Neuling und nicht viel Ahnung

  • Hallo Andrea,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Leider bin ich nicht der Stein-und Mineralienkundige und Interessent.

    Gruß Martin, der sich mehr für "organisches Material" interessiert.

  • Hallo Andrea,
    Hinweis vorweg ..
    Alle Angaben sind ohne Gewähr auf absolute Richtigkeit, da auf einem Einzelfoto nie alle wichtigen Partien oder Kristalle abgebildet werden können. Ein Foto ist zunächst immer nur eine Moment-Aufnahme. Fotobestimmungen können nie eine Röntgenanalyse oder einen ggf. Besuch vor Ort ersetzen! ;)

    Versuch der Identifizierung von oben nach unten = Nr. ..

    • 2 x typische Milchquarz-Brocken - milchig hauptsächlich durch Flüssigkeitseinschlüsse.
    • Milchquarz – durch Wasser erodiert, an einigen Ecken dadurch leicht gerundet, z.T. mit orangefarbenen Verfärbungen durch Eisenhydroxide (Limonit).
    • Sandstein oder ein Tonstein (braun), dazwischen Milchquarz (sedimentäre Bildung).
    • Quarz mit möglichem Übergang zum Chalcedon (feinkristalliner Quarz)
    • Farblos-weiß = Quarz oder Calcit (Calcit braust unter Salzsäure oder Essig auf - Vergleich mit der geöffneten Sprudelflasche, aus der Kohlendioxid aufbrausend entweicht. Bei den grünlichen Verfärbungen kommen mehrere mögliche Mineralien in Betracht (z.B. Epidot oder ein grünes Mineral aus der Chlorit-Gruppe (z.B. Delessit) oder Seladonit oder Glaukonit). Auch Verfärbungen durch Moose, Algen, Pflanzen sind nicht auszuschließen. Nur ein Blick unter dem Mikroskop kann hier Klarheit verschaffen. Rosafarbene Stellen sind vermutlich auf Eisenoxide oder Eisenhydroxide zurückzuführen (Das Eisenoxid Hämatit ist z.B. auch für rötliche, manchmal aber rosa Verfärbungen verantwortlich). Die meisten Farben, die man bei Mineralien sieht, sind auf Fremdbeimengungen in der Kristallstruktur des Minerals zurückzuführen. Auch Störungen im Kristallgitter können unterschiedlichste Farben hervorrufen. Mineralien mit Eigenfarbe wie Azurit (immer blau) oder Malachit (immer grün) sind im Vergleich zu fremdgefärbten Mineralen seltener im Mineralreich anzutreffen. Gelbe Partien stellen hier vermutlich das Eisenhydroxid-Gemenge Limonit dar.
    • mögliche Schlacke (Industrieprodukt oder Abfallrest aus ehem. Verhüttung).
    • mögliche bunte Schlacke (Erklärung wie vor) – im niedersächsischen Harz häufiger anzutreffen.
    • Knochenfragmente (fossil oder rezent – eher rezent); das Exemplar ganz links könnte aber Teil eines fossilen Belemniten sein (s. auch Erklärung von Frank (Hufra) --> nähere Auskünfte --> Steinkern-Forum. Ich bin leider kein Fossilienexperte.
    • siehe 7.
    • siehe 7. oder es sind Muschelreste aufgrund des sichtbaren Perlmuttglanzes und der bunten Oberflächenfärbung.
    • zu hell fotografiert – rote Färbung könnte auf Hämatit hindeuten
    • vermuteter Chalcedon oder Schlackenrest ? – großes Fragezeichen
    • abgerolltes Gesteinsfragment – es kommen zu viele Gesteinsarten in Betracht
    • zu hell fotografiert – vermutlich nur gelbes Glas-Bruchstück
    • zu hell fotografiert – eher violettes Glas statt abgerolltem Amethyst-Bruchstück
    • evtl. abgerolltes gelbes Quarz-Bruchstück
    • möglicher Quarzkristall – bitte auch noch Rückseite mit weiteren Ecken und Kanten ablichten
    • siehe wie 15.
    • siehe wie 7.
    • vermutlich abgerolltes Quarz-Bruchstück
    • zu hell fotografiert – evtl. grünes Glas-Bruchstück oder grünes Quarz-Bruchstück
    • siehe wie 20.
    • Glas-Bruchstücke
    • Eindeutig Quarz-Kristalle - aber ob Bergkristall (dann völlig farblos und durchsichtig) oder normaler Quarz (z.B. milchig) kann ich nicht erkennen, da zu hell fotografiert
    • evtl. Malachit-Bruchstück; könnte aber auch nur grünes Industrieprodukt oder abgerollte Schlacke sein.
    • keine Ahnung – evtl. abgerollter Obsidian mit Limonit-Rest oder von Industrieglas bis Schlacke alles möglich.

    Achtung: Ich würde davon nichts auf diese Edelsteinmesse in Hannover mitnehmen. Die wollen da nur ihre eigenen Geschäfte machen. Ein Bestimmungsservice bei Mineralienbörsen gibt es nur bei reinen Sammlerbörsen. Für die Kinder ist das ja ein netter Anfang; als fortgeschrittener Sammler hätte ich fast alles davon weggeworfen. Sorry, dass ich das so direkt sagen muss aber das Meiste sieht nur nach Glas-Resten, Schlacken-Resten und Verhüttungsabfällen aus. Nr. 17 und Nr. 24 (endlich mal erkennbare Kristallformen bei den Quarzen) hätte ich aber auch behalten.
    Was heißt eigentlich Vorharz / Harz? 8) Sprechen wir vom Bundesland Niedersachen oder vom Ostharz? Wie heißt der nächstgrößere Ort? Ist da evtl. das Okertal oder Goslar in der Nähe? Genauere Fundortangaben machen auch eine genauere Bestimmung möglich. Allerdings spielt das hier bei diesen gefundenen Stücken nur eine untergeordnete Rolle. :)

    Nun fehlt noch Norberts Analyse der Fotos :cool: .. danach sollte dann jemand schauen, wie man das "unbestimmt" dann in "bestimmt" oder "mit Abstrichen bestimmt" ändert .. das bekomme ich selbst auch gar nicht hin .. zu gestresst von der Bürohitze und Schwüle heute. :30:

    3 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (20. Juni 2018 um 17:58)

  • Hallo Andrea,

    im Großen und Ganzen kann ich Peter eigentlich nur Recht geben. Das meiste sind derbe Quarze
    und Schlacken. Also sammlerisch wenig interessantes Material. Bild Nr. 8 zeigt sicherlich Fragmente eines
    Belemniten. Aber Nr. 2 könnte auch ein Opal sein. Natürlich kein wertvoller Edelopal,sondern ein Milchopal
    mit Eisenoxideinschlüssen. Da würde ich mir ein besseres Bild und eine genaue Fundortangabe wünschen. :)
    Könnte ein interessantes Stück sein.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

    Einmal editiert, zuletzt von Mineralienfreund (20. Juni 2018 um 18:39)

  • Erstmal ganz lieben Dank für eure liebevollen Bemühungen.
    Ich werde in den nächsten Tagen ein paar bessere Fotos machen. Versprochen.
    Nr. 2 ist übrigens aus dem Steinbruch Upstedt. Dachte eher, das wäre eine Art Feuerstein.
    Die anderen Steine sind hauptsächlich aus der Quelle bei Winzenburg.
    LG Andrea

  • Der blaue Stein, Nr. 19 leuchtet übrigens, wenn man ihn gegen dass Licht hält, orange.
    :)
    Könnte das nicht eventuell eine bereits vom Wasser geöffnete Geode sein?

    Nr. 26 war ein geschlossener Stein, den wir aufgebrochen haben. Gefunden in der Oker.

    LG

    Einmal editiert, zuletzt von Andrea (21. Juni 2018 um 10:36)

  • Hallo Andrea,

    gern geschehen und danke für die Nachreichung einiger der Fundorte. :)
    Feuerstein ist ja auch Chalcedon (feinkristalliner Quarz + Moganit). Der Fundort klingt nach Nordsee oder Ostsee .. demnach ist Flint (Feuerstein) hier auch durchaus möglich.

    Geöffnete Geode im Wasser, nein. Ich bleibe vorläufig bei Nr. 19 = bunte Schlacke oder blaues Glas, das z.B. bei einer Glashütte als Abfallprodukt entstanden sein könnte. Eine Geode kann ich auf den Fotos zumindest nicht erkennen. :)
    Nr. 19 kann durchaus in anderem Licht auch andere Farben zeigen. Da gibt es eine ganze Reihe Mineralien, die das können (bekanntestes Beispiel für das Changieren (Farbwechsel) ist übrigens der Alexandrit .. morgens grün und abends rot). Den haben wir hier leider nicht gefunden. Das wäre dann auch eine kleine Sensation gewesen. :D Dann gibt es auch noch UV-Lampen für den Nachweis von Fluoreszenz bei Mineralien. Das ist aber wieder was anderes.

    Nr. 26 ist evtl. brauner bis schwarzer Hornstein (Chert). Cherts sind sedimentär und diagenetisch entstandene Kieselgesteine. Als Diagenese bezeichnet man den geologischen Prozess der Sediment-Verfestigung, etc. etc.

    4 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (21. Juni 2018 um 13:37)

  • Nein, der Steinbruch Upstedt liegt im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen.

    Bisher sind alle Funde aus unserem näheren Umfeld. LK Hildesheim/Bad Salzdetfurth, Winzenburg liegt in der Nähe von Alfeld und aus der Oker bei Goslar.

    Im August fahren wir drei Wochen an die Ostsee, dort wollen wir natürlich unser Glück am Strand auch versuchen. :D

    LG und nochmal danke :thumbup:

    P.S.: Geofreund: Du hast uns ja geraten, eher auf eine Sammlerbörse zu gehen.
    Hättest du da einen Link oder Tipp, wo und wann solche Börsen in der näheren Umgebung von Hannover/Hildesheim statt finden? Ich habe im Internet bei Google nichts gefunden :(

    Einmal editiert, zuletzt von Andrea (21. Juni 2018 um 16:34)

  • Hallo Andrea,

    in Hildesheim gibt es ja auch einen Mineralienverein. Eine Bezirksgruppe der VFMG. Die treffen sich da
    einmal im Monat zum Fachsimpeln,Tauschen und Vorträge gibt`s auch. Da wärt ihr bestimmt gut aufgehoben. :)
    Man muß auch kein Mitglied sein, um an den Treffen teilzunehmen. Ich bin auch in einer solchen Gruppe.
    Das hat mir als Anfänger auch viel gebracht.

    http://www.vfmg.de/vfmg/Menue-1/B…dersachsen.html

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Hallo Andrea,

    ja, das ist ein guter Tipp von Norbert. :)

    Und hier gibt es zumindest eine Börse im Harz ..

    29.-30.9. Clausthal-Zellerfeld
    42. Harzer Mineralien- & Fossilienbörse; Stadthalle, Berliner Str.
    V: Montangeologischer Verein Harz e.V. L: J. Mathy, Haselbusch 6,
    38685 Langelsheim, Tel. 05326-8136. Aus. 29, Bes. 500. E.: 2,- €.
    Diese Börse kenne ich leider nicht persönlich.

    Hier ist die andere Börse von der gemexpo .. diesen Veranstalter gibt es auch in FFM-Höchst, FFM u.a. ..
    29.-30.9. Hannover
    Hannoversche Edelsteintage; 11-18; Hannover Congress Centrum. V./A.: Hannover Congress Centrum, Theodor-Heuss-Platz 1-3, 30175 Hannover, J. Reichelt, Tel. 0511-8113-339, E-Mail gemexpo@hcc.de, Internet: http://www.gemexpo.de. E.: 7,- €, erm. 6,- €, Kinder bis 14 J. frei.
    Ihr könnt es natürlich trotzdem dort mal versuchen, man kann ja nie wissen .. vielleicht ist man da ja auch kinderfreundlicher als ich jetzt denke und hilft bei wenigstens einem der Stände auch beim Zeigen seiner Funde .. ich habe da, aus reiner Erfahrung heraus, trotzdem meine Zweifel .. aber der Versuch kostet ja nichts. 8)

    Börsenkalender gibt es übrigens hier zu sehen .. vielleicht habe ich ja die ein- oder andere Börse in Eurer Nähe jetzt übersehen .. schau die Kalender am besten einfach mal durch. ;)
    https://www.mineralien-welt.de/index.php/boersen/boersen-inland
    https://www.lapis.de/mineralienboer…ender/september

    Eine der wenigen reinen Sammlerbörsen findet z.B. auch jedes Jahr im Januar in Oberursel statt. Auch die Börse in Bad Ems im April/Mai jedes Jahr ist sehr empfehlenswert, wenn auch hier nur z.T. eine Sammlerbörse. Leider sind beide Börsen nicht in Eurer Nähe. :S

    10 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (21. Juni 2018 um 19:04)

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