Pfalz 2018: vielfältige Natur (nur keine Falter)

  • Whow... was für ein Bericht. Was für eine Landschaft. Was für herrliche Funde...

    Glückwunsch zur seltenen Glattnatter! :D

    Die Mauereidechsen scheinen da ja gar nicht scheu zu sein...

    Burgen sind überall - auch hier in Österreich immer erhöht gebaut... die alten Ritter brauchten ja einen Überblick, ob sich Feinde näherten...

    LG Silke

  • Liebe Naturfreunde,
    nun kann es weitergehen. Liebe Silke ( @Seide ), doch die Mauereidechsen sind eigentlich scheu, aber Frank hat es so erklärt, dass sie nicht so schnell flüchten, wenn sie ordentlich Wärme aufgenommen haben.

    Einige Funde habe ich noch aus dem herrlichen Dahner Moosbachtal, das wir mehrfach aufsuchten und auch gemeinsam mit Frank, Rosmarie und Harry.

    Ufer-Wolfstrapp - Lycopus europaeus
    im Uferbewuchs eines Weihers im Moosbachtal

    Gallen der Eichengallwespe - Cynips quercusfolii


    Wacholderdrossel Singdrossel - Turdus pilaris Turdus philomenos
    det. _Stefan_

    Plattbauch - Libellula depressa #male

    Es folgen die Funde, die sich aus Sichtungen von Frank, Rosmarie und Harry zusammensetzen. Viele Augen sehen mehr!

    Blauflügelige Ödlandschrecke - Oedipoda caerulescens
    vid. Sabine


    Gemeine Sichelschrecke - Phanoptera falcata #female
    vid. Frank, det. Sabine, für mich eine Erstsichtung



    Rotrandiger Baumschwamm - Fomitopsis pinicola
    vid. Rosmarie, det. Harry
    Diese Fruchtkörper fruktifizierten an Kiefer und waren mit der sehr wulstigen Zuwachszone nicht gerade typisch. Vor Ort haben wir die Pilze nicht bestimmt, aber auf dem einen Foto ist ein bißchen rötliche Hutoberfläche zu erkenne und die kleinen Minifliegen auf der Porenschicht, da habe ich beim Bearbeiten der Fotos schon gedacht, na, wenn das man nicht doch der Rotrandige Baumschwamm ist. Ja, Harry hat es bestätigt. Dabei wäre es so einfach gewesen, man hätte an der Hutoberfläche nur den Streichholztest zu machen brauchen. Brennt man die Hutoberfläche des Rotrandigen Baumschwamms an, dann riecht er wie verkohlendes Plastik.

    Harry ist auf Gallensuche gegangen und gut fündig geworden:
    Linsengalle der Gallwespe Neuroterus quercusbaccarum an Blattunterseite von Eiche
    vid. & det. Harry
    Korrektur am 12.09.2020:
    Seidenknopfgalle der Gallwespe - Neuroterus numismalis

    Eichen-Rosengalle, auch Eichen-Artischocke der Gallwespe Andricus foecundatrix an Eiche
    vid. & det. Harry

    Es folgt noch etwas mehr, aber nicht mehr heute.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Super, wenn ich bedenke, dass meine Freundin aus der Pfalz kommt, sollte ich da viel öfter hin. Nur muss man die Tierchen dann auch erstmal finden.
    Übrigens ist deine Wacholderdrossel eine Singdrossel.

    Beste Grüße,
    Stefan

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    Lifelist:
    Vögel:
    - Deutschland: 276, Seidenschwanz

    - Welt (2024): 301 (108), Seidenschwanz (Zilpzalp)

    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

    Wirbellose: 1.625, Gibbaranea bituberculata

  • Lieber Stefan,
    hups, danke vielmals für die Korrektur der Wacholderdrossel in Singdrossel. Bei den Vögeln bin ich echt nicht sattelfest.
    Die Viecherl würden dir in der Pfalz einfach so über den Weg laufen, es ist dort wirklich gigantisch.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Das die Pfalz einiges zu bieten hat, ist mir übrigens auch schnell aufgefallen. Hier nur mal eine Besonderheit, die dort vorkommt. Wobei die Kolonie dieser Vögel auch von Menschen ziemlich gut besucht ist, was eine genussvolle Naturbeobachtung im eigentlichen Sinn eher stört. Trotzdem sind es ja tolle Vögel, die Bienenfresser (Merops apiaster).

    Beste Grüße,
    Stefan

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    Vögel:
    - Deutschland: 276, Seidenschwanz

    - Welt (2024): 301 (108), Seidenschwanz (Zilpzalp)

    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

    Wirbellose: 1.625, Gibbaranea bituberculata

  • Moin, Stefan,
    wow, Bienenfresser, und dann noch so ein tolles Foto. Verrätst du, wo diese Kolonie ist?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Das ist kein Geheimnis,
    https://www.nabu-frankenthal.de/exkursionen/gr…bei-gerolsheim/
    Das ist vermutlich auch einer der Gründe, warum dort immer viel Besuch ist. Übrigens lohnt sich der Besuch nur zwischen Mai und September, ansonsten müsstest du noch ein gutes Stück weiter südlich fahren ;)
    Und September ist eigentlich auch schon zu spät, da die Vögel nach Aufzucht der Jungen das Brutgebiet meistens verlassen.

    Und nicht zuletzt sei erwähnt, dass das Gebiet auch abseits der Bienenfresser genug zu bieten hat. Libellen, Sandlaufkäfer und der Bruder der oben von dir gezeigten Gemeinen Sichelschrecke ist dort auch unterwegs:
    Die Vierpunkt-Sichelschrecke (Phanoptera nana) - hier eine Nymphe

    Beste Grüße,
    Stefan

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    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

    Wirbellose: 1.625, Gibbaranea bituberculata

  • Lieber Stefan,
    danke für die Information zum Bienenfresser. Von Dahn aus ist es doch eine ganze Ecke zu fahren. Mal sehen.
    Ich gebe euch jetzt den Rest. An der Ferienwohnung gab es den
    Langhorn-Buschräuber - Himacerus apterus

    Meine Lieblingsblume muss ich auch immer wieder aufnehmen, das
    Wilde Löwenmäulchen, Gemeines Leinkraut - Linaria vulgaris


    Im Weinbauort Dörrenbach wuchs an der im Kirchhof stehenden Holzbank ein einsamer
    Schwefelporling - Laetiporus sulphureus


    Mit Frank unterwegs in Landau

    Sehr apart sind die Früchte des
    Gelber Blasenstrauch - Colutea arborescens

    Frank hat ein echtes Entdecker-Auge, so die nächsten beiden Käfer, die für mich Erstsichtungen waren:
    Variabler Flachmarienkäfer - Hippodamia variegata
    Größe nur 3,5 mm (gemessen!)


    und mein erster
    Trauer-Rosenkäfer - Oxythyrea funesta
    ca. max. 10 mm

    Im Naturschutzgebiet Ebenberg gelang es, die sehr wuselige und große Biene abzulichten, sie flog nur die Blüten vom Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) an:
    Schwarzblaue Holzbiene - Xylocopa violacea

    Als wirklich allerletztes vom Pfalz-Urlaub kommen Fotos von unserer Wanderung auf die Burg Landeck. Den Hinweg nehmen wir durch den Wald, wo ich meine ersten Gallen, die Frank hier vorgestellt hat, selbst finden konnte:
    Japanische Kastanien-Gallwespe - Dryocosmus kuriphilus an Esskastanie - Castanea sativa


    So richtig toll war es auf der Burg nicht, HaWe ist auf den Turm gestiegen und ich habe vergeblich nach etwas Interessantem zum Fotografieren gesucht. Bis ich ein Geschrei hörte. Kinder waren es nicht, eher Vögel? Gesucht, gefunden... es war eine Top-Highlight für mich. Der Lärm kam von einer ganz Familie
    Turmfalken - Falco tinnunculus
    Zwei Altvögel mit 6 Küken! Ich habe von unten aufgenommen, HaWe von oben.


    Die Altvögel sind zweimal zum Futterholen gestartet, beim dritten Mal habe ich einfach mit Dauerschuss draufgehalten und mich mitgedreht. Es sind sogar zwei richtig gut brauchbare Fotos dabei gewesen, DAS war für mich wirklich oberge##l..

    Die Pfalz war für uns eine Offenbarung - wir kommen wieder!

    ENDE

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,
    eigentlich wie immer : das Sahnehäubchen zum Schluss!
    Dein tolles Erlebnis mit den Turmfaken und dann auch noch die Käfer!
    Hab ich beide noch nicht gesehen.
    Gratuliere.
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • Hallo Sabine,

    ich bin beeindruckt!

    Wir sind oft in den Wäldern unterwegs und ich werde künftig noch mehr nach Insekten Ausschau halten. :)

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

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