Das Zinkkarbonat Smithsonit...

  • ... gehört zu den nicht allzu seltenen sekundären Bildungen in Zinklagerstätten. Gute Stufen mit großen Kristallen
    sieht man aber doch nicht so oft. Meistens kommt der Zinkspat,wie der alte deutsche Name des Smithsonits lautet,
    in abgerundeten reiskornartigen Kristallen vor oder als kugelig - nierige Aggregate.
    Benannt wurde das Mineral nach dem englischen Mineralogen J. Smithson, der auch dem bekannten Smithsonian Institut
    in Washingtonit D.C. seinen Namen gegeben hat.

    Ein paar Exponate mit Smithsonit von den bekannten Fundorten Laurion in Griechenland und Tsumeb in Namibia:

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Gute Idee von Dir, lieber Norbert, dieses Mineral hier auch etwas populärer zu machen. Das hat es auch verdient. ;)
    Ich ergänze dann gerne nur noch ein wenig aus meiner Feder :cool: ..

    Das bekannteste Zinkcarbonat Smithsonit kommt in der Regel in krustigen, stalaktitischen oder nierigen Aggregaten, aber auch in Kristallen mit unterschiedlicher Morphologie vor.
    Erwähnenswert ist die große Farbvielfalt, die von farblos über grün, gelb, rosa bis rot reicht.

    Dieses Mineral gehört übrigens auch zu den bekanntesten Sekundärmineralen (hier Bildung in der Oxidationszone) einer der wohl berühmtesten Welt-Lagerstätten von Ruf, nämlich Tsumeb in Namibia.

    Das Zinkerz Smithsonit entsteht bei der Verwitterung von Sphalerit (Zinkblende), deren sulfatische Lösung (Zinkvitriol) durch Dolomit oder Kalkstein ausgefällt wird.
    Sein Vorkommen beschränkt sich auch meist innerhalb der gleichen Gesteine, teils als metasomatische *) Verdrängungen (Galmei), teils als Hohlraum- und Kluftausfüllung, teils als Sinterkruste bildend.

    *) Metasomatose ist ganz grob gesagt die Umwandlung eines Gesteins durch Austausch von Bestandteilen.
    Quelle: “Mineralien – Bestimmen – Kennenlernen – Sammeln“, Rupert Hochleitner, GU Naturführer (Gräfe u. Unzer)

    Viele meiner Eigenfunde sind auch Smithsonite, die ich hier an anderer Stelle im Forum auch schon gerne gezeigt habe (z.B. von Lavrion, Griechenland).

    Hier auch noch mal eine kleine Auswahl von Smithsoniten ..

    .. pinkfarbig von Tsumeb, Namibia ..

    .. weiß von Markirch, Vogesen, Elsaß, Frankreich ..


    .. farblos und blasig als handstufen-großer Eigenfund aus dem Lavrion-Mekka in Attika, Griechenland ..

    .. blau als Handstufe von Tsumeb, Namibia ..


    .. weiß und stalaktitisch als Eigenfund von Lavrion, Attika, GR ..

    .. grün von Tsumeb, Namibia .. Großstufe von der terra mineralia in Freiberg (alle Fotos von der terra mineralia sind genehmigt) ..


    .. rötlichbraun als röntgenanalysierter Eigenfund von Lavrion, Attika, GR ..



    .. grau, ansonsten wie vor ..

    .. farblos, ansonsten wie vor ..

    .. grünlichgelb als Eigenfund vom km3, Lavrion, Attika, GR ..

    .. weiß mit hellgrünem Bayldonit von Tsumeb, Namibia ..

    3 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (19. August 2018 um 17:26)

  • Lieber Norbert und lieber Peter,

    "interessieren" ist schwierig, wenn man als einzige Kompetenzvoraussetzung die Augen hat, mit deen man eure wunderschönen Stufen betrachten kann. Von eurem Wissen fällt bei mir leider schon das meiste durchs Raster, noch bevor es im Gehirn ankommen kann.

    Aber eines bleibt bei mir durch alle euren tollen Threads hängen: Ich staune über diese vielfältigen Erscheinungsformen von Stufen, deren Entstehung, bzw. deren Vorkommen grundsätzlich derartig komplex ist, dass ich nichts verstehen kann. Aber mich an diesen kleinen Wundern erfreuen und ihre Schönheit bestaunen, das kann ich durchaus - und viele andere hier sicher auch.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Ich finde das auch sehr hoch:

    was macht eure Mineralien denn zum Smithsonit? Form und Farbe sind ja dermaßen variabel, dass ich als Tierfreund ins Wanken gerate. Oh, und wenn es irgendwie geht, haltet die Chemie so einfach wie möglich, ich verstehe die Grundzüge aber im Komplexen scheidet mein Kopf da leider aus.
    Ich bin aber wirklich daran interessiert, zu erfahren, wo ihr die immer alle herhabt. Seid ihr dort überall gewesen oder kauft man sich da was zusammen?

    Beste Grüße,
    Stefan

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    - Deutschland: 276, Seidenschwanz

    - Welt (2024): 301 (109), Seidenschwanz (Waldschnepfe)

    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

    Wirbellose: 1.626, Gibbaranea bituberculata

  • Hallo _Stefan_,

    _Stefan_ schrieb:
    Ich finde das auch sehr hoch:
    was macht eure Mineralien denn zum Smithsonit?

    Was genau erscheint Dir da denn zu hoch? Zink in Verbindung mit Carbonsäure macht den Smithsonit chemisch dazu. Wir haben den ja auch gerade wegen der Vielfalt ausgewählt. Und man kann Smithsonit eben auch noch in bestimmten Lagerstätten selber suchen und auch finden! :)

    Form und Farbe sind ja
    dermaßen variabel, dass ich als Tierfreund ins Wanken gerate.

    Diese Formen- und Farbenvielfalt und das sogar innerhalb der gleichen Mineralart, macht ja gerade den zusätzlichen Reiz beim Smithsonit aus. Dachte ich zumindest.

    Den Zusammenhang zum wankenden Tierfreund verstehe ich da jetzt aber nicht so ganz.
    Wenn ich eine bestimmte Tierart vor mir habe, gibt es doch z.T. noch viel mehr Varianten oder "Facettenreichtum" wie z.B. bei den Vögeln. Es gibt ja auch nicht nur eine Taube, sondern wahrscheinlich Hunderte Taubenarten mit unterschiedlichsten Färbungen. (?)


    Oh, und
    wenn es irgendwie geht, haltet die Chemie so einfach wie möglich, ich
    verstehe die Grundzüge aber im Komplexen scheidet mein Kopf da leider
    aus.

    Ääähhmm.. :/ ..wir erwähnten als einzige chemische Aussage, dass es sich beim Smithsonit um ein Zinkcarbonat handelt. Das ist schon die absolute Minimalinformation zum chemischen Teil gewesen. :68:

    Man könnte natürlich auch gleich die gesamte Mineralien-Thematik komplett aus dem Forum kippen .. dann ist ein Naturforum allerdings unvollständig, weil auch die anorganischen Substanzen zur Natur mit dazu gehören.

    Ich bin aber wirklich daran interessiert, zu erfahren, wo ihr die immer
    alle herhabt. Seid ihr dort überall gewesen oder kauft man sich da was
    zusammen?

    Nein, dann wären ja alle Mineraliensammler Millionäre, wenn wir da schon überall gewesen wären. :D Einen Teil der Mineralien kauft man sich schon auf Mineralienbörsen oder bei seriösen Händlern oder Sammlern des Vertrauens zusammen, einen anderen Teil erwirbt man durch Tausch oder Schenkung; wieder ein anderer Teil sind Eigenfunde (der logischerweise spannenste Teil), wie das ja auch aus den anderen Mineralien-Beiträgen schon des Öfteren hervor ging. :)

    Selbst gefundene Exponate müssen allerdings auch klar bestimmt sein; man kann hier ab und zu auch Röntgenanalysen gegen Kosten anfertigen lassen, wie ich das auch schon mehrfach getan habe und dann z.B. auch mit Hilfe der Analysen-Ergebnisse als Autor von einigen Fachpublikationen tätig werden konnte.

    Gesammelt wird nach verschiedensten Gesichtspunkten. Der eine sammelt z.B. nur Quarze, der andere nur regional, z.B. Mineralien nur aus Bayern oder nur aus Italien, der dritte nach Systematik, so wie ich z.B., d.h. möglichst von jeder Mineralart mindestens ein Exemlar, was aber selbst nach 9 Leben auch nicht möglich wäre. Aber so bleibt der Reiz des Sammelns immer erhalten. :) Es gibt allerdings auch noch viele andere Sammler, die nach weiteren Gesichtspunkten sammeln, wie z.B. nur Elemente oder nur nach Ästhetik u.v.m.

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    Liebe Rosmarie,
    vielen Dank für Deine lieben Worte! Du hast es auch genau erfasst. Man muss das ja gar nicht alles verstehen, sondern man soll sich auch einfach mal nur an den Schönheiten der Natur erfreuen können. Es muss ja auch nicht immer alles NUR wissenschaftlich sein! ;)

    6 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (21. August 2018 um 18:33)

  • Lieber Peter,

    deine ausführliche Antwort an Stefan hat auch mir weitergeholfen. Wahrscheinlich könnt ihr beiden euch gar nicht denken, auf wie wenige Grundkenntnisse ihr bei einigen eurer Leser zurückgreifen könnt. Ursprünglich hatte auch ich große Hemmungen, zu etwas in einem eurer Mineralien-Threads zu antworten. Ich muss nämlich gestehen, dass ich sogar schon die normale (und einfachere) Chemie in der Schule weder gemocht, noch verstanden habe. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ihr es nicht im geringsten übel nehmt, wenn jemand wie ich sich einfach nur am Anblick eurer Stufen freut.
    Ich lese aber immer alle eure Informationen durch und staune oft, wie verständlich und logisch ihr die Zusammenhänge erklären könnt. Denn auch das ist eine Gabe, die nicht jeder hat. Nur, wenn solch ein Guckmensch wie ich, der gar nicht mehr die Energie hat, sich in echtes Wissen einzuarbeiten, selbst wenn er beste, verständliche Erklärungen liest, kann er trotzdem nichts wirklich verstehen oder gar speichern. Aber inzwischen habt ihr mir längst signalisiert, dass ihr das auch nicht erwartet. Im übrigen geht es mir im Grunde mit vielen anderen Threads hier genauso, die ins Detail gehen und die auf Vorkenntnissen aufbauen. Wenn ich nur an Sabines detaillierte Ausführungen zu Insektenunterschieden denke... Trotzdem freut mich immer auch einfach das Niveau, mit dem ihr postet. Ich finde das für ein öffentliches Naturforum als sehr beachtlich.
    Gleichzeitig empfinde ich es als Wohltat, dass über Leute wie mich, die oft sachbezogen nicht mithalten können, nicht die Nase gerümpft wird. Und das tut ihr nie.

    Wie Stefan seine geäußerten Gedanken genau meinte, kann ich natürlich nicht wissen. Aber bei mir kamen sie einfach wie ein Signal an, dass er an euren Ausführungen durchaus auch Interesse hat, dass es ihm aber wie mir geht, dass er viele Details nicht versteht. Als Laie sieht man eben manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr... :D

    Trotzdem finde ich es großartig, wie ihr euch hier einbringt und empfinde eure Bereiche als wichtige und niveauvolle Erweiterung des Spektrums unseres Naturforums.

    Man könnte natürlich auch gleich die gesamte Mineralien-Thematik komplett aus dem Forum kippen .. dann ist ein Naturforum allerdings unvollständig, weil auch die anorganischen Substanzen zur Natur mit dazu gehören.

    Genauso sehe ich das auch (und mit Sicherheit die meisten anderen) und bin sehr froh, dass ihr euch hier einbringt! DANKE!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo,

    ganz ohne Chemie und andere Fachbegriffe geht es halt bei Mineralien nicht, auch wenn wir die
    möglichst knapp halten. Man sieht man hier z.B. bei diesem Rätsel-Thread ,dass es hier
    auch User gibt,die Verständnis für Chemie haben.

    Wer bin ich?

    @Rosmarie, besten Dank für Deine Stellungnahme zu dieser Sache.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norber und Peter,
    ich schließe mich mal Stefans Frage an, obwohl du, Peter, sie schon sehr ausführlich beantwortet hast. Mich hat auch die große Farb- und Formvariabilität erstaunt. Wenn man eine Stufe kauft, sollte sie korrekt bestimmt sein, und dann weiß der Käufer, WAS er in der Hand hält oder in seine Vitrine stellt. Wenn man aber eine unbeschriftete Stufe sagen wir mal auf dem Flohmarkt kauft und der Verkäufer keine Auskunft geben kann über das WAS und WOHER, wie kommt man dann zur Bestimmung? Die Strichfarbe hast du schon mal erklärt. Ist die Strichfarbe dann bei allen Smithsoniten unterschiedlicher Farbe trotzdem gleich? Geht es dann mit irgendwelchen chemischen Reaktionen weiter? Oder wie geht man vor?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich glaube, Peter, dass du mich da irgendwie falsch verstanden haben musst, weil deine Antwort an der ein oder anderen Stelle verärgert klingt (falls nicht, umso besser).
    Ich finde euch absolut goldrichtig und gleichermaßen wichtig in diesem Forum wie alle anderen Themenbereiche, die vertreten sind.
    Macht auf jeden Fall so weiter. Möglicherweise bin ich immer bei für mich ganz neuen Sachen immer etwas verklemmt auf der Suche nach einem Ansatz von etwas Bekanntem.
    Deine Erklärung mit den Tauben liefert mir diesen Ansatz (glaube ich zumindest im Moment). Vielen Dank dafür.
    Das mit der Aussage "so wenig Chemie wie möglich" war eher als Warnung gedacht, denn als Mahnung. Bisher konnte ich euch noch sehr gut folgen. Das ändert sich bei mir nur eben sehr schnell ;)
    Ich hoffe beim Anlesen solcher Themen immer daran interessiert, da etwas mit raus ins Gelände nehmen zu können. Sprich, ich würde im Idealfall irgendwann auf dem Boden ein Mineral finden und sagen können, was das ist. Dafür ist Smithsonit vielleicht nicht das richtige aber wenn ich noch ein bisschen weiter mitlese (und das tu ich eigentlich immer) finde ich ja vielleicht mal was passendes. Aber die einfachen sind ja meist auch eher die "langweiligen". VOn Smithsonit konntet ihr uns Bilder in allen Farben und Formen zeigen. Bei einfachen Mineralien ist das dann wohl eher nicht der Fall.

    Bislang sind Mineralien und Pflanzen beide noch ein Buch mit Siegeln aber ich bin gewillt, diese Siegel zu brechen. (schwer genug mit meiner "Chemie-Legasthenie") :75:

    Ich hoffe auf weitere lehrreiche Lektionen von geduldigen Lehrern und bin schon gespannt. Das Thema ist ja noch nicht beendet.

    Beste Grüße,
    Stefan

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  • Liebe Sabine,

    da Smithsonit ja ein Carbonat ist, siehe hier und meinen aktuellsten Beitrag von heute dazu ..
    Mineralbestimmung - Säuretest

    Die Strichfarbe ist dann bei jedem Smithsonit dieselbe, nämlich weiß, egal ob der Smithsonit nun rosa, rot, grün oder wie auch immer gefärbt erscheint. Also jedes Mineral hat immer nur eine Strichfarbe, unabhängig von den tatsächlichen Farben in denen eine Mineralart auftritt.
    In den meisten Fällen besteht eine Fremdfärbung durch Fremdbeimengungen, z.B. Eisen, Titan etc., die das Mineral färben.
    Zu den bekanntesten Ausnahmen hierzu zählen Malachit und Azurit, bei denen die Eigenfarbe grün bei Malachit bzw. blau bei Azurit ist und mit der jeweiligen Strichfarbe übereinstimmt!

    6 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (22. August 2018 um 16:48)

  • Hallo Stefan,

    nein, weshalb sollte ich verärgert sein? Ich fasse Deine Vorschläge und Warnungen (--> Chemie) schon als positiv-konstruktive Kritik auf. ;)
    Danke auch für die teilweisen "Blumen". :)
    Chemie muss allerdings bereits in der Schule richtig erklärt werden und zwar von fähigen Pädagogen! Meistens erfüllen gerade die Chemielehrer dieser Nation schon nicht die Grundvoraussetzungen für einen vernünftigen Chemieunterricht. Ich selbst hatte allerdings einen guten Chemielehrer; allerdings kann ich auch von nicht geeigneten Chemiepädagogen ein Lied singen. Wenn mein Vater kein Chemiker gewesen wäre .. na ja .. Weshalb nehmen denn auch so viele Elternteile ihre Kids aus dem Chemieuntericht ganz raus? Eben wegen der absolut fehlenden Flexibilität der Lehrer, die sich nur stur an ihre trockenen Stundenpläne halten, die ihnen vom Kultusministerium vorgegeben werden. Über den Tellerand schauen, d.h. sich mal auch z.B. mit Mineralien zu beschäftigen und dann z.B. den Kids mal die Flammenfärbung beizubringen (Strontium = hellrot, Kupfer = grün usw.), gibt es bei den meisten Chemielehrern in Deutschland einfach nicht. Das ist Fakt. Und dann muss ich mir noch von so einem ignoranten Chemielehrer sagen lassen, dass man keine Zeit für "Orchideenthemen" hätte. Also war auch Schluss mit Leihgaben meinerseits an Schulen. Auch wenn sich jetzt hier wieder einige auf den Schlips getreten fühlen. Mir egal. Ganz ehrlich. So können die Kids auch nicht umfassend, z.B. zur Natur .. etwas lernen. :shy: Weitere Negativfolge daraus sind dann die nur noch überalterten Naturvereine, die händeringend nach interessiertem Nachwuchs suchen, so wie ich das bei meinem Verein z.B. tue.

    Ansonsten.. schau Dir mal gerne weitere unserer bisherigen Mineralienbeiträge hier an, wenn Dich das interessiert. Es gibt ja dazu schon eine genügend große Auswahl. :)
    Wenn Du Fragen hast, immer zu .. ruhig fragen. :cool:
    Zu den Geduldigsten gehöre ich zwar nicht gerade, aber ich versuche mein Bestes zu tun. :D

    7 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (22. August 2018 um 16:58)

  • Hallo Sabine,


    Zitat von Sabine

    Wenn man aber eine unbeschriftete Stufe sagen wir mal auf dem Flohmarkt kauft und der Verkäufer keine Auskunft geben kann über das WAS und WOHER, wie kommt man dann zur Bestimmung?

    Vor solchen Bestimmungsproblemen steh ich immer wieder mal. Ich werd öfter von Bekannten gefragt,was für einen Stein
    sie da gekauft oder geschenkt bekommen haben. Bei manchen Stücken ist das natürlich schon einfach. Amethyste oder
    Achate kann man ja leicht erkennen. Aber besonders bei Stufen, bei denen eine Kristallform nicht zu erkennen ist,weil das
    Stück kugelig ausgebildet oder einfach nur derb ist, ist eine Bestimmung ohne Fundortangabe kaum möglich.
    Es gibt aber schon fundorttypische Stücke,die man nicht nur bestimmen kann,sondern wo auch der Fundort relativ sicher
    zugeordnet werden kann.
    Es kommt also immer auf das einzelne Stück drauf an, ob man über das WAS und WOHER Auskunft geben kann.

    Ernsthaft an Mineralien Interessierte rate ich immer ab sowas ohne Etikett zu kaufen. Für jemand,der sich einen schönen
    Stein als Deko- Material kaufen will, ist ein Flohmarktkauf ja in Ordnung.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Ja, der Antwort von Norbert zu diesem Fragenkomplex möchte ich mich gerne anschließen.

    Nur noch ein weiteres Beispiel ..
    einen Krokoit aus Tasmanien .. typisch intensiv rotorange bis rot und nadlig-stenglig, z.T. auch recht filigran .. wird man meist sofort erkennen können; das gilt auch für einen Mineralien-Laien, sofern der schon des Öfteren z.B. Mineralienbörsen besucht hat. Da braucht man dann weder aufwendige Röntgenanalysen durchführen zu lassen, noch eigene Untersuchungen wie Härte- oder Strichfarbenprüfung durchzuführen. Ein Etikett ist aber auch in diesem Fall ein Muss. Ein evtl. Nachwuchs der später mal erbt oder potentieller Verkäufer braucht das korrekt ausgefüllte Etikett mit Angabe des Mineralnamens und der Fundortbezeichnung in jedem Fall. :)

    Einen Stichtit aus Tasmanien z.B. erkennt man dagegen meist nur als Profi, trotz seiner typischen lila Farbe und seiner oft fasrigen bis derben Oberfläche. Ist das Etikett vorhanden, kann man über den Namen "Stichtit" auch sofort z.B. die chemische Zusammensetzung rausbekommen; zu welcher Supergruppe, Gruppe, etc. er gehört .. in dem man z.B. http://www.mindat.org aufruft, die weltgrößte Mineralien-Datenbank! Im Nu hat man auch alle anderen benötigten Daten .. auch zur Genese, zur Paragenese u.v.m. .. also auch alles kein Hexenwerk. :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (22. August 2018 um 20:00)

  • Lieber Peter und Norbert,
    herzlichen Dank für eure ausführlichen Antworten. Nun habe ich auch gelernt, dass die Strichfarbe eines Minerals unabhängig von der Mineralfarbe immer gleich ist, ich war mir da nicht so sicher.

    einen Krokoit aus Tasmanien .. typisch intensiv rotorange bis rot und nadlig-stenglig, z.T. auch recht filigran .. wird man meist sofort erkennen können; das gilt auch für einen Mineralien-Laien, sofern der schon des Öfteren z.B. Mineralienbörsen besucht hat.

    Ich habe zwar schon öfter Mineralienbörsen besucht, aber einen Krokoit würde ich trotzdem nicht erkennen. Ich fürchte, ich bleibe mineralogischer Analphabet.

    Bei manchen Stücken ist das natürlich schon einfach. Amethyste oder Achate kann man ja leicht erkennen.

    :99: Ja, die würde sogar ich in den meisten Fällen erkennen, wobei es durchaus Achate gibt, die für den Laien nicht so ganz ohne weiteres erkennbar sind.

    Ok, und für alles, was auch für den Kenner nicht nach äußeren Merkmalen ohne Angabe von Fundort bestimmbar ist, dafür

    ...braucht man dann aufwendige Röntgenanalysen... bzw. noch eigene Untersuchungen wie Härte- oder Strichfarbenprüfung...

    Sehr erhellend, lieben Dank euch beiden!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine, ich schrieb aber nicht .. man brauche dann aufwendige Analysen, sondern das Gegenteil :) ..

    Zitat von Geofreund

    Da braucht man dann weder aufwendige Röntgenanalysen durchführen zu lassen, noch eigene Untersuchungen wie Härte- oder Strichfarbenprüfung durchzuführen.

    Da ist Dir beim Zitiervorgang sicher versehentlich das Wort "weder" abhanden gekommen. :D

  • Lieber Peter,
    nein, da ist mir beim Zitieren nichts abhanden gekommen, das habe ich absichtlich herausgenommen, weil der Sinn des gesamten Satzes genau dem entspricht, was du ausgedrückt hast:

    • Bei leicht Erkennbarem braucht man weder ... aufwendige Analysen noch....
    • und für alles, was auch für den Kenner nicht nach äußeren Merkmalen ohne Angabe von Fundort bestimmbar ist, dafür ...braucht man dann aufwendige Röntgenanalysen... bzw. noch eigene Untersuchungen wie Härte- oder Strichfarbenprüfung...

    Alles gute für Montag.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Für diejenigen, die es interessiert .. ich habe den operativen Eingriff heute Morgen gut überstanden. Allerdings war der vorbereitende Sonntag dazu schon eine Tortur. Ich hatte zwischendurch wirklich meine Zweifel, ob ich das von meinen Kreislaufproblemen her, überhaupt "lebend bzw. in einem Stück" durchstehe. In der Vergangenheit ist mir schon genug schwarz vor den Augen geworden .. auch wegen zu niedrigem Blutdruck. :redface: Dafür habe ich jetzt mindestens die nächsten 10 Jahre Ruhe! Immerhin 4 Kilo seit Samstag abgenommen. Das ist ja auch schon was Gutes. :D Weiter möchte ich nicht auf Details eingehen. Ich brauchte schon alleine dafür ca. 10 Jahre vorher, um mich zu dem heutigen Tag überhaupt durchzuringen. :cool:

    So nun wieder zurück zum Zinkcarbonat! Hier ist noch ein vorerst letztes Bild für diesen Thread ..
    Ein Eigenfund aus Griechenland ..

    3 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (27. August 2018 um 15:33)

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