neufrösche" nun wieder abwandern, werde ich sie eh schlecht daran hindern können. Dann kommen sie eben wieder zum Nachbarn des Bekannten und erfreuen ihn/uns mit dem Quak-Konzert.
    Aber das ist eben auch wieder eine Sache, woran sich die einen dran hochziehen können wegen Lärmbelästigung, andere dagegen tolerant sind. Mich stört es jedenfalls nicht, auch nicht nachts.

    P.S.: Eben gerade nachgesehen:

    Noch ist er da...

    Einmal editiert, zuletzt von Noctilux (5. September 2018 um 14:19)

  • Die Menschen sind leider sehr unterschiedlich in ihrem Geräuschempfinden. Ich persönlich liebe das Gequake. Ich bin nicht tolerant, sondern mag es tatsächlich und kann super an einem quakenden Teich z.B. pennen. Ähnlich geht es mir mit Zikaden in Südeuropa. Die machen einen infernalischen Krach. Messungen ergaben, dass sie auch nicht leiser sind, als ein startendes Düsenflugzeug, also es auf 120 Dezibel bringen. Und trotzdem stört der Krach nicht, sondern ist für mich ein Muss im mediterranen Sommer. Wäre schade, wenn das Mittelmeer ruhig wäre. Hingegen kann ein einzelnes Heimchen im Haus unendlich nervig sein, obwohl sehr viel leiser, als Zikaden.

    Ich denke, dass der Mensch normalerweise mit natürlichen Geräuschen umgehen kann. Diejenigen, die das nicht können, haben vermutlich zu wenig Zeit in der Natur verbracht, vor allem als Kinder und sind die Geräusche nicht gewöhnt, bzw. verbinden sie damit möglicherweise keine positiven Gefühle (Kindheitserinnerungen, Urlaubszeit u.ä.). Heimchen in der Wohnung ist aber eben ungewöhnlich. Das ist ein Geräusch, das da nicht hingehört und damit wohl nervig. Genau so wie ein tropfender Wasserhahn und ähnliche dinge.

    Es ist die Frage, ob man Verständnis für Nachbarn haben soll oder nicht, die sich über das Gequake am Froschteich aufregen. Aber meines Wissens ist da im schlimmsten Falle die Rechtsprechung auf Seiten der Teichbesitzer.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Nun läßt sich das Problem mit lauten Fröschen aber leider mitunter nicht so einfach lösen wie das Abdichten eines tropfenden Wasserhahnes.
    Aber nun weiß ich etwas mehr darüber und werde demnächst den netten Nachbarn sagen, daß er mir doch seine überzähligen Frösche lieber doch in Form von Kaukquappen und Eiern übergeben möge. Schließlich hast du es ja an anderer Stelle hier im Faden so empfohlen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!